DE2837703C1 - Rundsuchradargeraet mit elektonischer Gegenmassnahme (ECCM) gegen invers amplitudenmodulierte Rauschstoerer - Google Patents
Rundsuchradargeraet mit elektonischer Gegenmassnahme (ECCM) gegen invers amplitudenmodulierte RauschstoererInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein mit einer in der Azimutebene
stark bündelnden Rundsuchantennen versehenes
Rundsuchradargerät mit elektronischer Gegenmaßnahme
("ECCM" = "electronic counter-countermeasure") gegen einen
oder mehrere Störer mit jeweils einem Rauschsender,
welcher zum Radar hin eine Rauschleistung abgibt, die
in der Amplitude invers zu der bei ihm ankommenden
Leistung moduliert ist.
Rundsuchradargeräte haben im allgemeinen die Aufgabe,
die azimutale Lage und die Entfernung von Flugzielen
zu ermitteln.
Als wirkungsvolle Gegenmaßnahme ("ECM" = "electronic countermeasure")
gegen Rundsuchradars ist die inverse Modulation
("instantaneous inverse jamming") durch einen Störer
bekannt. Ein Täuschsender im Störer strahlt dabei
ein Rauschsignal zum Radar mit einer Amplitudenmodulation
ab, die invers zu derjenigen des vom Störer empfangenen
Signals ist. Normalerweise wird diese Amplitudenmodulation
im Empfangssignal durch das Strahlungsdiagramm
der drehenden Rundsuch-Radarantenne verursacht.
Die invertierte Amplitudenmodulation des Störers überlagert
sich im Sendefall wiederum mit dem Strahlungsdiagramm
des Radars. Der Radarempfänger mißt nun einen zeitkonstanten
Amplitudenpegel. Somit kann sich der Störer
hinsichtlich seiner Entfernung und seines Azimutwinkels
maskieren. Der Rauschcharakter der Signale verhindert
dabei eine Entfernungsermittlung, während die Inversmodulation
die Azimutermittlung unmöglich macht.
Aufgabe der Erfindung ist es, für ein Rundsuchradargerät
eine elektronische Gegenmaßnahme anzugehen, mit welcher
nach dem beschriebenen Verfahren der inversen Modulation
arbeitende Störer im Azimutwinkel demaskiert werden, so
daß die durch die Störsignalmodulation entstehende Mehrfachanzeige
unterdrückt wird.
Gemäß der Erfindung, die sich auf ein Rundsuchradargerät
der eingangs genannten Art bezieht, wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß eine in der Azimutebene schwach bündelnde,
ebenfalls rotierende Zusatzantenne vorgesehen
ist, welche im Störfall den Sendebetrieb von der stark
bündelnden Antenne übernimmt, daß über die stark bündelnde
Rundsuchantenne der Empfang vorgenommen bleibt und daß
die Zusatzantenne so ausgerichtet ist, daß ihre Hauptkeule
den Bereich der Rundsuchantennen-Hauptkeule und
der ersten Rundsuchantennen-Nebenzipfel, über welche
ein Störer aufgrund seiner Dynamik noch stören kann,
bedeckt. Die elektronische Gegenmaßnahme nach der Erfindung
beruht darauf, daß die scharf gebündelte Hauptkeule
der Rundsuchantenne beim Überstreichen des Störers
einen wesentlich höheren Störpegel als ein Nebenzipfel
liefert. Dadurch verrät der Störer seine Anflugrichtung
die als besonders heller Streifen auf dem PPI-Radarbildschirm
erscheint. Da der Rauschstörer auf das breite
Sendediagramm der schwach bündelnden Zusatzantenne mit
inverser Störmodulation antwortet, sendet er im achsennahen
Winkelbereich einen nahezu konstanten Störpegel
aus. Damit kann die Azimutwinkelfindung durch die stark
bündelnde Rundsuchantenne praktisch ungestört erfolgen.
Erkennt der Störer das zu seiner Azimutfindung eingesetzte
breite Sendediagramm und schaltet er deswegen
seine Rauschleistung ab, so kann mit der Zusatzsendeantenne
der Radarrundsuchanlage der Radarbetrieb - wenn
auch mit verminderter Reichweite - aufrechterhalten werden.
Eine Verminderung der Reichweite beim Orten von
Störern ist nicht gegeben, da die aktive Störerleistung
den Gewinnverlust der Zusatzantenne mehr als aufwiegt.
Das Auflösungsvermögen bei der Störerortung wird durch
die Breite der Empfangshauptkeule für Einwegausbreitung
bestimmt. Um zwei Störer getrennt anzeigen zu können,
ist demnach ein Störerabstand von ca. 2 R (R = Halbwertsbreite
der Antenne) notwendig. Der Azimutwinkel kann
durch Mittelwertsbildung mit etwa R/8 Genauigkeit angegeben
werden.
Die Hauptstrahlrichtungen der in der Azimutebene stark
bündelnden Rundsuchantenne und der dagegen schwach bündelnden
Zusatzantenne müssen nicht genau übereinstimmen.
Vielmehr können sie innerhalb eines bestimmten Bereiches
gegeneinander verschoben werden, so daß der Rauschstörer
nicht mit einer festen Zuordnung rechnen kann.
Die Bündelung der Hauptkeule der Zusatzantenne in der
horizontalen Ebene wird in zweckmäßiger Weise so gewählt,
daß im Winkelbereich der achsennahen Nebenzipfel
der Rundsuchantenne der Rückgang des Sendepegels möglichst
gering ist. Es wird allerdings ein möglichst
hoher Gewinn angestrebt.
Für das Vertikaldiagramm der als Sendeantenne eingesetzten
Zusatzantenne ist es wünschenswert, wenn es
einen ähnlichen Verlauf wie dasjenige der Empfangsantenne
aufweist.
Weiterbildungen und Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden im folgenden anhand von vier Figuren näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 und 2 zwei verschiedene Realisierungsmöglichkeiten
der in der Azimutebene schwach bündelnden
Zusatzantenne,
Fig. 3 ein Blockschaltbild im Zusammenhang mit einer
Verbesserung der Azimutwinkelbestimmung mittels
eines Amplitudenvergleichs (Amplituden-Monopuls)
und
Fig. 4 ein Schaltungsbeispiel für die Zuschaltung
der Zusatzantenne an das Radarrundsuchgerät.
Eine erste vorteilhafte Ausführungsmöglichkeit für die
in der Azimutebene gegenüber der Rundsuchantenne schwach
bündelnde Zusatzantenne zeigt Fig. 1. Eine solche Antenne
besteht aus einem als Hornstrahler ausgebildeten Primärerreger
1 und einem zylindrischen Reflektor 2, dessen
vertikale Krümmung so ausgebildet ist, daß etwa das
Elavationsdiagramm der Rundsuchantenne, z. B. ein cosec²-Diagramm,
entsteht.
Eine zweite vorteilhafte Ausführungsmöglichkeit für diese
Zusatzantenne zeigt Fig. 2. In diesem Fall besteht
die Antenne aus einem zwischen zwei parallel zueinander
verlaufenden Platten 3 und 4 strahlenden Hornstrahler
5 und einem zylindrischen Reflektor 6, der die beiden
Platten 3 und 4 abschließt und in der Vertikalebene so
geformt ist, daß etwa das Elevationsdiagramm der Rundsuchantenne,
z. B. ein cosec²-Diagramm, entsteht. Wird
der Plattenabstand kleiner gewählt, als es für die horizontale
Bündelung notwendig ist, so kann an die Apertur
eine trichterförmige Erweiterung angesetzt werden.
Eine beträchtliche Verbesserung der Azimutwinkelbestimmung
erreicht man durch ein Amplitudenvergleichsverfahren
(Amplituden-Monopuls). Selbst bei verrauschten Eingangspegeln
ist eine Mittenbildung durch Amplitudenvergleich
gut möglich. Die Zusatzantenne arbeitet hierbei
nicht nur als Sendeantenne, sondern darüber hinaus neben
der eigentlichen Rundsuchantenne noch als zweite
Empfangsantenne.
Ein Blockschaltbild für einen solchen Amplitudenvergleich
ist in Fig. 3 dargestellt. Die Zusatzantenne 7,
welche in der Azimutebene schwächer bündelt als die
Rundsuchantenne 8, arbeitet sowohl als Sendeantenne
als auch als Empfangsantenne. Dagegen wird die Rundsuchantenne
8 lediglich als Empfangsantenne verwendet.
Die über die beiden Antennen 7 und 8 empfangenen Signale
werden jeweils einem Mischer 9 bzw. 10 zugeführt,
die von einem gemeinsamen Empfängeroszillator 11 betrieben
werden. Die umgesetzten Ausgangssignale der beiden
Mischer 9 und 10 werden jeweils über einen ZF-Vorverstärker
12 bzw. 13, ein ZF-Bandfilter 14 bzw. 15 und
logarithmische Zwischenfrequenz-Verstärker 16 bzw. 17
als Eingangssignale einem Differenzverstärker 18 zugeführt.
Das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 18
gelangt über ein Schwellenwert-Einstellglied 19 an den
einen Eingang eines Mischglied-Gatters 20. Das Ausgangssignal
des logarithmischen ZF-Verstärkers 17 wird zusätzlich
über einen Videoformer 21 dem zweiten Eingang des
Mischglied-Gatters 20 zugeführt. Das Video-Ausgangssignal
des Mischglied-Gatters 20 wird über einen Videoverstärker
22 einem Decoder 34 und sodann der Anzeige zugeleitet.
Bei dieser Schaltung handelt es sich um die
übliche Schaltung im Rahmen eines Amplituden-Monopuls-Verfahrens
zur Mittenbildung mittels eines Amplitudenvergleichs
der beiden an den zwei Antennen einfallenden
Signale.
Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit für die Zuschaltung der
im Azimut schwächer als die Rundsuchantenne 23 bündelnden
Zusatzantenne 24. Die beiden Antennen 23 und 24 rotieren
gemeinsam. Die Speiseleitung 25 der als Sendeantenne
betriebenen Zusatzantenne 24 liegt an einem ersten
Anschluß 26 eines dreiarmigen Zirkulators 27 und die
Speiseleitung 28 der im Störfall als reine Empfangsantenne
betriebenen Rundsuchantenne 23 ist über einen ersten
Kontakt b eines ersten Umschalters 29 am schaltrichtungsmäßig
zweiten Anschluß 30 des Zirkulators 27 angeschlossen.
Der schaltrichtungsmäßig dritte Anschluß 31
des Zirkulators 27 ist über einen ersten Kontakt b eines
zweiten Umschalters 32 an die signalzu- und -abführende
Drehkopplung 33 auf der Gerätebasis angeschaltet. Die
zweiten Kontakte a der beiden Umschalter 29 und 32 sind
unmittelbar miteinander verbunden. Bei ungestörtem Radarbetrieb
liegen beide Umschalter 29 und 32 am jeweils
zweiten Kontakt a und im Störfall am jeweils ersten
Kontakt b.
Anstelle der beiden Schalter 29 sowie 32 und des Zirkulators
27 läßt sich auch ein schneller PIN-Dioden-Sende-/Empfangs-Schalter
verwenden.
Die Entfernungsinformation bezüglich des Störers kann
aus der Azimutbestimmung mittels zweier oder dreier solcher
Radargeräte und durch Kreuzpeilung gewonnen werden.
Ein erfindungsgemäßes
störfestes Rundsuchradargerät ist für
den Einsatz im militärischen Bereich geeignet.
Claims (8)
1. Mit einer in der Azimutebene stark bündelnden Rundsuchantenne
versehenes Rundsuchradargerät mit elektronischer
Gegenmaßnahme ("ECCM")
gegen einen oder mehrere Störer mit jeweils
einem Rauschsender, welcher zum Radar hin eine Rauschleistung
abgibt, die in der Amplitude invers zu der
bei ihm ankommenden Leistung moduliert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine in der Azimutebene
schwach bündelnde, ebenfalls rotierende Zusatzantenne
(24) vorgesehen ist, welche im Störfall den Sendebetrieb
von der stark bündelnden Antenne (23) übernimmt,
daß über die stark bündelnde Rundsuchantenne (23) der
Empfang vorgenommen bleibt und daß die Zusatzantenne (24)
so ausgerichtet ist, daß ihre Hauptkeule den Bereich der
Rundsuchantennen-Hauptkeule und der ersten Rundsuchantennen-Nebenzipfel,
über welche ein Störer aufgrund seiner
Dynamik noch stören kann, bedeckt.
2. Rundsuchradargerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hauptstrahlrichtungen
der in der Azimutebene stark bündelnden Rundsuchantenne
(23) und der dagegen schwach bündelnden Zusatzantenne
(24) nicht genau übereinstimmen und gegeneinander
verschiebbar sind.
3. Rundsuchradargerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Elevationsdiagramme der in der Azimutebene stark bündelnden
Rundsuchantenne (23) und der in der Azimutebene
schwächer bündelnden Zusatzantenne (24) zumindest einen
angenähert gleichen Verlauf aufweisen.
4. Rundsuchradargerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzantenne (24) aus einem Primärerreger (1), z. B.
aus einem Hornstrahler, und einem zylindrischen Reflektor
(2) besteht, dessen vertikale Krümmung so ausgebildet
ist, daß etwa das Elevationsdiagramm der Rundsuchantenne
(23), z. B. ein cosec²-Diagramm, entsteht.
5. Rundsuchradargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusatzantenne (24) aus einem zwischen zwei parallel zueinander
verlaufenden Platten (3, 4) strahlenden Hornstrahler
(5) und einem zylindrischen Reflektor (6) besteht,
der die beiden Platten (3, 4) abschließt und in der Vertikalebene
so geformt ist, daß etwa das Elevationsdiagramm
der Rundsuchantenne (23), z. B. ein cosec²-Diagramm,
entsteht.
6. Rundsuchradargerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speiseleitung (25) der Zusatzantenne (24) an
einem ersten Anschluß (26) eines dreiarmigen Zirkulators
(27) und die Speiseleitung (28) der Rundsuchantenne
(23) über einen ersten Kontakt (b) eines ersten Umschalters
(29) am schaltrichtungsmäßig zweiten Anschluß
(30) des Zirkulators (27) liegt, daß der schaltrichtungsmäßig
dritte Anschluß (31) des Zirkulators (27) über
einen ersten Kontakt (b) eines zweiten Umschalters (32)
an die signalzu- und -abführende Drehkopplung (33) auf
der Gerätebasis angeschlossen ist, daß die zweiten Kontakte
(a) der beiden Umschalter (29, 32) miteinander
verbunden sind und daß beide Umschalter (29, 32) bei
ungestörtem Radarbetrieb am jeweils zweiten Kontakt (a)
und im Störfall am jeweils ersten Kontakt (b) liegen.
7. Rundsuchradargerät nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusatzantenne (24) nicht nur als Sendeantenne, sondern
darüber hinaus neben einer die eigentliche Rundsuchantenne
(23) bildenden Empfangsantenne (8) noch als zweite Empfangsantenne (7) geschaltet ist
und daß eine Schaltung zum Amplitudenvergleich der an den
beiden Antennen (7, 8) einfallenden Signale nach Art des
Amplituden-Monopuls vorgesehen ist, so daß aufgrund
einer Mittenbildung eine genauere Azimutwinkelbestimmung
eines Störers erfolgen kann.
8. Rundsuchradargerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entfernungsinformation durch die Azimutbestimmung
mittels zweier oder dreier solcher Radargeräte und
durch Kreuzpeilung gewonnen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782837703 DE2837703C1 (de) | 1978-08-30 | 1978-08-30 | Rundsuchradargeraet mit elektonischer Gegenmassnahme (ECCM) gegen invers amplitudenmodulierte Rauschstoerer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782837703 DE2837703C1 (de) | 1978-08-30 | 1978-08-30 | Rundsuchradargeraet mit elektonischer Gegenmassnahme (ECCM) gegen invers amplitudenmodulierte Rauschstoerer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2837703C1 true DE2837703C1 (de) | 1991-03-28 |
Family
ID=6048181
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782837703 Expired - Lifetime DE2837703C1 (de) | 1978-08-30 | 1978-08-30 | Rundsuchradargeraet mit elektonischer Gegenmassnahme (ECCM) gegen invers amplitudenmodulierte Rauschstoerer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2837703C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2051104A1 (de) * | 2007-10-20 | 2009-04-22 | SELEX Sistemi Integrati GmbH | Wetterradar mit Hilfsantenne zum Bestrahlen von RLAN-Systemen |
-
1978
- 1978-08-30 DE DE19782837703 patent/DE2837703C1/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2051104A1 (de) * | 2007-10-20 | 2009-04-22 | SELEX Sistemi Integrati GmbH | Wetterradar mit Hilfsantenne zum Bestrahlen von RLAN-Systemen |
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