HOFFMANN · IiIXXE Oc PARTNlSR
PATENTANWÄLTE
DR. ING. E. HOFFMANN (1930-197*5) . DIPL.-ING. W.EITLE . DR. RER. NAT. K. HOFFMAN N · DIPL.-ING. W. LEHN
DIPL.-IMG. K. FOCHSLE · DR. RER. NAT. B. HANSEN
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30 198 p/eh
Alfa Romeo S.p.A., Mailand/ Italien
Anordnung zur Erfassung der Frühzündung bei einem
Verbrennungsmotor
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektronische Vorrichtung,
mit der anormale Verbrennungen und insbesondere Frühzündungen in einem Verbrennungsmotor mit gesteuerter Zündung
erfaßt werden können.
In den Zündkammern bzw. Verbrennungsräumen der Verbrennungsmotoren
kann die Zündung des Luft-Benzin-Gemisches unabhängig
von der Tätigkeit der Zündanlage erfolgen, und zwar aufgrund des Vorhandenseins von Heißstellen, wie Kohleablagerungen oder
überhitzte Bereiche der Auslaßventile oder der Zündkerzen. Diese Heißstellen entzünden das Gemisch noch bevor der Funken
zwischen den Elektroden der Zündkerzen überspringt.
-Diese Glühzündungen, die anfänglich mit ünstetigkeit erfolgen,
einmal auf mehrere Arbeitsspiele des Zylinders, die jedoch, wenn nicht eingegriffen wird, dazu tendieren, in einer mehr
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oder weniger kurzen Zeitspanne stabil zu werden, und sich
mit Regelmäßigkeit in allen Arbeitsspielen zu wiederholen,
geben Anlaß zu Leistungsverlusten und zu einem unregelmäßigen Betrieb des Motors, da es sich um unkontrollierte Zündungen
handelt, welche die Gesetzmäßigkeit der Zündeinstellung nicht befolgen, für die das Zündungssystem ausgelegt ist. In einigen
Fällen führen sie auch zu erheblichen mechanischen Schäden des Motors.
Es erscheint also wünschenswert, über eine Vorrichtung zu
verfügen, mittels der mit großer Schnelligkeit und Genauigkeit das Entstehen von Frühzündungen in wenigstens einem der Zylinder
des Motors festgestellt und einwiesen anormalen Betrieb
des Motors anzeigendes Signal geliefert werden kann.
Es sind bereits Apparate zum Feststellen von Frühzündungen bekannt,
die als die Erscheinung anzeigenden Parameter die Ionisierung des Gemisches benutzen. Diese Geräte basieren auf der
Tatsache, daß mit der Verbrennung eine Ionisierung des Gemisches erfolgt. Wenn daher in der Verbrennungskammer das Gemisch brennt,
wird das zwischen den Elektroden der Zündkerze verhandene Gas stark ionisiert und ist elektrisch leitfähig. Die Ionisierung
kann daher als die Frühzündung anzeigender Parameter· benutzt
werden.
Einige Apparate dieser Art verwanden einen Fühler, der zusammen mit der Zündkerze in dem unter Überwachung stehenden 'Zylinder
eingebaut wird. Andere Geräte hingegen benutzen die Zündkerze selbst als Fühler, erfordern aber· ein Auslassen der Zündung,
wenn eine Frühzündung im Zylinder festgestellt werden soll.
Mit den Geräten der ersten Art ist eine Änderung des Zylinderkopfes
erforderlich, um den Fühler in die Brennkammer einzubauen. Mit den Geräten der zweiten Art sind die Messungen nicht sehr
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qenau, weil die Prüfungsverhältnisse des Zylinders von sdnen
Betriebsverhältnissen verschieden sind, weil die Zündungen der Kerze ausbleiben. Die erhaltenen Anzeigen sind mn so weniger
zuverlässig, je stärker der Verlauf der Frühzündung zyklisch diskontinuierlich ist. Aus denselben Gründen sind diese Geräte
für eine beginnende Vorzündung wenig empfindlich.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine elektronische
Vorrichtung zur Erfassung von Frühzündungen bei einem Verbrennungsmotor zu schaffen, die auf der Feststellung des
Ionisierungsgrades des Gemisches beruht, wobei die Verwendung eines Fühlers neben der Zündkerze unnötig ist und der normale
Betrieb der Zündanlage nicht beeinträchtigt wird, d.h. ein Außerbetriebsatzen
der Zündkerze während der Feststellung der Frühzündung nicht erforderlich ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für die Zündanlage eines Motors vorgesehen, welche Schaltmittel umfaßt, um das Zünden
des Funkens bei jeder der Zündkerzen des Motors zyklisch zu steuern, wobei die besagte Vorrichtung erste mit wenigstens
einer der Zündkerzen des Motors in Wirkverbindung stehende Mittel umfaßt, die geeignet sind, den Betriebszustand der betreffenden
Zündkerze anzeigende Signale abzugeben, die also die Ionisierung zwischen deren Elektroden anzeigen, welche Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie zweite mit den genannten Schaltmitteln in Wirkverbindung stehende Mittel umfaßt, die geeignet sind, den
Betriebszustand der betreffenden Zündkerze zu erfassen und den Übergang des Funkens an der Zündkerze anzeigende Signale abzugeben,
und ferner weitere mit den genannten ersten und zweiten Mitteln in Wirkverbindung stehende Mittel umfaßt, die geeignet sind.
Signale zu erzeugen, die Funktion der von den ersten Mitteln ausgesandten Signale sind, aber nur in Abwesenheit der von den zweiten
Mitteln ausgesandten Signale.
Insbesondere bestehen bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
ersten Mittel aus wenigstens einem ersten Kreis zur Erfassung
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des Leitzustandes einer der Zündkerzen des Motors-, wobei der der erste Kreis eine erste Anpassungsstufe zum Abschalten des
betreffenden Kreises von den genannten Schaltmitteln umfaßt, einen Mittelspannungsgenerator für Gleichstrom, der geeignet
ist, der Zündkerze Strom zu geben, wenn das zwischen deren Elektroden vorhandene Gemisch ionisiert ist und die Eigenschaften
eines elektrischen Leiters annimmt, eine Filtrierstufe, die geeignet
ist, die Signale, die hindurchgehen, wenn der besagte Generator in Stromlieferphase befindlich ist, von Interferenzen
fremder Signale zu trennen, eine Stufe der Verstärkung der besagten Stromsignale, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet
ist, daß die zweiten Mittel aus einem zweiten, den Betriebszustand der Zündkerze feststellenden Kreis bestehen, wobei der
zweite Kreis eine zweite Anpassungsstufe zum Abschalten dieses Kreises von den obengenannten Schaltmitteln und zur Form- und
Niveau-Bearbeitung der Niederspannungssignale umfaßt, die in demselben zweiten Kreis entstehen, wenn die Funken zwischen den Elektroden
zur Zündkerze überspringen, eine Filtrierstufe, die geeignet ist, die besagten Niederspannungssignale von in Frequenz
überlagerten Signalen zu isolieren, eine Steuerstufe, die geeignet ist, die im zweiten Kreis entstehenden Signale zu verstärken,
wobei die genannten weiteren Mittel eine mit dem ersten Kreis und mit dem zweiten Kreis verbundene Umschaltstufe unifassen, die geeignet
ist, den Durchgang der im ersten Kreis bei Abwesenheit der vom zweiten Kreis ausgesandten Signale erzeugten Signale
gegen den betreffenden Ausgang zu gestatten, wobei die Anwesenheit solcher Signale am Ausgang der Umschaltstufe eine Ionisierung
des Gemisches im Zylinder vor dem Funken an der Zündkerze, mithin Frühzündung, anzeigt, wobei die genannte Umscha.ltstufe
geeignet ist, den Durchgang der im ersten Kreis in Anwesenheit der im zweiten Kreis ausgesandten Signale erzeugten Signale, das
heißt also in Anwesenheit des Funkens an der Zündkerze, zu verhindern, wobei die genannten weiteren Mittel schließlich eine Stufe
zur Erfassung der am Ausgang der Umschaltstufe anstehenden Signale umfassen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung benutzt also als Fühler die Zündkerze des unter Überwachung stehenden Zylinders selbst.
Die Zündkerze jedoch bleibt stets mit der Zündanlage in Verbindung und ist in der Lage, auch während des Betriebs der
die Frühzündung erfassenden Vorrichtung den Funken für die gesteuerte Zündung des Gemisches überspringen zu lassen. Es ergibt
sich so eine sehr schnelle und genaue Vorrichtung, mit der auch eine beginnende Frühzündung erfaßt werden kann, weil sie bei
jedem Arbeitsspiel des Motors wirkt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet ferner den Vorteil, einfach
genug zu sein, um im Kraftwagen verwendet werden zu können, derart, daß sich das erfaßte Frühzündungssignal als Warnung für
den Fahrer benutzen läßt, um ihm den anormalen Betrieb des Motors anzuzeigen, oder als Regelungsparameter für einen Eingriff in
die Zündanlage im Sinne einer Regulierung des Motorbetriebes.
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden klarer unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung verstanden, in der als Beispiel das Blockschema einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
dargestellt ist.
In der Abbildung ist mit 10 eine Quelle elektrischer Niederspannungsenergie
bezeichnet, die über eine Leitung 11 mit einer Primärwicklung 12 einer in ihrer Gesamtheit mit 13 bezeichneten )
Zündspule verbunden ist. Die Zündspule 13 ist mittels eines mit 14 bezeichneten Unterbrechers geerdet. Der Unterbrecher wird von
einem in der Abbildung nicht dargestellten gebuckelten Nocken synchron mit dem Motor zyklisch beim öffnen und Schließen betätigt,
Mit 15 ist ein mit dem unterbrecher parallel geschalteter Zündkondensator
bezeichnet. Eine Sekundärwicklung 16 der Zündspule 13 ist mittels einer Leitung 17 mit einem mit 18 bezeichneten Zündverteiler
verbunden, der sich in Reihenfolge mit den verschiedenen Zündkerzen des Motors verbindet, deren Anzahl im dargestellten
Fall vier ist und die mit 27, 28, 29 und 30 bezeichnet sind.
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In der Abbildung sind die mit 19, 20, 21, 22 bezeichneten
Hochspannungselektroden der Zündkerzen und die entsprechenden Masseelektroden, bezeichnet mit 23, 24, 25, 26, scheinatisch
dargestellt.
Mit der Hochspannungselektrode 19 (wenigstens) einer der
Zündkerzen des Motors ist ein erster Kreis zur Erfassung des Leitzustandes der Zündkerze verbunden, der aus der Anpassungsstufe
32, aus dem Mittelspannungs-Gleichstrom-Generator
33, aus der Filtrierstufe 34 und aus der Verstärkerstufe 35 besteht.
Die zwischen zwei Leitungen 31 und 51 eingefügte Anpassungsstufe 32 dient zur Abschaltung des Kreises, und insbesondere
des Generators 33, von der Hochspannungsleitung, die an der Elektrode 19 der Zündkerze 27 endet. Der Generator 3 3 kann über
die Leitungen 31 und 51 der Zündkerze 27 Strom liefern, wenn, wie über dieselben Leitungen angezeigt, das zwischen den Elektroden
19 und 23 vorhandene Gemisch ionisiert ist und daher elektrisch leitend wird. Die Filterungsstufe 34 dient dazu, ein
ihr von dem in Lieferphase befindlichen Generator 33 zugeführtes Signal von Interferenzen anderer, insbesondere von den anderen
Zündkerzen kommenden Signalen zu isolieren. Die Verstärkerstufe 35 soll das resultierende gefilterte Signal verstärken.
Vor dem Unterbrecher 14 ist über die Leitung 36 ein zweiter Kreis zur Erfassung des Unterbrecherzustandes abgezweigt, der aus einer
Anpassungsstufe 37, aus einer Filterungsstufe 38 und aus einer Steuerungsstufe 39 besteht.
Die Anpassungsstufe 37 dient zum Abschalten des Kreises von der
Niederspannungswicklung 12 der Zündspule 13 und zur Verarbeitung
der Form und des Niveaus des Niederspannungssignals, das im Kreis selbst beim öffnen des Unterbrechers 14 entsteht, wenn der Funken
zwischen den Elektroden der von Fall zu Fall durch den Zündver-
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teiler 18 gewählten Zündkerzen überspringt. Die Filterungsstufe 38 soll das genannte Niederspannungssignal von frequenzüberlagerten
Signalen isolieren, die durch die Induktion der Hochspannungswicklung 16 der Zündspule 13 auf die Niederspannungswicklung
entstehen. Die Steuerungsstufe 39 dient zur Verstärkung des Signals das im Kreis durch das besagte Niederspannungssignal
erzeugt wird.
In der Zeichnung ist mit 40 eine Umschaltstufe bezeichnet, die mittels einer Leitung 41 mit der Verstärkerstufe 35 des ersten
Kreises und mittels Leitung 42 mit der Steuerungsstufe 39 des
zweiten Kreises verbunden ist.
Das im ersten Kreis erzeugte Signal gelangt über die Leitung 41 zur Umschalt stufe 40,wenn das Gemisch zwischen den Elektroden 19
und 23 der Zündkerze 27 ionisiert ist. Das Signal, das im zweiten Kreis erzeugt wird, gelangt auch über die Leitung 42 zu demselben
Umschaltestadium 40, wann sich der Unterbrecher 14 öffnet.
Die Umschaltstufe läßt ihrem Ausgang das Signal zukommen, das im ersten Kreis erzeugt wird, wenn in der Leitung 42 das Signal
fehlt, das im zweiten Kreis erzeugt wird. Dieses Signal am Ausgang der Umschaltstufe 40 zeigt das Vorhandensein einer Ionisierung
an, und mithin das Vorhandensein einer Verbrennung des Gemisches in dem mit der Zündkerze 27 versehenen Zylinder, vor dem
Funken zwischen den Elektroden 19 und 23 eben dieser Zündkerze 27. Dieses Signal zeigt daher Frühzündung in dem betreffenden
Zylinder an.
Die Umschaltstufe fängt hingegen das Signal auf, das ihr über die Leitung 41 zugelangt, wenn ihr gleichzeitig, über die Leitung 42,
das im zweiten Kreis, erzeugte Signal zugelangt. Jn diesem Fall nämlich
geht die Ionisierung des zwischen den Elektroden 19 und 23 der Zündkerze 27 vorhandenen Gemisches auf den Funken zurück, der
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zwischen denselben Elektroden beim öffnen des Unterbrechers
14 überspringt. Das Fehlen von Signalen am Ausgang der Umschaltstufe
zeigt an, daß die Zündung ganz regulär ist, weil sie durch die richtige Zündungseinstellung des Unterbrechers gesteuert
ist.
Das Frühzünduiigssignal am Ausgang der Unischaltstufe 40 wird
der Feststellungsstufe 43 zugeführt, die es so verarbeitet, daß
es in der Folge verwertbar ist. Mit der Feststellungsstufe
ist nämlich eine Sxchtbarmachungsstufe 44 verbunden, in der das
Frühzündungssignal für einen Beobachter sichtbar gemacht wird.
Mit demselben Feststellungsstadium kann auch eine mit 45 bezeichnete und mit Strichlinien dargestellte Wirkstufe verbunden
sein, in der das genannte Signal verarbeitet wird, um in dem ebenfalls mit Strichlinien dargestellten Versteller 46 verwertet
zu werden, der auf den Unterbrecher 14 wirkt und die Verstellung derart ändert, daß der Betrieb des Motors reguliert wird. Der
Versteller kann die Versteilung auch in Abhängigkeit vom Parameter
der Frühzündung kontrollieren.
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