DE2822843C3 - Verfahren zum Biegen einer Glasplatte - Google Patents
Verfahren zum Biegen einer GlasplatteInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Biegen einer Glasscheibe mit kleinem Biegeradius, bei dem die
Glasscheibe auf eine Temperatur unterhalb der Erweichungstempo, atur erwärmt wird, längs einer
Biegelinie die Glastemperafiir durch Strahlung weiter '
erhöht wird, und die Glasscheibe durch das Eigengewicht gebogen wird.
Aus der JP-OS 45(1970)-28 911 ist ein Biegeverfahren
für eine Glasplatte zur Erzeugung eines relativ geringen
Biegeradius an der Biegestelle bekannt, bei der die Glasplatte an der beabsichtigten Biegestelle mit einer
Vertiefung oder Nutung versehen wird, und nach dem Aufheizen der Glasplatte bis zur Erweichung in einer
die Nut oder den Einschnitt enthaltenden Zone die Biegung längs der Nut oder des Einschnittes durchgeführt
wird. Für die Produktivität bei einer industriellen Fertigung ist die Notwendigkeit eines Bearbeitungsvorganges
zum Herstellen des Einschnittes oder der Nut als ein Vorbereitungsschritt ein kaum erträglicher Nachteil.
Ein weiteres Verfahren ist aus der DE-OS 22 19 946
bekannt. Die Glasplatte wird zunächst auf eine Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur
vorgewärmt Dann wird sie bis zum Erweichungspunkt durch eine Widerstandsheizung bis zur Erweichungstemperatur
aufgeheizt Dazu wird vorher eine elektrisch leitfähige Paste (die ein Metallpulver enthält) auf die
Oberfläche der Glasplatte aufgetragen, so daß sich eine leitfähige Schicht in Form eines Gürtels oder Streifens
auf der beabsichtigten Biegelinie ergibt, und ein elektrischer Strom wird durch die leitfähige Schicht
hindurchgeschickt, um die Glasplatte in dem durch diese Schicht bedeckten Bereich aufzuheizen und zu erweichen, Auch bei diesem Verfahren ist ein Yorbereitungsschritt,
d.h. das Auftragen der Paste, erforderlich. Darüber hinaus entsteht das Problem, daß die Paste auf
dem entstandenen Glasgegenstand als undurchsichtige und fleckige Zone verbleibt, wodurch das Erscheinungsbild
des Gegenstandes beeinträchtigt wird.
In der DE-OS 20 53 917 wird ein Verfahren zum Verschweißen von Glasscheiben beschrieben. Dazu
werden hier ebenfalls elektrisch leitende Streifen entlang der Bahn, in der der Strom fließen soll, auf die
Glasscheiben aufgebracht Zunächst erfolgt die Stromführung durch diese Streifen. Erst wenn das Glas auf
eine Temperatur, bei der es elektrisch leitend wird,
aufgeheizt ist, werden die Streifen weggebrannt und der Strom durch das Glas geleitet Auch bei diesem
Verfahren muß das Glas vorbehandelt werden mit der Folge der oben genannten Nachteile.
Dieselben Nachteile gelten für das in der DE-AS 14 71 980 beschriebene Verfahren zum Verschweißen
der Ränder zweier Glasscheiben, bei dem in den Randbereich
einer Glasscheibe ein Streifen aus elektrisch leitfähigem Material aufgebracht wird, der bei Erreichen
höherer Temperaturen, bei denen das Glas leitend wird, wegbrennt
In der DE-OS 20 04 338 wird ebenfalls ein Verfahren zum Verbinden von Glasteilen beschrieben. Nachdem
die Glasteile mit Hilfe von Brennern vorgewärmt sind, wird ein Argonstrom auf die Glasränder geleitet, der
sich durch Joulesche Wärme erhitzt so daß ein Bogen entsteht Auch bei diesem Verfahren wird ein elektrischer
Leiter als Hilfsmittel verwendet und die Erweichung des Glases nicht aHein durch die beim Stromfluß
durch das Glas erzeugte Joulesche Wärme erreicht
In der DE-AS 10 26 926 wird ein Verfahren zur Verschmelzung
von zwei Glasgegenständen beschrieben, bei dem die Glasgegenstände auf eine Temperatur vorerhitzt
werden, bei der das Glas einen niedrigeren Widerstand für den elektrischen Strom hat, und dann dem
Glas ein elektrischer Strom mittels zwischen den Glasgegenständen angeordneter Elektroden zugeführt wird,
um die Glasgegenstände zusammenzuschmelzen. Nach Beendigung des Verschmelzungsverfahrens bleiben die
Elektroden mindestens teilweise im Glas zurück. Obwohl
bei diesem Verfahren das Glas durch die im Glas erzeugte Joulesche Wärme erweicht wird, ist dieser
Druckschrift nicht zu entnehmen, wie die Elektroden bei einem Biegeverfahren angeordnet werden müssen, um
einen möglichst kleinen Biegeradius zu erzielen.
In der DE-PS 8 05 773 wird ein Verfahren zum Biegen von Glasscheiben beschrieben, bei dem die Glasscheibe
auf eine Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur erwärmt wird und dann längs der Biegelinie durch
ein elektrisches Hochfrequenzfeld weiter erhitzt wird. Die zwei Elektroden, die mit einer Hochfrequenzstromquelle
verbunden sind, sind längs der Biegelinie mit der Front- und Rückseite der Glasscheibe in Kontakt Mit
diesem Verfahren ist es jedoch nicht möglich, die Erweichungszone ausreichend schmal zu halten und dadurch
einen kleinen Biegeradius zu erzielen.
Ein Verfahren zum Biegen einer Glasscheibe der eingangs genannten Art wird in der US-PS 21 11 392
beschrieben. Die Glastemperatur wird bei diesem Verfahren längs der Biegelinie mit Hilfe von zwei
Heizwiderstandsstangen bis zum Erweichungspunkt erhöht, die oberhalb und unterhalb der Glasscheibe
längs der Biegelinie angeordnet sind. Dies hat zwei Nachteile zur Folge. Das Verfahren benötigt einen
relativ hohen Energieverbrauch, und die Erweichungszone kann nicht ausreichend schmal gehalten werden, so
daß der Biegeradius nicht genügend klein ist
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei dem ein Verbiegen mit einem kleinen Biegeradius erreicht werden kann, bei dem weder eine Vor- noch
Nachbehandlung des Biegebereiches erforderlich ist, und das relativ wenig Energie verbraucht
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst
Entsprechend der Erfindung wird die Glasplatte mit
zwei Elektroden versehen, die an den beiden Endpunkten der vorgesehenen Biegelinie mit ihr in Berührung
gebracht werden und die Glasplatte wird daraufhin in der folgenden Weise aufgeheizt: Zunächst wird ein
wesentlicher Anteil der Glasplatte so erhitzt, daß die Glasplatte nicht erweicht wird und zur gleichen Zeit
wird die Glasplatte in einer dieselbe überquerenden engen Zone, die die gesamte Länge der' Biegelinie
enthält, intensiver erhitzt und zwar durch die Verwendung «sines Heizers, der mit kurzem Abstand von der
Glasplatte zur Abstrahlung von Wärme längs der Biegelinie so angeordnet ist, daß nur diese Zone der
Glasplatte bis zu einer Temperatur aufgeheizt wird, bei der die Glasplatte noch nicht erweicht, jedoch eine
beträchtliche Erniedrigung ihres elektrischen Widerstandes erfährt Daraufhin wird eine Spannung an die
Elektroden angelegt, so daß ein elektrischer Strom zwischen den Elektroden durch die intensiv erhitzte
Zone der Glasplatte fließt, während die beschriebenen Heizvorgänge fortgesetzt werden, so daß iiur diese
Zone der Glasplatte durch den Joul'schen Effekt des Stromes weitererhitzt und erweicht wird. Während
diese erwähnte Zone erweicht bleibt, wird die Glasplatte so gebogen, daß sich eine Biegung längs der
erwähnten Biegelinie ergibt, die in der erweichten Zone enthalten ist
Dieses Verfahren besitzt den Vorteil, daß die Glasplatte vor dem Aufheizvorgang zur Erweichung
keiner Behandlung bedarf und daß sich dementsprechend ein Gegenstand mit gutem Aussehen auf sehr
produktive Weise ergibt Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß eine Biegestelle mit sehr
geringem Krümmungsradius erzielt werden kann, da nur ein sehr enger Bereich der Glasplatte erweicht wird.
Dieses Verfahren kann angewendet werden, wenn gerade oder gekrümmte Biegelinien beabsichtigt sind.
Die Biegung kann in der beschriebenen Weise durch Aufheizen ui«d örtliches Erweichen der Glasplatte auf
einer entsprechend ausgelegten Biegeform ausgeführt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Eicgen einer flachen Glasplatte nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig.2 eine Schnittansicht eines Ofens, in den die
Vorrichtung nach F i g. 1 gestellt werden kann,
Fig.3 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung ähnlich der in Fig. 1 dargestellten zum Biegen
einer gekrümmten Glasplatte, und
F i g. 4 und 5 perspektivische Ansichten zweier nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gebogener Glasgegenstände.
Die Glasplatte 10 in F i g. 1, die eine Stärke von etwa 5 mm und eine rechteckige Form mit 40 cm χ 50 cm
Seitenlänge aufweisen kann, soll längs einer geraden
Linie gebogen werden. Die Biegeform 12 weist die Gestalt eines Tisches auf, dessen obere Fläche in einen
horizontalen Bereich 12a und einen nach unten abfallenden Bereich 12c unterteilt ist Die gemeinsame
Grenze der beiden Flächenbereiche ergeben eine gerade Kante \tb. Die Neigung des abfallenden
Bereichs 12c ist so bestimmt, daß die beiden Bereiche
oder Abschnitte 12a und 12c einen Winkel θ miteinander einschließe!, der dem beabsichtigten
ι ο
Biegewinkel für die Glasplatte 10 entspricht Die Glasplatte 10 wird auf den horizontalen Bereich 12a der
oberen Formfläche aufgelegt und durch Klemmeinrichtungen 14, die von verschiedener Art sein können, in
einer solchen Lage gehalten, daß die beabsichtigte Biegelinie über der Kante 126 liegt Ein Abschnitt der
Glasplatte 10 ragt demnach über die Kante 126 so hinaus, daß sie einen zunehmenden Abstand von dem
abfallenden Bereich 12c der oberen Formfläche aufweist
Ein elektrischer Heizer 16 in Form einer geraden Stange oder eines geraden Stabes ist oberhalb sehr dicht
an der Glasplatte 10 so angeordnet, daß er sich längs der
Kante 126 der Form 12 erstreckt Die Länge des Heizers 16 ist etwas größer als die Breite (in Richtung der
erwähnten Biegelinie) der Glasplatte 10. Zusätzlich sind zwei Elektroden 18 in Berührung mit zwei parallelen
Seitenflächen der Glasplatte 10 gehalten und zwar an den Stellen, an denen die Biegelinie endet Anders
gesagt erstreckt sich die Biegelinie von einer Elektrode 18 zur anderen. Die Elektroden 18 süid mit einer (nicht
gezeigten) Hochspannungsquelle mit eiier Spannung von einigen Tausend Volt verbunden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nötig, die Glasplatte 10 zur Durchführung der Biegung über
ihren gesamten Bereich zu erwärmen. Beispielsweise wird diese Erwärmung dadurch erreicht daß die
Vorrichtung nach F i g. 1 in einen Elektroofen 20 eingebracht wird, der einen Heizkörper 21 an seiner
Oberseite enthält (F i g. 2).
Unter Benutzung der beschriebenen Vorrichtung wird die Glasplatte längs der Kante 126 der Form 12 auf
folgende Weise gebogen:
Die Temperatur des Ofens 20 wird soweit angehoben, daß die Glasplatte 10 in ihrer Gesamtheit auf eine
Temperatur von etwa 350 bis 4500C erwärmt wird, d. h.
auf eine Temperatur, die einige Hundert Grad unter dem Erweichungspunkt des Glases liegt Gleichzeitig
wird ein Strom durch den Heizer 16 geschickt um die Glasplatte 10 lediglich in einer schmalen, die Biegelinie
enthaltenden Zone intensiver zu erwärmen. Damit wird nur diese schmale Zone der Glasplatte 10 auf eine
Temperatur von etwa 500 bis 5400C erwärmt, d. h. auf
eine Temperatur, die immer noch unter de-n Erweichungspunkt des Glases liegt jedoch beträchtlich höher
ist als die Temperatur (350 bis 4500C) der übrigen Fläche. Die gemäßigte Erwärmung der gesamten
Glasplatte 10 erleichtert die intensive Erwärmung der Biegezone und, was noch wichtiger ist, verhütet ein
Springen der Glasplatte 10 in Folge großer Temperaturdifferenz zwischen Biegezone und übriger Fläche.
Die örtliche Erhitzung mittels des Heizers 16 läßt den
elektrischen Widerstand der Glasplatte 10 in der in'ens.'v erwärmten Zone beträchtlich niedriger als in
dem verbleibenden Bereich werden. Anders gesagt: es entsteht ein elektrischer ieitfähiger Weg in der
Glasplatte 10 als ein sich linear erstreckender Pfad längs der Kante 126 von der einen Elektrode 18 zur anderen.
Nachdem diesfc Aufheizung erreicht ist, wird eine
Spannung von beispielsweise 5000 V an die Elektroden 18 angelegt Wegen des beträchtlich erniedrigten
Widerstands der Glasplatte 10 in der intensiv erwärmten Zone erzeugt die anliegende hohe Spannung an den
Elektroden 18 einen Strom von etwa 0,7 bis 0,9 A durch die Glasplatte 10 zw:schen den Elektroden 18. Damit
wird nur der Biegebereich durch die Joul'sche Wirkung des Stromes noch weiter aufgeheizt und die Temperatur
der Biegezone erreicht den Erweichnnersnnnkt dft
Glases, der beispielsweise 72O°C je nach Glasart
betragen kann, während der übrige Bereich der Glasplatte 10 bei Temperaturen unter oder nicht
wesentlich höher als etwa 4500C verbleibt. Der durch
die an den Elektroden 18 angelegte Spannung erzeugte Temperaturanstieg wird immer schneller, da der
Widerstand des Glases absinkt und damit sich der Strom erhöht, wenn die Temperatur steigt. Um ein übermäßiges Erweichen der Glasplatte 10 in der intensiv
erhitzten Zone zu vermeiden, wodurch eine unerwünschte Verformung der Glasplatte 10 hervorgerufen
werden könnte, wird die Stärke des durch die Glasplatte 10 fließenden Stromes geregelt, indem schrittweise die
an den Elektroden 18 anliegende Spannung mit steigender Temperatur der Biegezone erniedrigt wird.
Damit wird eine ausreichende Erweichung der Glasplatte 10 lediglich in einem linearen, engen Bereich,
der die beabsichtigte Biegelinie in ihrer Gesamtlänge enthält, erreicht.
Da die erweichte Zone der Glasplatte 10 ihre Starrheit oder Steifheit verliert, kann der in F i g. 1 und 2
rechts dargestellte Abschnitt der Glasplatte 10 nicht langer horizontal bleiben, sondern sinkt unter seinem
Eigengewicht gegen die geneigte Fläche 12c der Form 12 ab. Dieser Abfall hält an, bis dieser Abschnitt der
Glasplatte 10 auf der geneigten Fläche 12c ruht. Damit ist die Glasplatte 10 längs der Kante 126 der Form 12
zur Bildung des beabsichtigten Winkels θ gebogen. Nach Vollendung des Biegevorgangs wird der Heizer 16
abgeschaltet und gleichfalls die Spannung von den Elektroden 18 weggenommen. Wegen der örtlichen
Erweichung der Glasplatte 10 und der Benutzung der Kante 126 als Biegeform oder Biegemuster hat die
Biegestelle entlang der Kante 126 der so gebogenen Glasplatte einen kleinen Krümmungsradius, der annähernd der Stärke der Glasplatte 10 entspricht Falls eine
Biegung mit relativ großem Krümmungsradius ausgefühn werden soii, kann dies durch Abrunden der Kante
126 erreicht werden.
Vorteilhafterweise muß die Erhitzung der gesamten
Fläche der Glasplatte 10 nicht mit großer Genauigkeit oder sehr guter Gleichmäßigkeit durchgeführt werden.
Die Temperatur der Glasplatte 10 außerhalb der intensiv erhitzten Biegezone kann ohne weiteres mit
zunehmenden Abstand von der Biegelinie (oder von der Kante 126der Form 12) geringer werden.
Damit die Berührung der Elektroden 18 mit der erweichten Zone der Glasplatte 10 keine Verletzung
oder keine Störung der Glasplatte 10 erzeugt, sind die Elektroden 18 so ausgebildet, daß sie die Seitenflächen
der Glasplatte 10 jeweils nur mit einer kleinflächigen, glatten Stelle berühren. Vorzugsweise besitzen die
Elektroden 18 die Form von dünnen Stäben, deren eines Ende so geformt und oberflächenbehandelt ist, daß sich
eine gute Berührungsfläche ergibt und es wird ein hitze- und rostbeständiges Material wie nichtrostender Stahl,
Molybdän, Platin oder Graphit verwendet, zumindest ais Endabschnitt, der die Berührungsfläche enthält
Vorteilhafterweise werden die Elektroden 18 nur mit geringer Kraft gegen die Seitenflächen der Glasplatte
10 gepreßt
Nach dem beschriebenen Biegevorgang wird der den Heizkörper 21 des Ofens 20 durchfließende Strom so
geregelt, daß die gebogene Glasplatte während einer allmählichen Temperaturerniedrigung auf Raumtemperatur angelassen wird und nach dem Ende des
Kühlvorgangs spannungsfrei ist Wenn ein Tempern der gebogenen Glasplatte erwünscht ist, kann der Strom
durch den Heizkörper 21 nach dem Biegevorgang so intensiviert werden, daß die gebogene Glasplatte in
ihrer Gesamtheit auf eine Temperatur gebracht wird, die knapp unter dem Erweichungspunkt liegt, beispielsweise auf 6300C. Daraufhin kann ein rasches Abkühlen
der erhitzten Glasplatte erfolgen.
F i g. 4 zeigt eine mit einer Winkelbiegung versehene Glasplatte W mit einem linearen Biegebereich 10a, die
durch das Biegeverfahren nach F i g. 1 und 2 erzeugt ist Die Auslegung der Biegeform 12 in F i g. 1 ist lediglich
als Beispiel dargestellt Das erfindungsgemäße Biegeverfahren kann auch mit anderen, wahlweise ausgelegten Biegeformen entsprechend der Gestalt der zu
verbiegenden Glasplatte und der Auslegung des is erwünschten Produktes ausgeführt werden. Darüber
hinaus ist es möglich, mit diesem Verfahren eine Glasplatte längs einer gekrümmten Linie zu biegen. In
diesem Fall wird eine (dem Heizer 16 in F i g. 1 entsprechende) Heizeinrichtung zum intensiven Erwärmen einer begrenzten Zone der Glasplatte so
hergestellt daß sie eine gekrümmte Form oder Anordnung entsprechend der beabsichtigten Krümmung der Biegelinie aufweist Ebenso wird eine
entsprechend ausgelegte Biegeform vorbereitet Die Elektroden 18 müssen in ihrer Gestalt und Anordnung
nicht angepaßt werden, da das intensive Erwärmen der Glasplatte durch eine gekrümmte Heizeinrichtung
einen gekrümmten Stromweg in der Glasplatte ergibt Der Heize»· 16 oder das entsprechende Gegenstück zur
Aufheizung längs einer gekrümmten Linie muß nicht notwendigerweise ein elektrisch betriebener Heizer
sein, sondern es kann ein Gasbrenner oder eine entsprechende Einrichtung verwendet werden.
F i g. 3 zeigt eine leichte Abwandlung der Vorrichtung
nach Fig. 1 als Beispiel einer Vorrichtung zum Biegen einer gekrümmten Glasplatte. In diesem Fall ist die
Biegung einer gekrümmten Glasplatte 100 längs einer leicht gekrümmten Linie unter Benutzung der tischartigen Biegeform 22 beabsichtigt Die Oberseite dieser
40' tischartigen Form 22 ist in ihrer Gesamtheit gekrümmt,
sie ist jedoch in einen fast horizontalen Bereich 22a und einen im allgemeinen nach unten abfallenden Bereich
22c so unterteilt, daß die Grenzlinie der beiden Bereiche
22a und 22c eine gekrümmte Kante 226 ergibt Diese Kante 226 ist in Draufsicht und in Seitenansicht in
Übereinstimmung mit der beabsichtigten Krümmung der Biegelinie gekrümmt Der Heizer 16 zum intensiven
Erwärmen der Biegezone der Glasplatte 100 ist in gleicher Weise gekrümmt und über der Kante 226
so gehalten. Die Glasplatte 100 wird auf die Form 22
aufgelegt und in der gleichen Weise (auch urier
Benutzung der Elektroden 18) erwärmt, wie es bei der Biegung der flachen Glasplatte 10 im Zusammenhang
mit F i g. 1 beschrieben wurde.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 und 3 kann ohne Schwierigkeit so abgewandelt werden, daß eine
Verbiegung der Glasplatte 10 oder 100 längs zweier einen Abstand voneinander aufweisenden Linien zur
gleichen Zeit möglich ist, in dem die Auslegung der Form 12 oder 22 geändert und ein weiterer Heizer 16
und ein weiteres Paar Elektroden 18 für die zweite Biegelinie bereitgestellt werden. Beispielsweise ist in
Fig.5 ein Glasgegenstand 10C dargestellt, der durch
Verbiegen einer gekrümmten Glasplatte längs zweier, einen Abstand voneinander aufweisenden Biegelinien
100a erhalten wurde.
Claims (3)
1. Verfahren zum Biegen einer Glasscheibe mit kleinem ßiegeradius, bei dem die Glasscheibe auf
eine Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur erwärmt wird, längs einer Biegelinie die Glastemperatur
durch Strahlung weiter erhöht wird und die Glasscheibe durch das Eigengewicht gebogen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in an >o
sich bekannter Weise die Temperatur durch Strahlung auf einen Wert unterhalb der Erweichungstemperatur
erhöht wird und eine weitere Temperaturerhöhung bis zur Erweichungstemperatur durch direkten
Stromdurchgang im Glas erzielt wird, indem jede Elektrode eines Paares von Elektroden an den
Endpunkten der Biegelinie mit einer Seitenfläche der Glasscheibe in Berührung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromdurchgang geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorgebogene Scheibe gebogen
wird.
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