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Lackmengensteuersystem
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- Ansprüche -
Beschreibung Lackmengensteuersystem
Die Erfindung betrifft ein Lackmengensteuersystem für die Lackbeschichtung, insbesondere
Decklackbeschichtung größerer Werkstücke, z.B. Automobilkarossen, im Fließbandbetrieb
mit einer Mehrzahl im wesentlichen stationär angeordneter jeweils mindestens einen
Lackzerstäuber aufweisenden Lackzerstäubereinrichtungen, deren jede mit einer Mehrzahl
verschiedene Lacke führender Lackzuführleitungen verbunden ist, deren jeder ein
mittels einer Steuerleitung gesteuerter, gesonderter Lackdruckregler zugeordnet
ist und mit einer Programmsteuervorrichtung, die beim Auslösen des Anwählens einer
neuen Lackart Umstellarbeitsgänge ablaufen läßt.
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Im Fließbandbetrieb arbeitende Lackierstraßen bieten Probleme, was
am Beispiel von bisherigen Lackierstraßen für Automobilkarosserien
erläutert
werden soll.
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Bei Lackierstraßen für Automobilkarosserien ist es üblich, daß unmittelbar
aufeinander Karosserien folgen, die mit Decklacken verschiedener Farbe lackiert
werden müssen. Bei Lackiersystemen für derartige Lackierstraßen ist eine der -Zahl
der unterschiedlichen Lackfarben entsprechende Zahl von Lackringleitungen vorgesehen,
in denen der Lack jeweils zirkuliert und dabei an allen Zapfstellen vorbei und zum
Farbbehälter zurückgeführt wird. Das Zirkulieren des Lacks ist notwendig, um dessen
Konsistenz gleichmäßig zu halten.
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In der Lackierstation der Lackierstraße ist eine Mehrzahl (z.B. zwölf)
Lackzerstäubereinrichtungen vorgesehen, die gewöhnlich nach dem elektrostatischen
Prinzip arbeiten, aber auch nach einem anderen Prinzip arbeiten können. Jede Farbringleitung
ist mit jeder Lackzerstäubereinrichtung verbunden und zwar jeweils über einen druckluftgesteuerten
Lackdruckregler. Mit diesen Lackdruckreglern kann der Lackdruck von etwa 10 bar
in den Farbringleitungen in Abhängigkeit von dem Druck der Steuerluftleitungen auf
einen Druck im Bereich von etwa 2 bar für die Zerstäubereinrichtungen reduziert
werden. Für dia einzelnen Lacke sind je nach Art (z.B. Viskosität, Festkörpergehalt)
unterschiedliche Drücke erforderlich, wenn sie den Lackzerstäubereinrichtungen
zugeführt
werden, um optimale Lackierergebnisse (genau die gewünschte Schichtstärke, gleichmäßige
Schichtstärke, Tropffreiheit und dergleichen) zu erzielen.
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Bei einem Wechsel des verwendeten Lacks muß deshalb für den neuen
Lack jedes Mal sein Druck, mit dem er den Lackzerstäubereinrichtungen zugeführt
wird, mittels der Lackdruckregler auf einen entsprechenden Wert eingestellt werden.
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Herkömmliche Lackmengensteuersystemefür solche Lackierstraßen sind
mit manuell oder fernverstellbaren Lackdruckreglern ausgerüstet. Bei den fernverstellbaren
Lackdruckreglern erfolgt deren Steuerung gewöhnlich durch Steuerluft mit einstellbarem
Druck. Je Lackdruckregler sind ein Anzeigemanometer und ein Luftdruckregler erforderlich.
Der Luftdruckregler dient zum Einstellen des Drucks der Steuerluft für den Lackdruckregler,
wobei der Lackdruck jeweils proportional dem Druck der Steuerluft ist. Das Anzeigenmanometer
dient zur Überwachung des Drucks der Steuerluft.
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Bei einer Lackierstation mit z.B. zwölf Lackzerstäubern und fünfzehn
Farbringleitungen für die entsprechende Zahl von Farbtönen, wie sie in der.Praxis
üblich sind, ergeben sich insgesamt 180 Steuerluftleitungen, 180 Anzeigemanometer
und 180 Luftdruckregler, da, wie bereits oben ausgeführt, vorzugsweise
jeder
Farbton individuell für jeden Lackzerstäuber einstellbar sein sollte. Hieraus resultieren
ein großer Platzbedarf und lange Verbindungsleitungen. Würde man verlangen, daß
bestimmte Lackzerstäuber verschiedene Lackmengen während des Lackiervorgangs ausbringen
sollen, so würde sich der Platzbedarf nochmals erhöhen.
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Bei herkömmlichen Lackmengens t: euer sys tern war es nicht möglich,
die von einem Lackzerstäuber ausgebrachte Lackmenge kontinuierlich zu ändern. Einem
Lackzerstäuber, der sich z.B.
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auf der Höhe der Gürtellinie einer Automobilkarosserie in nahezu horizontaler
Stellung befindet und die Aufgabe hat, diese Zone einer Karosserie optimal zu beschichten,
wird während des Vorbeigleitens derselben nahezu ständig, besonders jedoch in der
Gegend des vorderen und hinteren Radausschnittes, eine sich in ihrer Größe verändernde
Fläche dargeboten. Um nun dieses sich hinsichtlich seiner Größe immer wieder ändernde
Flächengebot der Automobilkarosserie mit einer eng tolerierten Schichtstärke des
Lackmaterials zu versehen, müßte entweder die Lackausbringmenge oder die Geschwindigkeit
des vorbeigleitenden Fahrzeugs der dem Lackzerstäuber jeweils dargebotenen Größe
der Flächenänderung angepaßt werden. Letzteres ist in der Praxis nicht möglich.
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Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein automatisches
Lackmengensteuersystem von der eingangs angegebenen Art dahingehend zu verbessern,
daß der für dieses System erforderliche technische Aufwand und der Platzbedarf für
das System wesentlich verringert werden können und gleichzeitig eine bessere Steuerbarkeit
des Lackiervorgangs erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß für die Lackdruckregler jeder
Lackzerstäubervorrichtung eine gemeinsame Steuerleitung vorgesehen ist, und daß
die Programmsteuervorrichtung auch die Größe des Steuersignals auf jeder Steuerleitung
selektiv steuert.
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Gemäß der Erfindung braucht also nicht mehr für jeden Lackdruckregler
eine gesonderte Steuerleitung vorgesehen zu werden. Es reicht vielmehr aus, wenn
zu einer Gruppe von Lackdruckreglern eine Steuerleitung geführt wird. Damit wirdder
gesamte Installations-, Material- und Platzbedarf geringer.
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Außerdem braucht nicht mehr für jeden Lackdruckregler ein gesondertes
Anzeigeinstrument zum Anzeigen der Größe des Steuersignals vorgesehen zu werden.
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Besondere Vorteile lassen sich erzielen, wenn die Steuerleitungen
mit Druckluft arbeiten.
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Während bisher für jeden Lackdruckregler eine gesonderte Steuerluftleitung
und naturgemäß ein gesonderter Luftdruckregler und ein gesondertes Anzeigemanometer
vorgesehen war, ist gemäß der Erfindung für jede Lackzerstäubervorrichtung nur noch
eine gemeinsame Steuerluftleitung vorgesehen. Deshalb kann die Zahl der Luftdruckregler,
der Steuerluftleitungen und der Anzeigemanometer drastisch reduziert werden. Wenn
z.B. zwölf Lackzerstäuber und fünfzehn Farbtöne vorgesehen sind und für jeden Lackzerstäuber
eine gesonderte Steuerluftleitung vorgesehen ist, dann kann die Zahl der Anzeigemanometer,
der Luftdruckregler und der Steuerluftleitungen von bisher 180 auf nunmehr zwölf
herabgesetzt werden. Zum einen wird dadurch der notwendige technische Aufwand drastisch
verringert. Zum anderen sinkt die Störanfälligkeit des Lackiersystems. Weiter wird
auch der Platzbedarf für das Lackmengensteuersystem erheblich reduziert.
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Die Steuerung der Größe des Steuersignals auf den Steuerleitungen,vorzugsweise
des Druckes in den Steuerluftleitungen durch die Programmsteuerung erfolgt in Abhängigkeit
von der ausgewählten Lackart, da für jede Lackart, wie weiter oben echon ausführlich
dargelegt wurde, ein bestimmter Druck auf der Steuerluftleitung erforderlich ist,
um ein optimales Lackierergebnis zu erzielen. Dadurch kann der für die jeweilige
Lackart
erforderliche Druck rasch und zuverlässig an allen Druckreglern eingestellt werden
Selbstverständlich können die Lackdruckregler für all diejenigen Lackzerstäuber
gemeinsam an die gleiche Steuerleitung angeschlossen werden, die im Betrieb beim
Arbeiten mit einer Lackart mit dem gleichen Lackdruck versorgt werden müssen. Hingegen
muß jedem Lackzerstäuber, der beim Arbeiten mit einer Lackart mit einem von anderen
Lackzerstäubern unterschiedlichen Druck für die Lackzufuhr betrieben werden muß,
auch eine gesonderte Steuerleitung zugeführt werden.
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Vorteilhaft stellt die Programmsteuervorrichtung die Größe des Steuersignals
wenigstens eine Teils der Steuerleitungen jeweils in Abhängigkeit von der Größe
der der jeweiligen Lackzerstäubereinrichtung bzw. dem jeweiligen Lackzerstäuber
gerade gegenüberliegenden zu lackierenden Fläche der Automobilkarosse ein. Wie bereits
weiter oben dargelegt, liegt fast jedem Lackzerstäuber in seinem Sprühbereich während
des Vorbeigleitens einer Karosserie eine sich in ihrer Größe ändernde zu besprühende
Fläche gegenüber. Insbesondere bei den in Höhe der Gürtellinie angeordneten Lackzerstäubern
ist die ihnen gegenüberliegende Fläche im Bereich der Radausschnitte besonders klein.
Würden die in Höhe der Gürtellinie angeordneten Lackzerstäuber
unabhängig
von der ihnen jeweils gegenüberliegenden zu besprühenden Fläche der Karosserie mit
konstantem Lackdruck betrieben werden, so würde sich im Bereich kleinerer ihnen
gegenüberliegender Flächen eine höhere Lackschichtstärke auf der Automobilkarosserie
ergeben und im Bereich ihnen gegenüberliegender größerer Flächen eine geringere
Lackschichtstärke auf der Automobilkarosserie ergeben. Dies ist aus vielerei Gründen
unerwünscht Dadurch, daß die Programmsteuereinrichtung in Abhängigkeit von einem
voreingegebenen Programm, das die Kontur bzw. Gestalt der jeweils zu lackierenden
Karosserie berücksichtigt, die Größe des Steuersignals auf den Steuerleitungen bzw.
den Druck auf den Steuerluftleitungen für die Lackdruckregler der Lackzerstäuber
jeweils in Abhängigkeit von der dem zugeordneten Lackzerstäuber jeweils gegenüberliegenden
Flächengröße einstellt, d.h. bei größerer Fläche vergrößert und bei kleinerer Fläche
verkleinert, kann ein Lackauftrag mit gleichmäßiger, eng tolerierter Schichtstärke
erzielt werden.
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Je nach den Gegebenheiten der Lackieranlage können verschiedenartige
Steuersignale verwendet werden. Wo dies nicht durch Feuer- oder Explosionsgefahr
unmöglich ist, können vorteilhaft elektrische Signale als Steuersignale verwendet
werden. Ansonsten
werden zweckmäßig Steuerleitungen verwendet,
die ein tropfbares oder gasförmiges Druckmedium, insbesondere Druckluft führen,
dessen Druck das Steuersignal bildet.
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Es hat sich als außerordentlich zweckmäßig erwiesen, daß jeder Steuerleitung,
die ein Druckmedium führt, dessen Druck das Steuersignal ergibt, ein Druckregler
für das Druckmedium zugeordnet ist, der zur Änderung des Druckes des Druckmediums
über einen Elektromotor verstellbar ist, wobei der Motor antriebsmäßig mit einem
in einem Zweig einer elektrischen Brükke liegenden Rückführpotentiometer verbunden
ist und dieses so lange verstellt, bis die Brücke mit einem von der Programmsteuervorrichtung
vorgegebenen Sollwertwiderstand (z.B. ein auf einem Steuerpult angeordnetes, einstellbares
Sollwertpotentiometer) in einem anderen Brückenzweig abgeglichen ist Bei einer derartigen
Steuerung muß, wenn die von einem bestimmten Lackzerstäuber ausgebrachte Lackmenge
auf eine andere Lackart umgestellt werden soll, von einem einstellbaren Sollwertwiderstand
in dem anderen Brückenzweig mittels der Programmsteuervorrichtung auf einen anderen
einstellbaren Sollwertwiderstand umgeschaltet werden. Bis zum Abgleich und zum Erreichen
des gewünschten Drucks auf der Steuerluftleitung verstellt dann der Motor den zugeordneten
Luftdruckregler und das zugeordnete Rückführpotentiometer.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist jedem Druckregler für jede
Lackart jeweils ein Sollwertwiderstand zugeordnet.
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Wenn ein bestimmter Lack für einen Lackiervorgang ausgewählt wurde,
wird dann für den jeweiligen Druckregler der diesem Lack zugeordnete voreingestellte
Sollwertwiderstand von der Programmsteuervorrichtung in die Brückenschaltung eingeschaltet.
Um die Zahl der erforderlichen Sollwertwiderstände zu verringern, kann nach einer
anderen zweckmäßigen Ausführungsform jedem Druckregler nur ein einziger einstellbarer
Sollwertwiderstand zugeordnet sein, wobei die Programmsteuervorrichtung die einzelnen
Sollwertwiderstände jeweils entsprechend dem ausgewählten Lack auf einen vorbestimmten,
diesem Lack zugeordneten und in der Programmsteuervorrichtung gespeicherten Einstellwert
einstellt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist jeder Sollwertwiderstand
auf einen Grundwert entsprechend einem Lackdruck für den ihm zugeordneten Lack eingestellt,
der dem kleinsten dem zugeordneten Lacksprühkopf jeweils dargebotenen zu lackierenden
Fläche angepaßt ist, wobei mittels einer in der Programmsteuervorrichtung enthaltenen
Schaltung diesem Grundwert höhere Widerstandswerte zur Erreichung eines entsprechend
höheren Lackdrucks bei entsprechend größerer dem Lacksprühkopf dargebotener zu lackierender
Fläche zuschaltbar sind. Von
der Programmsteuervorrichttmg kann
damit also eine Sollwertzuschaltung vorgenommen werden, die eine Erhöhung des Lackdrucks
zur Folge hat, wodurch mehr Lack aus dem Lacksprühkopf ausgetragen wird.
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Diese höheren Druckwerte können mit einer speziell hierfür vorgesehenen
Analogschaltung in vorwählbaren Stufen von z.B.
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10 % zugeschaltet werden Über je ein Anzeigemanomter pro Lackzerstäuber
kann der Steuervorgang bzw. der zu einem bestimmten Zeitpunkt gefahrene Druck auf
der Steuerluflaitung abgelesen werden.
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Die Einstellung des Lackdrucks für einem Lackzerstäuber in Abhängigkeit
von der Größe der ihm gerade gegenüberliegenden zu lackierenden Fläche könnte natürlich
auch so erfolgen, daß ausgehend von einem Grund-Druck für die jeweilige Lackart
der Lackdruck entsprechend verringert wird, wenn dem Lackzerstäuber eine kleinere
als die vorgesehne Fläche gegenüberliegt. Wichtig ist jedenfalls, da der Lackdruck
für jeden Lackzerstäuber ausgehend von einem Grundwert für die verwendete Lackart
proportional der im jeweiligen Sprühbereich des Lackzerstäubers liegenden Fläche
der Karosserie eingestellt wird
Das Lackmengensteuersystem gemäß
der Erfindung ist zwar für Lackiersysteme der verschiedensten Art brauchbar, eignet
sich jedoch besonders gut für elektrostatische Lackiersysteme.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, die eine Prinzipanordnung
eines erfindungsgemäßen Lackmengensteuersystems zeigt, wobei auf die Zeichnung bezüglich
der Offenbarung wegen deren Klarheit ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Durch eine Lackierkabine 1 werden Automobilkarosserien auf einem Fließband
in Pfeilrichtung geführt, wobei Karosserien 2 und 3 gezeigt sind. Für den Lackauftrag
sind Lackzerstäuber 4 und 5 (von denen in der Praxis eine wesentlich größere Zahl,
z.B. 12, vorgesehen ist) vorgesehen, welche für das allgemein übliche elektrostatische
Lacksprühen an eine Gleichstrom-Hochspannungsquelle 6 über eine elektrische Leitung
7 angeschlossen sind. Die Automobilkarosserien 2 und 3 sind geerdet.
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Bei den folgenden Bezugszeichen sind diejenigen mit dem Index a der
Lackfarbe Rot, diejenigen mit dem Index b der Lackfarbe Blau und diejenigen mit
dem Index c der Lackfarbe Grün zugeordnet.
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Ein erster Lackvorratsbehälter 8a enthält roten Lack, ein zweiter
Lackvorratsbehälter 8b enthält blauen Lack und ein dritter Lackvorratsbehälter 8c
enthält schließlich grünen Lack. Jeder Lackvorratsbehälter steht mit einer Pumpe
9a, 9b oder 9c in Verbindung, die den Lack in einer Lackringleitung 10a, 10b und
10c zirkulieren läßt. In der Praxis werden wesentlich mehr Lackarten, z.B. 15 verwendet.
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Dem Lackzerstäuber 4 sind für die rote Farbe ein Lackdruckregler 11a,
für die blaue Farbe ein Lackdruckregler lib und für die grüne Farbe ein Lackdruckregler
11c zugeordnet. Die Lackdruckregler 11a, lib und 11c stehen mit einer Steuerluftleitung
13 in Verbindung.
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Dem Lackzerstäuber 5 sind entsprechend Lackdruckregler 12a, 12b und
12c zugeordnet. Die Lackdruckregler 12a, 12b und 12c stehen mit einer Steuerluftleitung
14 in Verbindung.
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13, 14 Mit dem Druck auf jeder Steuerluftleitung 14, 15 kann der
Lackdruck des jeweils an sie angeschlossenen Lackdruckreglers gesteuert werden,
wobei der Lackdruck im wesentlichen proportional dem Druck auf der Steuerluftleitung
folgt.
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Die Steuerluftleitung 13 ist mit einem Luftdruckregler 15 und die
Steuerluftleitung 14 mit einem Luftdruckregler 16 verbunden. Dem Luftdruckregler
15 ist ein Anzeigenmanometer 17 zugeordnet. Dem Luftdruckregelr 16 ist ein Anzeigenmanometer
18 zugeordnet.
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Ein reversierbarer Synchronmotor 19 ist antriebsmäßig über eine elastische
Kupplung mit dem Luftdruckregler 15, der konventionelle Bauart besitzt, gekuppelt.
Der vom Luftdruckregler 15 auf der Steuerluftleitung 13 eingestellte Druck kann
in Abhängigkeit von der Zahl der Umläufe der Motorwelle des Synchronmotors 19 in
der einen oder der anderen Drehrichtung entsprechend erhöht bzw. herabgesetzt werden.
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Der Synchronmotor ist antriebsmäßig ferner mit einem Zehnwendel-Potentiometer
20 gekuppelt, das eine Rückführung des Ist-Wertes erlaubt. Eine ebenfalls vom Synchronmtor
19 angetriebene Spindel (nicht gezeigt) mit geführter Mutter (nicht gezeigt) sorgt
über zwei einstellbare Endschalter (nicht gezeigt) für die notwendige Begrenzung
des Verstellbereichs des Synchronmotors 19. Der vom Luftdruckregler 15 mittels des
Synchronmotors 19 durchfahrbare Druckbereich entspricht 0 bis 4 bar, wobei der eingestellte
Druck nahezu linear zur ausgeführten Zahl von Umdrehungen der Motorwelle des Synchronmotors
19 ist.
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Das Rückführpotentiometer 20 liegt in einer Wheatstone'schen Brückenschaltung,
in der neben dem Rückführungspotentiometer 20 noch änderbare Sollwertpotentiometer
21a, 21b und 21c (jeweils für die Lackfarben Rot Blau bzw. Grün) in der aus der
Zeichnung ersichtlichen Weise liegen. Über der Brückendiagonale wird, wie aus der
Zeichnung ersichtlich, das Steuersignal für den Synchronmotor 19 abgegriffen und
diesem über ei.nen Differenzverstärker 24 zugeführt.
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Der Wert jedes änderbaren Sollwertpotentiometers 21a, 21b, 21c und
damit mittelbar der Sollwert für den durch den Luftdruckregler 15 einzustellenden
Druck auf der Steuerluftleitung 13 wird entsprechend den Erfordernissen bei jeder
Lackfarbe manuell voreingestellt Für den Luftdruckregler 16 sind wiederum ein Synchronmotor
26, ein Zehnwendel-PotentiomeLer 27 als Rückführungspotentiow meter, änderbare Sollwertpotentiometer
28a, 28b, 28c, ein Differenzverstärker 31 und eine Steuerleitung 33 vorgesehen,
die hinsichtlich ihres Aufbaus, ihrer Anordnung sowie Schaltung genau denen für
den Luftdruckregler 15 entsprechen. Die änderbaren Sollwertpotentiometer 21a, 21b,
21c und 28a, 28b und 28c können auf einer Steuerkonsole angeordnet sein.
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Die Programmsteuerung 25 übernimmt die Aufgabe, bei Farbtonwechsel
parallel mit dem Umschalten von einem Farbventil auf ein anderes auch die Umschaltung
von einem änderbaren Sollwertpotentiometer auf ein anderes der jeweils gewählten
Farbe zugeordnetes Sollwertpotentiometer vorzunehmen.
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In der Programmsteuervorrichtung 25 sind ferner für jeden Lackzerstäuber
Programme gespeichert, mittels derer der Wert des jeweils änderbaren Sollwertpotentiometers
entsprechend der Größe der dem jeweils zugeordneten Lackzerstäuber gegenüberliegenden
zu lackierenden Fläche ausgehend von dem Grundwert für das änderbare Sollwertpotentiometer
nach oben verändert werden kann.
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Da die Lackzerstäuber 4, 5 in zwei in Transportrichtung der Automobilkarosserien
im Abstand liegenden Stellen angeordnet sind, wie dies aus der Zeichnung ersichtlich
ist, ist ein weiteres Programm in der Programmsteuervorrichtung 25 gespeichert.
Dieses Programm stellt sicher, daß, wenn der Lackzerstäuber 4 die Karosserie 2 noch
fertig lackiert und dem Lackzerstäuber 5 bereits die nächste Karosserie 3 zugeführt
wird, bei einem Farbwechsel der Lackzerstäuber 5 saubergespült wird, die Umstellung
auf die nächste Farbe vorgenommen wird und der Lackdruckregler 16 durch Umschalten
eines änderbaren
Sollwertpotentiometers 28a, 28b oder 28c auf
ein anderes dieser Sollwertpotentiometer auf den erforderlichen Druck auf der Luftsteuerleitung
14 eingestellt wird.
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Dadurch, daß alle Lackdruckregler eines Zerstäubers immer mit dem
gleichen Druck auf der Luftsteuerleitung beaufschlagt werden, ist es selbstverständlich
erforderlich, zur Auswahl einer bestimmten Farbe die jeweils anderen Farbzuführleitungen
abzusperren. Dies geschieht über gesonderte von der Programmsteuervorrichtung 25
gesteuerte Ventile. Eine nähere Beschreibung dieser Ventile und ihrer Steuerung
ist nicht erforderlich, da diese in bekannten Anlagen üblich sind.
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Zur näheren Erläuterung soll. nachfolgend angenommen werden, daß die
Karosserie 2 mit rotem Lack und die Karosserie 3 mit blauem Lack lackiert werden
soll. Wenn der Vorderteil der Karosserie 2 bei ihrer Bewegung auf dem Fließband
den Lackzerstäuber 5 erreicht, wird in.die Programmiervorrichtung 25 der Befehl
eingegeben, die Karosserie 2 rot zu lackieren.
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Der Befehl kann beispielsweise durch-eine von der Karosserie 2 mitgeführte
Code-Karte maschinell gelesen und in die Programmsteuervorrichtung 25 eingegeben
werden. Die Programmsteuervorrichtung 25 gibt daraufhin die entsprechenden Befehle
zum Sauberspülendes Lackzerstäubers 5, zum öffnen der Lackzuführleitung
für
den roten Lack, und schaltet zum änderbaren Sollwertpotentiometer 28a über einen
Summeneingang mit der Leitung 33 höhere Sollwertstufen zu, um einen Druck von 2,2
bar auf der Steuerluftleitung 14 zu erreichen. Wenn die Karosserie 2 schließlich
mit ihrem hinteren Radausschnitt an dem Lackzerstäuber 5 vorbeigleitet, senkt die
Programmsteuervorrichtung 25 die höheren Sollwertstufen auf die Steuerleitung 33
so weit ab, daß sich ein Druck von 1,8 bar auf der Luftsteuerleitung 14 ergibt.
Der Lackzerstäuber 5 bringt somit eine geringere, der ihm dargebotenen zu lackierenden
Fläche entsprechende Menge von La<:k aus, so daß die Schichtstärke des aufgetragenen
Lacks auch im Bereich des Radausschnitts konstant bleibt.
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Der Lackzerstäuber 4 wurde inzwischen von der Programmsteuervorrichtung
so lange in Ruhe gehalten, bis der Vorderteil der Karosserie ihn erreichte. Dann
wird von der Programmsteuervorrichtung auch für den Lackzerstäuber 4 der Reinigungsvorgang
erforderlichenfalls eingeleitet, das Zuführventil für den roten Lack geöffnet und
das Sollwertpotentiometer 21a sowie über die Leitung 32 dem Summeneingang höhere
Sollwertstufen zu geschaltet, um einen Druck auf der Steuerluftleitung 13 von 2,2
bar zu erreichen. Die Programmsteuervorrichtung 25 sorgt nun auch bei dem Lackzerstäuber
4 dafür, daß der Lackdruck entsprechend
der dem Lackzerstäuber
dargebotenen zu lackierenden Fläche geändert wird.
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Wenn das hintere Ende der Karosserie 2 an dem Lackzerstäuber 5 vorbeigeführt
worden ist, und sich das vordere Ende der mit
Lack zu lackierenden Karosserie 3 dem Lackzerstäuber 5 nähert und die Programmsteuervorrichtung
25 den entsprechenden Befehl von der Code-Karte der Karosserie 3 erhalten hat, beginnt
die Programmsteuervorrichtung den Lackzerstäuber 5 für den neuen Lackiervorgang
in zur beschriebenen Weise entsprechender Weise vorzubereiten. Zunächst wird der
Lackzerstäuber 5 wieder saubergeblasen. Dann wird das Sollwertpotentiometer 28b
und über die Steuerleitung 33 über den Summeneingang höhere Sollwertstufen zugeschaltet,
um den für den blauen Lack erforderlichen Steuer luftdruck von 2 bar zu erreichen.
Dann wird das Ventil für den blauen Lack geöffnet und der Lackiervorgang der Karosserie
3 kann beginne. Dies bedeutet, daß nunmehr der Lackzerstäuber 4 die Karosserie 2
noch rot lackiert, während der Lackzerstäuber 5 die Karosserie 3 bereits blau lackiert,
wobei jeder der beiden Lackzerstäuber mit dem richtigen der jeweiligen Lackart angepaßten
Lackdruck betrieben wird und außerdem noch der Lackdruck an die jeweils dem Lackzerstäuber
dargebotene, zu
lackierenden Fläche zur Erzielung einer gleichmäßigen
Lackschichtstärke angepaßt wird. Wenn die Karosserie 3 mit ihrem vorderen Radausschnitt
an dem Lackzerstäuber 5 vorbeigleitet, schaltet die Programmsteuervorrichtung 25
die höheren Sollwertstufen auf der Steuerleitung 33 ab, so daß sich ein Druck von
1,6 bar entsprechend dem Grundwert des Sollwertpotentiometers 28b auf der Luftsteuerleitung
14 ergibt. Der Lackiervorgang wird dann entsprechend fortgesetzt.