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Die Erfindung betrifft neue N-Benzoyl-N'-pyridyloxy-
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phenylharnstoff-Verbindungen sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben
und ein insektizides Mittel mit einem Gehalt derselben.
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Nahezu alle herkömmlichen Insektizide entfalten eine Neurotoxizität
und Kontakttoxizität bei allen Arten von Insekten.
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Es besteht ein erhebliches Bedürfnis nach selektiven Insektizidenverbindungen,
welche gegenüber Nutzinsekten keine Toxizität haben. Die N-Benzoyl-N'-phenylharnstoffverbindungen
der IJS-PS 3 748 35() Ilnd N-Benzoyl-N' henoxyphellylllarnstoffe der US-PS 4 onS
223 haben solche insektiziden Eigenschaften.
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Die erfindungsgemäßen N-Benzoyl-N'-pyridyloxy-phenylharnstoff-Verbindungen
haben beträchtlich bessere Wirkungen als die bekannten Verbindungen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue N-Benzoyl-N'-pyridyloxy-phenylharnstoff-Verbindungen
zu schaffen. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
von N-Benzoyl-N'-pyridyloxy-phenylharnstoff-Verbindungen zu schaffen. Schließlich
ist es Aufgabe der Erfindung, ein selektives insektizides Mittel zu schaffen, welches
eine starke insektizide Wirkung gegenüber bestimmten Schadinsekten aufweist, ohne
eine schädliche Wirkung gegenüber Nutzinsekten und welches gegenüber anderen Tieren
eine äußerst geringe Toxizität hat.
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Erfindungsgemäß werden neue N-Benzoyl-N'-pyridyloxyphenylharnstoff-Verbindungen
der folgenden allgemeinen Formel geschaffen:
oder eine Methylgruppe wobei X1 ein Halogenatoml; X2 ein Wasserstoffatom oder Halogenatom;
X3 und X4 jeweils ein Wasserstoffatom oder lialogenatom;
X5 ein
Wasserstoffatom oder Halogenatom und X6 ein Halogenatom, eine Nitrogruppe oder eine
Trifluormethylgruppe bedeuten.
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Bevorzugte Vertreter der Verbindungsklasse der Formel (I) seien im
folgenden aufgezählt: 1. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-L3-chlor-4-(5-brompyridyl-2-oxy)-phenyl3
-harnstoff Fp. 196 bis 199°C 2. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-03-chlor-4-(5-nitropyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Fp. 209 bis 212°C 3. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[4-(3,5-dibrompyridyl-2-oxy)-phenylharnstoff
Fp. 185 bis 188 °C 4. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(3,5-dibrompyridyl-2-oxy)-phenylJ
-harnstoff Fp. 223 bis 224 °C 5. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Fp. 216 bis 218°C 6. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Fp. 225 bis 228°C 7. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[3,5-dichlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl
-harnstoff Fp. 221 bis 223 0°C 8. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[4-(5-brompyridyl-2-oxy)
phenyl -harnstoff Fp. 179 bis 180 0°C 9. N-(2-Chlorbenzoyl)N'- 3-chlor-4-(5-chlorpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Fp. 198 bis 200°C 10. N-(2-Chlorbenzoyl)N'- # ,5-dichlor-4-(5-chlorpyridyl-2-oxy)-phenyl,-harnstoff
Fp. 147 bis 148 °C 11. N-(2-Chlorbenzoyl)N'- r4-(5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)-phenyl-harnstoff
Fp. 149 bis 151 °C 12. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)-phenyl
-harnstoff Fp. 182 to 185 °C 13. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)-phenyl
-harnstoff Fp. 180 bis 187 0£; 14. N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[3,5-dichlor-4-(5-trifluormethylpyridyl-2-ox
phenyl]-harnstoff Fp. 206 bis 208°C 15. N- (2-Chlorbenzoyl)N' - [3 ,5-dichlor-4-
(3-chlor-5-trifluormetllylpyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff Fp. 140 bis 144 0£; 16.
N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
Fp. 224 bis 226 °C
l/. N-(2,6-Dichlorbenzoyl)N'-54-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl)
-harnstoff Fp. 228 bis 230 °C 18. N-(2,6-Dichlorbenzoyl)N'- -chlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenylJ
-harnstoff Fp. 214 bis 216 0£; 19. N-(2,6-Dichlorbenzoyl)N'-[3,5-dichlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyll-harnstoff
Fp. 273 bis 275 0°C 20. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Fp. 184 bis 185°C 21. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Fp. 230 bis 231°C 22. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(5-chlorpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Fp. 210 bis 212°C 23. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl
-harnstoff Fp. 185 bis 188 0£; 24. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-ox
phenyl -harnstoff Fp. 190 bis 192 0£; 25. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(5-trifluormethylpyridyl-2-oxphenyl
-harnstoff Fp- 195 bis 198 0£; 26. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[3,5-dichlor-4-(5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenylj-harnstoff
Fp. 209 bis 212 0£; 27. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[3,5-dichlor-4-(3-chlor-5-trifluormethyl
pyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff Fp. 203 bis 205 0£; 28. N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(3-chlor-5-trifluormethylpyrid
2-oxy)phenyl -harnstoff Fp. 187 bis 190 0£; 29. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[4-(5-chlorpyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
Fp. 198 bis- 200 0£; 30. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[4-(5-brompyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
Fp. 188 bis 191 0£; 31. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[4-(5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenyl]
-harnstoff Fp. 140 bis 142 °C 32. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(5-brompyridyl-2-oxy)phenyl]
-harnstoff Fp. 207 bis 209 °C 33. N-(2-Methyibenzoyl)N'-{3-chlor-4-(s-trifluormethylpyridyl-2-oxy)
phenyl]-harnstoff Fp. 188 bis 191°C 34. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)phenyl]
-harnstoff Fp. 213 bis 215 °C 35. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[3,5-dichlor-4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
Fp. 214 bis 217°C 36. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[3-brom-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)phenyl]
-harnstoff Fp. 222 bis 224 °C
37. N-(2-Methylbenzoyl)N'-{4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)phenylj
-harnstoff Fp. 21o bis 219 0£; 38. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[4-(3, 5-dibrompyridyl
1-2-oxy)phenyl] -harnstoff Fp. 219 to 221 0£; 39. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenyl'-harnstoff
Fp. 171 bis 173 0£; 40. N-(2-Methylbenzoyl)N'-[3,5-dichlor-4-(5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
Pp. 219 bis 2210C 41. N-Methylbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
Fp. 156 bis 159 0£; Die N-Benzoyl-N'-pyridyloxy-phenylharnostoff-Verbindungen der
Formel (I) werden hergestellt durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
oder eine Methylgruppe wobei X1 ein Halogenatom; X2 ein Wasserstoffatom oder Halogenatom
und R1 eine Aminogruppe oder Isocyanatgruppe bedeuten mit einer Verbindung der Formel
wobei X3 und X4 gleich oder verschieden sind und jeweils ein Easserstoff- oder Halogenatom
bedeuten und wobei X5 ein Wasserstoffatom oder Halogenatom und X6 ein Halogenatom,
eine Nitrogruppe oder eine Trifluormethylgruppe bedeuten und wobei R2 eine Aminogruppe
oder Isocyanatgruppe bedeutet und wobei R2 eine Aminogruppe bedeutet, falls R1 eine
Isocyanatgruppe ist und wobei R2 eine Isocyanatgruppe bedeutet, falls R1 eine Aminogruppe
ist.
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Insbesondere können Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nach den
beiden folgenden Verfahren (1) und (2) hergestellt werden.
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(1) Das Benzoylisocyanat der folgenden allgemeinen Formel
wird mit Pyridyloxyanilin der folgenden allgemeinen Formel
umgesetzt, wobei X1, X2, X3, X4, X5 und X6 die oben angegebene Bedeutung haben.
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(2) Ein Benzamid der folgenden allgemeinen Formel
wird mit einem Pyridyloxyphenylisocyanat der folgenden allgemeinen Formel umgesetzt
wobei X1, X2, X3, X4, X5 und X6 die oben angegebene Bedeutung haben.
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Die Reaktion wird vorzugsweise in Gegenwart eines Lösungsmittels durchgeführt.
Geeignete Lösungsmittel umfassen Benzol, Toluol, Xylol, Pyridin oder dgl. Die Reaktionstemperatur
liegt gewöhnlich im Bereich von 0 bis 120 0£; und die Reaktionsdauer liegt gewöhnlich
im Bereich von 0,1 bis 24 h.
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Die Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur von
500C
bis zur Rückflußtemperatur während 1 bis 5 h durchgeführt. Im folgenden wird die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen anhand von Herstellungsbeispielen
näher erläutert.
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Beispiel 1 Herstellung von N-(2-Chorbenzoyl)N'- g3-chlor-4-(3,5-dichlor-pyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
Durch Auflösen von 2,9 g 3-Chlor-4-(3,5-dichlor-pyridyl-2-oxy)-anilin in 50 ml Toluol
wird eine Lösung erhalten, welche auf 800C erhitzt wird. Ferner werden 1,8 g 2-Chlorbenzoylisocyanat
in 20 ml Toluol aufgelöst und diese Lösung wird tropfenweise unter. Rühren zu der
ersteren Lösung gegeben und die Umsetzung wird während 1 h durchgeführt. Nach der
Reaktion wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und der Niederschlag wird abfiltriert
und mit Toluol gewaschen und sodann mit Petroläther gewaschen und schließlich getrocknet.
Man erhält 3,2 g N-(2-Chlorbenzoyl)N'-03-chlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
(Fp. 225 bis 228 00).
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Beispiel 2 Herstellung von N-(2, 6-Dichlorbenzoyl)N' - p4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Man arbeitet nach dem Verfahren des Beispiels 1, wobei man jedoch 2,5 g 4-(3,5-Dichlorpyridyl-2-oxy)-anilin
anstelle von 3-Chlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-anilin einsetzt und wobei man
2,4 g 2,6-Dichlorbenzoylisocyanat anstelle des 2-Chlorbenzoylisocyanats einsetzt.
Die Umsetzung wird bei 30 0£; während 8 h und nicht bei 80 0£; während 1 h durchgeführt.
Man erhält 3,8 g N-(2,6-Dichlorbenzoyl)N-54-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)-phenyl0-harnstoff
(Fp. 228 bis 230 0).
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Die meisten herkömmlichen Insektizide haben eine rasch eintretende
Wirkung. Sie zeigen eine Neurotoxizität und Kontakttoxizität. Demgegenüber ist die
Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen verzögert, da diese Verbindungen die
Häutung (Ecdyse) und die Metamorphose spezifischer Insekten beeinflussen. Diese
nehmen die Verbindungen oral mit Nahrungsmitteln oder Wasser auf. Die spezifischen
Insekten werden sodann durch das Mittel getötet.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben eine starke insektizide Wirkung
gegenüber Larven von Lepidoptera, Coleoptera, Hymenoptera und Diptera, z. B. gegenüber
Larven der folgenden Insekten: Plutella xylostella, Pieris rapae crucivora, Mamesta
brassicae, Plusia nigrisigma, Prodenia litura, Papilio xuthus, Seopelodes contracta,
Hyphantria cunea, Lymantria dispar, Chilo suppressalis, Heliothis zea, Heliothis
virescens, Anthonomus grandis, Tribolium confusum, Leptinotarsa decemlineata, Neurotoma
irdescens, Culex pipiens Ballens Culex pipiens molestus.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben gegenüber erwachsenen Insekten
im wesentlichen keine insektizide Wirkung.
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Insbesondere sind sie unwirksam gegenüber natürlichen Feinden, z.
B. gegenüber Raubinsekten und ihre Toxizität gegenüber anderen Tieren ist äußerst
gering.
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Man kann verschiedene Form7 dr insektiziden Mittel herstellen, z.
B. Stäube, benetzbare Pulver, emulgierbare Konzentrate, invertierte Emulsienen,
Öllösungen, Aerosole oder dgl. Dabei kann man typische Trägerstoffe und Verdünnungsmittel
einsetzen, welche auch auf dem landwirtschaftlichen Gebiet üblich sind. Die Mittel
können mit oder ohne vorherige Verdünnung auf geeignete. Konzentrationen angewandt
werden.
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Geeignete Verdünnungsmittel oder Trägermittel umfassen -,,; trägel.
z. N. Ttikum, Kaolin, Bentonit, Diatomeen-@@@@@@@@@oxid Ton oder Stärke; flüssinge
Verdünnungs-@@@@@@@@ wie Wasser, Xylol, Toloul, Dimethylsulfoxis#d, Dimethyl-@@@@@,
Acetonitril und Alkohol;
Beispiel 3 N-2,6-Difluorbenzoyl)N'-[4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
Man arbeitet gemäß Beispiel 1 und setzt 1,0 g 4-(3-Chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)-anilin
und 0,64g 2,6-Difluorbenzoyl-isocyanat ein. Die Umsetzung erfolgt bei Zimmertemperatur
während 3 Stunden. Man erhält 0,5g N-(2,6-Difluorbenzoyl)-N'- {4-£3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)
phenylj-harnstoff (Fp.: 190 bis 192°C)X.
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Beispiel 4 N-(2-Methylbenzoyl)-N'- L4- (5-trifluormethyl pyridyl-2-oxy)
-phenyl7 -harnstoff Durch Auflösen von 0,5g 4-(5-Trifluormethylpyridyl-2-oxy)-anilin
in 20 ml Toluol erhält man eine erste Lösung. Eine durch Auflösen von 0,32 g 2-Methylbenzoyl-isocyanat
in 20 ml Toluol erhaltene Lösung wird tropfensueise -u der ersten Lösung unter Rühren
gegeben und die Umset=ung wird während 1 Stunde bei Zimmertemperatur durchgeführt.
Danach wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und der Niederschlag wird abfiltriert
und mit Hexan gewaschen un aus Athanol umkristallisit:rt.
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Man erhält 0,3g N-(2-Methylbenzoyl)-N'-[4-(5-trifluormethyl pyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff
(Fp.: 140 bis 1430C).
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben eine ausgezeichnete selektive
insektizide Wirkung, welche durch die nachstehenden Testversuche belegt wird.
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Wenn der insektizide Wirkstoff gegen Schadinsekten in Wasser eingesetzt
werden soll, so kann man ein Mittel der angegebenen Konzentration anwenden sodaß
die Konzentration 6des Wirkstoffs im Wasser geringer ist.
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Emulgatoren; Dispergiermittel, Spreizmittel usw.
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Die Konzentration des aktiven Wirkstoffs in den selektiven insektiziden
Mitteln beträgt gewöhnlich 5 bis 80 Gew.-% im Falle eines öligen Konzentrats und
0,5 bis 30 Gew.-% im Falle eines Staubs und 5 bis 60 Gew.-% im Falle eines benetzbaren
Pulvers. Man kann ferner die erfindungsgemäße Verbindung auch mit einem anderen
auf der Landwirtschaft eingesetzten Wirkstoff kombinieren, z. B. mit einem anderen
Insektizid, einem Mitizid und einem Mittel zur Regelung des Pflanzenwachstums. In
einigen Fällen wird ein synergistischer Effekt beobachtet. Die erfindungsgemäßen
selektiven Insektizide sind wirksam zur Inhibierung verschiedener Schadinsekten.
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Sie werden gewöhnlich in Konzentrationen des Wirkstoffs von 5 bis
10 000 ppm und vorzugsweise 20 bis 2000 ppm angewandt.
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Versuch 1 Die aktiven Wirkstoffe werden in Wasser dispergiert, wobei
man Dispersionen spezifischer Konzentrationen erhält.
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Kohlblätter werden in die Dispersionen während etwa 10 sec eingetaucht
und danach entnommen und durch Überleiten von Luft getrocknet. Ein Stück befeuchtetes
Filterpapier wird auf jeweils eine Petrischale (Durchmesser 9 cm) gegeben und die
getrockneten Kohlblätter werden auf das Filterpapier gelegt. Sodann füttert man
mit den Kohlblättern Larven von Plutella xylostella, welche sich im zweiten oder
dritten Häutungsstadium befinden, wobei die Petrischalen abgedeckt und auf einer
konstanten Temperatur von 28 0£; gehalten und beleuchtet werden. Nach 8 Tagen nach
Behandlung mit der Dispersion werden die toten Larven gezählt und die Mortalität
wird gemäß nachfolgender Gleichung berechnet: Mortalität = tote Larven x 100 Gesamtzahl
d. Larven
4 Tabelle 1
Verbind. Mortalität % Verbind. Mortalität % |
Nr. (Konzentr.) Nr. (Konyentr.) |
200 ppm 100 ppm 200 ppm 100 ppm |
1 100 100 20 100 100 |
2 100 100 21 100 100 |
3 100 100 22 100 100 |
4 100 100 23 100 100 |
5 100 100 24 100 100 |
6 100 100 25 100 100 |
7 100 80 26 100 100 |
8 100 100 27 100 100 |
9 100 100 28 100 100 |
10 100 60 31 100 100 |
11 100 80 33 100 100 |
12 100 100 34 100 100 |
13 100 100 35 100 100 |
14 100 100 36 100 100 |
15 100 100 38 100 100 |
16 100 100 39 100 100 |
17 100 100 40 100 100 |
18 100 100 41 100 100 |
19 80 60 |
Versuch 2 Radieschen werden in unglasierten Töpfen gezogen. Auf
den jungen Keimlingen dieser Pflanzen werden erwachsene Tiere von Plutella xylostella
gefüttert und während 24 h gehalten bis zur Eiablage. Einen Tag später werden jeweils
wässrige Lösungen der Wirkstoffe (500 ppm) auf die jungen Keimlinge gesprüht bis
die Dispersion herabtropft. Sodann werden die Keimlinge getrocknet und in einem
Glas-Treibhaus gehalten.
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Nach 10 Tagen vom Beginn der Behandlung mit der Dispersion an werden
die toten Larven gezählt und die Mortalität wird aus nachfolgender Gleichung berechnet:
Mortalität = tote Larven Gesamtzahl = Gesamtzahl d. geschlüpften x 100 Larven Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Tabelle 2
Verbind. Nr. ~ Mortalität t |
2 80 |
4 100 |
6 100 |
Versuch 3 3 Etwa 20 cm gekeimte Reissamen werden in Becher (9
cm Durchmesser; 3 cm Höhe) gegeben. Nachdem die Keimlinge eine Höhe von 1 bis 2
cm erreicht haben, werden wässrige Dispersionen der Wirkstoffe spezifischer Konzentrationen
aufgesprüht, und zwar in einem Verhältnis von 2 cm3 pro Becher. Danach werden die
Keimlinge getrocknet und frisch geschlüpfte Larven von Chilo suppressalis werden
mit den Keimlingen gefüttert-, wobei die Becher bedeckt werden. Nach 10 Tagen vom
Beginn der Behandlung an werden die toten Larven gezählt und die Mortalität wird
gemäß der Gleichung des Versuchs 1 berechnet.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
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Tabelle 3
Verbind. Mortalität % |
(Konzent.) |
Nr. 00 ppm 100 ppm |
1 100 100 |
2 100 100 |
4 100 100 |
6 100 100 |
11 100 100 |
12 100 100 |
23 100 100 |
24 100 100 |
Versuch 4 In einem Topf (9cm Durchmesser; 3cm Höhe) lässt man
20cm3 Reissamen zu Keimlingen einer Höhe von 1,5 bis 2 cm wachsen.
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Dann sprüht man in jeden Topf je 2cm3 des Mittels mit 400 ppm des
Wirkstoffs und lässt antrocknen. Mit diesen füttert man Larven des Reisstengelbohrers
im dritten Häutungsstadium und deckt mit einer Petrischale ab. 10 Tage nach der
Behandlung werden die toten Larven gemessen und die Mortalität wird gemäß Versuch
1 errechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
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Tabelle 4
Verbind. Mortalität t |
Nr. |
31 100 |
33 100 |
34 100 |
36 100 |
37 100 |
38 100 |
39 100 |
Versuch 5 N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[4-3,5-dibrompyridyl-2-oxy)-phenyl]-harnstoff wird
als Wirkstoff eingesetzt. Es werden wässrige Dispersionen spezifischer Konzentrationen
bereitet. Die Wirkungen der Dispersionen auf verschiedene Insekten werden getestet.
Die Mortalität nach 10 Tagen, gerechnet vom Beginn der Behandlung wird gemäß Versuch
1 festgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengestellt.
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Tabelle 5 Insekten Behandlung Konzentr. Mortalität (ppm) Mamesta
brassicae Larve im 2. Häutungsstadium (Lepidoptera) Kohlblätter 50 100 (Eintauchen)
Tribolium confusum Larve im 2. Häutungsstadium Weizenmehl 200 100 (Coleoptera) (Vermischen)
Neurotoma irdescens (1 Sp.) Larve im 3. Häutungs- Kirschzweig 250 100 stadium (Sprühen)
(Hymenoptera) Versuch 6 Azaleenblätter werden in eine wässrige Lösung von je 50
ppm des jeweiligen Wirkstoffs während 10 Sekunden eingetaucht und danach an Luft
getrocknet und in eine Weitalsglasflasche gegeben. Larven von Lymantria dispar im
zweiten Häutungsstadium werden damit gefüttert. Die Flaschenöffnung wird mit Gaze
verschlossen und unter Belichtung in einem Thermostaten bei 28"C gehalten. Nach
6 Tagen werden die toten Larven gemessen und die Mortalität wird gemäß Beispiel
1 errechnet.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengestellt.
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Tabelle 6
Verbind. Mortalität z |
Nr. |
3 100 |
13 100 |
15 100 |
12 1 100 |
20 100 |
11 100 |
23 100 |
24 100 |
25 100 |
27 100 |
28 100 |
35 100 |
41 100 |
Versuch 7 Kohlblätter werden in eine wässrige Lösung von 50ppm des Wirkstoffs während
10 Sekunden eingetaucht und an Luft getrocknet.
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Man gibt jeweils ein nasses Filterpapier in eine Petrischale von 9
cm Durchmesser und legt darauf ein Blatt. Damit füttert man Larven von Prodenia
litura im zweiten oder dritten Häutungsstadium. Die Petrischale wird bedeckt und
unter Belichtung bei 28"C im Thermostaten gehalten. 7 Tage nach der Behandlung werden
die toten Larven gemessen und die Mortalität wird gemäß Versuch 1 errechnet. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 7 zusammengestellt.
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Tabelle 7
Verbind. Mortalität t |
Nr. |
3 100 |
4 100 |
13 100 |
14 100 |
15 100 |
12 100 |
20 100 |
21 100 |
24 100 |
25 100 |
26 100 |
33 100 |
35 100 |
39 100 |
Versuch 8 In einen Topf mit 9 cm Durchmesser gibt man jeweils etwa 250 ml einer
wässrigen Lösung des jeweiligen Wirkstoffs (100 ppb). Larven von Culex pipiens molestus
im dritten Häutungsstadium werden hinzugegeben und der Topf wird bedeckt und unter
Belichtung bei einer Temperatur von 280C im Thermostaten gehalten. Nach 10 Tagen
werden die toten Larven gemessen und die Mortalität wird gemäß Versuch 1 errechnet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 zusammengestellt.
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Tabelle 8
Verbind. Mortalität % |
Nr. |
3 100 |
8 100 |
11 100 |
12 100 |
13 100 |
15 100 |
20 100 |
21 100 |
23 100 |
24 100 |
25 100 |
27 100 |
28 100 |
39 100 |
Im folgenden seien einige Beispiele der erfindungsgemäßen insektiziden
Mittel angegeben.
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Mittel 1 (a) N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[3-chlor-4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
20 Gew.-Teile (b) Dimethylsulfoxid 70 @ (c) Polyxyäthylenalkylphenyläther 10" Die
einzelnen Bestandteile werden gleichförmig vermischt, wobei man unter Auflösung
ein emulgierbares Konzentrat erhält.
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Mittel 2 (a) N-(2-Chlorbenzoyl)N'-[4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)phenyl]-harnstoff
5 Gew.-Teile (b) Talkum 92 @ (c) Natriumnaphthalinsulfonat-Formäldehyd-Kondensat
3 11 Das Gemisch wird pulverisiert, wobei man einen gleichförmig durchmis chten
Staub erhält.
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Mittel 3 (a) N-(2,6-Dichlorbenzoyl)N'-[4-(3,5-dichlorpyridyl-2-oxy)
phenyl] -harnstoff 50 Gew.-Teile (b) Jeeklite (fein verteilter Ton) 45 @ (c) Natriumligninsulfonat
5 1? Die Bestandteile werden pulversiert und gleichförmig zu einem benetzbaren Pulver
vermischt.
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Mittel 4 (a) N-(2,6-Difluorbenzoyl)N'-[4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenyl7-harnstoff
20 Gew.-Teile (b) N,N-Dimethylformamid 70 Gew.-Teile (c) Polyoxyäthylenalkylphenyläther
10 Gew.-Teile Die einzelnen Bestandteile werden gleichförmig durchmischt wobei man
unter Auflösung ein emulgierbares Konzentrat erhält.
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Mittel 5 (a) N-(2-chlorbenzoyl)N'-t3,5-dichlor-4-(3-chlor-5-trifluormethylpyridyl-2-oxy)phenyl]
harnstoff 5 Gew.-Teile (b) Talkum 95 Gew.-Teile Das Gemisch wird pulverisiert, wobei
man einen Staub erhält.
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Mittel 6 (a) N-(2-Methylbenzoyl)N'- [3-chlor-4-(3-chlor-S-trifluormethyl-pyridyl-2-oxy)-phenyl]
-harnstoff 5 Gew.-Teile (b) Talkum 95 Gew.-Teile Das Gemisch wird pulverisiert,
wobei man einen Staub erhält.