DE2817402A1 - Stromuebertragungsbuerste - Google Patents
StromuebertragungsbuersteInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen Berlin und München VPA 78 P 7 5 0 8 BRD
Stromübertragungsbürste
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stromübertragungsbürste mit mehreren zu einem Schleifkörper zusammengefaßten
Fasern aus Graphit, die zumindest teilweise mit einem elektrisch leitenden Material beschichtet
sind.
Die in elektrischen Maschinen verwendeten Bürsten dienen zur Stromübertragung zwischen einem feststehenden
und einem rotierenden Maschinenteil. Durch die Verwendung von Graphit werden eine gute elektrische
Leitfähigkeit der Bürste und zugleich gute Gleiteigenschaften auf dem mit dem rotierenden
Maschinenteil verbundenen Kontaktkörper, beispielsweise einem Schleifring oder einem Kommutator,
- gewährleistet. Die Laufeigenschaften einer solchen
Bürste sind hauptsächlich durch den Reibwert./U
als Funktion der Umfangsgeschwindigkeit des mit dem rotierenden Maschinenteil verbundenen Kontaktkörpers
und durch den Spannungsabfall 4 U als Funktion SIm 2 Hag / 12. 4. 1978
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der über die Bürste übertragenen Stromdichte bestimmt.
Beide Größen hängen stark von der sich auf dem rotierenden Kontaktkörper bildenden Fremdhaut ab,
die auch als Film oder Patina bezeichnet wird. Diese Fremdhaut setzt sich aus den bei Betrieb abgeriebenen
Materialien des Schleifkörpers der Bürste und des Kontaktkörpers zusammen. Ihre Dicke und Beschaffenheit
wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflußt. So wird sie beispielsweise durch die stoffliche Zusammensetzung
des Graphits und des Kontaktkörpers, durch
die vorgesehene Stromdichte sowie durch die Umfangsgeschwindigkeit und die Temperatur des Kontaktkörpers
bestimmt. Außerdem hängt sie vom Anpreßdruck der Bürste und insbesondere auch von den sich stets
ändernden Einflüssen der Atmosphäre wie Boden- oder Höhenklima, Luftfeuchtigkeit, chemisch aggressiven
Gasen und Dämpfen ab.
Die Schleifkörper solcher Graphitbürsten können eine Vielzahl von zu einem Bündel zusammengefaßten
Fasern aus Kohlenstoff oder Graphit enthalten, die mit einem Metallfilm hoher elektrischer Leitfähigkeit
überzogen sind (britische Patentschrift 1,191,234). Als Ausgangsmaterial dienen dabei Graphitfasern in
Form eines Taus mit mehreren 1000 Einzelfasern. Entsprechende Fasern sind beispielsweise aus der
britischen Patentschrift 1,110,791 bekannt. Der Vorteil dieser Faserbürsten gegenüber den bekannten
Bürsten mit einem Elektrographitblock liegt darin, daß wesentlich mehr Kontaktpunkte zwischen dem Schleifkörper
und der rotierenden Kontaktoberfläche vorhanden sind, die Fasern sehr elastisch sind und damit die
elektrischen Eigenschaften und die Laufeigenschaften der Bürste verbessert werden.
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-^- VPA 78 P 7 508 BRD
Die Herstellung entsprechender Bürsten und vor allem die Metallisierung der Graphitfasern sind jedoch
verhältnismäßig aufwendig. Mit den bekannten Verfahren zur stromlosen oder galvanischen Abscheidung
kann außerdem nur eine beschränkte Auswahl von Metallen auf den Graphitfasern aufgebracht werden.
Darüber hinaus bestehen bei diesen Verfahren Schwierigkeiten, eine befriedigende Haftung und
eine große Leitfähigkeit zu erreichen. So ist gegebenenfalls eine Vorbeschichtung mit einem Trägermaterial
erforderlich, auf das in einem weiteren Verfahrensschritt das gewünschte Metall dann erst abgeschieden
werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Stromübertragungsbürste zu schaffen, bei der
diese Schwierigkeiten nicht oder nur in unwesentlichem Maße auftreten. Insbesondere soll die Bürste einen
verhältnismäßig geringen Bürstenandruck auch bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten erlauben und dennoch
einen verhältnismäßig geringen Kontaktwiderstand haben. Darüber hinaus soll diese Bürste für alle
Maschinentypen, d.h. für Schleifringe und Kommutatoren vorgesehen werden können.
Diese Aufgabe wird für eine Stromübertragungsbürste der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß ihr Schleifkörper eine Stapelanordnung aus sich zumindest annähernd senkrecht zur Kontaktfläche
der Bürste erstreckenden Matten und/oder Filzen aus hoch-graphitierten Graphitfasern enthält.
Unter einem hoch-graphitierten Graphit ist dabei ein Graphitmaterial zu verstehen, das einen hohen
prozentualen Anteil an kristallisiertem Graphit
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. ?■
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enthält. Dieses Material ist besonders für Bürsten geeignet, da es sehr gute Gleiteigenschaften auf
metallischen Kontaktkörpern wie Schleifringen oder Kommutatoren hat.
Die Vorteile dieser Stromübertragungsbürste bestehen ferner darin, daß Graphitfasermatten oder -filze
verhältnismäßig einfach zu handhaben sind und große Flächen von ihnen in einem Verfahrensschritt beschichtet
werden können. Außerdem wird durch eine regellose Verteilung der Paserstücke innerhalb der
Matten oder Filze eine homogene Stromverteilung über die gesamte Matte ermöglicht. Die gegenseitige
mechanische Fixierung innerhalb der Matten- oder Filzebene trägt ebenfalls dazu bei, daß sich eine
homogene Stromverteilung einstellt.
Die Verarbeitung zu einem Schleifkörper der Bürste erfolgt in einfacher Weise durch Stapeln einer
verhältnismäßig geringen Anzahl von Matten, während bei dem bekannten Fasertau eine Vielzahl von Stapelvorgängen
mit Tau an Tau durchgeführt werden muß.
Außerdem sind die senkrecht zur Kontaktfläche der elektrischen Maschine ausgerichteten Graphitfasermatten bzw. -filze verhältnismäßig flexibel, so
daß sich in Verbindung mit dem lamellenförmigen Aufbau der Bürste eine hohe Dichte von Kontaktpunkten
in der Kontaktfläche erreichen läßt. Durch die Flexibilität der Matten bzw. Filze und die Laeellenstruktur
werden nämlich die Laufeigenschaften der Bürste verbessert. Obwohl durch die Laufunruhe
des rotierenden Maschinenteils, die nie vollkommen vermeidbar ist, der momentane BUrstenandruck variiert,
wird dennoch ein verhältnismäßig konstanter Übergangs-
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-^- VPA 78 P 7 5 0 8 BRB
widerstand zwischen dem rotierenden Kontaktkörper und der Kontaktbürste gewährleistet.
Ferner wird durch die Stapelanordnung der Matten 5 oder Filze eine gegenüber einem Schleifkörper mit
einem Elektrographitblock bessere Kühlung der Bürste erreicht. Dabei ist die Kühlung durch den Fahrtwind
besonders gut, wenn die Matten oder Filze senkrecht zur Rotationsachse des Kontaktkörpers
der Maschine angeordnet sind.
Darüber hinaus hat der Schleifkörper einen stark anisotropen Aufbau; seine elektrische und thermische
Leitfähigkeit sind nämlich in der Matten- bzw. Filzebene,d.h. in Stromübertragungsrichtung,
wesentlich höher als senkrecht dazu. Eine solche Stromübertragungsbürste ist insbesondere als
Kommutatorbürste geeignet. Sie beeinflußt die Kommutierung sowohl elektrisch wie auch mechanisch^
da bekanntlich der Übergangswiderstand, die Festigkeit des Widerstandes gegen hohen Stromdichten
und die Zahl der Kontaktpunkte einen großen Einfluß auf die Güte der Kommutierung der
Maschine haben. Die mechanischen Laufeigenschaften beeinflussen bekanntlich die Kommutierungszeit, und
zwar wird diese Zeit in nicht reproduzierbarer Weise verkürzt. Es kann nämlich trotz einwandfreier
mechanischer Verhältnisse zu Funkenbildung kommen, wenn die Bürste bei hoher Längsstrombelastbarkeit
in der Folienebene nicht den erforderlichen Übergangswiderstand im Kurzschlußkreis der kommutierenden
Spule liefert. Mit der Gestaltung der Stromübertragungs bürste nach der Erfindung wLrd diese Schwierigkeit
dadurch umgangen, daß zu dem Übergangswiderstand in Stromflußrichtung durch den lamellierten Schleif-
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.J.
- jflT- VPA 78 P 7 508 BRD
körper noch weitere Widerstände in den Kommutierungskreis dadurch eingeschaltet sind, daß die Übergangswiderstände zwischen benachbarten Graphitfasermatten
bzw. -filzen hinzukommen. Ferner erhält man gemäß einer Weiterbildung der Stromübertragungsbürste
eine weitere Erhöhung des Widerstandes in dem Kommutierungskreis dadurch, daß Graphitfasermatten
bzw. -filze mit einer höheren elektrischen Leitfähigkeit in Stromübertragungsrichtung in der
Matten- bzw. Filzebene als in der dazu senkrechten Richtung verwendet werden.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und deren in den Unteransprüchen gekennzeichneten Weiterbildungen
wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in deren Fig. 1 schematisch eine Stromübertragungsbürste
gemäß der Erfindung veranschaulicht ist. Fig. 2 zeigt schematisch einen vergrößerten Ausschnitt
einer Graphitfasermatte für eine solche Bürste.
Die in Fig. 1 als Querschnitt dargestellte Bürste 2 ist mit einem in der Figur nicht ausgeführten feststehenden
Maschinenteil einer elektrischen Maschine verbunden. Zur Stromübertragung zwischen diesem feststehenden
Maschinenteil und einem in der Figur nur angedeuteten, um eine Achse 4 rotierenden Maschinenteil 5 schleift die Bürste 2 mit ihrem Schleifkörper
£ auf der zylindrischen Außen- oder Lauffläche 8 eines mit dem rotierenden Maschinenteil 5 verbundenen
Kontaktkörpers 9. Im Ausführungsbeispiel der Figur ist angenommen, daß die Lauffläche 8 die Kontaktfläche
des Kommutators 9 einer Kommutatormaschine ist. Die Lauffläche 8 kann aber auch die Kontaktfläche eines
Schleifringes einer Gleich- oder Wechselstrommaschine sein.
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Der Schleifkörper der Bürste enthält gemäß der Erfindung eine Stapelanordnung aus einer Vielzahl
von Graphitfasermatten oder Graphitfaserfilzen, deren Fasern mit einem elektrisch gut leitenden
Material beschichtet sind. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sei der Schleifkörper 6 aus
beschichteten Graphitfasermatten 11 zusammengesetzt. Ihre dem rotierenden Maschinenteil 5 abgewandten
Enden werden durch ein Rahmenelement 12, beispielsweise einen Kupferrahmen, mechanisch zusammengehalten.
Die Bürste 2 ist bezüglich der Lauffläche 8 des rotierenden Kommutators 9 der Maschine so angeordnet,
daß ihre beschichteten Matten 11 senkrecht auf dieser Lauffläche 8 stehen. Darüber hinaus
liegen vorteilhaft im Fall der angenommenen Kommutatormaschine die Flachseiten dieser beschichteten Graphitfasermatten 11 in Ebenen, die von der Rotationsachse
4 des rotierenden Maschinenteils orthogonal durchsetzt werden. Mit dieser Anordnung der Graphitfasermatten 11 wird nämlich trotz der Flexibilität des
Schleifkörpers 6 ein zu starkes Verbiegen der einzelnen Matten in Umlaufsrichtung vermieden und
eine annähernd konstante Abmessung des Schleifkörpers 6 in Bezug auf die Abmessungen der von ihm erfaßten
Kommutatorsegmente gewährleistet.
Im Fall von Gleich- oder Wechselstromaaschinen mit
Schleifringen als rotierenden Kontaktkörpern kann die Bürste auch so angeordnet sein, daß ihre
Graphitfasermatten 11 in zur Rotationsachse 4 parallelen Ebenen liegen.
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•Μ-
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Zur Herstellung der beschichteten Graphitfasermatten 11 kann z.B. von handelsüblichen Matten aus kurzgeschnittenen, regellos angeordneten, unbeschichteten
Graphitfasern mit hohem Graphitkristallisationsgrad ausgegangen werden (beispielsweise Firma
Toray Industries, Inc., Tokio, Japan: Torayca Mat AO-010). Derartige Matten haben eine Dichte
von beispielsweise 10 g/m und eine Dicke unter 0,5 mm, vorzugsweise unter 100 /um. Die Graphitfasern
sind z.B. aus Polyacrylnitril und werden dabei durch ein Bindermaterial, beispielsweise ein Phenol-Formalin-Kunstharz,
zusammengehalten, wobei der Binderanteil der Matte etwa 5 bis 9 Gew.-% beträgt
.
Die Fasern dieser noch unbeschichteten Graphitfasermatten werden dann mit einem elektrisch leitenden
Material, beispielsweise mit Kupfer oder einer zwei- oder mehrkomponentigen Legierung überzogen.
Vorzugsweise wird eine Silberschicht vorgesehen. In Fig. 2 sind vergrößert drei entsprechende Faserstücke 13,
14 und 15 einer solchen Graphitfasermatte angedeutet. Jedes dieser Faserstücke enthält einen Graphitfaserkern
16, auf dem eine Schicht 17 aus dem elektrisch leitenden Material aufgebracht ist. Das Aufbringen
dieser Schicht kann nach den bekannten Dünnschichtverfahren wie z.B. durch stromlose oder galvanische
Abscheidung erfolgen. Bei diesen chemischen Verfahren besteht im allgemeinen die Schwierigkeit, daß das aufzubringende
elektrisch- leitende Material auf dem Graphitmaterial schlecht haftet. Vielfach sind deshalb
besondere Trägerschichten für das elektrisch leitende Material aus einem besser haftenden Material erforderlich.
Außerdem kann das die Fasern zusammenhaltende Bindermaterial insbesondere bei geringen Matten- oder
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Filzstärken vor dem Beschichtungsvorgang nicht entfernt werden, da sonst die Matten bzw. Filze keine ausreichende
Festigkeit haben und sich deshalb in den bei diesen chemischen Verfahren erforderlichen Bädern
auflösen würden. Aufgrund dieser Schwierigkeiten werden physikalische Verfahren bevorzugt. Besonders vorteilhaft
ist eine Metallisierung der Fasern durch Ionenplattieren. Unter einem Ionenplattieren versteht
man dabei einen Verdampfungsprozeß, bei dem die abzuscheidenden Atome oder Moleküle in einem
Plasma zum Teil ionisiert werden und in einem elektrischen Feld mit höherer Energie auf den zu beschichtenden
Graphitkörper auf treffen ("Vakuumtechnik", 1976, Seiten 65 bis 72 und 113 bis 120). Bei diesem
Verfahren kann auf die beispielsweise bei galvanischen Beschichtungsverfahren erforderliche Nickel-Trägerschicht,
mit der zum einen die Haftung des elektrisch leitenden Materials wie beispielsweise des Silbers
auf dem Graphitmaterial verbessert und zum anderen für eine gute Keimbildungsunterlage für die Silber-Deckschicht
gesorgt wird, verzichtet werden. Dennoch wird bei diesem Beschichtungsverfahren sowohl eine
gute Haftung als auch eine gute Keimung des Silbers auf dem Graphit erreicht, so daß die Silber-Deckschicht
eine dem Massivsilber zumindest annähernd entsprechende Leitfähigkeit hat.
Vor dem Ionenplattierungsvorgang wird zweckmäßig gegebenenfalls vorhandenes Bindermaterial wie das
Phanol-Formalin-Kunstharz aus den Graphitfasermatten entfernt. Beispielsweise kann dieses Bindermaterial
durch Abbrennen in Luft bei 40O0C entfernt werden und gegebenenfalls anschließend noch eine Entgasung
des zurückbleibenden Graphitmaterials, z.B. bei 700 bis 8000C im Hochvakuum etwa 1 Stunde lang, vorgenommen
werden.
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Die Dicke der so aufgebrachten Schichten aus dem elektrisch leitenden Material kann beispielsweise
zwischen 0,1 /um und 50 /um, vorzugsweise zwischen 0,3 /um und 5 ,/um liegen.
5
5
Wie in Fig. 2 ferner ausgeführt ist, sind die Schichten 17 aus dem elektrisch leitenden Material
zusätzlich von einer dünnen Schicht 18 abgedeckt. Es kann nämlich, besonders bei Anwendung der Bürsten
nach der Erfindung in trockenen Klimata, vorteilhaft sein, reibungsmindernde Schichten wie z.B. aus
Molybdändisulfid MoS2 oder Niobdiselenid NbSe2 zusätzlich
auf die Schichten 17 aus dem elektrisch leitenden Material aufzubringen, da trockener Graphit
bekanntlich nur eine geringe Schmierfähigkeit hat. Das Abscheiden dieser reibungsmindernden Schichten
18 geschieht ebenfalls vorzugsweise durch Ionenplattieren. Die Schichten 18 können zusätzlich als
Korrosionsschutz für das Material der Schichten 17 dienen. Auf diese Weise läßt sich beispielsweise
eine Silberschicht gegenüber Schwefel-Einflüssen aus der Atmosphäre abschirmen.
Abweichend von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 können auch auf den Graphitfasern verschiedener
Matten unterschiedliche Schichtdicken und gegebenenfalls auch unterschiedliche Materialien aufgebracht
werden.
Die in Fig. 1 dargestellten, zu einem Stapel zusammengefaßten und mit einem elektrisch leitenden Material
beschichteten Graphitfasermatten 11 lassen sich jedoch an ihren in dem Kupferrahmen 12 liegenden Enden
schlecht mit einer Stromzu- oder -abführungsleitung verlöten. Wie in dieser Figur ferner angedeutet ist,
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■ik-
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werden deshalb diese Enden mit einer mit der Stromzu- oder -abführungsleitung, beispielsweise einem
Kupferseil 20, verbundenen Kontaktplatte 21 mittels einer Schicht 22 aus einem Leitkleber elektrisch
leitend verbunden. Entsprechende Leitkleber sind beispielsweise Silberleitpasten, Epoxyleitkleber .
oder Silikonleitkleber, die elektrisch leitendes Material fein gepulvert enthalten und durch thermische
Behandlung oder auch bei Raumtemperatur ausgehärtet werden. Im Falle der Kommutatorbürste wählt
man dabei zweckmäßig die Leitfähigkeit des Klebers so aus und führt die Schichtdicke so dünn aus, daß
der hohe Querwiderstand des Schleifkörpers 6
nicht wesentlich überbrückt wird. Entsprechendes gilt auch für das Material der Kontaktplatte 21
und deren geometrische Abmessungen.
Durch die Beschichtung der Graphitfasermatten 11 mit einem elektrisch leitenden Material entsteht
eine Art Verbundbürste, wobei die elektrisch leitenden Teile der Bürste für eine besonders gute
Stromführung und Wärmeableitung und die Graphitteile der Bürste als Trägermaterial für diese
elektrisch leitenden Schichten 17 sowie als Schmiermittel dienen.
Der Schleifkörper 6 der Bürste 2 ist in Richtung des Stromflusses, also parallel zu den Mattenebenen
sehr niederohmig. Die in der Kontaktfläche erzeugte Wärme kann schnell entlang der Matten in Richtung
des Bürstenrahmens 12 abgeführt werden, so daß die Kontakttemperatur entsprechend niedrig gehalten
wird, insbesondere auch bei Belastungen, die mehrfach höher sind als die Grenzbelastungen der bisher
verwendeten Bürsten. Außerdem läßt sich die elektrische Belastung der Bürste, z.B. ihre Strom-
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dichte selbst bei Geschwindigkeiten von 80 m/sec auf ein Mehrfaches der Grenzbelastung der bisher verwendeten
Bürsten steigern. Es ist deshalb ein bevorzugter Einsatz der Bürste bei Grenzleistungsturbogeneratoren
möglich.
Durch eine geeignete Wahl der Dicke und der Rohdichte
der Graphitmatten oder Graphitfilze, der Dicke der
auf ihnen aufgebrachten Metallschichten, die gegebenenfalls unterschiedlich stark sein und aus verschiedenem
Material bestehen können, sowie der Packungs- oder Stapeldichte kann die Bürste gemäß der Erfindung
an unterschiedliche Maschinentypen optimal angepaßt werden, ohne daß dadurch die Herstellung der Bürsten
jeweils nennenswert geändert werden müßte. Darüber hinaus kann durch Verwendung von beschichteten und
unbeschichteten Matten oder Pilzen, wobei Matten und Filze zugleich für einen Schleifkörper vorgesehen
werden können, sowie deren vorbestimmte Anordnung untereinander eine lokal unterschiedliche Stromdichte
eingestellt werden. So lassen sich auch vorteilhaft an der ab- und anlaufenden Bürstenkante unbeschichtete
oder dünn mit weniger gut leitendem Material beschichtete und damit höherohmige Graphitfasermatten
oder -filze vorsehen.
Besonders für die Anwendung als Kommutatorbürste kann es vorteilhaft sein, Schichten aus hochschmelzendem
Material mit bei höheren Temperaturen niedrigem Dampfdruck
vorzusehen, um so beispielsweise an der ablaufenden Bürstenkante eine Funkenbildung zu erschweren
und weniger Bürstenmaterial zu übertragen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel enthält eine Strom-Übertragungsbürste
nach der Erfindung 16O Graphit-
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fasermatten, die Jeweils eine Rohdichte von 10 g/m haben, 80 /um dick, etwa 5 cm lang und 2 cm breit
sind. Als Mattemmaterial sind handelsübliche Graphitfasermatten vorgesehen (Firma Toray: Torayca Mat
AO-101). Das Mattenmaterial iet stark anisotrop
bezüglich seiner thermischen und elektrischen Leitfähigkeit. Die Fasern jeder dieser zunächst unbehandelten
Graphitfasermatten sind durch Aufsputtern mit einer 1 /um dicken Silberschicht versehen. Die
zu einem Stapel zusammengefaßten Graphitfasermatten sind in einem Kupferrahmen mit quadratischer Innenöffnung
von 2 χ 2 cm gehalten und mittels einer Silberleitpaste elektrisch an ein Kupferseil angeschlossen.
Als Kontaktkörper eines rotierenden Maschinenteiles ist ein Schleifring aus Silber vorgesehen,
der sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 42 m/sec unter der Bürste bewegt. Für diese
Bürste stellt sich bei einer Stromdichte von 40 A/cm über der gesamten Bürste einschließlich der Kontaktzone
bei Minus-Polung ein sehr geringer Spannungsabfall Δ U von etwa 0,18 V ein.
Im Ausführungsbeispiel und in den Figuren ist davon ausgegangen, daß mit der Bürste gemäß der Erfindung
ein Strom zwischen einem rotierenden und einem feststehenden Maschinenteil übertragen wird. Die Verwendung
dieser Bürste ist jedoch nicht auf zylindrische Kontakt flächen 8 beschränkt. Ebensogut kann die Bürste auch
für den Einsatz an ortsfesten, langgestreckten Stromschienen vorgesehen sein.
14 Patentansprüche
2 Figuren
2 Figuren
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Claims (14)
- VPA 78 P 7 5 0 8 BRDPatentansprüche( Λ . JStromübertragungsbürste mit mehreren zu einem schleifkörper zusammengefaßten Fasern aus Graphit, die zumindest teilweise mit einem elektrisch leitenden Material beschichtet sind, gekennzeichnet durch einen Schleifkörper (6) mit einer Stapelanordnung aus sich zumindest annähernd senkrecht zur Kontaktfläche der Bürste (2) erstreckenden Matten (11) und/oder Filzen aus hoch-graphitierten Graphitfasern (16).
- 2. Stromübertragungsbürste nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Graphitfasermatten (11) und/oder Graphitfaserfilze mit einer höheren elektrischen und thermischen Leitfähigkeit in Stromübertragungsrichtung in der Matten- bzw..Filzebene als in der dazu senkrechten Richtung.
- 3. Stromübertragungsbürste nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Dicke der Graphitfasermatten (11) und/oder Graphitfaserfilze unter 0,5 mm, vorzugsweise unter 100 /um.
- 4. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche bis 3, gekennzeichnet durch Graphitfasermatten (11) und/oder Graphitfaserfilze, unterschiedlicher Dicke.
- 5. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche bis 4, gekennzeichnet durch einen Schleifkörper (6) mit beschichteten und unbeschichteten Graphitfasermatten (11) und/oder Graphit faserfilzen.909843/0453ORIGINAL INSPECTED- 2 - VPA 78 P 7 5 0 8 BRD
- 6. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche bis 5, gekennzeichnet durch eine Schicht (17) aus Kupfer oder Silber oder einer zwei- oder mehrkomponentigen Legierung auf den Graphitfasern (16) der Matten (11) und/oder Filze.
- 7. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche bis 6, gekennzeichnet durch eine Dicke der Schichten (17) des auf den Graphitfasern(16) aufgebrachten elektrisch leitenden Materials zwischen 0,1 yum und 50 /um, vorzugsweise zwischen 0,3 /um und 5 /um.
- 8. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche bis 7, gekennzeichnet durch eine unterschiedliche Dicke der Schichten (17) des auf den Graphitfasern (16) verschiedener Matten (11) und/oder Filze aufgebrachten elektrisch leitenden Materials.
20 - 9. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Graphitfasern (16) verschiedener Matten (11) und/oder Filze mit verschiedenen elektrisch leitenden Materialien beschichtet sind.
- 10. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf den unbeschichteten und/oder beschichteten Graphitfasern (16) der Matten (11) und/oder Filze eine Schicht (18) aus einem reibungsmindernden Material aufgebracht ist.
- 11. Stromübertragungsbürste nach Anspruch 10, g e kennzeichnet durch reibungsmindernde909843/0453- 3 - VPA 78 P 7 5 0 8 BRDSchichten (18) aus Molybdändisulfid MoS2 oder NiobdiselenidNbSe^ ·
- 12. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Graphitfasern (16) zumindest einiger der Matten (11) und/oder Filze mit einer Schicht aus einem hochschmelzenden Material versehen sind.
- 13. Stromübertragungsbürste,die auf dem Kontaktkörper einer Maschine schleift, nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachseiten der Graphitfasermatten (11) und/ oder Graphitfaserfilze in Ebenen angeordnet sind, die orthogonal von der Rotationsachse (4) des Kontaktkörpers (9) durchsetzt sind.
- 14. Stromübertragungsbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch eine Kontaktierung der Graphitfasermatten (11) und/oder Graphitfaserfilze mit einer Stromzu- oder -abführungsleitung (20, 21) mittels eines Leitklebers (22).909843/0453
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