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Verfahren zur Herstellung von N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin
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N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin ist ein wichtiges Hilfsmittel in
Waschmitteln und dient dort als Perborat-Aktivator.
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Diese Verbindung kann man gemäß der deutschen Offenlegungsschrift
19 10 300 herstellen durch Umsetzung von Äthylendiamin oder N,N'-Diacetyläthylendiamin
mit Keten in Gegenwart von Lösungsmitteln und Katalysatoren.
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Dieses Verfahren ist jedoch technisch sehr aufwendig und die Katalysatoren
sowie das Lösungsmittel müssen nach der Reaktion sorgfältig aus dem erzeugten Tetraacetyläthylendiamin
abgetrennt werden.
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Tetraacetyläthylendiamin kann auch durch längeres Kochen von N,N'-Diacetyläthylendiamin
mit Essigsäureanhydrid erhalten werden (deutsche Auslegeschrift 21 33 458 sowie
Rec. Trav. Chim., Vol.30, 1911, Seiten 183 bis 185). Das Verfahren hat jedoch den
Nachteil, daß nur eine relativ schlechte Ausbeute erzielt wird.
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Auch entspricht die Farbe des Produktes nicht den Anforderungen.
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Aus der deutschen Patentschrift 21 18 281 ist es ferner bekannt, daß
Tetraacetyläthylendiamin kontinuierlich durch Umsetzen von DiacetyläthylendiaminmitEssigsäurenanhydrid
bei 120 bis 170 °C hergestellt werden kann, indem man die sich bildende Essigsäure
gleichzeitig aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert, das entstandene Tetraacetyläthylendiamin
durch Kühlung des Reaktionsgemischs
auskristallisiert und abtrennt,
und sodann das verbleibende dunkelbraune Reaktionsgemisch teilweise wieder der Reaktion
zuführt. Die Entfernung der Essigsäure während der Reaktion erfolgt durch fraktionierte
Destillation, wobei wegen der schlechten Trennbarkeit von Essigsäure und Essigsäureanhydrid
das Reaktionsgemisch laufend an Essigsäure verarmt. Bei diesem Verfahren ist es
daher notwendig, einen großen Essigsäureanhydridtberschuß einzusetzen. Nach Kühlung,
Auskristallisieren und Abtrennen des gebildeten Tetraacetyläthylendiamins verbleibt
eine dunkel gefärbte Lösung in Essigsäurenanhydrid, die noch erhebliche Anteile
der nicht vollständig umgesetzten Reaktionskomponenten enthält. Es ist ferner von
großem Nachteil bei diesem Verfahren, daß nur 50 bis 90 Gew.-% des nach der Abtrennung
von festem Tetraacetyläthylendiamin verbleibenden Reaktionsprodukts wieder in die
Reaktion zurückgeführt werden können um die Farbe des entstehenden Tetraacetyläthylendiamins
nicht von vorneherein zu verschlechtern. Trotz Aufarbeitung der ausgeschleusten
Menge an Reaktionsgemisch und Rückgewinnung des überschüssigen Essigsäureanhydrids
durch Destillation verbleiben Nebenprodukte in Form flüssiger, brauner Rückstände
in so großer Menge, daß nur eine Ausbeute von insgesamt maximal 86 Gew.-% Tetraacetyläthylendiamin
erreicht werden kann. Auch sind relativ lange Reaktionszeiten erforderlich; dies
wiederum führt zu relativ hohen Mengen an Nebenprodukten.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung von N,N,N'-N'-Tetraacetyläthylendiamin durch Acetylierung von N,N'-Diacetyläthylendiamin
mit Essigsäurenanhydrid bei einer Temperatur von 120 bis 170 OC, wobei eine nahezu
quantitative Ausbeute von praktisch farblosem N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin
ohne nennenswerten Anfall von unbrauchbaren Nebenprodukten erhalten wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man a) N,N'-Diacetyläthylendiain und Essigsäureanhydrid
im Gewichtsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 10 einsetzt, b) die Acetylierung vor der
Einstellung des Reaktionsgleichgewichtes zwischen N,N'-Diacetyläthylendiamin und
N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin abbricht,
c) das erhaltene braun
gefärbte Reaktionsgemisch nach oder vor der Abtrennung von N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin
durch Kristallisation einer Reinigung zur Entfernung der färbende Verunreinigungen
unterwirft und d) die gereinigten und zurückgewonnenen, nicht vollständig zu N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin
umgesetzten Reaktionskomponenten wieder der Acetylierung zuführt.
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Die Acetylierung des N,N'-Diacetyläthylendiamins erfolgt unter Normaldruck
oder schwach erhöhtem Druck, beispielsweise bis zu etwa 5 bar, vorzugsweise bei
1 bis 2 bar, bei einer Temperatur von 120 bis 170 "C, vorzugsweise 130 bis 160 OC.
Das N,N1-Diacetyläthylendiamin wird zweckmäßigerweise in technisch reiner Form eingesetzt;
geringe Mengen an Wasser, bis zu etwa 1 Gew.-%, und an Essigsäure, bis zu etwa 5
Gew.-%, stören nicht.
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Das Gewichtsverhältnis von N,N'-Diacetyläthylendiamin und Essigsäureanhydrid
(das zweckmäßigerweise ebenfalls in technisch reiner Form verwendet wird) beträgt
1 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 5, insbesondere 1 : l bis 1 : 2,5.
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Erfindungsgemäß wird die Umsetzung (Acetylierung) von N,N'-Diacetylätliylendiamin
mit Essigsäurenanhydrid vor Einstellung des Reaktionsgleicewictes zwischen N,N,N',N'-Tetr.l.tcetyläthylendiamin
und N,N'-Diacetyläthylendiamin, vorzugsweise nach Erreichen eines Umsetzungsgrades
an Tetraacetyläthylendiamin von 20 bis 70 Mol-%, insbesondere von 40 bis 60 Mol-%,
bezogen auf die Molmenge des eingesetzten N,N'-Diacetyläthylendiamins, abgebrochen.
Dies erfolgt zweckmäßiyerweise dadurch, daß die Temperatur des Reaktionsgemisches
(Produktgemisches) auf unter 120 OC, vorzugsweise auf 20 bis 110 OC, insbesondere
auf 60 bis 100 OC abgekühlt wird (gegebenenfalls wird gleichzeitig die Zufuhr der
zu reagierenden Substanzen unterbrochen) . Der Umsetzungsgrad kann beispielsweise
analytisch in einfacher Weise festgestellt werden oder über die Auswaaye an kristallisiertem
N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin (bestimmt aus einem aliquoten Anteil des Reaktions(gemisches).
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Die Durchführung der Acetylierung von N,N'-Diacetyläthylendiamin mit
Essigsäureanhydrid erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß frisches N,N'-Diacetyläthylendiamin
und die nicht vollständig umgesetzten und nach der erfindungsgemäßen Reinigung zurückgewonnenen
Reaktionskomponenten (d.h. das gereinigte und von Tetraacetylähylendiamin und Essigsäure
befreite Produktgemisch), die im wesentlichen aus einer Mischung von Diacetyl- und
Triacetyläthylendiamin bestehen, mit Essigsäurenanhydrid im angegebenen Gewichtsverhältnis
unter Rühren (zur Erreichung einer homogenen Durchmischung) chargenweise umgesetzt
werden. Die chargenweise Umsetzung erfolgt vorzugsweise durch Kochen unter Rückfluß
in einem mit Rührer und Rückflußkühler ausgestatteten Reaktionsgefäß. Dabei werden
die gemäß Erfindung anzustrebenden Umsetzungsgrade in der Regel nach 0,5 bis 5 Stunden,
vorzugsweise nach 1,5 bis 3 Stunden, erreicht.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Reaktion kontinuierlich
in mehreren hintereinandergeschalteten, vorzugsweise in zwei bis fünf, insbesondere
in zwei bis drei, zu einer Kaskade angeordneten, mit Rührer und Rückflußkühlerversehenen
Reaktionsbehältern durchzuführen. Es werden dabei N,N'-Diacetyläthylendiamin und
das nach der erfindungsgemäßen Reinigung gewonnene Produktgemisch mit Essigsäureanhydrid
im angegebenen-Gewichtsverhältnis fortlaufend in den ersten Reaktionsbehälter eingebracht.
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Die Umsetzung geht bei Temperaturen von 120 bis 170 OC, vorzugsweise
von 130 bis 160 OC, vor sich und wird so gewählt, daß ein endgültiger Umsetzungsgrad
von 20 bis 70 Mol-%, vorzugsweise 40 bis 60 Mol-% an N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin,
bezogen auf eingesetztes N,N'-Diacetyläthylendiamin, erreicht wird. Bezogen auf
gebildetes Tetraacetyläthylendiamin werden Raum-Zeit-Ausbeuten von etwa 70 Gramm/Liter
mal Stunde erhalten.
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Beispielsweise wird im Falle einer aus zwei Reaktionsbehältern bestehenden
Kaskade die Umsetzung folgendermaßen durchgeführt: N,N'-Diacetyläthylendiamin und'das
nach der erfindungsgemäßen Reinigung gewonnene Produktgemischwerden gemeinsam mit
Essigsäureanhydrid im angegebenen Gewichtsverhältnis fortlaufend dem ersten Reaktionsgefäß
zugeführt, von dem das gelb bis leicht braun gefärbte Reaktionsgemisch in das zweite
Reaktionsgefäß
fließt. Im ersten Reaktionsgefäß wird bis zu einem
solchen Umsetzungsgrad umgesetzt, der etwa 25 bis 50 %, vorzugsweise 30 bis 40 %,
niedriger liegt als der endgültige Umsetzungsgrad im zweiten Reaktionsgefäß. Von
diesem fließt das braun gefärbte Produktgemisch in einen Behälter, wo es zum Abbruch
der Reaktion unter Rühren abgekühlt wird.
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Nachdem die Acetylierung abgebrochen worden ist, wird gemäß Erfindung
das erhaltene braun gefärbte Produktgemisch von den färbenden Verunreinigungen befreit.
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Die erfindungsgemäße Reinigungsoperation kann beispielsweise durch
Extraktion, Destillation oder mit Hilfe von Adsorptionsmitteln durchgeführt werden,
wobei die beiden letzten Reinigungsverfahren bevorzugt sind. Bei der Reinigung mit
Adsorptionsmitteln können handelsübliche Adsorptionsmittel verwendet werden.
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Sie werden dem Reaktionsgemisch (Produktgemisch) entweder vor oder
nach der Abtrennung des Tetraacetyläthylendiamins zugesetzt; dieses wird zweckmäßigerweise
durch Ausfällen (Auskristallisieren) infolge Abkühlung auf'etwa 0 bis 30 OC abgetrennt.
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Im ersten Fall wird das dunkelbraune Reaktionsgemisch nach Beendigung
(Abbruch) der Reaktion vorzugsweise auf 60 bis 100 OC abgekühlt und unter Rühren
mit etwa 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise etwa 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Reaktionsgemisches, einer handelsünlichen Bleicherde, z.B. Tonsil AC oder Aktivkohle,
versetzt, worauf bei der gleichen Temperatur etwa 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise
etwa 5 bis 10 Minuten, weitergerührt wird. Nach Abfiltrieren, Dekantieren oder Abschleudern
des Adsorptionsmittels erhält man eine leicht gelblich gefärbte Lösung; das Behandeln
mit Adsorptionsmitteln kann gegebenenfalls mehrere Male, vorzugsweise 2- bis 3mal
wiederholt werden. Aus der erhaltenen Lösung wird nach Abkühlen auf 0 bis 30 OC
die farblose Tetraacetylverbindung auskristallisiert und durch Abfiltrieren, Dekantieren
oder Abschleudern entfernt. Das hernach sehr schwach gefärbte Filtrat wird, nach
Abtrennen der bei der Reaktion entstandenen Essigsäure, wieder in den Reaktionsprozeß
(zur Acetylierung) eingesetzt.
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Im zweiten Fall wird aus dem Produktgemisch zunächst, wie oben beschrieben,
durch Kristallisation die Tetracetylverbindung entfernt. Nach Zugabe von etwa 0,5
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise etwa 1 bis 5 Gew.-%, bezogen au£ das Gewicht des Produktgemisches,
Bleicherde oder Aktivkohle zur 20 bis 110 OC, vorzugsweise 60 bis 100 OC warmen,
dunkelbraun gefärbten Mutterlauge, anschließendem Weiterrühren etwa 5 bis 30 Minuten,
vorzugsweise etwa 5 bis 10 Minuten lang und nachfolgender Filtration des Adsorptionsmittels
erhält man eine leicht gelbliche Lösung, die, zweckmäßigerweise nach destillativer
Entfernung von vorhandener Essigsäure, wieder in die Reaktion (zur Acetylierung)
eingesetzt wird.
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Eine weitere Möglichkeit der Reinigung besteht darin, daß man die
Mutterlauge destillativ aufarbeitet. Hierbei wird das erhaltene Reaktionsgemisch
zunächst auf etwa 0 bis 30 OC abgekühlt und das entstandene N,N,N' ,N' -Tetraacetyläthylendiamin
abgetrennt.
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Aus der verbleibenden Mutterlauge wird dann überschüssiges Essigsäureanhydrid
und Essigsäure destillativ entfernt. Der Rückstand wird dann weiter im Vakuum (0,4
bis 8 mbar, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 mbar) bei einer Temperatur von 140 bis 240
OC, vorzugsweise 150 bis 200 OC, destilliert. Als Destillat erhält man eine leicht
gelb gefärbte Flüssigkeit mit einem Schmelzpunkt von 50 bis 90 OC, die beim Abkühlen
erstarrt. Dieses im wesentlichen aus nicht umgesetztem Diacetyl- und Triacetyläthylendiamin
und wenig nicht auskristallisiertem Tetraacetyläthylendiamin bestehende Destillat
wird zusammen mit Essigsäureanhydrid (zur Einstellung des angegebenen Gewichtsverhältnisses)
wieder der Reaktion zugeführt. Im Sumpf der Destillation fallen nur geringe Mengen
eines dunklen, teerartigen Produktes an, die verworfen werden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt eine Reihe von Vorteilen.
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Durch die Kombination (a) Acetylierung von Diacetyläthylendiamin mit
Essigsäureanhydrid, (b) Abbruch der Acetylierung zu Tetraacetyläthylendiamin vor
der vollständigen Umsetzung des eingesetzten Diacetyläthylendiamins, (c) Reinigung
des bei Abbruch erhaltenen Reaktionsgemisches von färbenden Verunreinigungen
und
(d) Wiedereinführen der nicht vollständig zu N,N,N',N'-Tetraacetyläthylendiamin
umgesetzten, gereinigten Reaktionskomponenten zur Acetylierung ist ein Verfahren
geschaffen, mit dem die erstellung von Tetraacetyläthylendiamin in sehr hoher Ausbeute
von mehr als 97 % möglich ist. Darüberhinaus fällt das nach diesem Verfahren gewonnene
Tetraacetyläthylendiamin auch in fast farbloser Form an.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ferner,
daß durch die vollständige Entfernung der färbenden Nebenprodukte aus dem Reaktionsgemisch
die nicht vollständig acetylierten Reaktionskomponenten quantitativ wieder der Acetylierung
zugeführt werden können. Eine Anreicherung der stark dunkel färbenden Nebenprodukte
wird damit vermieden, sodaß die Farbe des Endproduktes praktisch farblos bleibt.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist auch, daß - im Vergleich
zu den bekannten Verfahren, bei denen sich bis zu 15 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes
Diacetyläthylendiamin, Nebenprodukte ergeben - eine nur unwesentliche Menge nicht
verwertbarer und schwer zu beseitigender Nebenprodukte anfäilt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich darüberhinaus in technisch
sehr einfacher Weise diskontinuierlich oder kontinuierlich durchführen und es ist,
verglichen mit den bekannten Verfahren, eine relativ kurze Reaktionszeit erforderlich.
Insbesondere ist es nicht erforderlich, den umständlichen Weg zu beschreiten, die
Essigsäll"- in dem Maße, wie sie bei der Acetylierung entsteht, aus dem Reaktionsgemisch
abzudestillieren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird an folgenden Beispielen näher
erläutert:
Beispiel 1: 72,1 g N,N'-Diacetyläthylendiamin werden
mit 306 g Essigsäureanhydrid unter Rückfluß bei 1400C 3 Std. qekocift. Danach wird
auf ca. 1000C abgekühlt, 9,5 g Tonsil AC (Bleicherde) zugegeben und 10 min bei 1000C
gerührt. Danach wird heiß abfiltriert. Zum Filtrat werden nochmals 9,5 g Tonsil
AC gegeben und wieder 10 min. bei 1O00C gerührt und wieder heiß abfiltriert. Die
ursprünglich dunkelbraune Reaktionsmischung wird durch die Behandlung mit Tonsil
AC hellgelb.
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Die gereinigte Reaktionsmischung wird auf OOC abgekühlt, die ausgefallenen
farblosen Kristalle werden abgenutscht und bei 1000C im Vakuum-Trocknungsschrank
getrocknet. Die Ausbeute beträgt 72,6 g Tetraacetyläthylendiamin.
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Die Mutterlauge wird zur Abtrennung von Essigsäure und Essigsäuranhydrid
unter Vakuum eingedampft. Der ölige Rückstand von 33,1 g wird mit 47,6 g frischem
N,N'-Diacetyläthylendiamin und 306 g Essigsäureanhydrid versetzt. Die Reaktion und
anschließende Reinigung der dunkelbraunen Reaktionsmischung werden, wie beschrieben,
durchgeführt.
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In einer Reihe fortlaufender Ansätze konnten, bezogen auf eingesetztes
N ,N' -Diacetyläthylendiamin folgende Ausbeuten an Tetaacetyläthylendiamin erhalten
werden:
Tabelle 1: Einsatz Ausbeute Mol.% Ausbeute Diacetyläthy-
Tetraacetyllendiamin äthylendiamin in g in g 47 74,2 98,5 47 72,6 96,4 47 72,0 95,5
47 72,7 96,5 47 73,3 97,5 47 73,8 97,9 47 73,1 97,0 47 73,3 97,3 Die durchschnittliche
Ausbeute an Tetraacetylatnylendiamin ergibt sich zu 97,0 %.
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Das erhaltene farblose Produkt hat einen Schmelzpunkt von 1510C und
eine Reinheit von 99,5 %. Eine Lösung von 3 g Wirkstoff in 100 ml Chloroform hat
eine Farbzahl (APHA) von weniger als 10.
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Beispiel 2: 72,1 g N,N'-Diacetyläthylendiamin werden mit 306 g Essigsäureanhydrid
gemischt und unter Rühren am Rückfluß 3 Std.
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bei 1400C umgesetzt. Die dunkelbraune Reaktionsmischung wird mit 2
% Aktivkohle BrilonitB normal 10 min bei 1000C gerührt. Danach wird die Aktivkohle
aus der heißen Lösung abfiltriert. Die ursprünglich dunkelbraune Lösung wird durch
die Behandlung mit Aktivkohle hellgelb. Nach Abkühlen auf 150C werden die ausgefallenen,
farblosen Kristalle von Tetraacetyläthylendiamin abgetrennt. Die in der Mutterlauge
enthaltenen,
nicht umgesetzten Reaktionskomponenten werden nach Abdestillieren von Essigsäure
und Essigsäureanhydrid wieder in die Reaktion eingesetzt.
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Beispiel 3: 72,1 g N,N'-Diacetyläthylendiamin werden mit 306 g Essigsäureanhydrid
gemischt und bei 1400C 3 Std. umgesetzt. Die Mischung wird abgekühlt und bei 0°C
das auskristallisierte Tetraacetyläthylendiamin abfiltirert. Die dunkelbraune Mutterlauge
wird mit 15 g Tonsil AC bei 1000C 10 min. gerührt.
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Nach Abfiltrieren des Tonsils erhält man eine hellgelbe Lösung. Die
darin enthaltenen, nicht umgesetzten Reaktionskomponenten werden nach Abdestillieren
von Essigsäure und Essigsäureanhydrid wieder in die Reaktion eingesetzt.
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Beispiel 4: 216 g N,N'-Diacetyläthylendiamin werden mit 900 g Essigsäureanhydrid
versetzt und in einem 2-Ltr.-Rührkolben mit Kühler unter Rückfluß bei 1400C gekocht.
Nach 3 Std. Reaktionszeit liegt ein dunkelbraun gefärbtes Reaktionsgemisch vor.
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Das Gemisch wird unter starkem Rühren auf OOC abgekühlt. Die ausgefallenen
Kristalle werden abgetrennt und mit 50 ml eiskaltem Essigsäureanhydrid nachgewaschen.
Das.Kristallisat wird unter Vakuum ca. 1 Std. bei 80 - 1000C getrocknet.
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Die Ausbeute beträgt 226 g.
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Aus der dunkelbraunen Mutterlauge werden Essigsäure und Essigsäureanhydrid
abdestilliert. Als Rückstand erhält man 95 g eines schwarzen, öligen Produkts. Dieses
wird anschließend im Hochvakuum bei 1 mbar destilliert. Die Übergangstemperatur
liegt bei 150 - 160°.C. Die Sumpftemperatur
steigt bis 2000C an.
Undestillierbar bleiben ca. 4 g einer teerartigen Masse zurück. Bezogen auf die
Ausbeute an Tetraacetyläthylendiamin von 226 g entsprechen die Nebenprodukte nur
1,8 Gew.-%.
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Als Destillat erhält man 91 g hellgelbe Flüssigkeit, die bei 50 -
900C erstarrt. Diese Schmelze wird mit 144 g Diacetyläthylendiamin und 900 g Essigsäureanhydrid
erneut 3 Std.
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unter Rückfluß bei 1400C umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wird auf
OOC abgekühlt und die ausgefallenen Kristalle abfiltriert und mit eiskaltem Essigsäureanhydrid
gewaschen.
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Die Mutterlauge wird wieder der Aufarbeitung, wie vorher beschrieben,
zugeführt. In einer Reihe aufeinanderfolgender Ansätze konnten, bezogen auf eingesetztes
N,N'-Diacetyläthylendiamin folgende Ausbeuten an Tetraacetyläthylendiamin erhalten
werden.
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Tabelle 2: Ein:,itz Ausbeute Ausbeute Mol % Diacetyläthylen- Tetraacetyläthydiamin
lendiamin 144 g 226 g 99,1 144 g 225 g 98,6 144 g 218 g 95,6 144 g 225 g 98,7 144
g 222 g 97,4 Die durchschnittliche Ausbeute an Tetraacetyläthylendiamin ergibt sich
zu 97,9 %. Das erhaltene farblose Produkt hat einen Schmelzpunkt von 1520C und eine
Reinheit von 99,8 %.
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Die Lösung von 3 g Wirkstoff in 100 ml Chloroform hat eine Farbzahl
(APHA) von weniger als 10.
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Beispiel 5: In einer Rührkesselkaskade, bestehend aus zwei 8-Ltr-Rührbehältern,
führt man nach Einstellung des stationären Zustandes pro Stunde 656 g frisches N,N'-Diacetyläthylendiamin
und 2.600 g Essigsäureanhydrid in das 1. Rührgefäß ein. Gleichzeitig werden aus
einer der Reaktionsstufe nachgeschalteten Reinigungs-Destillation pro Stunde 1.185
g nicht vollständig umgesetztes Reaktionsprodukt, das teilweise aus N,N'-Diacetyläthylendiamin,
aus dem Zwischenprodukt Triacetyläthylendiamin und geringen Anteilen Tetraacetyläthylendiamin
besteht, in das 1. Reaktionsgefäß zurückgeführt. Die Temperatur in den beiden Rührbehältern
wird bei 1400C gehalten.
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Das Reaktionsgemisch wird zur Kristallisation in eine Kaskade, bestehend
aus zwei 8-Ltr.-Rührgefäßen, mit Kühlmantel geführt. Im 1. Kristallisationsgefäß
wird mit Kühlwasser unter starkem Rühren auf ca. 30 - 350C abgekühlt. Im 2.
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Kristallisator wird die Temperatur mit Kühlsole auf ca.
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OOC abgesenkt. Der Kristallbrei wird über eine Filternutsche von der
Mutterlauge getrennt. Die Kristalle werden mit wenig kaltem Wasser nachgewaschen.
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Nach dem Trocknen bei 80 - 100"C im Trockenschrank erhält man Kristalle
mit einer Reinheit von 99,5 % Tetraacetyläthylendiamin. Eine Lösung von 3 g in 100
111 Chloroform ergibt eine APHA-Farbzahl von 8. Pro Stunde erhält man eine Menge
von 1.015 g Tetraacetyläthylendiamin, das entspricht einer Ausbeute von 98 %.
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Das Waschwasser wird verworfen. Aus der Mutterlauge wird überschüssiges
Essigsäureanhydrid und bei der Reaktion gebildete Essigsäure abdestilliert.
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Nach Entfernung des Essigsäure/Essigsäureanhydrid-Gemisches aus der
Mutterlauge erhält man einen öligen, dunkelbraunen Rückstand, der bei ca. 400c erstarrt.
Pro Stunde fallen ca. 1.205 g dieses Rückstandes an, der dann im Hochvakuum bei
0,5 - 1,5 mbar destilliert wird. Das Produkt siedet bei 160 - 180°C. Man erhält
als Destillat eine hellgelbe Flüssigkeit, die bei ca. 1300C erstarrt. Die pro Stunde
anfallende Menge von 1.185 g Destillat wird, wie beschrieben, in den 1. Reaktionsbehälter
zurückgefahren.
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Bei der Hochvakuumdestillation verbleiben ca. 20 g/h teerartiger Rückstand,
der verworfen wird. Diese Menge entspricht etwa 2 %, bezogen auf die Ausbeute an
Tetraacetyläthylendiamin.