DE2815337C2 - Hydraulisches Zweikreis-Bremssystem für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Hydraulisches Zweikreis-Bremssystem für ein Kraftfahrzeug

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DE2815337C2 DE2815337A DE2815337A DE2815337C2 DE 2815337 C2 DE2815337 C2 DE 2815337C2 DE 2815337 A DE2815337 A DE 2815337A DE 2815337 A DE2815337 A DE 2815337A DE 2815337 C2 DE2815337 C2 DE 2815337C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Zweikreis-Bremssystem für Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches hydraulisches Zweikreis-Bremssystem ist aus der DE-AS 1655 294 bekannt.
In einem solchen Bremssystem weist der Hauptzylinder zwei getrennte, jeweils einem Bremskreis zugeordnete Druckkammern auf. Die Bremszylinder der Vorderräder sind mit dem Hauptzylinder direkt verbunden, während die Bremszylinder an den Hinterrädern über ein Druckregelventil von dem Hauptzylinder gespeist werden. Das Druckregelventil enthält einen Druckregelkolben zur Abregelung des Bremsdrucks for die Hinterräder ab einem vorbestimmten Druck des Hauptzylinders. Ferner
ίο weist das Druckregelventil einen zweiten Kolben auf, dessen wirksame Fläche von dem Bremsdruck in dem jeweils anderen Bremskreis beaufschlagbar ist und der durch eine diesem Bremsdruck entgegenwirkende Feder vorgespannt ist Durch diese Feder ist der zweite Kolben des Druckregelventils in eine erste Stellung bewegbar, bei der die Regelbewegung des Druckregelkolbens durch die Feder gehemmt wird, und durch den Bremsdruck in dem anderen Bremskreis in eine zweite Stellung an einem Anschlag bewegbar, bei der die Regelbewegungen des Druckregelkolbens ohne Hemmung durch die Feder erfolgen. Wenn in einem der Bremskreise eine Störung auftritt, die zu einem Druckabfall führt, verbleibt der zweite Kolben des Druckregelventils in seiner ersten Stellung, bei der die Regelbewegung des Druckregelkolbens durch die Feder gehemmt wird. Die Abregelung durch das Druckregelventil erfolgt dann erst bei einem höheren Bremsdruck, um beim Ausfall eines Bremskreises die Bremswirkung an den Hinterrädern zu erhöhen.
Die den zweiten Kolben beaufschlagende Feder ist bei dem bekannten Bremssystem so bemessen, daß bereits bei relativ niedrigen Bremsdrücken der zweite Kolben in seine zweite Stellung gegen seinen Anschlag bewegt wird; in diesem Zustand arbeitet der Druckregelkolben genau so, als sei der zweite Kolben nicht vorhanden.
Im Normalbetrieb, wenn beide Bremskreise einwandfrei arbeiten, wird eine Kennlinie der Abhängigkeit des Bremsdrucks an den Hinterrädern von dem Bremsdruck an den Vorderrädern angestrebt, die zunächst einen annähernd linearen Verlauf zeigt und dann bei mittleren Bremsdrücken allmählich von der linearen Abhängigkeit abweicht, um in eine flacher verlaufende gekrümmte Linie überzugehen, die einer beträchtlichen Verminderung des Bremsdruckes an den Hinterrädern bei höheren Bremsdrücken an den Vorderrädern entspricht. Durch einen solchen Verlauf der Kennlinie wird ein Überbremsen und Blockieren der Hinterräder vermieden.
Durch den Einsatz der Abregelung mittels des Druckregelventils wird bei dem bekannten Bremssystem oberhalb eines bestimmten Bremsdruckes die Steigung der linear verlaufenden Kennlinie für die Abhängigkeit des Bremsdruckes an den Hinterrädern von dem Bremsdruck an den Vorderrädern vermindert, um eine Annäherung an den idealen Kennlinienverlauf zu erreichen. Diese Annäherung ist jedoch unbefriedigend, da bei mittleren Bremsdrücken die Bremswirkung an den Hinterrädern verstärkt werden kann, ohne daß bereits die Gefahr einer Überbremsung auftritt, während bei hohen Bremsdrükken die Bremswirkung an den Hinterrädern zu stark ist, so daß diese zum Blockieren neigen.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines hydraulischen Zweikreis-Bremssystems für Kraftfahrzeuge, das im Normalbetrieb, wenn beide Bremskreise einwandfrei arbeiten, einen Kennlinienverlauf für die Abhängigkeit des Bremsdrucks an den Hinterrädern vom Bremsdruck an den Vorderrädern erzielt, der dem Verlauf der idealen Kennlinie sehr nahekommt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Zweikreis-Bremssystem ist die hemmende Wirkung der den zweiten Kolben des Druckregelventils beaufschlagenden Feder noch vorhanden, wenn an dem Druckregelkolben ein Gleichgewicht zwischen den Druckkräften herrscht, die den Druckregelkolben beaufschlagen. Dies hat zur Wirkung, daß der anfangliche lineare Verlauf der Kennlinie verlängert wird, um in eine flache Gerade überzugehen, sobald die Regeltätigkeit des Druckregelkolbens entgegen der Wirkung sowohl der diesen beaufschlagenden Feder als auch der den zweiten Kolben beaufschlagenden Feder beginnt. Sobald der zweite Kolben sich von der Anlage am Druckregelkolben gelöst hat und an seinem Anschlag angelangt ist, geht die Kennlinie wieder in einen linearen Ast größerer Steigung über, der dem weiteren Kennlinienverlauf in einem herkömmlichen Druckregelventil entspricht. Bei dem erfindungsgemäßen Bremssystem weist also die aus drei Ästen zusammengesetzte Kennlinie zwei Knickstellen auf, wodurch eine besonders gute Annäherung an den idealen Kennlinienverlauf erreicht wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Zweikreis-Bremssystems mit einem im Längsschnitt gezeigten Druckregelventil;
Fig. 2 eine Grafik, die den Kennlinienverlauf für die Abhängigkeit des Bremsdrucks an den Hinterrädern von dem Bremsdruck an den Vorderrädern zeigt;
Fig. 3, 4 und 5 schematische Ansichten verschiedener Ausfuhrungsformen des Zweikreis-Bremssystems; und
Fig.6 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des Zweikreis-Bremssystems mit einem im Längsschnitt gezeigten Doppel-Druckregelventil.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, weist ein als Tandemzylinder ausgebildeter Hauptzylinder 1 eine Druckkammer auf, die aus zwei Teilen besteht, nämlich einem vorderen Hauptzylinder la und einem hinteren Hauptzylinder Xb. Dieser Hauptzylinder 1 ist so ausgelegt, daß beim Herunterdrükken eines Bremspedals 2 ein hydraulischer Druck in zwei Leitungen erzeugt wird, die jeweils zu zwei unabhängigen Bremskreisen führen. Der Druck von dem vorderen Hauptzylinder la wird einerseits durch eine Leitung 3 zu einem Bremszylinder 4, der sich an dem linken Vorderrad befindet, und andererseits durch eine Leitung 5, ein Druckregelventü 10 und eine Leitung 6 zu einem Bremszylinder 7 geführt, der sich an dem rechten Hinterrad befindet. Dieser Bremskreis soll im folgenden als erster Bremskreis bezeichnet werden. Der Druck von dem hinteren Hauptzylinder Ib wird durch einen weiteren Bremskreis (nicht dargestellt) geführt, der vollkommen symmetrisch zu dem oben erwähnten, ersten Kreis ausgelegt ist. Dieser Bremskreis soll im folgenden als zweiter Bremskreis bezeichnet werden. Dieser zweite Bremskris ist an einen Bremszylinder 4', der sich an dem rechten Vorderrad befindet, sowie an einen Bremszylinder 7 angeschlossen, der sich an dem linken Hinterrad befindet. Die beiden Bremskreise bilden also gemeinsam ein Diagonal-Zweikreis-Bremssystem.
Das Druckregelventil 10 enthält zwei Bereiche, nämlich einen Dosier-Ventilbereich 10a und einen Regelbereich lOb, die in einem Gehäuse 11 angeordnet sind. Der Dosier-Ventilbereich 10a enthält ein herkömmliches Dosierventil, das einen ersten Kolben 12, eine Feder 13, einen Ventilsitz 14 enthält. Dabei kann der erste Kolben 12 aufgrund der Gleichgewichtsbeziehung zwischen dem Druck in einer ersten und zwsiten Ölkamraer 15 und 16 und der Elastizität der Feder 13 axial hin- und herbewegt werden. Ein an einem Teil des ersten Kolbens 12 ausgebildeter Ventilkörper und ein Ventilsitz 14 dienen dazu, den Ölfluß zwischen der Leitung 5 und der Leitung 6 durchzulassen bzw. zu unterbrechen. Ferner enthält der Regelbereich 1Oi einen zweiten Kolben 17 und eine Feder 18. Bei dem zweiten Kolben 17 handelt es sich um einen stufenförmig ausgebildeten Kolben, der aus einem Bereich 17a mit kleinem Durchmesser, einem Bereich 17b mit großem Durchmesser und einem Anschlagbereich 17c besteht Der zweite Kolben 17 ist so angeordnet, daß die Stirnfläche 17rf des Bereichs 17a mit kleinem Durchmesser der Stirnfläche 126 des ersten Kolbens 12 in einer Luftkammer 19 gegenüberliegt, die in dem Gehäuse 11 ausgebildet ist Der Bereich ITb mit großem Durchmesser des zweiten Kolbens 17 wird gemäß der Darstellung in Fig. 1 auf seiner unteren Stirnfläche 17e durch den hydraulischen Druck von dem hinteren Hauptzylinder Ib über eine Leitung 8 beaufschlagt und ist mit seiner gegenüberliegenden Stirnfläche 17/einer weiteren Luftkammer 21 zugewandt. Der zweite Kolben 17 ist so ausgelegt, daß er durch die Elastizität der Feder 18 ständig zu dem ersten Kolben 12 hin vorgespannt ist und in diesem Zustand an der Stirnfläche des ersten Kolbens 12 anliegt oder dieser Stirnfläche so gegenüberliegt, daß ein kleiner Spalt δ zwischen den beiden Teilen besteht. Dieser Spalt ist kleiner als die Verschiebungsstrecke α des ersten Kolbens 12 für die Druckregelung.
Wenn der Druck des hinteren Hauptzylinders Ib einen bestimmten, vorgegebenen Wert übersteigt, wird der zweite Kolben 17 gemäß der Darstellung in Fig. 1 nach oben, verschoben, wobei die Elastizität der Feder 18 überwunden wird. Die Strecke dieser Verschiebung β wird durch die Anlage des Anschlagbereiches 17c an der inneren Oberfläche einer abgedichteten Verschlußschraube 22 begrenzt, die über ein Gewinde in den oberen Endbereich des Gehäuses 11 nachFig. 1 geschraubt ist. Die Verschiebungsstrecke./? ist so gewählt, daß sie etwas größer als a ö ist, d. h. :ß> a δ. Wenn sich also der zweite Kolben 17 in seiner zurückgezogenen Stellung befindet, kann der erste Kolben 12 die Druckregelung frei durchführen, wobei die für die Betätigung des zweiten Kolbens 17 benötigte Steuerölmenge minimal sein kann. Die Bezugszeichen 23, 24 und 25 kennzeichnen jeweils Dichtungsringe. Außerdem ist eine Stopfbüchsenmuffe 26 vorgesehen. Ein Stöpsel 27 ist über ein Gewinde in das Gehäuse 11 eingeschraubt, um eine erste Ölkammer 15 und eine zweite Ölkammer 16 zu bilden und als Anschlag für den ersten Kolben 12 zu dienen. Der Stöpsel 27 ist mit einer Öffnung versehen, so daß er mit der Leitung 6 verbunden werden kann.
Im folgenden soll unter Bezugnahme auf Fig. 2 die Funktionsweise dieser Ausführungsform beschrieben werden. Es werden zunächst einige Symbole für die Fläche, die eingestellte Belastung und die relevanten Drücke eingeführt:
S1,:
S2: S3:
F1:
F2:
Pfm:
Prm:
Querschnittsfläche des Ventilkörpers,
Querschnittsfläche des ersten Kolbens 12,
Querschnittsfläche des Bereiches 17a mit kleinem Durchmesser des zweiten Kolbens 17,
Querschnittsfläche des Bereiches 17b mit großem Durchmesser des zweiten Kolbens 17,
eingestellte Belastung der Feder 13,
eingestellte Belastung der Feder 18,
Druck des vorderen Hauptzylinders la,
Druck des hinteren Hauptzylinders Ib,
Pfw: Druck des vorderen Bremszylinders 4,
Prw: Druck des hinteren Bremszylinders T,
PO: Anfangsdruck für den Beginn der Druckregelung, wenn allein der Dosierventilbereich 10a wirksam ist.
Im folgenden soll zunächst die durch die DE-AS 1655 294 bekannte Betriebsweise beschrieben werden, wenn der zweite Kolben 17 zurückgezogen wird, bevor der Dosier-Ventilbereich 10a mit der Druckregelung beginnt, ι ο Für diesen Fall gilt:
Po- (S, - S-) > F2
Wenn sowohl der erste als auch der zweite Bremskreis einwandfrei arbeiten, steigen beim Herunterdrücken des Bremspedals 2 gleichzeitig die Drücke Pfm, Prm für den vorderen und den hinteren Hauptzylinder in gleichem Maße an. Da Pfm und Prm kleiner bzw. niedriger als Po sind, behält der erste Kolben 12 seine in F i g. 1 dargestellte Ausgangslage bei, so daß sich der Ventilkörper 12a im Abstand von dem Ventilsitz 14 befindet; dadurch ist eine Verbindung zwischen den Leitungen 5 und 6 gegeben. Der Druck Prw in dem hinteren Bremszylinder steigt in demselben Maße wie der Druck in dem vorderen Hauptzylinder Pfm an. Dies bedeutet, daß er sich längs der geraden, in Fig.2 gezeigten Linie OA ändert. Da die Kraft F2 der Feder 18 so festgelegt ist, daß sie die Gleichung F2<Po (S1 - S}) erfüllt, so beendet bereits der zweite Kolben 17 seine Verschiebung, während der Druck Pfm in dem vorderen Hauptzylinder noch kleiner als Po ist. Wenn der Druck Pfm des Hauptzylinders den Druck Po überschreitet und der Druckregelvorgang des Druckregelkolbens 12 beginnt, so stößt dieser nicht an den Kolben 17 an. Der Dosier-Ventilbereich 10a arbeitet wie ein übliches Dosierventil, das keinen Regelbereich 10Λ enthält. Bei diesem y> Beispiel kann die Bedingung für den Kraftausgleich des ersten Kolbens 12 dargestellt wurden durch:
Pfm- (S1- S2) + F- Prw ■ S1= O
Der Druck Prw des hinteren Bremszylinders T ändert sich also längs der Linie AA' in F i g. 2, die dargestellt werden kann durch die Gleichung:
■Pfin+-
45 Wenn der zweite Bremskreis eine Störung oder einen Defekt hat, nimmt bei einer Betätigung der Bremse im Vergleich mit dem üblichen Zustand, bei dem beide Bremskreise störungsfrei arbeiten, die Bremskraft des gesamten Bremssystems ab, so daß die Verzögerung des Fahrzeugs sinkt und sich eine geringere Abnahme der Belastung des hinteren Rades ergibt. Der Druck Prw in dem hinteren Bremszylinder kann ohne Gefährdung in einer solchen Situation stärker ansteigen, und zwar etwa längs der in Fig. 2 eingetragenen Kurve R, die in einigem Abstand oberhalb der Kurve Q als der Idealkurve für den Fall, daß die beiden Bremskreise normal arbeiten, verläuft.
Bei dem erfindungsgemäßen Bremssystem wird darüber hinaus der zweite Kolben 17 des Steuerbereiches 106 erst dann von dem ersten Kolben 12 weg zurückgezogen, wenn der Dosier-Ventilbereich 10a die Druckregelung begonnen hat; dabei handelt es sich also um den Fall:
Po ■ (S4 - S3) < F1
In diesem Fall wird die Ausgleichsbedingung am Beginn der Druckregelung (Schaltpunkt E) des ersten Kolbens 12 dargestellt durch:
F1 + Pfm ■ (S1 - S2) - Prw · S1 + F1 - Prm ■ (S4 - S1) = O
Der Druck Prw des hinteren Bremszylinders wird danach für zunehmenden Druck Pfm, Prm durch die folgende Gleichung dargestellt:
Prw
Pfm -
Prm +
F1+F-,
Im folgenden soll ein Fall betrachtet werden, bei dem der zweite Bremskreis eine Störung oder einen Defekt enthält, so daß der hydraulische Druck nicht auf den zweiten Kolben 17 übertragen wird. In diesem Fall bleibt der zweite Kolben 17 auch zu dem Zeitpunkt in der in Fig. 1 gezeigten Lage, wenn der Druck Pftr. des vorderen Hauptzylinders den Wert Po übersteigt, um den ersten Kolben 12 zu betätigen. Zur Auslösung der Druckregelung muß also der erste Kolben 12 nicht nur die Kraft der Feder 13, sondern auch die der Feder 18 überwinden, um sich selbst und gleichzeitig damit auch den zweiten Kolben 17 zu verschieben. Dann kann die Bedingung für den Kräfteausgleich (Schaltpunkt B) durch die folgende Gleichung dargestellt werden:
PZm-(S1 -S2) + F.+ F2- Prw ■ S1 = O
60
Als Folge hiervon ändert sich bei weiter steigendem Druck Pfm der Druck Prw in dem hinteren Bremszylinder längs der geraden Linie BB' in Fig.2, die durch die folgende Gleichung dargestellt werden kann:
Prw =
S,
Pfm + -
Dies bedeutet, daß sich der Druck Prw längs der Linie EE in Fig. 2 ändert.
Erst nachdem er den Punkt F erreicht hat, beginnt der Kolben 17 damit, von dem Kolben 12 weg zurückgezogen zu werden, so daß der Dosier-Ventilbereich 10a unabhängig wirksam werden kann, um den Druck Prw des hinteren Bremszylinders längs der Linie AA' zu variieren.
Wie sich aus einem Vergleich mit der Linie AA' ergibt, bei der der Dosier-Ventilbereich 10a in bekannter Weise von Anfang an unabhängig arbeiten kann, kann bei dem erfindungsgemäßen Bremssystem die Bremswirkung auf die Hinterräder im Normalbetrieb besser an den idealen Bremsdruckverlauf angepaßt werden. Da in diesem Betriebsbereich mehr als 80% des gesamten Bremsbetriebs anfallen, hat diese Verbesserung des Bremseffektes für die Praxis einen sehr hohen Wert. Dieser Weg, die Bremswirkung auf die Hinterräder in einem kleinen Bereich über die Ideallinie Q hinaus zu erhöhen, kann zwar kurzzeitig zu geringfügigem Überbremsen führen, bei weiterem Anstieg des Bremsdruckes Pfm steigt jedoch der Druck Prw des hinteren Bremszylinders nur wenig an, und zwar längs der geraden Linie EE', und kommt dadurch wieder unter die Ideallinie Q. Auf diese Weise wird eine tatsächliche Blockierung der Hinterräder selbsttätig vermieden.
Die extrem günstige Wirkung des Regelventils 10 nach der vorliegenden Erfindung für einen Fall, bei dem die beiden Kreise einwandfrei arbeiten, ist oben im einzelnen beschrieben worden. Tritt nun im zweiten Kreis eine Störung auf, so ändert sich der Druck Prw im hinteren Bremszylinder längs der charakteristischen Linie OBB', die sehr nahe bei der Ideallinie R ist und ihr sehr ähnelt Ein hydraulisches Bremssystem, das mit einem Regelventil 10 versehen ist, welches die in Fig.2 gezeigte Funktionsweise hat, kann die Bremswirkung in jedem Fall verbessern, also sowohl für den Fall, daß die beiden Kreise nor-
mal arbeiten, oder in bekannter Weise auch für den Fall, daß in einem Kreis Störungen auftreten.
Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen handelt es sich nur um Beispiele der Erfindung, an der viele Variationen und Modifikationen vorgenommen werden können.
Verschiedene solcher Modifikationen sollen im folgenden als Beispiele kurz angedeutet werden:
(1) Statt eines Diagonal-Bremssystems kann auch ein sogenanntes vollständiges Zweikreis-Bremssystem eingesetzt werden, wie es in Fig. 3 dargestellt ist; dabei sind die beiden Kreise jeweils unabhängig voneinander mit den Rädern verbunden, um den entsprechenden hydraulischen Druck zuzuführen;
(2) es kann das in Fig. 4 gezeigte System eingesetzt werden, bei dem jeder der beiden Kreise den Hydraulikdruck sowohl den Vorderrädern als auch einem Hinterrad zuführen kann;
und
(3) es kann ein weiteres, in Fig. 5 dargestelltes System eingesetzt werden, welches so ausgelegt ist, daß ein Kreis den Hydraulikdruck zu den beiden Vorderrädern zuführt und der andere Kreis entsprechend mit den beiden Hinterrädern für die Zuführung des
Hydraulikdrucks verbunden ist.
Bei allen diesen Beispielen läßt sich nahezu die gleiche Wirkung wie bei dem Diagonal-Bremssystem erreichen. Eine weitere Modifikation ist in Fig. 6 dargestellt, bei ίο der zwei Druckregelventile 10 verwendet werden. Diese beiden Ventile 10 sind am Regelbereich 106 verbunden, so daß sie die Luftkammer 21' und die Feder 18' gemeinsam haben. Bei dieser Ausführungsform ist das Gehäuse IV durch Bolzen bzw. Schrauben (nicht dargestellt) an Flanschbereichen verbunden, die an seiner Regelbereichseite in senkrechter Richtung zu der Oberfläche der Zeichenebene in Fig. 6 vorstehen. Die Verschiebungsstrecke der zweiten Kolben 17 wird jeweils durch Anschlagbolzen 28 begrenzt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche;
1. Hydraulisches Zweikreis-Bremssystem für Kraftfahrzeuge, mit einem Hauptzylinder, der zwei getrennte, jeweils einem Bremskreis zugeordnete Druckkammern aufweist, mit Bremszylindern an den Vorderrädern und an den Hinterrädern und mit einem zwischen dem Hauptzylinder und den Hinterrädern in wenigstens einem Bremskreis angeordneten Druckregelventil mit einem Druckregelkolben zur Abregelung des Bremsdrucks für die Hinterräder ab einem vorbestimmten Druck des Hauptzylinders und mit einem zweiten Kolben, dessen wirksame Fläche von dem Bremsdruck in dem jeweils anderen Bremskreis beaufschlagbar ist und der durch eine diesem Bremsdruck entgegenwirkende Feder vorgespannt ist, wobei der zweite Kolben durch die Feder in eins erste Stellung bewegbar ist, bei der die Regelbewegung des Druckregelkolbens durch die Feder gehemmt wird, und durch den Bremsdruck in dem anderen Bremskreis in eine zweite Stellung an einem Anschlag bewegbar ist, bei der die Regelbewegungen des Druckregelkolbens ohne Hemmung durch die Feder erfolgen, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft (F1) der Feder (18) größer gewählt ist als diejenige Kraft, die durch den Bremsdruck an der wirksamen Räche des zweiten Kolbens (17) angreift, wenn dieser Bremsdruck den Wert (Pci) erreicht hat, bei dem am Druckregelkolben (12) Kräftegleichgewicht zwischen den Druckkräften und der Kraft der den Druckregelkolben (12) beaufschlagenden Feder (13) herrscht, und daß die Regeltätigkeit des Druckregelkolbens (12) erst beginnt, wenn die Vorspannung der den zweiten Kolben (17) beaufschlagenden Feder (18) überwunden ist.
2. Zweikreis-Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kolben (17) als Stufenkolben mit einem ersten Teil (17ft) größeren Querschnitts (S4) und einem daran angrenzenden zweiten Teil (17a) kleineren Querschnitts (JS,) ausgebildet ist, daß der Bremsdruck aus dem jeweils anderen Bremskreis an der ringförmigen Stirnfläche des ersten Teils (176) angreift, die an den zweiten Teil (17a) angrenzt, und daß zwischen dem Querschnitt (S4) des ersten Teils (176), dem Querschnitt (S3) des zweiten Teils (17a), dem Bremsdruckwert Po, bei dem die Regeltätigkeit des Druckregelkolbens beginnt, und der Federkraft F2 der Feder (13) folgende Beziehung gilt:
F2 > Po (S4 -S3).
3. Zweikreis-Bremssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Bremskreis ein Druckregelventil (10a, 106) vorgesehen ist und die zweiten Kolben (17) beider Druckregelventile von einer gemeinsamen Feder (18') in einer gemeinsamen Luftkammer (2Γ) vorgespannt sind.
DE2815337A 1977-11-19 1978-04-10 Hydraulisches Zweikreis-Bremssystem für ein Kraftfahrzeug Expired DE2815337C2 (de)

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