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Mittel zum Reinigen von Malerpinseln
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Die Erfindung betrifft ein neues Mittel zum Reinigen für Malerpinsel,
daß dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus 40 bis 70 Vol.-% Xylol, 20 bis 40 Vol.-%
Isobutanol, 10 bis 30 Vol.-% Äthylglykol, 2 bis 10 Vol.-% Emulgator, sowie aus 1
bis 5 Vol.- Wasser besteht. Als Emulgator eignet sich grundsätzlich jeder der ansich
bekannten Emulgatoren für die Emulsionssysteme organische Lösuqçmittel/Wasser. Vorzugsweise
bestehen die Emulgatoren aus solchen auf Alkylbenzolsulfonatw basis. Beispiel für
einen solchen Emulgator ist eine Kombination aus abbaubarem Alkylbenzolsulfonat
mit nicht-ionogenen Fettsäure-Polyglykolestern und - Äthern.
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Diese ansich bekannten Emulgatoren dienen als Inhaltsstoffe des erfindungsgemäßen
Mittels zum Reinigen von Malerpinseln dazu, die Lösungsmittel und die gelösten Lackreste
in die wasserlösliche Form zu überführen, um die Pinsel mit Wasser auswaschbar zu
machen.
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Für den Maler und im DO-IT-YOUR-SELF-Bereich gewinnen Mittel zum Reinigen
von Pinseln in immer größerem Umfang an Interesse, da bekanntlich nicht gereinigte
Pinsel sehr bald unbrauchbar werden, was angesichts der steigenden Preistendenz
bei Malerpinsel von den beteiligten Kreisen als sehr nachteilig empfunden wird.
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Demzufolge liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
solches wohlfeiles und ungefährliches Reinigungsmittel für Malerpinsel zu schaffen,
das in der Lage ist, hart gewordene Malerpinsel wieder weich und verwendungsfähig
zu machen.
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Bekanntlich sind Malerpinsel vorzugsweise mit Ollacken, insbesondere
solchen auf Beinölbasis mit kombinierten Leinöl/Kunstharzlacken, Witrolacken und
Dispersionsfarben beschmutzt.
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Ein besonders schwieriges Problem stellt dabei die Reinigung der mit
Beinöl- und Leinöl/Kunstharzlacken verschmutzten Pinsel dar, weil es sich hier um
oxidativ trocknende Filmbildner handelt.
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Zum Stand der Technik gehören Reinigungsmittel für Nalerpinsel der
folgenden Zusammensetzung: Mittel I des Standes der Technik, bestehend aus 27 Vol.-%
Aceton 31 Vol.-% Methylenchlorid 9 Vol.-% Toluol 33 Vol.-% Äthylacetat Mittel II
des Standes der Technik, bestehend aus 16 Vol.- Nethanol 3 Vol- Aceton 33 Vol.-
Methylenchlorid 48 Vol.-% Solventnaphtha Mittel III des Standes der Technik, bestehend
aus 47 Vol.-% Solventnaphtha 47 Vol.- Solvesso 150 6 Vol.-% Balsamterpentin
mittel
IV des Standes der Technik, bestehend aus 51 Vol.-% Solvesso 150 44 Vol.-% Petroleum
5 Vol.- Butylglykol An sich ist aufgrund seines Fachwissens und Könnens der Fachmann
heute der Auffassung, daß mit solchen Malerpinsel-Reinigungsmitteln die beste Wirkung
erzielt wird, die vorzugsweise Ester, Ketone und Methylenchlorid als Inhaltsstoffe
aufweisen, weil diese Verbindungen in der Lage sind, Nitro- und Nitro-Kombinationslacke
zu lösen bzw. weil Methylenchlorid als wesentlicher Bestandteil von Entlackungsmitteln
für oxidativ-und wärmegetrocknete Lacke seit langem bekannt ist.
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Es war daher vollkommen überraschend, ein solches Reinigungsmittel
für Malerpinsel gemäß vorliegender Erfindung zu finden, das in seiner Wirkung den
vorerwähnten Pinselreinigungsmitteln des Standes der Technik sprunghaft überlegen
ist, wobei diese Überlegenheit nicht nur bezüglich einer besseren Reinigungswirkung,
sondern auch bezüglich einer rascheren Reinigungswirkung besteht.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels
für Pinsel, insbesondere für Malerpinsel, besitzt folgende Zusammensetzung: 55 Vol.-
Xylol 14 Vol.-% Äthylglykol 25 Vol.- Isobutanol 5 Vol.-% Emulgator,
2
Vol.-% Wasser Es stellt für die Fachwelt eine Überraschung dar, daß das erfindungsgemäß
zusammengesetzte Reinigungsmittel für Pinsel diese sprunghaft verbesserte Reinigungswirkung
besitzt, da mit Ausnahme des Äthylglykols die anderen Inhaltsstoffe an sich keine
Löser für Nitrocellulose sind, ferner Xylol auf oxidativ-getrockneten Lacken nur
einen Quelleffekt ausübt und schließlich Isobutanol für alle Systeme als Nichtlöser
bekannt ist.
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Zur Darlegung des technischen Fortschritts wurden Vergleichsversuche
durchgeführt, die im folgenden dargelegt sind: Vergleichsversuche Es wurden zwei
heute auf dem Markt befindliche sogenannte Wettbewerbsgemische mit dem erfindungsgemäßen
Mittel verglichen, nämlich Wettbewerbsrnischung I 16 Vol.-% Methanol 3 Vol.-? Aceton
33 Vol.- Methylenchlorid 48 Vol.- Solventnaphtha sowie Wettbewerbsmischung II 47
Vol.-% Solvnetnaphtha 47 Vol.-% Solvesso 150 6 Vol.- Balsamterpentin
sowie
Erfindungsgemäßes Mittel 55 Vol.-% Xylol 14 Vol.-% Äthylglykol 25 Vol.-% Isobutanol
5 Vol.-% Emulgator, nämlich eine Kombination aus abbaubarem Alkylbenzolsulfonat
mit nicht-ionogenen Fettsäure-Polyglykolester und -Äthern 2 Vol.-% Wasser.
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Eingesetzte Pinsel 1. Rundpinsel Typ "Bauhaus Nr. 10" 2. Flachpinsel
Typ "Bauhaus Nr. 3" Eingesetzte Lackqualitäten 1. Malerlack Basis: Langölalkyd (66Vol.-%
Leinöl) 2. Landmaschinenlack Basis: Mittelölalkyd (49 Vol.- Sojaöl) 3. KFZ-Reparaturlack
("80°C-Lack) Basis: Kurzölalkyd (40 Vol.-% Rizinenöl) + Melaminharz Für jeden der
drei aufgeführten Tests wurden 3 Pinsel verwendet, die aufgeführten Meßergebnisse
sind die Werte aus diesen 3 Versuchen.
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Die gewogenen Pinsel wurden bis zum Burstenbund in die o.g.IJacke
eingetaucht und am Dosenrand gleichmäßig abgestreift. Dieser Vorgang wurde insgesamt
10mal wiederholt um sicherzustellen, daß die Borsten gleichmäßig mit Lack benetzt
sind.
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Nach 240 Stunden Trocknung bei Raumtemperatur wurden die Pinsel erneut
gewogen und anschließend in die verschiedenen Reinigungslösungen gestellt.
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Nach einer Verweilzeit von 12 Stunden wurden die Pinsel den Lösungen
entnommen, gemäß Gebrauchsanweisung unter Wasser abgespült und bis zur Gewichtskonstante
getrocknet. Durch Rückwiegen wurde die Menge des entfernten Lackes ermittelt.
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Die nachstehende Aufstellung gibt das Ergebnis in Prozent an.
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Malerlack Landmaschi- KFZ-Lack nenlack Ringpinsel in erfindungsgemäßer
Mischung Flachpinsel in erfindungsgemäßer Mischung
1. 91,3 Vol.-% 90,2 Vol.-% 95,2 Vol.-% |
2. 92,1 Vol.-% 89,8 Vol.-% 96,1 Vol.-% |
3. 90,4 Vol.-% 91,0 Vol.-% 96,9 Vol.-% |
1. 93,4 Vol.-% 91,2 Vol.-% 95,8 Vol.-% |
2. 93,9 Vol.-% 93,0 Vol.-% 97,7 Vol.-% |
3. 94,8 Vol.-% 92,7 Vol.-% 96,8 Vol.-% |
Malerlack Landmaschi- KFZ-Lack nenlack Ringpinsel in Wettbewerbsmischung I Flachpinsel
in Wettbewerbsmischung I
1. 66,1 Vol.-% 62,7 Vol.-% 69,6 Vol.-% |
2. 64,5 Vol.-% 61,9 Vol.-% 69,0 Vol.-% |
3. 63,9 Vol.-% 63,4 Vol.-% 67,4 Vol.-O |
1. 67,3 Vol.-% 63,8 Vol.-% 70,2 Vol.-% |
2. 68,9 Vol.-% 65,1 Vol.-% 69,2 Vol.-% |
3. 66,8 Vol.-% 63,1 Vol.-% 70,9 Vol.-% |
Ringpinsel in Wettbewerbsmischung II Flachpinsel in Wettbewerbsmischung
II
1. 22,0 Vol.- 19,5 Vol.-% 25,8 Vol.-% |
2. 23,2 Vol.-% 20,4 Vol.-% 27,4 Vol.-% |
3. 23,6 Vol.-% 22,1 Vol.-% 27,0 Vol.- |
1. 24,2 Vol.-% 22,4 Vol.-% 26,4 Vol.-% |
2. 25,0 Vol.- 21,3 Vol.-% 28,1 Vol.-% |
3. 23,8 Vol.-% 20,4 Vol.-% 26,9 Vol.-% |
Bei der Wettbewerbsmischung I, die noch ein einigermaßen brauchbares Ergebnis brachte,
wurde als Nachteil festgestellt, daß der Lack krümelig zwischen den Borsten hing.
Eine Wiederverwendung des Pinsels war nicht möglich, da sich bei anschließenden
Streicharbeiten diese Krümel lösten und in die neuaufgetragene Lackschicht stippenartig
eingetragen wurden.