DE2813275A1 - Doppellumen-katheter - Google Patents
Doppellumen-katheterInfo
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Description
60 639 ML327I
28. 3. 1978
Dr. Eduard Fresenius
Chemisch-pharmazeutische Industrie KG, Apparatebau KG,
6380 Bad Homburg v. d. H.
Doppellumen-Katheter
Die Erfindung betrifft einen Katheter aus flexiblem Kunststoff
mit zwei voneinander getrennten Kanälen zum Abziehen und Zuführen von Blut über einen extrakorporalen Kreislauf.
Neben chronischen Dialyse-Patienten gibt es Patienten, die wegen vorübergehender akuter Punktionsstörungen der Niere
oder anderer Organe, beispielsweise infolge von Intoxikationen,
der Behandlung mittels eines extrakorporalen Kreislaufes bedürfen. Das Blut wird dabei zum Zwecke der Hämodialyse,
der Hämoperfusion oder der Hämofiltration aus einem Blutgefäß
abgezogen und nach entsprechender Behandlung durch ein
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in den extrakorporalen Kreislauf eingeschaltetes Gerät diesem
oder einem anderen Blutgefäß wieder zugeführt. Um die Behandlung mit einem Mengenfluß von etwa 300 ml/min, durchführen zu
können, ist es erforderlich, einen Zugang zu einem genügend
großen Blutgefäß zu schaffen»
Bei chronischen Hämodialyse-Patienten wird operativ ein Cimino-Shunt
eingesetzt, durch den ein Nebenschluß zwischen einer Arterie und einer Vene geschaffen wird, so daß ein Blutgefäß entsteht,
das neben arteriellem Blut auch venöses Blut enthält und mit genügender Häufigkeit punktiert werden kann. Zur Punktion
derartiger Blutgefäße, die auch, rein arterielles Blut führen können, wird üblicherweise die sogenannte Terstegen-Nadel verwendet,
die aus einer Stahlkanüle von etwa zwei bis drei Zentimetern Länge besteht, in der unter Bildung eines Ringkanals
eine zweite Stahlkanüle angeordnet ist, die im Mündungsbereich der äußeren Kanüle endet.
Neben den chronischen Patienten sind häufig auch akute Fälle zu behandeln, bei denen der klassische Gefäßanschluß, der Scribner-Shunt,
keine ausreichende Funktion verspricht oder gar nicht erst angefertigt werden kann, weil die Patienten nur über einen
sehr labilen Kreislauf verfügen, so daß wegen des damit verbundenen"
Blutdruckverlustes der Zugang zu einer Arterie zu gefährlich erscheint.
Schließlich, lassen sich mit der Terstegen-Nadel auch solche
chronischen Patienten nicht mehr punktieren, die über keine brauchbaren peripheren Arterien mehr verfügen.
Um auch in den Fällen, in denen eine Punktion nicht möglich ist, von einem Patienten die notwendigen 200 bis 300 Milliliter.Blut
in der Minute entnehmen und diesem zurückgeben zu können, ist es bekannt, in eine operativ freigelegte oberflächliche Vene
zwei nebeneinanderliegende Katheter einzuführen, deren Enden
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zueinander versetzt sind. Hierbei ergibt sich jedoch die Schwierigkeit,
daß es häufig unmöglich ist, den zweiten Katheter an dem ersten, schon liegenden Katheter vorbeizuschieben. Weiterhin
bilden die zwischen den beiden Kathetern vorhandenen Zwickel Blutungsquellen, die durch Nähte, die die Gefäßvorder- und -Rückwand
hosenförmig um die Katheter ziehen, verschlossen werden müssen. Wegen ihrer Stufenbildung und ihrer scharfkantigen
Spitzen lassen sich die beiden Katheter nicht leicht genug in einem Blutgefäß vorschieben, so daß sie operativ eingebracht
werden müssen und sich nicht im Wege der Punktion einlegen lassen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Katheter der eingangs angegebenen Art zu schaffen, der sich ohne größeren operativen
Eingriff in das Gefäßsystem eines Patienten einführen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein innerer
Katheter etwa koaxial in einem diesen umgebenden äußeren Katheter unter Bildung eines Ringkanals verläuft, daß der äußere
Katheter im Abstand der endseitigen Mündung des inneren Katheters endet und dessen im Durchmesser verjüngter Endbereich dichtend
und den Ringkanal schließend an dem inneren Katheter anliegt, daß der äußere Katheter in seinem Mantel Öffnungen aufweist und
daß der innere Katheter und der Ringkanal des äußeren Katheters über Anschlußstücke mit Schläuchen verbunden sind. Der erfindungsgemäße
Doppellumen-Katheter kann dadurch in ein Blutgefäß eingebracht werden, daß zunächst ein Drahtmandrin durch einen
Hauttunnel zu der Inzisionsstelle vorgeschoben und von dort aus in die Venen, beispielsweise die tiefen Beckenvenen, weiterge-^
leitet wird. Über den Mandrin wird der DoppeHumen-Katheter,
der sich beim Einführen wie ein einziger Katheter verhält, vorgeschoben und mit einer Unterbindung an der Vene sowie mit einer
Hautnaht befestigt. Der erfindungsgemäße Doppellumen-Katheter ließe sich auch über die übliche Seldinger-Punktionstechnik einbringen.
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Liegt etwa die vordere Hälfte des erfindungsgemäßen Doppellumen-Katheters
in der Vene, so kann über die Seitenöffnungen des äußeren Katheters Blut angesaugt und dem Dialysator bzw.
Adsorbens zugeführt und das zurückfließende Blut über den Innenkatheter
proximal von den Entnahmestellen in den venösen Blutstrom zurückgegeben werden. Der erfindungsgemäße koaxiale Doppellumen-Katheter
wird in Strömungsrichtung in das Blutgefäß eingeführt, so daß über den durch den äußeren Katheter gebildeten
Ringkanal das Blut peripher abgesaugt und durch den inneren Katheter das gereinigte Blut wieder in Strömungsrichtung zugeführt
wird, so daß ein Kurzschluß und eine Rezirkulation des gereinigten Blutes ausgeschlossen ist.
Besteht der erfindungsgemäße Katheter aus gewebefreundlichem
Teflon, kann er auch als Dauerkatheter dienen. In diesem Falle muß jedoch der innere Katheter abgedichtet werden, damit sich
in diesem keine stehende Blutsäule bildet. Zu diesem Zwecke kann in den inneren Katheter ein dessen Lumen ausfüllender Mandrin
eingeführt werden. Durch den äußeren Katheter kann eine Infusionslösung eingegeben werden, so daß ein ständiger, einen
Stau von Blut verhindernder Durchfluß stattfindet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
näher beschrieben worden.
Ein Ausführungsbeispiel· der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Doppellumen-Katheters, teilweise im Schnitt,
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch den Katheter nach Fig. 1 längs der Linie
II - II,
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Fig. 3 den. Mündungsbereich des Katheters in vergrößerter Darstellung und
Fig. 4 die ineinandergeschobenen Anschlußstücke für die koaxialen Katheter mit
den Anschlußschläuchen in vergrößerter Darstellung.
Der in der Zeichnung dargestellte Doppellumen-Katheter besteht
aus einem inneren Katheter 1, der koaxial von einem äußeren Katheter
2 in einem solchen Abstand umgeben ist, daß ein Ringraum 3 geschaffen ist. Der innere Katheter 1 überragt mit seinem
Endbereich 4 das Ende 5 des äußeren Katheters 2 in dem dargestellten Ausführungsbiespiel um etwa 6 mm. In der Mitte des
Endbereichs 4 des inneren Katheters sind in dessen Wandung einander gegenüberliegende öffnungen 6 angebracht.
Der Endbereich 7 des äußeren Katheters 2 verjüngt sich konisch in der Weise, daß er den Ringkanal 3 abdichtend den inneren Katheter
1 dicht umfaßt.
Etwa im vorderen Drittel des äußeren Katheters 2 sind im axialen Abstand voneinander und verteilt über den Umfang Öffnungen 8
vorgesehen.
Der äußere Katheter 2 ist in einem rohrförmigen Anschlußstück 9 befestigt, das mit einem radialen Anschiußstutzen 10 für einen
Schlauch 11 versehen ist. In das Anschlußstück 9 ist ein rohrförmiges
Anschlußstück 12 axial einschiebbar, in dessen vorderen konusförmigen Ende 13 der Innenkatheter 1 befestigt ist.
Mit dem Ende des Anschlußstücks 12 ist der Schlauch 14 verbunden. Das Anschlußstück 9 weist hinter dem radialen Stutzen 10
einen Innenkonus 15 auf, gegen den sich nach dem Einschieben
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des Anschlußstücks 12 mit dem Innenkatheter dessen Außenkonus
13 dichtend anlegt.
über den Schlauch 14 und das Anschlußstück 12 kann in den Innenkatheter
1 der aus einem Kunststoffdraht bestehende Mandrin
in der Weise eingeschoben werden, daß dieser das Lumen des inneren Katheters 1 ausfüllt. In den Fig. 1 und 3 ist der Doppellumen-Katheter
mit eingeschobenem Mandrin 16 dargestellt.
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Claims (4)
- 60 639 G-die 28. März 1978Dr. Eduard Fresenius Chemisch-pharmazeutische Industrie KG Apparatebau KG,6380 Bad Homburg v. d. H.Dopp ellumen-KatheterPatentansprüche :Katheter aus flexiblem Kunststoff mit zwei voneinander getrennten Kanälen zum Abziehen und Zuführen von Blut über einen extrakorporalen Kreislauf, dadurch gekennzeichnet, daß ein innerer Katheter (1) etwa koaxial in einem diesen umgebenden äußeren Katheter (2) unter Bildung eines Ringkanals (3) verläuft, daß der äußere Katheter (2) im Abstand von der endseitigen Mündung des inneren Katheters (1) endet und dessen im Durchmesser verjüngter Endbereich (7) dichtend und den Ringkanal (3) schließend an dem inneren Katheter (1) anliegt, daß der äußere Katheter (2) in seinem Mantel öffnungen (8) aufweist und daß der innere Katheter (1) und der Ringkanal (3.) des äußeren Katheters (2) über Anschlußstücke (9, 12) mit Schläuchen (11, 14) verbunden sind.909841/0052ORIGINAL !MSPECTED2*13278
- 2. Katheter nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Öffnungen (8) im Mantel des äußeren Katheters (2) in dessen vorderem Drittel befinden und im axialen Abstand voneinander über dessen umfang verteilt sind.
- 3. Katheter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Katheter (1) im Bereich (4) zwischen seiner endseitigen Mündung und dem an diesem anliegenden eingezogenen Ende (5) des äußeren Katheters (2) Öffnungen (6) in seinem Mantel aufweist.
- 4. Kat-Jieter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander gegenüberliegende Öffnungen (6) vorgesehen sind.Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere und der innere Katheter (1, 2) mit ihren hinteren Enden mit den rohrförmigen Anschlußstücken (9, 12) verbunden sind, daß das Anschlußstück (12) des inneren Katheters (1) in das Anschlußstück (9) des äußeren Katheters (2), der mit einem radialen Anschlußstutzen (10) versehen ist, einschiebbar und an seinem vorderen Ende mit einem Außenkonus (13) versehen ist, der im eingeschobenen Zustand den Ringkanal (3) abdichtend in einem vor dem Anschlußstutzen (10) befindlichen Innenkonus (15) des Anschlußstücks (9) des äußeren Katheters (2) liegt.Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Katheter (1, 2) aus Teflon bestehen.909841/0052
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