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TRAUBENERNTEGERÄT
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Die Erfindung betrifft ein Traubenerntegerät in Form eines Fahrzeugs
zum Sammeln und zum Transport der von Hand von den Reben abgetrennten Trauben in
einen Sammelbehälter, mit dem sie zur weiteren Verarbeitung abtransportiert werden
können.
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Für die vollmechanisierte Lese von eintrauben sind in den letzten
Jahren eine Anzahl verschiedener Verfahren und Maschinen bekannt geworden. Es handelt
sich hierbei um Maschinen und Vorrichtungen zum Abschlagen, Abstoßen oder Abkämmen
der Beeren von den Trauben und auch zum Absaugen, Abblasen sowie zum Abtrennen der
Beeren mittels des fllektrokontaktverfahrens.
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Allen diesen vollmechanisierten Verfahren und Vorrichtungen haftet
der große Nachteil an, daß bei ihrer Verwendung ein großer Verlust durch nichtaufgefangene
Beeren entsteht, und daß der überwiegende Teil der aufgefangenen Beeren angeschlagen,
zerquetscht oder auf andere Weise mehr oder weniger stark beschädigt wird, was eine
Qualitätsverschlechterung des Weines zur Folge hat, weil die beschädigten Beeren
bzw. ihr Saft durch Blätter und andere Rebteile verunreinigt werden.
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Diese Negativfaktoren der vollautomatischen Lese lassen sich nicht
durch irgendwelche Verbesserungen an den Vorrichtungen beseitigen. Denkbar wäre
vielleicht, durch züchterische Maßnahmen die Widerstandsfähigkeit der Beeren zu
erhöhen.
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Eine solche Maßnahme kann aber nur langfristiger Natur sein.
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Ob sie aber zu einem Erfolg führen würde, muß angezweifelt werden,
weil eine härtere Beerenschale unzweifelhaft sich abträglich auf die Weinqualität
auswirken muß.
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Deshalb soll beim Gegenstand der Erfindung von dem bex währten Verfahren
der Handlese nicht abgegangen und ledigm lich angestrebt werden, das am meisten
arbeitsintensive Transportproblem innerhalb des Leseprozesses zu mechanik sieren
und damit das Handleseverfahren produktiver zu ge stalten.
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Konkret besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein ttansw portables
Gerät verfügbar zu machen, mit dem die von Hand von, den Reben abgetrennten Trauben
aufgegangen und in einen Sammelbehälter transportiert werden, mit dem sie zur weiteS
ren Verarbeitung abtransportiert werden könnens Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
mit einem Fahrzeug ge löst, das mit die Rebstöcke umfassenden Einweiserschürzon
aufweisenden, verschiebbar und verschwenkbar angeordneten Auffangwannen ausgerüstet
ist, deren Aufnahmeräume mit einem Sammeltrog verbunden sind, in den eine Transportein
richtung eingreift Weitere erfindungsgemäße Merkmale des vorgeschlagenen Traubenerntegerätes
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die an dem Fahrzeug beweglich angeordneten Auffangwannen für die von
den Reben von Hand abgetrennten Trauben stehen bei der Arbeit woweit von dem Fahrzeug
ab, daß dazwischen ein Traubenleser genügend Platz und Bewegungsfreiheit hat, wobei
die am Außenrand der Auffangwannen angebrachten Einw weiserschürzen die Rebstöcke
umfassen, In der Breite ist das Fahrzeug so ausgelegt, daß unter Berücksichtigung
der Rebreihenbreite in beide oder bei engerem Reihenabstand nur in eine Auffangwanne
gelesen werden kann0 Im letzteren Fall wird auf einer Seite des Fahrzeugs die Auffangwanne
in die Ausserbetrieb-Stellung geschwenkt0 Durch die Verm schiebungsmöglichkeit der
Auffangwanne wird erreicht, daß beim Vorziehen des Fahrzeugs während der Lese die
Wannen
an den Rebstöcken und -pfählen vorbeigeftihrt und anschließend
wieder unter die Rebstöcke geschoben werden können.
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Nach dem Abschneiden fallen die Trauben direkt oder geleitet durch
die Einweiserschürzen in die Auffangwannen und gleiten bei schräg ausgebildeten
pder angeordneten Verbind dungströgen in den Sammeltrog. Bei in einer Ebene mit
den Auffangwannen angeordneten Verbindungströgen können in den Bodenflächen oder
in den Seiten die Auffangwannen und Verbindungstrd.ge entsprechende Transporteinrichtungen
vorne~ sehen sein.
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Die Auffangwannen und alle mit den Trauben in Berührung kommenden
Flächen des Traubenerntegerätes sind säureresistent, neutral mit Bezug auf Weinsäure
und entsprechen dem Lebensmittelrecht.
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In den Sammeltrog greift die Transporteinrichtung, beispielsweise
ein mit Mitnehmern ausgerüstet es Förderband oder ein Elevator ein. Nit der Transporteinrichtung
werden die Trauben in einen transportablen Sammelbehälter transportiert, der vorzugsweise
auf einem Fahrzeug angeordnet ist, das von den Traubenerntegerät bewegt wird.
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Das vorgeschlagene Traubenerntegerät wird von einem Trecker gezogen,
der auch die Energie für die Funktionen aller Binrichtungen liefert. Hierbei kann
es sich um einen Zapfwellenantrieb handeln, der mit einem entsprechenden Getriebe
am Traubenerntegerät zusammen wirkt Es kann sich aber auch um eine Öldruck oder
Preßlufteinrichtung handeln.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Zeichnungen mit
Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Es zeigen: Fig. l eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig.
3 einen senkrechten Teilschnitt in der AuffangwannenebeneO Nach einem Ausführungsbeispiel
besteht das vorgeschlagene Traubenernetegerät aus einem Rahmen, beispielsweise aus
Winkel-oder U-Eisen, der von den an der Achse 2 befestigten Rädern 3 getragen wird.
Die Höhe des Rahmens 1 mit Rädern 3 ist so bemessen, daß die an dem Fahrzeug quer
zur Fahrtrichtung verschiebbar angeordneten Auffangwannen 6 unter die Reben geschoben
werden können. Die Auffangwannen 6 stehen in Verbindung mit den Verbindungströgen
7, deren ein Ende in den Sammeltrog 8 mündet. Auffangwannen und Verbindungströge
sind ineinanderschiebbar.
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Vom Rahmen 1 wird auch die Transporteinrichtung getragen, deren Trog
9, wie in der Zeichnung angedeutetv xv NeigungsS winkel gegenüber dem Rahmen 1 verstellbar
ist, und in dem beispielsweise ein Förderband 12 mit seinen Mitnehmern 12a bewegt
wird Das Förderband 12 greift in den Sammeltrog 8 ein.
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Am freien Ende des Troges 9 ist eine verstellbare Schütte 10 befestigt,
mit welcher die Trauben in einen angekoppelten Sammelbehälter (nicht dargestellt)
geleitet werden Das Förderband 12 kann mit einem Ölmotor 11 angetrieben werden,
der von dem Zugfahrzeug gespeist wird An dem Rahmen l ist die Zugstange 15 befestigt,
die mit einem abklappbaren, in der öhe verstellbaren Stützfuß 4 oder einem Stützrad
versehen ist. Für die Ankoppelung an den Trenker kann eine bekannte Anordnung (Dreipunkt
odgl.) vorgesehen werden.
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Nach dem Ausführungsbeispiel der Fig.2 sind die Auffangwannen 6 als
Zwillingswannen ausgebildet. Zwischen den beiden
Wannen 6a und 6b
ist auf der Außenseite eine Ausnehmung 6c geschaffen die dazu dient, einen Rebstock
oder Pfahl aufzunehmen, wenn die Auffangwanne 6 in die Arbeitsstellung gebracht
wird.
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Zur Verhinderung von Beerenverlust ist der Rand der Auffangwannen
6 mit einer vorzugsweise elastischen Einweiserschürze (25) versehen, welche die
Ausnehmung 6c vollständig ausfüllt und zur Umfassung eines Rebstockes im Bereich
der Ausnehmung 6c getrennt ausgebildet und überlappt angeordnet sein kann.
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Die Auffangwannen sind mit einem Transportgang 6d verbunden.
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Im Boden der Auffangwannen 6a und 6b können mit Mitnehmern 18 versehene
Transportscheiben 17 auf angetriebenen Wellen 16 angeordnet sein. Bei langsamer
Rotation werden damit die Trauben weiter bewegt, ohne dabei die Beeren zu beschädigen.
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Es kann natürlich auch eine andere Transporteinrichtung, beispielsweise
eine Band- oder Rütteleinrichtung auf dem Boden oder in den Seiten der Auffangwannen
6a, 6b und 6d vorgesehen werden.
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Aus den Auffangwannen 6 gelangen die Trauben in die Verbindungströge
7. Diese sind in den Rahmen 1 hineinschiebbar gelagert, wie auch, falls erforderlich,
ein Teil des an den Wannen 6 ausgebildeten Auslaufs in die Verbindungströge hineinschiebbar
sein kann. Wesentlich bei der Verschiebung der Auffangwannen 6 ist lediglich, daß
deren Einfahren in den Rahmen 1 soweit erfolgt, daß der von den Zwillingswannen
6a und 6b umfaßte, in der ausnehmung 6c befindliche Rebstock oder Pfahl freigegeben
wird und die Weiterfahrt des Traubenerntegeräts nicht behindert.
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Die Auffangwannen 6 werden an dem Rahnen i iit eine. Gestänge 13,
beispielsweise mit einem Teleskopgestänge, verschiebbar gehalten. Die Fis. 3 zeigt
das Ausführungsbeispiel des Traubenerntegerätes mit quer zur Fahrtrichtung verschiebbaren
und
aus der horizontalen in die vertikale Lage verschwenk baren Zwillings-Auffangwannen.
Für die Querverschiebung sind hier die Verbindungströge 7 in den Trogteil 7a einfahrbar.
Die Trogteile 7a sind an dem Ende, das die Verbindung zum Sammeltrog 8 herstellt,
mit nach außen gebot genen Wulsten 20 ausgestattet, in welchen Muttern für die Verbindungsschrauben
22 eingeschweißt sind oder Gewinde eingeschnitten ist. Die Verbindungsschrauben
22 sitzen in dem am Sammeltrog 8 abgewinkelten Rand 21. An den Oberkanten der Trogteile
7a sind Gelenkösen angeschweißt oder ausgebildet, die zusammen mit entsprechenden
Ösen am Rahmen 1 das Gelenk 19 für die Verschwenkung der Auffangwannen 6 in dio
vertikale Lage bilden. Is ist natürlich auch möglich, für die Auffangwannen 6 eine
horizontale Verschwenkung vorzusehen.
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Die Festlegung der Auffangwannen 6 in der vertikalen Lage kann mit
dem Führungsgestänge 13 erfolgen, das an einer am Bahnen 1 befestigten Platte 23
auf dem Zapfen 13a schwenkbar ist. Das Gestänge stützt sich in der horizontalen
Lage auf die an der Platte 23 ausgebildeten Vorsprünge 23a.
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Zur Einstellung des Bodenabstandes der Auffangwannen 6 kann das Fahrzeug
1,2,3 durch Minderung der Radstellung, wie bei -landwirtschatflichen Fahrzeugen
üblich, abgesenkt oder angel hoben werden, was in Fig. 3 mit den Achsstreben angedeutet
ist. Is ist selbstverständlich auch itlich, eine Einzelradaufhängung für das Fahrzeug
1,2,3 vorzusehen, um Bodenneigungen au@zugleichen. Einrichtungen, die es er.öglicen'
die Auffangwannen 6 in der Waagerechten zu halten, kunden ebenfalls Anwendung finden.
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ImI allgemeinen wird das vorgeschlagene Traubenernegerät von einem
Trecker gezogen.Es kann aber auch auf einem Motorfahrzeug angeordnet sein oder'
auch gescheben werden, wanzen manchen Fällen von Vorteil sein kann.
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