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Rotor, insbesondere für Drehflügelflugzeuge
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Die Erfindung betrifft einen Rotor gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Bei einem derartigen Rotor gemäß der DE-PS 1 531 359 ist die das jeweilige
Rotorblattpaar verbindende Schlaufe deshalb im Rotorkopfzentrum frei durchgehend
angeordnet, damit die zyklische Blattwinkelverstellung - bei der also die beiden
(einander diametral gegenüberliegenden) Rotorblätter in der gleichen Richtung und
um den gleichen Betrag gewinkelt werden - zu keiner Verwindung der Schlaufe führen
kann und somit nur noch die kollektive Blattwinkelverstellung für ihre Torsionsbeanspruchung
maßgebend ist. Die Praxis hat allerdings gezeigt, daß man wegen Unwuchten und Vibrationen
in Rotorblattachsenrichtung nicht ohne eine zentrierende Halterung des Rotorblattpaares
am Rotorkopf auskommt. Infolgedessen hat der vorgenannte Rotor keine praktische
Bedeutung erlangt.
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üblicherweise werden bisher die torsionsweichen Verbindungen in Form
von Zugorganen ausgebildet, die jeweils nur eine Rotorblattwurzel mit einem koaxial
zur Rotordrehachse am Rotorkopf angeordneten Zentralkörper verbinden (DE-PS 21 50
741), so daß zwangsläufig bei jeder Winkelbewegung des einzelnen Rotorblattes eine
Verwindung des betreffenden Zugorgans bis zum Zentralkörper hin in Kauf zu nehmen
ist. Das gilt selbstverständlich auch für
eine des weiteren bekannte
Konzeption eines Rotorkopfes, bei dem der Zentralkörper ein zur Rotordrehachse koaxialer
Bolzen ist, an dem die torsionsweichen Verbindungen (Zuglamellen), jeweils zwischen
zwei Rotorblättern einstückig durchgehend, befestigt sind (DE-PS 1 531 355).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne Beschränkung auf eine
bestimmte Anzahl von Rotorblattpaaren bei einem Rotor gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 eine zentrierende Halterung für das jeweilige Rotorblattpaar bzw.
seine (Verbindungs-) Schlaufe im Rotorkopf zu schaffen, ohne auf den freien Durchgang
der Schlaufe (bzw.
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Schlaufen) im Rotorkopfzentrum bzw. auf den Vorteil einer verminderten
Torsionsbeanspruchung derselben verzichten zu müssen.
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Diese Aufgabe ist gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Gemäß der Erfindung wird somit eine das jeweilige Rotorblattpaar in
Achsenrichtung sichernde Halterung im Freiraum zwischen den Strängen der jeweils
zugeordneten Schlaufe mit solchen Mitteln geschaffen, die bei dem durch die DE-PS
15 31 355 bekannten Rotor für die Aufhängung der Rotorblätter am Rotorkopf unter
dem Kriterium seiner Entlastung von den Blattfliehkräften vorgesehen sind und folglich
(nach dem Stand der Technik) eine Funktion wie die jeweilige Schlaufe bei dem erfindungsgemäßen
Rotor erfüllen. Dabei ist sichergestellt, daß diese Halterung die zugeordnete Schlaufe
praktisch spielfrei zentriert, ohne sie in ihrer Bewegungsfreiheit wesentlich einzuschränken.
Durch entsprechende Wahl der Länge des je-
weiligen Zugbandes kann
sein statischer Lastanteil an den Blattfliehkräften beliebig gewählt werden. Es
bleibt bloß zu beachten, daß das jeweilige Zugband im Ruhezustand des Rotors ungespannt,
also höchstens ohne Spannung gestreckt ist, weil es andernfalls die zugeordnete
Schlaufe beeinträchtigen könnte.
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Unter der zusätzlichen Forderung nach geringem baulichen Aufwand ohne
Minderung der Betriebszuverlässigkeit ist an eine bevorzugte Anwendung der Erfindung
bei einem Zweiblattrotor mit zentralem Blattschlaggelenk für beide Rotorblätter
gedacht. Eine entsprechende - im Patentanspruch 5 gekennzeichnete - Ausführungsform
wird neben anderen vorteilhaften Weiterbildungen gemäß den übrigen Unteransprüchen
nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Die entsprechende
Zeichnung zeigt schematisch in Fig. 1 von einem Drehflügelflugzeug mit einem Zweiblattrotor
in einem vertikalen Längsschnitt den Rotorkopf, Fig. 2 den Rotorkopf gemäß Fig.
1 in einem horizontalen Längsschnitt, Fig. 3 in perspektivischer Darstellung von
den Rotorblattpaaren eines Vierblattrotors nur die torsionsweichen Verbindungs-Schlaufen
mit Mitteln zu ihrer Zentrierung im Rotorkopf, teilweise gebrochen dargestellt.
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Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Zweiblattrotor mit einem (insbesondere
aus Fig. 2 ersichtlichen) zentralen Blattschlaggelenk 1 für die beiden z.B. aus
faserverstärktem Kunststoff bestehenden Rotorblätter 2 sind die Rotorarme des über
das Blattschlaggelenk mit einer Rotorantriebswelle 3 verbundenen Rotorkopfes 4 als
Blattwinkellagerhülsen 5 ausgebildet, auf denen sich jeweils eine Blattwurzelhülse
6 mit einem daran über Bolzen 7 angreifenden Rotorblatt mittels Ringzylinderlager
8, z. B. Nadellager, drehbeweglich abstützt. über die - für die Blattwinkelverstellung
mit einer Stellhebelanschlußgabel 6.1 versehenen - Blattwurzelhülsen 6 und die Ringzylinderlager
8 werden die auf die Rotorblätter 2 wirkenden Schwenk- und Schlagbiegemomente in
den Rotorkopf 4 geleitet.
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Zur Aufnahme der Blattfliehkräfte sind die Rotorblätter 2 wurzelseitig
über eine aus Gründen der Blattwinkelverstellung torsionsweiche (aber zugfeste)Verbindung
zusammengefaßt, welche durch eine gestreckte Schlaufe 9 z.B. aus paketartig zusammengefaßten
Lamellen realisiert ist, die in den beiden Blattwurzelhülsen 6 an je einem Bolzen
10 angreift. Für die Lamellen einer solchen (in Fig. 3 mit 13 bezeichneten) Schlaufe
kommen alle elastischen Werkstoffe mit ausreichender Dauerwechselfestigkeit in Betracht,
also außer üblicherweise verwendetem Federstahl auch faserverstärkte Kunststoffe.
Wie des weiteren insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, ist die Schlaufe 9 in einer
zur Rotordrehebene senkrechten Ebene stehend angeordnet, damit sie durch einen zur
zentralen Blattschlagachse 1.1 koaxialen Bolzen 11 zentriert werden kann. Um diese
wegen möglicher Unwuchten und Vibrationen in Rotorblattachsenrichtung erforderliche
Zentrierung praktisch ohne Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Schlaufe 9 zu
erreichen, sind die
beiden Schlaufenenden mit dem (Zentrier-)Bolzen
11 über ein zur Blattwinkelachse 2.1 koaxiales torsionsweiches Zugband 12 (z. B.
aus demselben Material wie die Schlaufe) verbunden. Das Zugband 12 ist hierbei im
Zentrum durch den Bolzen 11 fixiert und greift an den Schlaufenverbindungs-Bolzen
10 an. Anstelle eines von dem einen zum anderen Schlaufenende einstückig durchgehenden
Zugbandes 12 kann auch zwischen dem (Zentrier-) Bolzen 11 und den Schlaufenenden
je ein gesondertes Zugband vorgesehen sein. Der Querschnitt des Zugbandes 12 zu
seiner Länge ist so klein gewählt, daß es im Vergleich zur Schlaufe 9 extrem torsionsweich
ist.
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Bei der vorbeschriebenen zentralen Halterung der Schlaufe 9 werden
Unwuchten in Rotorblattachsenrichtung das Zugband 12 belasten und die jeweils belastete
Zugbandhälfte spannen.
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Damit ist eine einwandfreie, praktisch spielfreie Zentrierung der
Schlaufe 9 bzw. des zugeordneten Rotorblattpaares sichergestellt.
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Schließlich zeigt Fig. 3, daß eine solche.zentrale Halterung bzw.
Zentrierung nicht auf einen Zweiblattrotor beschränkt ist. Bei zwei (oder mehr)
Rotorblattpaaren werden sie aber in verschiedenen Ebenen übereinanderliegen müssen,
wobei dann vorzugsweise die jeweilige Schlaufe 13 sich in der betreffenden Ebene
liegend erstreckt und über mindestens ein Zugband 14 mit einem zur Rotordrehachse
koaxialen Zentrierbolzen 15 für sämtline Schlaufen verbunden ist.
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