DE2803311A1 - Verfahren und vorrichtung zum fuellen von hohlraeumen mit einem reaktionsgemisch - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum fuellen von hohlraeumen mit einem reaktionsgemischInfo
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Description
28033Π
MASCHINENFABRIK HENNECKE GMBH Leverkusen, 25. Januar 1978
Mr-kl
Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Hohlräumen mit einem Reaktionsgemisch
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Füllen von Hohlräumen mit einem fließfähigen
Reaktionsgemisch, wobei das Reaktionsgemisch, in den unteren Bereich des Hohlraumes eingeführt wird.
Als Reaktionsgemische kommen in diesem Zusammenhang vornehmlich solche in Frage, die Polyurethan, insbesondere
Schaumstoffe, bilden. Die zu füllenden Hohlräume können solche von Hohlprofilen oder solche von Formwerkzeugen
sein.
Beim Einfüllen des Reaktionsgemisches in den Hohlraum läßt sich das hydrodynamische Einschließen von Luft oft
nicht vermeiden, insbesondere dann, wenn aufgrund der kurzen Startzeit des Reaktionsgemisches eine gegebene
Gemischmenge mit großer Dosierleistung eingetragen werden muß.
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Da die hydrodynamisch eingeschlossene Luft erst nach Ende des Einströmvorganges freigegeben wird, gelingt es, insbesondere
bei länglichen Hohlräumen, der Luft häufig nicht mehr, im sich verfestigenden Gemisch nach oben zu entweichen.
Es entstehen Lufteinschlüsse und damit Ausschuß.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit denen der Einschluß
von Luftblasen in der ausreagierten Hohlraumfüllung bzw. im Fertigteil vermeidbar ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe verfahrenstechnisch dadurch, daß zunächst eine solche Menge an Reaktionsgemisch
eingebracht wird, daß die Mündung der Einfüllöffnung mindestens überdeckt wird, dann der Füllvorgang kurzzeitig
unterbrochen wird, und daß daraufhin die restliche erforderliehe
Menge an Reaktionsgemisch eingetragen wird.
Dabei ist unter dem Begriff "Einfüllöffnung" die Auslaßöffnung der Mischkammer, in der das Reaktionsgemisch hergestellt
wird zu verstehen, oder die Mündung eines an die Mischkammer angesetzten Auslaßstutzens oder die Mündung
eines Angußkanals, wie er beispielsweise häufig bei Formwerkzeugen vorhanden ist.
Die erfinderische Maßnahme hat den Zweck, daß durch die kurzzeitige Unterbrechung des Gemischeintrages die lufteinschlußstabilisierende
Wirkung der Strömung unterbrochen wird, so daß sich die Lufteinschlüsse frühzeitig aus
dem Angußbereich lösen und aufsteigen können. Bei ausreichend hohem Füllstand - die Einfüllöffnung soll mindestens
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überdeckt sein; bei hoher Einströmgeschwindigkeit sollte der Gemischspiegel entsprechend höher liegen - kann nun
beim Einbringen der restlichen Gemischmenge keine Luft mehr eingeschlagen werden, weil der Gemischstrahl in der
zuerst eingebrachten Gemischmenge sofort seine Energie verliert.
Wie groß die erste Teilmenge an Reaktionsgemisch sein muß und wie lange die Unterbrechung dauern sollte/ läßt
sich am besten empirisch ermitteln, denn sie hängen im wesentlichen vom Hohlraumquerschnitt, der Viskosität
des Reaktionsgemisches, der Einströmgeschwindigkeit und der Reaktionsgeschwindigkeit ab.
Zur Durchführung des Verfahrens bedient man sich handelsüblicher Vorrichtungen, bestehend aus Mischkopf
mit Steuereinrichtung, wobei die Steuereinrichtung erfindungsgemäß
Zeitgeber für ein erstes Füllzeitintervall, ein ünterbrechungszeitintervall und ein zweites Füllzeitintervall
aufweist.
Als Zeitgeber eignen sich beispielsweise Zeitrelais oder Digitalzeitgeber.
Bei Dosiervorrichtungen, die mit Verdrängerkolben und Rezirkulation arbeiten, also den Formfüllvorgang während
eines einzigen Kohlenhubes je Komponente durchführen, ist die Füllmenge bei vorgegebenem Kolbendurchmesser
von der Größe des Hubes abhängig. Auch hier lassen sich die erfindungsgemäßen Zeitgeber anwenden.
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Vorzugsweise sind jedoch bei solchen Vorrichtungen gemäß der Erfindung der Steurvorrichtung ein Endkontakt und
ein Endschalter zum Unterbrechen des Füllvorganges und ein zweiter Endkontakt sowie ein zweiter Endschalter
zugeordnet, wobei die Endkontakte an mindestens einem der Dosierkolben angeordnet sind. Endkontakte bzw. Endschalter
sind vorzugsweise bezüglich der Hubweite einstellbar.
In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in zwei Ausführungsbeispielen rein schematisch dargestellt
und nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Durchlaufmischvorrichtung und
Fig. 2 eine Dosiervorrichtung mit Verdrängerkolben
In Fig. 1 führt eine Zuleitung 1 für Polyol, zu einem Mischkopf 2, in der ein Umschaltventil 3, von dem eine
Rücklauflietung 4 abfühlt, angeordnet ist. Für die Isocyanat-Komponente
ist ebenfalls eine Zuleitung 5 vorhanden, in der ein Umschaltventil 6 vorgeschaltet ist, von
dem eine Rücklaufleitung 7 abführt. Den Umschaltventilen 3,6 sind Stellmotoren 8,9 zugeordnet. Der Mischkopf 1
ist an ein schräggelagertes Formwerkzeug 10 angesetzt, dessen Einfüllöffnung 11 sich im unteren Bereich befindet.
Von einem Steuergerät 12 führt eine Impulsleitung 13 zu einem Zeitgeber 14 für ein erstes Füllzeitintervall.
Von ihm zweigen Impulsleitungen 15,16 ab. Die Impulsleitung 16 führt zu einem zweiten Zeitgeber 17 für ein Unterbrechungszeitintervall.
Dieser ist über eine weitere Impulsleitung 18 mit einem dritten Zeitgeber 19, der auf
ein zweites Füllzeitintervall einstellbar ist, verbunden. Vom Zeitgeber 19 führt schließlich eine Impulslei-
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'ζ" 28Q3311
leitung 20 ab, die sich mit der vom Zeitgeber 14 kommenden
Impulsleitung 15 zur Impulsleitung 21 vereinigt. Letztere verzweigt sich zu den beiden Stellmotoren 8,9.
In Figur 2 besteht das Dosierkolbengerät aus je einem Dosierkolben 30,31 für die Komponenten. Die Dosierkolben
30,31 sind elektrisch gekoppelt (nicht dargestellt) und hydraulisch betätigbar. Von der Dosierzylindern 32,33
führen Leitungen 34,35 zu einem Mischkopf 36, wo sie in eine mit einem Steuerkolben 37 versehene Mischkammer 38
öffnen.
Rücklaufleitungen sind mit 39,40 bezeichnet. Die Mischkammer
38 öffnet in einen Angußkanal 41, der in einem Zwischenstück 42 angeordnet ist, auf den sich das Formwerkzeug
43 abstützt. Die Gemischeinlaßöffnung ist mit 44 bezeichnet.
Dem Dosierkolben 30 sind Endschalter 45, 46, 47 zugeordnet, die von an Dosierkolben 30 angeordneten Endkontakten
48, 49, 50 schaltbar sind.
Dem Endschalter 45 und Endkontakt 48 ist ein solcher Hubweg zugeordnet, daß bei Betätigung der Füllspiegel des
Gemisches im Formwerkzeug 43 über der Gemischeinlaßöffnung 44 liegt. Dabei wird die den Steuerkolben 37 steuernde
Steuervorrichtung 51 angesprochen, die nun den Steuerkolben 37 auf Rezirkulationsstellung schaltet. Die Dosierkolben
30,31 fahren jedoch weiter. Sobald der Endkontakt 49 den Endschalter 46 erreicht, wird der Steuerkolben
37 mittels der Steuervorrichtung 51 wieder auf
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Mischstellung geschaltet. Das zwischen den beiden Signalen liegende Zeitintervall dient der erfindungsgemäßen
Beruhigung der Strömung im Formwerkzeug 43. Dann setzt sich der Füllvorgang fort, bis er durch Erreichen des
Endschalters 47 mittels des Endkontaktes 50 abgebrochen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei an zwei Beispielen näher erläutert:
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Es wurden Fensterprofile in einer Länge von 5 m aus braun eingefärbtem hartem Polyurethan-Integralschaumstoff
in einem Formwerkzeug hergestellt. Verwendet wurde eine Dosiermaschine der Maschinenfabrik Hennecke GmbH, 5205
St. Augustin 1, BRD, vom Typ HK 245 mit Anbaumischkopf, der zwangsgesteuerte Rezirkulationsdüsen aufwies. Es
wird ein schräggelagertes Formwerkzeug mit Einlaßöffnungen im unteren Bereich verwendet. 375 g/sec Reaktionsgemisch
ist die Dosierleistung. Für die erste Teilmenge hat sich eine Eintragszeit von 0,5 bis 1 see entsprechend
einer Füllmenge von etwa 185 g bis 375 g, als geeignet erwiesen. Die ünterbrechungszeit wurde ebenfalls zwischen
0,5 und 1 see variiert. Die Restmenge wurde innerhalb von 11,5 bis 12 see eingetragen. Es zeigten sich keinerleit
Lufteinschlüsse.
Es wurde die gleiche Vorrichtung verwendet, wie im Beispiel 1; auch wurden die gleichen Bedingungen eingehalten,
jedoch mit der Abweichung, daß das gesamte Reaktionsgemisch ohne unterbrechung eingetragen wurde. Etwa in 1,5
m Abstand von der Angußstelle zeigte sich eine Blase von etwa 1 cm Volumen. Diese Blase war jederzeit reproduzierbar.
6 m lange Aluminium-Hohlprofile wurden mit hartem Polyurethan-Integralschaumstoff
ausgefüllt. Es wurde eine Dosiermaschine vom Typ HK 165 der Maschinenfabrik Hennecke GmbH,
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5205 St. Augustin 1, BRD, verwendet, der ein Hubschieber-Handmischkopf
mit Absperrorgan zugeordnet war. Die Hohlprofile waren schräg gelagert und wurden von der abgedichteten
unteren Stirnseite befüllt. Die Dosierleistung betrug 500 g/sec.
Die erste Teilmenge an Reaktionsgemisch wurde innerhalb 0,5 see eingefüllt, also eine Menge von 250 g. Die Unterbrechungszeit
betrug 1 see. Die Restmenge wurde innerhalb weiterer 8 see eingetragen. Es wurden keinerlei
Blasen festgestellt.
Mit der gleichen Vorrichtung wurden die gleichen Bedingungen eingehalten wie im Beispiel 2, jedoch mit der
Ausnahme, daß die gesamte Menge an Reaktionsgemisch ohne Unterbrechnung eingetragen wurde. Etwa 2 m vom Einfüllpunkt
entfernt zeigte sich reproduzierbar ein ca. 30cm langer Lufteinschluß.
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Claims (3)
- P 28 03 311.6 Anlage zur Eingabe vomHe 50 - jf - 28. Mai 1979 (Mr/RBg)NACHGEttfflCHTPatentansprücheVerfahren zum Füllen von Hohlräumen mit einem fließfähigen Reaktionsgemisch, wobei das Reaktionsgemisch in den unteren Bereich des Hohlraumes eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine solche Menge an Reaktionsgemisch eingebracht wird, daß die Mündung der Einfüllöffnung mindestens überdeckt wird, daß dann der Füllvorgang kurzzeitig unterbrochen wird, und daß daraufhin die restliche erforderliche Menge an Reaktionsgemisch eingetragen wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einem Mischkopf mit Steuereinrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (12) Zeitgeber (14, 17, 19) für ein erstes Füllzeitintervall, ein Unterbrechungszeitintervall und ein zweites Füllzeitintervall aufweist.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einer Dosiervorrichtung mit Verdrängerkolben und Rezirkulation sowie einer Steuervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuervorrichtung (51) ein Endkontakt (45) und ein Endschalter (48) zum Unterbrechen des Füllvorganges und ein zweiter Endkontakt (46) sowie ein zweiter Endschalter (49) zugeordnet sind, wobei die Endkontakte (45, 58) mindestens an einem der Dosierkolben (30) angeordnet sind.909836/Θ012
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