DE2803144C2 - Verfahren zum partiellen Beschichten eines im Spritzgießverfahren hergestellten Kunststoff-Formteils und seine Anwendung - Google Patents
Verfahren zum partiellen Beschichten eines im Spritzgießverfahren hergestellten Kunststoff-Formteils und seine AnwendungInfo
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Description
Es sind eine Anzahl von Arbeitsverfahren bekannt, nach denen im Spritzgießverfahren hergestellte Kunststoff-Formteile
partiell beschichtet werden können. So isv es z. B. bekannt, eine solche Beschichtung durch die
unterschiedlichsten Lackier-, Druck- und Prägeverfahren aufzubringen. Dick aufgetragene Schichten neigen,
insbesondere vom Rand her, zum Abblättern, während dünn aufgetragene Schichten leicht durch Abrieb entfernt
werden können. Außerdem eignen sich diese Verfahren nicht für solche serienmäßig im Spritzgießverfahren
hergestellten Teile mit mindestens in einer Ebene gekrümmt verlaufender Oberfläche. Bei diesen Teilen
lassen sich die Ränder der Beschichtung nicht maßgenau und scharfkantig ausführen, da die im Spritzgießverfahren
hergestellten Kunststoff-Formteile oft Ungenauigkeiten im Verlauf der Oberfläche und in den Maßen
aufweisen.
Diese Nachteile werden bei einem besonderen Lakkierverfahren teilweise dadurch ausgeschaltet, daß die
zu beschichtenden Flächenteile vertieft ausgeführt werden und nach einem Besprühen der gesamten Fläche des
Kunststoff-Formteils mit Lack dieser von den erhabenen Flächen durch Wischen wieder entfernt wird. Dieses
Verfahren ist nicht nur sehr lohnintensiv, sondern es läßt sich nur dann anwenden, wenn Vorsprünge und
Vertiefungen an der Oberfläche des zu beschichtenden Kunststoffteils in Kauf genommen werden können.
Das Einbringen von z. B. streifenförmigen neben- oder übereinander angeordneten Abdeckschichten in
vorgeformte Vertiefungen des Kunststoff-Formteils durch Spritzgießen ist nur dann möglich, wenn die Größe
der Kanalquerschnitte der Länge des Fließweges angepaßt ist. Die für lange Fließwege erforderlichen großen
Querschnitte lassen sich jedoch oft nicht verwirklichen. Außerdem ist es schwierig, mit diesem Verfahren
eine maßgenaue Ausbildung der Beschichtung zu erzielen.
Weiterhin ist ein Beschichtungsverfahren bekannt, bei dem in das Spritzgießwerkzeug eine bedruckte Folie
eingelegt wird, die sich mit der einströmenden Kunststoffschmelze verbindet und nach Erkaltung eine Einheit
bildet Das so beschichtete Kunststoffteil hat zwar eine glatte, von Vertiefungen und Erhöhungen freie
Oberfläche, jedoch weist dieses Beschichtungsverfahren den Nachteil auf, daß es nur anwendbar ist bei Kunststoff-Formkörpern,
deren Oberfläche nur in einer Ebene gekrümmt :si. Bei Kunststoff-Formkörpern mit einer
in zwei Ebenen gekrümmten Oberfläche läßt sich die bedruckte Folie nicht faltenfrei in das Werkzeug einlegen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum partiellen Beschichten eines im Spritzgießverfahren
hergestellten Kunststoff-Formteils zu schaffen, welches unabhängig vom Verlauf der zu beschichtenden
Oberfläche anwendbar ist und für das die Oberfläche keine besonderen Vertiefungen und Erhöhungen aufweisen
muß, und bei dem die Beschichtung trotzdem in das Kunststoff-Formteil eingelassen ist Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß a\u die Bereiche
des Spritzgießwerkzeuges, in denen das gespritzte Formteil beschichtet werden soll, ein zum guten Verbund
mit dem Werkstoff des Spritzgießformteils befähigter Lackfilm aufgetragen und dieser nach dem
Trocknen durch den Kunststoff überspritzt wird. Der noch flüssige Kunststoff geht mit den bereits angetrockneten
Lack eine innige, stoffschlüssige Verbindung ein, so daß die mit der glatten Oberfläche der metallischen
Werkzeugform lediglich schwach verklebte Lackschicht sich beim Entformen des Spritzgußteiles von
jo dem Spritzgieß werkzeug löst und auf dem Spritzgießteil verbleibt. Die nach diesem Verfahren beschichteten
Kunststoff-Formteile haben den Vorteil, daß die Beschichtung mit den übrigen Oberflächenteilen des
Formteils bündig verläuft und somit keine zum Abblättern neigenden Ränder aufweist. Bei Verwendung des
gleichen Materials für das Kunststoff-Spritzgießteil und für die Beschichtung wird einmal eine qualitativ gleichmäßige
Oberfläche des Kunststoff-Formteils erzielt und zum anderen eine Verschweißung zwischen Lackschicht
und Kunststoff-Formteil erreicht.
Das Aufbringen des Lackfilms in dem Spritzgießwerkzeug erfolgt vorteilhafterweise mit einer Schablone.
Diese Schablone wird exakt an den Oberflächenverlauf des Spritzgießwerkzeugs angepaßt, so daß maßgenaue
und scharfe Kanten für den Lackfilm erzielt werden. Das Aufbringen des Lacks bei Verwendung einer
Schablone wird zweckmäßigerweise im Sprühverfahren vorgenommen. Diese Scharfkantigkeit und Genauigkeit
wird über die gesamte Produktionsserie beibehalten, da sich das Werkzeug nicht wie das fertige Spritzgieß-Formteil
maßlich oder im Oberflächen verlauf verändern kann. Durch das Aufbringen der Beschichtung auf
das maßkonstante Spritzgießwerkzeug können auch die eingangs negativ beurteilten und weitere Beschichtungsverfahren
Anwendung finden.
Erst durch das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren ist es möglich, transparente Lichtscheiben von
Fahrzeugleuchten mit einem Streifen- oder Rastergitter in einer wirtschaftlich vertretbaren Weise sowie in einer
für solche Geräte erforderlichen Qualität und Funktionalität lichtundurchlässig zu beschichten. Eine solche
Raster· bzw. Streifenbeschichtung bei Lichtseheiben wird sowohl aus dekorativen als auch aus funktionellen
Gründen angewendet. Diese Beschichtung soll verhindem. daß Leuchten bei flachem Einfall von Sonnenlicht
als eingeschaltet erscheinen, obwohl dieses nicht der Fall ist, und sie soll generell die Erkennbarkeit zwischen
ausgeschalteter und eingeschalteter Leuchte erhöhen.
Eine derartige Leuchte ist in der DE-AS 16 55 784 beschrieben.
Bei diesem Anwendungsgebiet machen sich besonders die Vorteile bemerkbar, daß die Lichtscheibe
und die als Lack oder als dünnflüssige Schmelze aufgebrachte Gitter-Beschichtung eine stoffschlüssige Verbindung
eingehen, und daß die lichtundu.chlässige Beschichtung
mit den übrigen Bereichen der Lichtscheibe in einer Fläche verläuft, und daß die Ränder der Beschichtung
sehr maßgenau und scharfkantig ausgeführt sind, da eine einmal erreichte Formgenauigkeit zwisehen
Schablone und dem Spritzgießwerkzeug wegen der Maßkonstanz des Spritzgießwerkzeugs im Gegensatz
zu den Lichtscheiben über die gesamte Fertigungsdauer erhalten bleibt.
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Claims (4)
1. Verfahren zum partiellen Beschichten eines im Spritzgießverfahren hergestellten Kunststoff-Formteils,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Bereiche des Spritzgießwerkzeugs, in denen das gespritzte
Formteil beschichtet werden soll, ein zum guten Verbund mit dem Werkstoff des Spritzgieß-Formteils
befähigter Lackfilm aufgetragen und dieser nach einem Verfestigen durch den Kunststoff
überspritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lackfilm unter Zuhilfenahme von
Schablonen in das Spritzgießwerkzeug eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack in das Spritzgießwerkzeug
gesprüht wird.
4. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, auf die Herstellung
von transparenten Lichtscheiben für Fahrzeugleuchten, die partiell lichtundurchlässig abgedeckt
sind.
Priority Applications (3)
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DE19782803144 DE2803144C2 (de) | 1978-01-25 | 1978-01-25 | Verfahren zum partiellen Beschichten eines im Spritzgießverfahren hergestellten Kunststoff-Formteils und seine Anwendung |
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Publications (2)
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DE2803144A1 DE2803144A1 (de) | 1979-07-26 |
DE2803144C2 true DE2803144C2 (de) | 1985-04-11 |
Family
ID=6030335
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19782803144 Expired DE2803144C2 (de) | 1978-01-25 | 1978-01-25 | Verfahren zum partiellen Beschichten eines im Spritzgießverfahren hergestellten Kunststoff-Formteils und seine Anwendung |
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DE (1) | DE2803144C2 (de) |
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GB (1) | GB2013132B (de) |
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FR2415488A1 (fr) | 1979-08-24 |
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