DE277961C - - Google Patents
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Classifications
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- G—PHYSICS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 277961 -KLASSE 21 b. GRUPPE .27.
SCHOTT & GEN. in JENA.
angeordnete Thermoelemente erwärmt.
Thermoelemente sind bisher zur Messung von Wechselströmen sowohl in der Weise verwendet
worden, daß der zu messende Strom die Elemente selbst durchfließt (direkte Heizung),
oder daß er einen Heizkörper durchfließt, von dem die Wärme durch Luft oder ein dazwischen liegendes Dielektrikum sich den
Elementen mitteilt (indirekte Heizung). Ih beiden Fällen wird die Empfindlichkeit durch
ίο Anordnung einer größeren Zahl von Elementen
gesteigert. Die »kalten« Lötstellen werden hierbei meistens dadurch geschaffen, daß die
zwei dünnen, je ein Element bildenden Drähte, welche die beiden Komponenten bilden, an
relativ dicke Metallklötze angelötet werden, während die heißen Lötstellen durch die gelötete
oder verschweißte Verbindungsstelle der beiden Komponenten gebildet werden. Die Metallklötze oder -stäbe, zwischen denen die
einzelnen Elemente hierbei ausgespannt sind, werden in der Weise befestigt, daß sie nebeneinander
kammartig in Isoliermaterial eingelassen sind.
Diese Konstruktion ist unrationell sowohl aus praktischen wie aus theoretischen Gründen.
Das Aufbringen der einzelnen Elemente in einer Reihe erfordert nämlich einen relativ
großen Abstand derselben voneinander, da bei großer Nähe das. Auflöten eines Elementes
nicht ohne Gefährdung der benachbarten Elemente möglich ist. Es ist deshalb nur mit
großer Mühe und entsprechenden Kosten möglich, die Thermosäule bei Anwendung vieler
Elemente kompendiös zu gestalten. Dieser Umstand bringt aber außer der unangenehmen
Größe der Anordnung, die in einem Instrumentengehäuse
bequem Platz haben sollte, noch prinzipielle Nachteile mit sich. Je größer
nämlich der von den Instrumenten eingenommene Raum, desto größer ist der Einfluß von
Temperaturdifferenzen innerhalb desselben wegen ihres langsameren Ausgleichs und desto
schwerer die Einstellung des thermischen Gleichgewichts wegen des ungünstigen Verhältnisses
zwischen den Dimensionen des erhitzten Raumes und denen des ihn umschließenden Gehäuses. Ferner ist die Empfindlichkeit
einer Säule mit weit voneinander entfernten Elementen kleiner als die einer Säule,
bei der die Entfernung der einzelnen Elemente unter ein gewisses Maß gebracht ist, und zwar
bei Anwendung der direkten Erwärmung aus dem Grund, weil im letzteren Falle jedes Element
durch die benachbarten miterwärmt wird (man kann dies auch so ausdrücken, daß die mit
zu heizende Luftmenge kleiner und die durch Strahlung gegenseitig aufgenommene Wärme
größer ist), bei indirekter Erwärmung aber aus dem Grund, weil die Dimensionen des Heizkörpers
und hiermit die in ihm aufzuwendende Energie in dem Maß kleiner gewählt werden kann, als die einzelnen Elemente gedrängt angeordnet
werden.
Die hiernach- geforderte gedrängte und zu-
gleich bequem und billig anzufertigende Anordnung wird nun dadurch erreicht, daß als
Träger der Elementdrähte dünne Metallplatten verwendet werden, die mit ebensolchen Metall-
bzw. Isolierplatten als Zwischenlagen zu festen Paketen zusammengepreßt sind. Die Zwischenlagen
können hierbei Aussparungen zur Lüftung durch die Pakete hindurch besitzen. Die einzelnen Thermoelemente werden entweder an
ίο einander gegenüberstehenden Lamellen angelötet
oder sie werden beiderseits zwischen Lamellen eingeklemmt. Die Isolierlamellen sind
zwischen den Metallamellen so verteilt, daß die einzelnen Thermoelemente in richtiger
Weise in Serie geschaltet, eventuell auch teilweise parallel geschaltet sind.
Für die Messung von Wärmestrahlen ist eine Thermosäule, die derartigen Aufbau zeigt, in
den Annalen der Physik, Bd. 33, S. 517 von Johansen angegeben worden. Von dieser
unterscheidet sich die hier beanspruchte Thermosäule — abgesehen davon, daß sie nicht für
. Strahlungsmessungen, sondern für Messung elektrischer Größen bestimmt ist — dadurch, daß
mit ihr nach den oben ausgeführten Gesichtspunkten die Empfindlichkeit auf das äußerste
überhaupt denkbare Maß gesteigert werden kann, und daß sie allein eine wirtschaftlich
vorteilhafte Herstellung ermöglicht, die die Voraussetzung für. die Fabrikation eines elektrischen
Meßinstruments bildet.
Wie nämlich in der Beschreibung der Johansenschen Thermosäule an der -angegebenen
Stelle und in Fig. 3 auf S. 523 genau erläutert wird, werden die Thermoelemente beiderseits
zwischen dicke Platten eingeklemmt. Um dabei den Zusammenhalt der zuerst eingeklemmten
Thermoelemente zu wahren, werden immer die zuerst eingeklemmten Plattenpaare durch zwei Paare von Schrauben an eine
Grundplatte angezogen. Beim Fortschreiten des Baues der Säule müssen diese Schrauben
immer wieder herausgenommen werden, nachdem zwei zu diesen versetzte Schraubenpaare
durch das Paket hindurch in die letzten Plattenpaare, eingeschraubt sind. Dieses mühsame
Verfahren, das nicht nur für jedes Element das Ein- und Ausschrauben von vier Schrauben,
sondern auch die Herstellung und liachträgliche Ausbohrung von vier Muttergewinden
erfordert, wird bei der beanspruchten Ausführung dadurch umgangen, daß genügend dünne Platten oder Lamellen als Träger der
Lamellen verwendet werden, die so große Nachgiebigkeit besitzen, daß die Thermoelemente
nacheinander in das unter gewissem Druck zusammengepreßte Paket eingesetzt werden können.
Da nun, abgesehen von diesem technisch ganz unrationellen Verfahren bei einer Plattendicke,
die das Einschrauben von Gewinden zuläßt, die gegenseitige Entfernung der Elemente
weit über dem Maß gehalten wird, das durch die Rücksicht auf die Vermeidung ihrer
gegenseitigen Berührung bedingt ist, so werden bei der vorliegenden Thermosäule dünnere
Platten oder Lamellen ■ verwendet und die Befestigung der Thermoelemente entweder in
der Weise bewirkt, daß sie zunächst über den Ausschnitt je einer Lamelle gelötet werden,
wobei diese Lamellen nach Vereinigung aller Lamellen zu einem Paket in zwei Teile zerlegt
werden, oder es werden die Thermoelemente in das schon zusammengesetzte Lamellenpaket
eingesetzt, indem die federnden Lamellen jeweils an der Stelle auseinandergedrückt werden,
wo ein Element einzusetzen ist, wobei das ganze Paket mit genügendem Druck zusammengepreßt
ist, daß die schon eingesetzten Elemente ihre Lage bewahren.
Ein Beispiel für das erstere Verfahren ist in Fig. ι dargestellt. Hierbei wird jedes Element 1
zunächst über einen Ausschnitt 2 einer Platte 3 aufgelötet und diese dann mit den Zwischenlagen
aufeinandergeschichtet und zwischen genügend starken Endplatten zusammengepreßt.
Hierauf erst werden die bis dahin nur durch den Ausschnitt markierten Hälften — etwa
nach den bei 4 gestrichelt gezeichneten Linien — auseinandergeschnitten. Die Platten und Zwischenlagen
können dabei vor dem Auflöten als festes Paket gemeinsam bearbeitet sein. Fig. 2
und 3 stellen das Schema der Anordnung einer solchen Thermosäule dar, bei der fünf
Elemente mittels ausgefüllt gezeichneter Isolierplatten
in Serie geschaltet sind. Die Elementdrähte können entweder wie bei Fig. 3 über dem Ausschnitt seitlich an den sie tragenden
Platten angelötet sein, wobei sie in Kerben derselben eingelassen werden, wenn ihre Dicke
neben der der Platten in Betracht kommt, oder sie werden wie bei Fig. 1 auf der Kante ihres
Trägers angelötet. Hierbei braucht die Dicke der Platten nicht größer zu sein als die der
Thermoelemente selbst.
Das zweite Verfahren, nach dem die Elemente nicht an ihre Träger angelötet, sondern
nach Vereinigung der beiden Komponenten nur zwischen die aufeinanderliegenden Platten eingesetzt
und durch Zusammenpressen elektrisch verbunden werden, ist z. B. in Anordnung nach
Fig. 3 oder 4 durchführbar, wobei eine schmale und schnabelartige Ausbildung des Teiles, in
dem die Drähte liegen, vorteilhaft ist. Damit die Elemente hierbei ohne Mühe in eine Ebene
gebracht werden, kann man sie durch ein im Durchschnitt gezeichnetes Hilfselement 6 führen,
in dessen feinen Schlitz die Elemente eingestellt werden, oder es werden die Elemente
auf eine ebene Fläche gelegt, die nach Zusammenpressen des Pakets entfernt wird. Hierbei
können die beiden Trägersysteme, wenn sie
wie in Fig. 3 beiderseits gut geführt sind, von vornherein getrennt sein. Dadurch wird es
ermöglicht, die Isolationslamellen allseitig über die Metallamellen vorstehen zu lassen. Bei
den Modellen mit eingespannten Thermoelementen ist es vorteilhaft, die Folge von
Metall- und Isolierlamellen so zu wählen, daß iedes Ende der Elemente beiderseits zwischen
dünnen Metallamellen eingeklemmt ist.
Für die Herstellung der Thermoelemente selbst aus ihren beiden Komponenten kann
irgendeines der bekannten Verfahren angewendet werden, bei denen die beiden Drähte
einfach aneinandergelötet oder -geschweißt werden. Bequemer und einwandfreier gelingt
jedoch die Herstellung der Elemente in der Weise, daß sie nach Fig. 5 aus zwei ineinandergelegten
und am Knoten verlöteten oder zusammengeschweißten Schleifen gebildet werden.
Das Zusammenschweißen gelingt auch bei unedlem Material der beiden Komponenten durch
Stromdurchgang in Wasserstoffatmosphäre.
Eine weitere Verbesserung der Elemente wird durch leichte Verdrillung der Schleifen
erzielt. Hierdurch erhalten sie eine größere Festigkeit und erhalten . und bewahren eine
geradegestreckte. Form besser als Elemente aus einfachen Drähten oder nichtverdrillten Schleifen
von gleichem Querschnitt. Mit solchen Thermoelementen gelingt insbesondere die Herstellung
der an Hand der Fig. 4 beschriebenen Anordnung sowie die Auflötung der Elemente auf Hochkant besser als mit einer bisher bekannten
Ausführung von Thermoelementen.
Die Verdrillung gibt ferner den Elementen eine Elastizität, die es ermöglicht, sie in scharfgespanntem Zustand aufzubringen ohne die
Gefahr des Zerplatzens bei Temperaturänderungen oder Erschütterungen. Zu diesem Zweck kann die Verdrillung in der Weise ausgeführt
werden, daß eine Hälfte jedes Elements stärker verdrillt wird als die andere und noch wirksamer in der Weise, daß die
beiden Hälften in entgegengesetztem Sinn verdrillt werden. Hauptsächlich bei indirekter
Heizung hat diese Form noch den Vorteil, daß Sie sich nicht durchbiegt und deshalb eine
größere Konstanz der Empfindlichkeit ergibt. Besonders gilt dies im Vergleich mit Elementen
aus einfachen Drähten, bei denen es unter Einhaltung der erforderlichen kleinen Querschnittdimensionen
fast unmöglich ist, die Lötstelle genau in eine Linie mit den Drähten zu bringen, so daß sich bei Erhitzung ihre
Entfernung vom Heizkörper in unzulässigem Maße ändern kann.
Ein weiteres Erfordernis zur Bewahrung konstanter Empfindlichkeit ist eine konstante
Oberflächenbeschaffenheit. Diese wird bei der beanspruchten Thermosäule in hohem Maße
schon dadurch gesichert, daß die hohe Empfindlichkeit derselben das Arbeiten mit geringen
Temperaturerhöhungen ermöglicht. Weiter kann die Oberfläche durch Platinieren, Oxydieren,
Emaillieren, Lackieren oder durch andere verwandte Verfahren geschützt werden. Durchgreifend
wird aber die Abhängigkeit des Ausschlags von der Oberflächenbeschaffenheit durch
Verwendung von Edelmetallen, wie Gold und Platin, oder gleich edeln Legierungen mit
solchen beseitigt.
Ein anderer Weg zur Verhinderung von Änderungen der Oberfläche besteht darin, daß
man das Instrument evakuiert. Geringere Schwierigkeit bereitet die Abdichtung, wenn es
statt dessen mit einem chemisch nicht wirksamen Gas, wie Argon, gefüllt wird. Dies ist der
Evakuierung besonders bei indirekter Heizung vorzuziehen, wenn hierbei die Wärmeübertragung
durch das Gas vom Heizkörper auf die Elemente benutzt werden kann.
Die beanspruchte paketartige Anordnung der Thermosäule ermöglicht die Herstellung von
einwandfreien thermoelektrischen Meßinstrumenten mit indirekter Heizung. Um hierbei
eine große und konstante Empfindlichkeit bei geringer Trägheit zu erzielen, wird der Heizkörper
aus einem oder mehreren Bändern oder Drähten hergestellt, die zwischen zwei Einspannstellen
geradlinig und einander parallel unter Federwirkung ausgespannt sind, so daß sie auch bei Stromdurchgang in gespanntem
Zustand bleiben. Eine Ausführungsform ist in Fig. 6 dargestellt.
Die unter der punktiert angedeuteten Thermosäule ausgespannten drei Bänder 7 sind hierbei
in ein im Sockel 8 festes und ein drehbares Paket 9 und 10 aus Blechstreifen eingelötet.
Feder 11 hält die Heizbänder gespannt. Statt dessen kann auch ein oder beide Träger 9 und 10
der Bänder mit einer Blattfeder am Sockel befestigt werden.
Statt daß die Bänder in die Pakete eingelötet werden, können sie auch einfach eingeklemmt
werden. Dieses Verfahren ist besonders günstig für Heizkörper dieser Art für schwache Ströme.
Hierbei werden die parallelen Bänder unter Zwischenlage von Glimmer oder Streifen aus
anderem dünnen Isoliermaterial ausgespannt, so daß die Bänder nach dem Schema der Fig. 7
oder 2 in Reihe geschaltet sind.
Diese hochkantige Anordnung der Heizbänder hat vor allen sonst noch möglichen den Vorzug,
daß sie, auf gleichen Gesamtquerschnitt des Heizkörpers bezogen, die geringste Wärmeträgheit
besitzt.
Die Anpassung ' für verschiedene Stromstärken kann in weiten Grenzen durch Wahl
der Bänderzahl, ihres Einzelquerschnitts und des Materials nach Maßgabe seiner Belastungsfähigkeit
und des speziellen Widerstands geschehen.
Die Feineinstellung des Meßgeräts auf einebestimmte Empfindlichkeit kann durch Einstellung
des Abstands zwischen dem Heizkörper und den Thermoelementen erfolgen. An dem Meßgerät kann eine von außen zu betätigende
Schraube angebracht werden, durch welche die Konstante auf diese Weise nächregulierbar ist.
Zur Herstellung verschiedener Meßbereiche mit einer einzigen Thermosäule können die
ίο entsprechenden Heizkörper in Einsätzen untergebracht
sein, die auswechselbar in dem die Säule enthaltenden Kasten des Meßgeräts eingefügt
werden können. Die eventuell vorhandene Justierschraube zur Einstellung der Konstante
befindet sich dann an dem Einsatz. Die Führung des Einsatzes -. wird mit dem
Metallkörper, an dem die Thermosäule befestigt ist, durch eine metallische Konstruktion
fest verbunden.
Schließlich können für jeden Meßbereich
. ein Heizkörper und eine Thermosäule oder passende Kombinationen von solchen in je
einem Gehäuse vereinigt werden, die dann in gleicher Weise wie Nebenschlußwiderstände von
Milliamperemetern nach Bedarf an das mit passender Skala geeichte Galvanometer angeschlossen
werden.
Die Abhängigkeit der beanspruchten thermoelektrischen Meßgeräte von der Temperatur ist
sehr gering, da die durch bestimmten Strom hervorgerufene Thermokraft infolge des Zusammenwirkens
verschiedener Faktoren mit der Temperatur bei stromlosem Zustand, d. h.
der Temperatur der Umgebung zunimmt, also auf die Angaben des angeschlossenen Galvanometers
in entgegengesetztem Sinne wirkt als der Kupferwiderstand im Stromkreis des letzteren.
Um den Temperatureinfluß in noch höherem Maße zu eliminieren, können die Hilfsmittel
und Schaltungen nach der Patentschrift 254648 angewendet werden.
Ein Nachteil der thermoelektrische)! Meßgeräte sowohl mit direkter wie indirekter
Heizung kann darin bestehen, daß bei Änderung der Temperatur des Raumes oder beim Transport
in .einen Raum von anderer Temperatur die Träger der Thermoelemente längere Zeit
brauchen, bis sie die neue Temperatur angenommen haben. Dadurch entsteht eine-Temperaturdifferenz
zwischen den »kalten« und »warmen« Lötstellen, da die Temperaturänderung
beider nicht mit gleicher Schnelligkeit erfolgt. Dieser Übelstand kann dadurch behoben
werden, daß man in Serie mit den erhitzten Thermoelementen gleiche aber entgegengesetzte
anordnet, die nicht geheizt werden, sich jedoch im übrigen in bezug auf den Wärmeausgleich
mit der Außentemperatur unter den gleichen Umständen befindet. Dies kann bei indirekter Heizung in der Weise erfolgen, daß
nach'Fig. 8 immer zwei entgegengesetzt geschaltete Thermoelemente in entsprechender Weise
wie die einzelnen Elemente zwischen Lamellen gebracht werden und das ganze zu einem Paket
vereinigt wird.
Weniger genau als mit einer gleichgebauten Säule, aber bei richtiger Ausführung doch
praktisch genügend genau läßt sich die' zur Beseitigung des Einflusses der Umgebung erforderliche
kompensierende E. K. auch dadurch bewirken, daß die einzelnen einfachen Elemente
nicht nur abwechselnd auf der einen und andern Seite, sondern beiderseits isoliert
werden. Zwischen ihnen werden dann entgegengesetzte Thermoelemente eingeschaltet, die aus
längeren, aber dickeren Drähten bestehen, und deren innere Lötstelle (Verbindungsstelle dieser
Drähte) sich an einer ungeheizten Stelle befindet. In diesem Falle kann den Zusatzthermoelementen
leicht ein relativ kleiner Widerstand erteilt werden, besonders dadurch, daß für die beiden
Komponenten Bandform gewählt wird.
Schließlich kann der Einfluß der Temperatur der Umgebung auch dadurch reduziert werden,
daß das die Thermosäule umgebende Gehäuse an eine so große Fläche aus Metall und —
wenn auch, wo nötig, mit dünner Isolierzwischenlage — so fest an das Metall anliegend gemacht
ist, daß die Temperatur der Umgebung sich in gleichem Maße wie der Luft des Innenraums
auch dem Paket, also den »kalten« Lötstellen mitteilt.
Durch letztgenannten Konstruktionsgrundsatz wird auch eine Fehlerquelle reduziert, die
sich darin äußert, daß bis zur Einstellung eines stabilen Gleichgewichts zwischen der
Temperatur der »kalten« Lötstellen und der Umgebung eine sehr langsame Änderung des
Ausschlags bei konstantem Meßström auftreten kann. Soweit diese Fehlerquelle durch
dieses Mittel nicht genügend beseitigt wird, kann dies wieder durch Serienschaltung einer
entgegenwirkenden Thermosäule oder einzelner Thermoelemente geschehen. Man kann hierzu
die gleichen Elemente benutzen, wie sie nach dem Vorhergesagten zur Kompensation der
Temperaturänderung der Umgebung dient. Durch Ausprobieren wird die hierzu erforderliche gegenseitige Lage der Hilfselemente gegen
die geheizten Elemente innerhalb des gemeinsamen Gehäuses gefunden.
Bei der bei Thermoelementen mit direkter Heizung vorteilhaften Evakuierung des sie
enthaltenden Raumes ist die durch die Paketform ermöglichte gute Wärmeableitung an die
Außenwand von besonderem Vorteil. Große Schwierigkeiten ergeben sich jedoch bekanntlich
in bezug auf die dauernde Dichthaltung der Durchführungen für die Stromzuleitungen und
der eventuell vorhandenen durchsichtigen Fenster. Diese Schwierigkeit wird durch folgende
Konstruktion vermieden. Man preßt oder
gießt die hülsenförmige Durchführung aus Isolationsmaterial zwischen zwei Metallhülsen,
die an ihrer freien Oberfläche wenigstens längs eines um den ganzen Umfang laufenden Streifens
amalgamiert werden. Ebenso werden die Flächen am Gehäuse, in welche der amalgamierte
Ring paßt, amalgamiert. Dabei kann durch Anbringen eines in den amalgamierten Flächen
Hegenden, mit Quecksilber gefüllten ringförmigen Hohlraums die Sicherheit der Ausfüllung
des Zwischenraums mit Quecksilber erhöht werden. Der Austritt des Quecksilbers aus dem
Hohlraum nach beiden Seiten wird durch seine hohe Kapillarkraft verhindert.
Besonders wertvoll ist diese Quecksilberdichtung für durchsichtige Fenster, bei denen
ein Anlöten des Flanschringes wegen der Gefahr des Zerspringens nicht zulässig ist. Der Ring
wird dabei an das Glas ο. dgl. angekittet oder, wenn angängig, eingebrannt.
Claims (10)
- Patent-Ansprüche:i. Thermosäüle für thermoelektrische Meßgeräte, bei denen der zu messende elektrische Strom direkt oder mittels eines Heizdrahtes oder Heizkörpers mehrere nebeneinander angeordnete Thermoelemente erwärmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermoelemente zwischen dünnen, zu einem festen Paket zusammengepreßten Lamellen ausgespannt sind, die teils aus Leitungsmaterial zur elektrischen Verbindung, teils aus Isolationsmaterial zur elektrischen Trennung benachbarter Elemente bestehen.
- 2. Thermosäüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermoelemente ohne Lötung der »kalten« Lötstellen zwischen die Lamellen des Pakets eingeklemmt sind.
- 3. Thermosäüle nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermoelemente aus zwei mit Schleifen ineinanderliegenden Drähten gebildet sind.
- 4. Thermosäüle nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Thermoelemente bildenden Schleifen verdrillt sind.
- 5. Thermosäüle nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte der Thermoelemente mit Oxyd- oder Lackschicht o. dgl. überzogen sind, so daß sie bei Erwärmung ihre Oberflächenbeschaffenheit nicht mehr ändern.
- 6. Thermosäüle nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente aus Edelmetallen oder Legierungen von solchen bestehen, die sich bei der Erhitzung nicht verändern.
- 7. Meßgeräte mit Thermosäüle nach Anspruch ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der die Thermosäüle bzw. die Thermosäüle und den Heizkörper enthaltende Raum mit einem chemisch nicht wirksamen Gas gefüllt ist.,
- 8. Meßgeräte mit Thermosäüle nach Anspruch ι bis 6 und nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Regulierschraube der Abstand zwischen Heizkörper und Thermosäüle von außen eingestellt werden kann.
- 9. Meßgeräte mit Thermosäüle nach An-Spruch ι bis 6 und nach Anspruch 7 und 8 mit Quecksilberdichtung des Instrumentengehäuses derart, daß um die zu dichtenden Isolatoren oder Fenster bzw. in die zu dichtenden Isolierhülsen Metallhülsen eingegossen, -gepreßt oder -gebrannt werden, die an ihrer Oberfläche amalgamiert und auf ebenfalls amalgamierte Flächen des Gehäuses bzw. der Durchführungen gelegt sind.
- 10. Heizkörper für Meßgeräte mit Thermosäüle nach Anspruch 1 bis 6 und nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere einander parallele Bänder mit senkrecht gelegenen Flächen nebeneinander zwisehen Lamellenpaketen eingespannt oder eingelötet sind, die durch Federwirkung auseinandergespannt erhalten werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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