DE2757573A1 - Vorrichtung zum belueften und umwaelzen von abwasser in einem belebungsbecken - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Belüften und Umwälzen von
• Abwasser in einem Belebungsbecken Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Belüften und Umwälzen von Abwasser in einem Belebungsbecken bei der Abwasserreinigung nach dem Belebtschlammverfahren.
• Bekannterweise sind bei der biologischen Abwasserreinigung mit Belebtschlammverfahren an die Lelüftungseinrichtung zwei grundlegende Fordetungen zu stellen. Erstens ist ein ausreiclender Sauerstoffeintrag f;ir die Lebenstatigkeit der am Abbau der im Abwasser enthaltenen Schmutzstoffe beteiligten Mikroorganismen sicherzustellen und zweitens sind durch eine genügende Umwälzung des Beckeninhaltes die Belebtschlammflocken in Bewegung zu halten. enn diese grundsätzlichen Forderungen erfüllt sind, kommt der lirtschaftlichkeit des Belüftungssystems die größte Bedeutung zu.
• Bei der herkömmlichen Druckluftbelüftung wird der Sauerstoffeintrag und die Umwälzung nur mit einer mechanischen Einrichtung durchgeführt. Dabei wird der Sauerstoff vorwiegend durch die senkrecht aufsteigenden Luftblasen zugeführt. Durch die Hebewirkung der aufsteigenden Luftblasen erfährt das Schlamm-Wasser-Gemisch eine kreisförmige Bewegung. Durch diese Bewegung wird gleichzeitig eine Umwälzung des Beckeninhaltes und damit die Verhinderung der Schlammablagerung erreicht. Die Druckluft selbst wird zumeist aus tiefliegenden Belüftungskörpern an der Längst seite des Beckens oder in seiner Mittelachse eingeblasen.
• Vorrichtung zum Belüften und, Umwälzen von Abwasser in einem Belebungsbecken Durch das senkrechte Aufsteigen des Abwassers im Bereich der Luftzuführung, wird die Steiggeschwindigkeit der Luftblasen zwei- bis dreimal größer als die Steiggeschwindigkeit im ruhenden Wasser. Hierdurch reduziert sich die Kontaktzeit der Luftblasen mit dem Abwasser, die Ausnützung des Luftauerstoffes wird geringer. Der Wirtschaftlichkeit dieser Systeme werden somit Grenzen gesetzt.
• Durch umfangreiche Versuche (A. Pasveer und S. Sweeris: Münchener Beiträge zur Abwasserbiologie, Bd. 5/1968) wurde festgestellt, daß bei Uberlagerung der eingetragenen Druckluft mit einer horizontalen Wasserströmung die Aufstiegsgeschwindigkeit der Luftblasen sich etwa auf die Hälfte werringert. Die Luftblasen steigen auf einem verlängerten, schrägen Weg nach oben. Hierdurch werden die Kontaktzeiten der Luftblasen im Abwasser und damit Sauerstoffzufuhr und Sauerstoffertrag gesteigert. Die horizontale Wasserströmung im Belebungsbecken kann durch Antriebspropeller, wie bei dem Menzel-I?otoflow-Belüftungs system oder durch Räumerbrücken mit angehängten Belüftung gittern wie beim System der Fa. Schreiber erzwungen werden.
• Der betriebstechnische und damit wirtschaftliche Vorteil dieser neuen Systeme besteht in der Trennung von Belüftung und Umwälzung. Die Sauerstoffzufuhr kann hierbei durch die eingeblasene Luftmenge, und die Umwälzung durch die Geschwindigkeit der horizontalen Wasserströmung getrennt reguliert werden.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer verlängerten Aufenthaltszeit der Luftblase im Abwasser zur merklich besseren Sauerstoffeintragsleistung und damit zur größeren Wirtschaftlichkeit des Belüftungssystems zu gelangen.
• Vorrichtung zum Belüften und Umwälzen von Abwasser in einem Belebungsbecken Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Drucklufteintrag von der Beckensohle aus unter einer Abdeckung erfolgt. Unter der Abdeckung wird die eingetragene Luft mit dem vorbeiströmenden Abwasser vermischt.
• Sie dient gleichzeitig der Verlängerung der Aufenthaltszeit der Luftblasen im Abwasser.
• In den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Weise dargestellt.
• Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf das Belebungs- und Nachklärbecken mit Belüftungseinrichtung Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch die Anlage nach der Schnittlinie 1 - 1 der Fig. 1.
• Das zu reinigende Abwasser wird über ein Zulaufrohr bzw.
• eine Zulaufrinne (1) einem ringförmigen Belebungsbecken (2) zugeführt. Im Belebungsbecken wird das Abwasser mittels eines Antriebspropellers bzw. einer Pumpe (3) in eine umlaufende horizontale Strömung gebracht. Zur Sauerstoff~ versorgung der an dem Schmutzstoffabbau beteiligten Mikroorganismen ist eine Belüftungseinrichtung (4) bis (8) vorgesehen.
• Die vom Kompressor (4) über eine Luftleitung (5) und über anschließende perforierte Rohre (6) eingetragene Druckluft formt infolge der über den Rohren angebrachten Abdeckung (7) eine kreisförmige Bewegung des Abwasser-Schlamm-Gemisches in der Querschnittsebene des Beckens.
• Diese kreisförmige Bewegung wird durch die vorgenannte horizontale Abwasserströmung überlagert, es entstehen mehrere paralelle spiralförmige Abwasser-Strombahnen innerhalb des abgedeckten Beckenteils.
• Vorrichcung zum Belüften und Umwälzen von Abwasser in einem Belebungsbecken Am Ende der Abdeckung entweichen die Luftblasen auf einem schrägen Weg nach oben.
• Die Drucsluftleitung (5) ist am Beckenrand mit einer elatischen, trennbaren Kupplung (8) versehen, um die Abdeckung (7) mit den darunter befestigten Rohren (6) durch die über dem Becken angebrachte Einrichtung (9) herausnehmen zu können.
• Das nach einer bestimmten Verweildauer im Belebungsbecken (2) belüftete Abwasser gelangt in einen Ablaufschacht (lo). Von hier fließt es über eine Leitung (11) und ein Mittelbauwerk (12) dem Nachklärbecken (13) zu.
• Vom Mittelbauwerk (12) fließt das Abwasser radial zur Ablaufrinne (14). Anschließend gelangt das gereinigte Abwasser über eine Leitung (15) zum Ablaufschacht (16) und Ablaufleitung (17).
• Der abgesetzte Schlamm wird über eine Leitung (18) zum Schacht (19) abgezogen. Von hier wird ein Teil als Rücklaufschlamm über eine Leitung (20) dem Belebungsbecken zugeleitet. Der restliche Teil des Schlammes wird über eine Leitung (21) der Schlammbehandlungsstufe zugeführt.

Claims (4)

1. Patentansprüche 1. Vorrichtung zum Belüften und Bewegen von Abwasser in einem Umlauf-Belebungsbecken (2), dadurch gekennzeichnet, daß das Belüften mit Druckluft bzw. Reinsauerstoff über eine in der Nähe des Beckenbodens angebrachte, herausnehmbare Abdeckung (7) mit darunter befestigten, perforierten Belüftungsrohren bzw. Belüftungskerzen (6) und das Bewegen mittels eines Antriebspropellers oder einer Pumpe (3) erfolgt.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Abdeckung (7) nebeneinander oder übereinander angebrachte Rohre größeren Durchmessers mit darin befestigten Belüftungsrohren bzw. Kerzen zur Anwendung kommen.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie an einer beweglichen Brücke angebracht ist.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem Durchlaufbecken beliebiger Form untergebrach# ist.