-
Verfahren zur Ausbildung gleichmäßiger
-
und festhaftender Lackschichten.
Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Ausbildung gleichmäßiger und festhaftender Lackschichten aus mittels
UV- und Elektronenstrahlen härtbaren Lacken auf inhomogenen Substratunterlagen von
der Art bedruckter oder unbedruckter Oherflächen von Papier,Karton,Holz- oder Kunststoff-Folien
sowie die Ausbildung solcher Lackschichten mit verbesserter Haftung auf bedruckten
oder unbedruckten Metalloberflächen.
-
Die Oberflächen derartiger Substrate werden oftmals - zum Schutz und/oder
insbesondere auch aus dekorativen Gründen - mit einem ueberzug aus einer vorgebildeten
Kunststoff-Folie, vorzugsweise auf Polyolefinbasis, versehen.
-
In der DT-AS 1 123 903 ist ein Verfahren zum Kaschieren von Polyalkylenfolien
auf Papier, Karton o. dgl. mittels Klebstoff beschrieben, wobei die Folie vor dem
Kaschieren durch ein Verfahren zum Polarisieren der Folienoberfläche vorbehandelt
wird. Zur Vorbehandlung derartiger Folien kommen sowohl chemische als physikalisch-chemische
Verfahren in Frage.
-
Zu den letztgenannten Verfahren zählt beispielsweise die Vorbehandlung
von Polyäthylenfolien durch Korona-Entladung im hochgespannten Wechselstromfeld,
wie sie z.B. in der Veröffentlichung von H. Schmedding, Das Vorbehandeln ebener
Polyäthylen-Oberflächen zur Bedruckung und Verklebung", Papierverarbeiter, Ausgabe
3/1969, Berger-Verlag, Frankfurt/Main, beschrieben ist. Die Koronabehandlung der
Polyäthylenfolien hat zum Ziel, ihre Verklebbarkeit und Bedruckbarkeit zu verbessern.
-
Dies wird durch eine Erhöhung der Oberflächenspannung der Folien erreicht,
da für die Haftung von Druckfarben- oder Klebstoff-Filmen eine gute Benetzbarkeit
der Folienoberfläche eine wesentliche Voraussetzung darstellt. Diese Vorbehandlung
wird in den meisten Fällen unmittelbar vor der weiteren Verarbeitung der Folie vorgenommen,
um die volle Wirkung der Korona-Behandlung zu gewährleisten und Alterungserscheinungen
auszuschalten.~Unerläßlich für das das~FolieniXaschieren von Papier~ ~
Karton
o. dgl. ist jedoch die Verwendung eines geeigneten Klebstoffes. Hierzu werden meist
lösungsmittelhaltige Klebstoffsysteme eingesetzt.
-
Zur Veredlung der genannten Substrat-Oberflächen hat sich in letzter
Zeit zunehmend die Verwendung von mittels UV-oder Elektronenstrahlen härtbaren Lacken
(UV- und ESH-Lacke) durchgesetzt. Derartige Lacke lassen sich - ohne Anwendung spezieller
Klebstoffe oder sonstiger Bindemittel - direkt auf die bedruckte oder unbedruckte
Substratoberfläche mit üblichen Lackier- oder Druckmaschinen, eventuell auch im
Gießverfahren, auftragen und anschließend mittels UV- oder Elektronenstrahlen in
kürzester Zeit aushärten. Von besonderem Vorteil ist hierbei, daß diese Lacke normalerweise
keine Lösungsmittel enthalten. Die Rolle eines Lösungsmittels wird von dem jeweiligen
Monomeren übernommen, das bei der Aushärtung vollständig in den sich bildenden Lacküberzug
einpolymerisiert wird. Aus der umfangreichen Literatur zu diesen modernen Lacktypen
seien die folgenden Fundstellen beispielhaft zitiert: Ullmann's Encyklopädie der
technischen Chemie, 4. Auflage, Band 3, Seiten 316 - 318 einschl. der dort zitierten
Originalliteratur, Ullmann aaO, 3. Auflage, Ergänzungsband 1970, Seite 316, Wagner/Sarx
"Lackkunstharze", Carl Hanser Verlag München 1971, Seiten 136, 141 und 198 einschl.
der dort zitierten Originalliteratur.
-
Gegenüber den konventionellen, d.h. lösungsmittelhaltigen Lacke weisen
diese UV- und ESH-Lacke jedoch den Nachteil auf, daß sie häufig und dabei in nicht
vorhersehbarer Weise die bedruckte oder unbedruckte Substratoberfläche beispielsweise
aus Papier, Karton, Metall, Holz oder Kunststoff, schlecht benetzen. Schwierigkeiten
treten insbesondere dann ein, wenn die zu beschichtende Oberfläche der Substratunterlage
keine einheitliche Beschaffenheit besitzt. Dies kann beispielsweise dann der Fall
sein, wenn ein flächiges Material wie Papier, Pappe oder Karton bildmäßig bedruckt
ist, so daß Teilflächenbereiche mit
unterschiedlicher Benetzbarkeit
bzw. Adhäsion dem anschliessend aufzubringenden Decklack gegenüber vorliegen. Es
hat sich herausgestellt, daß in nicht vorhersehbarer Weise - beispielsweise in Abhängigkeit
von den jeweils gewählten Druckfarben - Störungen im Auftrag des Decklackes entstehen
können.
-
Besonders auffallend kann diese Störung beim Überschichten von mehrfarbig
bedruckten Substratoberflächen mit den genannten Lacksystemen in Erscheinung treten.
Nach erfolgter Ausllcirtung des Lackes sind dann z.B. Kraterbildungen, Mattstellen
oder Stellen mit ungenügender Lackhaftung zu beobachten.
-
Diese Schwierigkeiten führen beispielsweise bei der Beschichtung farbig,
insbesondere mehrfarbig bedruckter Pappen mit UV- oder ESH-Lacken - etwa im Rahmen
der Herstellung hochglänzender Drucksachen - zur Notwendigkeit, schon den Druckereibetrieb
dahingehend anzuweisen, daß solche Druckfarben auszuwählen sind, die ein späteres
Überschichten mit UV- oder ESH-Lacken ermöglichen. Es ist verständlich, daß hier
eine unerwünschte Behinderung vorliegt, die häufig unlösbare Probleme mit sich bringt,
so daß letztendlich auf die Lackierung mit UV- oder ESH-Lacken verzichtet werden
muß.
-
Die hier anhand bedruckter Kartonagen dargestellten Probleme treten
in vergleichbarer Weise bei der Beschichtung von bedruckten oder unbedruckten Metalloberflächen
mit UV- und ESIl-Lacken auf. Beispielsweise bei der Lebensmittelverpackung spiel
die Verwendung von Weißblech eine große Rolle, und es ist häufig erwunscht, den
vollflächig oder teilflächig bedruckten Weißblechdosen - beispielsweise Getränkedosen
- eine die dekorative Wirkung steigernde Schutzhülle aus Kunststoff zu verleihen.
Hier wäre die Lackierung mit den genanten Systemen äußerst wünschenswert. Es zeigt
sich jedoch, daß UV- oder ESIlgehärtete Lackschichten schlechte Haftfestigkeit aufweisen
und noch dazu Qualitätseinbußen durch unregelmäßige Benetzung mit sich bringen können.
-
Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, mittels UV- und
ESII-Lacksystemen gleichmäßige und dabei festhaftende hochwertige Lackschichten
auch auf solchen Substratoberflächen, wie Papier, Karton, holz, Kunststoff oder
Metallen, auszubilden, die an sich für eine Beschichtung mit den genannten Lacksystemen
ungeeignet sind. Die Erfindung will dabei insbesondere durch eine einfache Vorbehandlung
eine zuverlässige und gleichmäßige Lackierung auch solcher Substratoberflächen ermöglichen,
die aneinander angrenzende Teilbereiche unterschiedlicher Benetzbarkeit und dementsprechend
unterschiedliches Verhalten dem Decklack gegenüber besitzen.
-
Die Erfindung will ein zuverlässiges überziehen von Papier, Pappe,
Karton oder Kunststoff-Folie im bildmäßig oder schriftbildlich bedruckten Zustand
ermöglichen, ohne daß es der Auswahl ganz bestimmter geeigneter Druckfarben und/oder
Papier-bzw. Kartonqualitäten bedarf. Auf bedruckten oder unbedruckten Metalloberflächen
will die Erfindung UV- oder ESi-getIärtete Lackschichten mit verbesserter Haftfestigkeit
und Gleichmäßigkeit schaffen.
-
Die erfindungsgemäße Lösung geht von der überraschenden Feststellung
aus, daß durch eine übliche Korona-Vorbehandlung der genannten Sibs tratoberf lächen
die geschilderten Schwierigkeiten für eine Anwendung der UV- bzw. ESEI-Lacksysteme
beseitigt werden können.
-
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Ausbildung
geschlossener uiid festliaftender Lackschichten aus UV- oder ESII-Lacken auf inhomogenen,
insbesondere partielle organisciie Bedeckungen aufweisenden Substratoberflächen
aus Papier, Karton, Holz oder Kunststoff sowie auf bedruckten oder unbedruckten
Metalloberflächen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die zu beschichtenden
Oberflächen vor dem Lackauftrag einer mindestens einmaligen Korona-Entladung aussetzt.
Nach
der gegebenenfalls mehrmaligen Korona-Vorbehandlung trägt man
den Lack in üblicher Weise auf und härtet ihn entsprechend in an sich bekannter
Weise. Die im Sinne der Erfindung eingesetzte Vorbehandlung ebnet gewissermaßen
beliebige Inhomogenitäten der zu beschichtenden Unterlagen ein, so daß der gewünschte
gleicinnäßig festhaftende und in sich geschlossene Überzug mit dem Decklack möglich
wird. Es entstehen hochglänzende ebene Lackschichten. Welche chemischen oder physikalischen
Wirkungen dabei an den einzelnen Teilbereichen der Substratoberflächen durch die
Korona-Entladung ausgelöst werden, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Um so
überraschender ist es, daß durch eine einheitliche Vorbehandlung der normalerweise
inhomogenen Substratoberfläche eine derartige Verbesserung der Lackierbarkeit im
Sinne der Erfindung erzielt wird.
-
Besonders hervorzuheben ist hierbei auch die Verbesserung der Lackierbarkeit
von Metalloberflächen mit UV- und ESH-Lacken.
-
Gitterschnittversuche an den ausgehärteten Lackschichten auf unbedruckten
Weißblechen zeigen die nachhaltig erhöhte Haftfestigkeit der ausgehärteten Lackschichten
an den durch eine Korona-Entladung vorbehandelten Probeblechen.
-
Die erfindungsgemäße Korona-Vorbehandlung kann mit den heute üblichen
Korona-Vorbehandlungsgeneratoren erfolgen, wie sie beispielsweise zur Druckvorbehandlung
in Blasfilmextrudern, Druckmaschinen, insbesondere Becherdruckmaschinen und dgl.,
konzipiert worden sind. Bevorzugt sind Generatoren, die hohe Intensitäten bei hohen
Materialvorschubgeschwindigkeiten liefern. Geräte mit einer Frequenz zwischen 20
und 30 kHz können mit Vorteil eingesetzt werden.
-
Durch die erfindungsgemäß eingesetzte Korona-Vorbehandlung soll eine
deutliche Steigerung der Oberflächenspannung an der Substratoberfläche bewirkt werden.
Zur Messung der Wirkung der Korona-Vorbehandlung ist insbesondere der Union-Carbide-Test
geeignet, der bekanntlich mit definierten Testlösungen, z.B.
@ormamid-Äthlyglykol-Mischungen
arbeitet, die vorbestimmte Oberflächenspannungswerte besitzen. Diese Testlösungen
werden auf die Korona-behandelte Fläche aufgetragen und dort unter Testbedingungen
beobachtet. Ilierbei wird vereinfachend angenanmen, daß die Olerflächenspannung
der Testlösung der Oberflächenspannung der lolie entspricht.
-
Im Ralmlen der Erfindung hat sich gezeigt, daß die Ausgangsmaterialien
für das erfindungsgemäße Verfahren, beispielsweise also bedruckte Kartonagen, häufig
Ausgangswerte bei 30 dyn/cm urid darunter aufweisen. Je nach Intensität der Korona-Behandlung
und der Art des Materials (Papier, Blech, Kunststoff etc.) steigt die Oberflächenspannung
durch die Korona-Behandlung mehr oder weniger schnell an. Um einwandfreie lackiereffekte
im erfindungsgemäßen Sinne zu erzielen, sollten Oberflächenspannungswerte - wie
zuvor angegeben bestimmt - ol)erllalb von 35 dyn/cm, vorzugsweise oberhalb 38 dyn/cm,
eingestellt werden. Besonders geeignet kann der Bereich von 38 bis 40 dyn/cm sein.
-
Führt eine einmalige Korona-Behandlung noch zu keiner einwandfreien
Benetzung der bedruckten oder unbedruckten Substratoberflächen, so kann durch Wiederholung
oder durch Arbeiten mit zwei l.lektroden die gewünschte homogene Benetzbarkeit eingestel
lt werden.
-
Is hat sich weiterhin gezeigt, daß eine Korona-Vorbehandlung im Sinne
der Erfindung Langzeitwirkung aufweist. Vorbehandelte bedruckte oder unbedruckte
Substrate lassen sich auch nach einer längeren Zwischenlagerung - beispielsweise
über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen oder auch noch länger - mit fehlerfreien
Lackschichten auf Basis von UV- oder ESH-Lacken überz i ellen
Allgemein
können im erfindungsgemäßen Verfahren die gebräuchlichen Korona-Entladungsanlagen
Verwendung finden. Derartige Anlagen bestehen je nach Fabrikat aus einem Nieder-,
Mittel-oder Hochfrequenz-Generator, einem nachgeschaltenen Hochspannungstransformator,
einer oder mehrerer Vorbehandlungselektroden sowie vliesen entsprechenden, mit einem
Dielektrikum ummantelten Massewalzen. Gegebenenfalls können auf eine Massewalze
auch mehrere spannungsführende Elektroden wirken. Geeignete Vorbehandlungselektroden
können sowohl messer- als auch walzenförmig ausgebildet sein. Die Spannung nach
dem Transformator beträgt zwischen 5 und 60 kV und kann je Periode auf Goo kV oder
gegebenenfalls höhere Werte ansteigen. Im Spalt zwischen der spannungsführenden
Elektrode und der entsprechenden Massewalze bildet sich bei Anwesenheit ionisierbarer
Gase eine Entladungskorona aus, (lie dem dazwischen geführten Substrat die gewünschte
Vorbehandlung vermittelt.
-
Für die Aushärtung mit UV- oder ionisierbaren Strahlen koztmen bekanntlich
solche Lacksysteme in frage, die auf Flonomeren und/oder Oligomeren mit polymerisierbaren,
durch Nachbargruppen aktivierten Doppelbindungen basieren und unter dem Einfluß
der energiereichen Strahlung vernetzen.
-
Geeignete Lacksysteme für die Vernetzung mit Elektronenstrahlen enthalten
ungesättigte Polyester, Acrylmonomere oder Vinylplastisole. Üblicherweise kommen
hierfür insbesondere styrolhaltige Ester der Maleinsäure in Betracht.
-
Anstelle des styrols können jedoch durch Acrylate Verwendung finden.
Zur Härtung unter UV-Bestrahlung werden vorzugsweise ungesättigte Polyesterlacke,
gegebenenfalls unter Nitverw endung gebräuchlicher Sensibilisatoren eingesetzt.
Für des Verfahren gemäß der Erfindung lassen sich, ani3er den hier genaiinten, jedoch
auch andere, für die Härtung mit IIV- oder Elektronenstrahlen geeignete [6i<:ksysteme
verwenden.
-
Der Auftrag der Lacke auf die jeweilige Substratoberfläche kann mit
den iiblichen Lackauftragsmaschinen bzw. -vorrichtun(3en erfolgen. Wie bereits erwähnt,
enthalten derartige Lacke normalerweise keine Lösungsmittel, da das im Lacksystem
enthaltene Monome re die Funktion des Lösungsmittels übernimmt. Somit entfallen
das ansonsten erforderliche Abdunsten des Lösungsmittels sowie entsprechende aufwendige
Einrichtungen Die Aushärtung des Lackfilms mittels UV- oder Elektronenstrahlen kann
unm it telbar nach dem Auftrag des Lackes erfolgen, wobei das Monomere in den Lackfilm
einpolymerisiert wird. Verluste an Monomerenn durch Abdampfen sind bei den üblicherweise
kurzen Bestrahlungs- bzw. Trockenzeiten praktisch zu vernachlässigen. Zur Härung
derartiger Lacke lassen sich die gebräuchlichen Bestrahlungsanlagen einsetzen.
-
Für das erfindungs, em@@e Ver@anren besonders geeignete Substrate
sind ein- oder mehrfarb ig bedruckte Papier- oder Kartonteile,wie s z.B. bei der
Herstellung von Schallplattenhüllen, Heft- bzw. Buchumh lungen oder -deckel, Faltschachteln
und Kartonagen, Zündholz-Flachpackungen, Anschauuntsmaterial u.dgl.benötigt werden.
DieSaugfähigkeit der zu beschichtenden Substratoberfläche darfnatürlich - in A hangigkeit
von der aufgetragenen Menge des Lacksystems und seiner V kosität - nicht so stark
sein, daß das Lacksystem vor seiner Aushärtung in das Innere des festen Substrates
wegschlägt.
-
Geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren aber von allen Dingen
auch zur Überschichtung von Weißblech im blanken, d.h.
-
unbedruckten Zustand oder auch im bedruckten Zustand. Als Kunststoff-Folien
mit inhomogener Oberfläche sind insbesondere bedruckte Kunststoff-Folien zu nennen,
wie sie beispielsweise bei Tapeten zum Einsatz kommen können.
-
Im üblichen ist <las l allgemeine Fachwissen der Lackiertechnik
zur optimalen Zusammensetzung der zum Einsatz kommenden Lacke zu berücksichtigen.
!)as bedeutet, daß bezogen auf den jeweiligen Verwendungsweck die bestmögliche Zusammensetzung
des Lackes zu wählen ist. So gilt beispielsweise, daß Lacke für
Papier
und Karton anders aufgebaut sind als Blechlacke. UV-I.acke werden als farblose Lacke
(Klarlacke) eingesetzt und verarbeitet. Diese farblosen Lacke eignen sich in erster
Linie zur Beschichtung von glatten, porenfreien Untergründen, wobei sie mit vergleichsweise
geringen Gewichtsmengen pro m² verarbeitet werden. Je nach Trägermaterial reichen
in der Regel 5 bis 8 g Lack pro m2. Auf Blech können auch noch dünnere Lackschichten
(z.B. 2 bis 3 g/m2) Verwendung finden. I)ie Trocknung dieser UV-Lacke erfolgt. in
der Regel unter Quecksilber-Hochdruck-Strahlern. Durchweg werden fehlerfreie haftfeste
hochglänzende und elastische Überzüge crllalten.
-
ESH-Lacke können in dicken Schichten gehärtet werden. I)abei ist.
-
es auch möglich, die Lacke mit üblichen J>igmenten und Iüllstoffen
einzufärben. Es können dann je nach Leistung der ES-Anlage Gewichtsauflagen bis
zu 400 g/m² gehärtet werden. Geeignet hierfür sind ES-Anlagen mit einer Leistung
von 400 kV. Neuerdings stehen Anlagen zur Verfügung, die nur eine Leistung von 150
kV aufweisen. Damit. können Lackfilmgewicilte von 10() bis 120 g/m2 gehärtet werden.
-
Die Korona-Vorbehandlung kann sowohl an Zuschnitten verschiedener
Formate wie auch an Itollenware vorgenommen werden. I)ie Korona-Anlage sollte hinsichtlich
ihrer ieist.ung so bemessen sein, daß bei einer Vorschubgeschwindigkeit von bis
zu etwa 30 m/min. eine Oberfläc1ensj>annung von 38 bis 40 dyn/cm eingestellt
werden kann.
-
Bei der erfindungsgemäß vorgesehenen Lackierung von Eisenblechen,
insbesondere Weißblech, kann die Haftung der Lackfilme zusätzlich durch einekurzzeitige
Wärme-Nachbehandlung erhöht werden, die nach der vorgängigen UV- oder ES-itärtung
erfolgt. Geeignet ist ein Erhitzen für einige Minuten auf erhöhte, den lack jedoch
nicllt schädigende Temperaturen, beisj>ielswelse für etwa 10 Min. auf etwa 200<>
C.
-
In den folgenden Beispielen sind zunächst einige Richtrezepturen für
UV- bzw. ESH-Lacke und dann Beispiele für ihre Anwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
zusammengestellt.
-
Beispiel 1 a) UV-härtender Lack für Papier und Karton 100 Gew.-Teile
photopolymerisierbares, ungesättigtes Acrylharz 37 Gew.-Teile Hexandioldiacrylat
0,5 Gew.-Teile Siliknharzlösung Der Photoinitiator befindet sich im Basisharz.
-
b) UV-härtender Lack für Weißblech 37,0 Gew.-Teile Polyesteracrylat
4,0 Gew.-Teile ilexandioldiacrylat 1G,0 dew.-Teile aromatisches Urethanacrylat 0,4
Gew.-Teile 2-Chlorothioxanthon 3,0 (ew.-Teile ungesättigtes tertiäres Amin c) DSH-Mattine
für gedruckte Kunststoffplatten und Dekorfolien 100 Gew.-Teile ungesättigtes Polyesterharz
47,5 " " Hexandioldiacrylat 14,0 " " mikrofeine Kieselsäure Beispiel 2 Eine mehrfarbig
bedruckte Kartonrollenware wird durch Korona-Schandlung im hochgespannten Wechselstromfeld
bei einer Vorschubgeschwindigkeit von 30 m/min. auf eine Oberflächenspannung (bestimmt
nach dem Union-Carbide-Test) von 38 bis 40 dyn/cm eingestellt.
-
In einer ersten Versucllsserie wird unmittelbar im Anschluß an diese
Vorbehandlung ein UV-I,ack gemäß Beispiel 1a) in einer Auftragsmenge von 6 bis 8
g/m2 im Walzverfahren aufgetragen.
-
Das beschichtete Material wird in einer konventionellen Trocknungsanlage
mit Quecksilber-IIochdrucklicht bestrahlt. Die Trocknung des Lackfilms erfolgt unmittelbar.
Es entsteht ein fehlerfreier festhaftender hochglänzender elastischer Überzug.
-
Zuschnitte aus dem,wie zuvor angegeben, Korona-vorbehan<ieten Ausgangsmaterial
werden 4 Wochen gelagert. Anschließend wird mit dem gleichen Lacksystem wiederum
in einer Schichtdicke von 6 bis 8 g/m2 überschichtet und unter Quecksilberlicht
getrocknet. Auch hier entstehen fehlerfreie haft feste hochglänzende und elastische
Uberzüge.
-
Beispiel 3 Eine blanke Weißblechplatte wird unmittelbar mit einem
W-härtenden Lack gemäß Beispiel 1b) in einer Schichtdicke von 2 bis 3 g/m2 in einer
Walzlackiermaschine beschichtet. Die Trocknung des lösungsmittelfreien Lackfilmes
erfolgt unmittelbar anschliessend unter Quecksilber-Hochdruckstrahlen.
-
Der gehärtete Lackfilm zeigt Bereiche mit dishomogenem Lackschichtaufbau.
hier herrschen kraterförmige Fehlstellen vor.
-
An einer einwandfrei benetzten Stelle des Versuchsblech wird ein 1
mm Gitterschnitt angebracht und in der Abreißprobe mit einem Tesafilm ausgetestet.
Der gesamte überktebte Bereich -auch außerhalb des Gitterschnitts - wird abgerissen.
-
In einem Vergleichsversuch wird eine entsprecjien<je sterplatte
aus dem gleichen Weißblech in einer Korona-Vorbehandlung bis zu einer Oberflächenspannung
von 38 bis 40 dyn/cm vorbehandelt.
-
Anschließend wird wieder der UV-Lack gemäß Beispiel 1b) in einer Schichtstärke
von 2 bis 3 g/m3 aufgetragen, woraufhin unter Quecksilberlicht getrocknet wird.
-
Die hierbei erhaltene Lackschicht ist vollständig homogen.
-
Kraterförmige Dishomogenitäten liegen nicht vor.
-
Ein 1 mm Gitterschnitt wird aufgebracht und im Abreißtest geprüft.
Es tritt lediglich eine geringfügige Ablösung einzelner Lackteilchen auf. Die erhöhte
haftfestigkeit der UV-Lackschicht auf der Korona-vorbehandelten Weißblechfläche
ist unverkennbar.
-
Beispiel 4 Eine Kunststoffplatte wird durch Korona-Vorbehandlung
auf eine Oberflächenspannung im Bereich von 38 bis 40 dyn/cm eingestellt.
-
Anschließend wird im Walz- oder Gießverfahren ein ESH-Lack gemäß Beispiel
1c) in einem Naßfilmgewicht von 100 g/m² aufgetragen. Bei einer Arbeitsgeschwindigkeit
von 50 m/min. wird die Lackschictlt in einer konventionellen Esil-Anlage unter Inertgas
getlärtet. Es wird ein haftfester fehlerfreier Überzug erhalten.