DE275238C

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Info

Publication number: DE275238C
Application number: DENDAT275238D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 74«. GRUPPE

FRITZ SOHL in MAGDEBURG.

Schutzvorrichtung für Räume, Gebäude o. dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Oktober 1913 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine auf elektrischem Wege arbeitende Schutzvorrichtung für Räume, Gebäude o. dgl., um das Eindringen Unbefugter in den betreffenden Raum vollständig zu verhindern. Die Einrichtung läßt sich in bequemer Weise an Decken, Türen, Fußböden, Wänden und Fenstern des zu schützenden Raumes anordnen, so daß letzterer wie ein Käfig von allen Seiten

ίο mit der Vorrichtung umgeben ist. Bei der Schutzvorrichtung wird eine gitterförmige Anordnung von zwei Drahtserien benutzt, von denen in an sich bekannter Weise die eine Serie, z. B. die vertikalen Drähte, mit dem positiven Pol einer galvanischen Energiequelle und die andere Serie (horizontale Drähte) mit dem negativen Pol der Batterie verbunden sind. Hierbei kreuzen sich erfindungsgemäß die beiden Drahtserien in annähernd derselben Ebene kontaktfrei, und zwar dadurch, daß die Drähte der einen Serie die anderen vollständig umschließen. Dadurch wird die Schutzvorrichtung so empfindlich, daß durch die leiseste Berührung des Gitterwerkes Teile der blanken, nicht isolierten Drahtserien untereinander in Berührung gelangen, wodurch der Stromkreis der angeschlossenen Batterie zur Abgabe von akustischen, optischen oder ähnlichen Signalen geschlossen wird.

Weitere Kennzeichen der vorliegenden Erfindung beruhen in der Sicherung der Stromzuleitung und in der besonderen Ausgestaltung des Gitterwerkes. Dieselben sollen an Hand der beiliegenden Zeichnungen, die beispielsweise eine Ausführung der Erfindung zeigen, erläutert werden.

Fig. ι zeigt eine Teilansicht des Gitterwerkes.

Fig. 2 ist eine Einzelheit.

Fig. 3 bedeutet einen Querschnitt durch die Stromzuleitung.

Fig. 4 stellt eine Ausführung des bei der Erfindung verwendeten Schaltungsschemas dar, und

Fig. 5 zeigt die Stromzuleitung für bewegliehe Teile, wie Türen o. dgl.

Dem Gitterwerk der Schutzvorrichtung wird allseitig Strom durch die Drähte 1, 2 und 3, 4 zugeleitet. Die Stromzuführung zu dem Gitterwerk ist ebenfalls gesichert und besteht aus kastenförmig ineinandergelegten U-Eisen 5 und 6 (Fig. 3), die auf diese Weise eine Anzahl Holzblöcke 7 einhüllen. In diesen Holzblöcken 7 liegt einer der Stromzuführungsdrähte 8, während der andere Pol direkt an die U-Eisen gelegt ist. U-Eisen und Holzbalken werden durch Schrauben 9 zusammengehalten. Die Schrauben besitzen dabei auf ihrem Schaft eine Ausbuchtung 10, in der der blanke, unisolierte Draht 8 kontaktfrei liegt. Bei Drehung der Schraube 9 oder bei dem Versuch, die Leitung zu durchschneiden, kommt der Draht 8 mit der Schraube 9 in Berührung, und die Alarmsignale treten in Wirksamkeit.

Fig. ι läßt die Ausführung des Gitterwerkes erkennen, die vertikal verlaufenden Drähte 11 sind an die gleichpoligen Leiter ι und 2 angeschlossen, von denen sich einer (1) oberhalb

des Gitters und einer (2) unterhalb desselben befindet. Die horizontalen Leitungen 12 sind in ähnlicher Weise an die Leiter 3 und 4 angelegt. Die beiden Leiter 1, 2 und 3, 4 besitzen verschiedene Polarität.

Die sich kreuzenden Leitungen 11 und 12 berühren sich unter normalen Verhältnissen nicht. Die Kreuzung ist jedoch so ausgebildet, daß beispielsweise die horizontalen Drähte 12 die vertikalen Drähte 11 völlig umschließen. Diesem Zweck kann z. B. die in Fig. 2 dargestellte Einrichtung dienen. Gemäß derselben sind die horizontalen Leitungen 12 unterteilt und an besondere Metallstücke 13 angeschlossen, die mit je einer Durchbohrung 14 versehen sind, um die Drähte 11 kpntaktfrei hindurchtreten zu lassen. Sobald gegen eine "der Drahtleitungen 11 oder 12 ein Druck ausgeübt wird, tritt Kontakt ein, und der Alarm-Stromkreis ist geschlossen.

Fig. 4 zeigt beispielsweise eine für die Erfindung passende Schaltung. Die dort abgebildete Tür 15 ist, ohne daß es auf der Zeichnung dargestellt ist, mit einem Gitterwerk nach Fig. 1 ausgerüstet. Der Strom wird der Tür durch die in Fig. 5 näher ausgeführte Vorrichtung zugeleitet. Dieselbe besteht aus zwei gegeneinander federnden Bügeln 16 und 17, die an der Türfüllung befestigt sind. An der Tür befinden sich zwei winklig zueinander stehende Metallschienen 18 und 19. An dieselben sind die Gitterhauptleitungen 1 und 3 angeschlossen. Wird die Tür geöffnet, so entfernen sich die Schienen 18 und 19 aus den Federbügeln 16 und 17, so daß diese zusammenstoßen und einen Stromkreis zur Alarmierung schließen. Der Strom fließt dabei von der Batterie 20 durch die Leitung 21 zu den Federbügeln 16 und 17 und von dort durch die Leitung 22 zu den Alarmapparäten 23, 24, die in entsprechender Anzahl an den verschiedenen notwendigen Stellen vorgesehen sind.

Von den Alarmapparaten führt die Leitung 25 über den Doppelpolschalter 26 und die Leitung 27 zur Batterie 20 zurück.

Der Doppelpolschalter 26 kann gleichzeitig einen Starkstromkreis 28 schließen, um Kontrollampen 0. dgl. zum Aufleuchten zu bringen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schutzvorrichtung für Räume, Gebäude 0. dgl., bei welcher im Falle der gegenseitigen Berührung zweier gitterförmiger Drahtserien, die durch die Pole einer elektrischen Energiequelle gegenpolig geladen sind, ein elektrischer Alarmstromkreis geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Drahtserien sich in annähernd derselben Ebene kontaktfrei kreuzen, wobei sie einander an den Kreuzungsstellen gegenseitig umschließen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 17 dadurch gekennzeichnet, daß an den Kreuzungsstellen der Drähte (11, 12) Metallplatten (13) vorgesehen sind, die mit den Enden je eines an dieser Stelle unterbrochenen Drahtes (12) verbunden sind und durch ihre Durchbohrungen (14) den gegenpoiigen Draht (11) kontaktfrei hindurchtreten lassen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung des Stromes zu den Schutzgittern durch kastenförmig zusammengesetzte U-Eisen

. (5, 6) gebildet wird, in deren Innern in Holzblöcken (7) gebettet die unisolierte gespannte Rückleitung (8) liegt (Fig. 3).

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben (9), die die U-Eisen zusammenhalten, mit je einer Aussparung (10) versehen sind, in denen die Rückleitung (8) kontaktfrei liegt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.