DE275221C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J3/00—Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Ki 275221 -KLASSE 24 e. GRUPPE
DELLWIK-FLEISCHER WASSERGAS-GES. m. b. H.
in FRANKFURT a. M.
(Wassergas-) Betrieb.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. März 1913 ab.
Gegenstand der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es zur Erzeugung von hochwertigem
Gas aus bituminösen Brennstoffen (also nicht aus Koks, Anthrazit, Holzkohle) gegenüber den bekannten Verfahren mit abwechselndem
Heißblasen und Gasen für eine gute Entgasung der Kohle vorteilhaft und sogar erforderlich ist, daß die in der verkokten
Brennst off schicht durch Dampfeinführung entstandenen Gase so heiß wie möglich in die
obere Kohlenschicht eintreten. Dies zu erreichen, ist aber vor allen Dingen dann nicht
möglich, wenn, wie bisher beim Heißblasen, die Luft am unteren Ende der Brennstoffsäule
eingeführt wird, weil alsdann die heißeste Stelle ganz unten erzeugt werden muß, so daß
in der Gaseperiode die Gase bereits kühler in die Kohlenschicht eintreten und nur eine unbefriedigende
Entgasung erzeugen können.
Bei dem vorliegenden Verfahren ist nach dem Grundsatz gearbeitet, daß die heißeste
Stelle der Brennstoffsäule an der Grenze zwischen der Koksschicht und der Kohlenschicht
liegen muß. Aus diesen Gründen wird gemäß der Erfindung die erforderliche Verbrennungsluft
während der Heißblaseperiode nicht unten oder oben, sondern ungefähr an der Grenze
zwischen dem bereits verkokten Brennstoff und der noch vorhandenen Kohle eingeblasen und
die Verbrennungsprodukte am unteren Ende der Brennstoffsäule abgeführt. In der darauffolgenden
Gaseperiode wird dann Wasserdampf durch die ganze Brennstoffsäule hindurchgetrieben.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß während der Heißblaseperiode die heißeste
Zone nicht mehr am unteren oder am oberen Ende der Brennstoffsäule entsteht, sondern
ganz nahe an die Grenze zwischen den bereits verkokten Brennstoff und der noch vorhandenen
Kohle gerückt ist. Der in der Gaseperiode am unteren Ende der Brennstoffsäule einströmende Wasserdampf erzeugt dann in
der bereits verkokten Brennstoffsäule Wassergas, das erst an der genannten Grenzzone
seine höchste Temperatur erhält und mit dieser sofort in die zu verkokende Kohle einströmt.
Hierdurch wird also in diesem Teil der Brennstoffsäule die denkbar günstigste Entgasungs- und Destillationswirkung erzielt.
Dieser Vorteil ist um so größer, weil diese unverkokte Brennstoffsäule noch nicht ihrer wertvollen
Bestandteile, wie Teer, Ammoniak, Benzol usw., durch abziehende Verbrennungsprodukte beraubt ist. Daß dabei ferner der
Wasserdampf nach der Brennstoffsäule noch durch Generatorteile geleitet wird, durch die
kurz vorher die Ableitung der heißen Verbrennungsprodukte erfolgte, und daß der
Wasserdampf ferner bei seinem Eintritt in den Generator nicht sofort auf die heißeste Zone
trifft, sei nur noch nebenbei erwähnt.
Das beschriebene Verfahren kann ferner noch dadurch wesentlich leistungsfähiger und
insbesondere auch für stärker bituminöse Brennstoffe brauchbar gemacht werden, daß während
des Gasens zur Vergrößerung der Wärmezufuhr für die Kohlenentgasung durch die ober-
halb der Wassergas erzeugenden Zone angeordneten Heißblasedüsen Verbrennungsluft eingeblasen
wird. Durch dieses Einblasen von Verbrennungsluft während des Gasens wird ein kleiner
Teil des in der aus im wesentlichen verkoktem Brennstoff bestehenden Brennstoffschicht erzeugten
Wassergases verbrannt und hierdurch die Wärmezufuhr für die Kohlenentgasung vergrößert.
Es wird also bei dieser Abänderung
ίο des Verfahrens nicht nur während der Heißblase-,
sondern auch während der Gaseperiode Wind in den Generator eingeführt. Dieses Einblasen von Luft während der Gaseperiode
an der heißesten Stelle der Kokssäule gestattet einen durchaus gefahrlosen und sicheren
Betrieb, so daß die üblichen Gesperre zwischen Dampf und Gas einerseits und Wind
bzw. Luft andererseits, welche bei den bisherigen Wassergasgeneratoren unumgänglich
notwendig waren, entfallen; denn da die Luft ununterbrochen durch den Schacht zieht, ist
nur eine zeitlich verlaufende Verbrennung möglich. Gegenüber den gewöhnlichen Generatoren
mit ununterbrochenem Betrieb, bei denen Wasserdampf zusammen mit Luft in ununterbrochenem Strom in den Ofen eintritt,
besitzt das beschriebene Verfahren den Vorzug, daß es nicht wie jene nur Generatorgas
von 1200 bis 1300 Kalorien, sondern ein Gas von nahezu 3000 Kalorien Heizwert liefert.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
zwar zeigen:
Fig. ι die Stellung der Organe an dem Generatorschacht
während des Heißblasens und Fig. 2 während des Gasens.
Der Generatorschacht besitzt am oberen
Ende, d. h. in der Nähe des Einfülltrichters a, die durch Ventil b geregelte, über Vorlage c
führende Nutzgasableitung d. Der Generatorschacht besitzt ferner am unteren Ende der
Brennstoffsäule eine Dampfdüse e.
Gemäß der Erfindung sind nun die Düsen f zum Einführen der Heißblaseluft nicht ebenfalls
am unteren Ende des Generatorschachtes angeordnet, sondern oberhalb der im wesentlichen
aus Koks bestehenden, Wassergas erzeugenden Zone, und es ist ferner der Kamin g
zur Abführung der Verbrennungsprodukte während des Heißblasens durch einen Kanal h
mit dem unteren Teile des Generatorschachtes verbunden.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Nachdem die Luftzuführung nach den
Düsen f und ebenso die den Kamin g abschließende Klappe i geöffnet ist, strömt die
Heißblaseluft von oben nach unten durch die untere Brennstoffsäule und gelangt mit den
Verbrennungsprodukten in den Kamin. Nachdem die erforderliche Temperatur erzielt ist,
werden die Organe wieder umgesteuert, d. h. die Düsen f und die Klappe i geschlossen und
dagegen das Ventil δ und das Dampfventil e geöffnet, wie dies z. B. Fig. 2 veranschaulicht.
Nunmehr strömt im Gegenstrom zur Heißblaseluft der Dampf von unten nach oben durch die Brennstoffsäule, gelangt zuerst auf
kältere Brennstoffschichten und erst in höherer Lage in die heißeste Zone und streicht dann
durch die zuletzt aufgegebene Kohlensäule durch den Gasablaßkanal d über die Vorlage c
nach außen. In der Brennstoffsäule über der im wesentlichen aus Koks bestehenden Brennstoffschicht
wird hierbei eine wirkungsvolle Destillation erzeugt, so daß nicht nur ein hochwertiges Gas, ohne den hohen Stickstoff-
und Kohlensäuregehalt, sondern auch wertvolle Nebenprodukte (Teer, Ammoniak, Benzol)
gewonnen werden können.
Falls die Eigenwärme des aus der Wassergas erzeugenden Zone in die Kohlenzone strömenden
Gases zur Erzeugung einer genügenden Entgasung nicht ausreichen sollte, ist es möglich, durch die Heißblasedüsen f Verbrennungsluft
in den Generatorschacht hineinzudrücken. Hierdurch wird zwar etwas Wassergas verbrannt, dafür aber die Entgasungstemperatur wesentlich erhöht.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung von Gas aus bituminösen Brennstoffen in intermittierendem
(Wassergas-) Betrieb, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Heißblasen erforderliche Luft oberhalb der im wesentlichen
aus bereits verkoktem Brennstoff bestehenden, Wassergas erzeugenden Zone eingeblasen wird, und daß die Abführung
der Verbrennungsprodukte aus dem unteren Ende des Generators erfolgt, während der zum Gasen erforderliche Wasserdampf
im Gegenstrom zur Heißblaseluft von dem unteren Ende des Generators durch die ganze Brennstoffsäule geführt wird.
2. Verfahren zur Erzeugung von Gas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Gaseperiode oberhalb der im wesentlichen aus bereits verkoktem
Brennstoff bestehenden, Wassergas erzeugenden Zone des Schachtes Luft eingeblasen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=531523
Family Applications (1)
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0
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