DE2752110A1 - Stabile elektrete aus polymeren vom styroltyp - Google Patents

Stabile elektrete aus polymeren vom styroltyp

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DE2752110A1
DE2752110A1 DE19772752110 DE2752110A DE2752110A1 DE 2752110 A1 DE2752110 A1 DE 2752110A1 DE 19772752110 DE19772752110 DE 19772752110 DE 2752110 A DE2752110 A DE 2752110A DE 2752110 A1 DE2752110 A1 DE 2752110A1
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electret
polystyrene
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Anupama Mishra
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UNIROYAL Ltd
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01GCAPACITORS; CAPACITORS, RECTIFIERS, DETECTORS, SWITCHING DEVICES, LIGHT-SENSITIVE OR TEMPERATURE-SENSITIVE DEVICES OF THE ELECTROLYTIC TYPE
    • H01G7/00Capacitors in which the capacitance is varied by non-mechanical means; Processes of their manufacture
    • H01G7/02Electrets, i.e. having a permanently-polarised dielectric
    • H01G7/021Electrets, i.e. having a permanently-polarised dielectric having an organic dielectric
    • H01G7/023Electrets, i.e. having a permanently-polarised dielectric having an organic dielectric of macromolecular compounds

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Description

TlEDTKE - BüHLING - KlNNE - GrUPE
27521
Patentanwälte:
Dipl.-Ing. H. Tiedtke Dipl.-Chem. G. Bühling Dipl.-Ing. R. Kinne Dipl.-Ing. P. Grupe
Bavariaring 4, Postfach 20 24 8000 München 2
Tel.: (0 89) 53 96 Telex: 5-24845 tipat cable: Germaniapatent München
22.November 19 77
B 8520
case F.5225 CAN
Uniroyal Limited
Don Mills,Ontario,Kanada
Stabile Elektrete aus Polymeren vom Styroltyp
Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektret, der aus einem Polymer vom Styroltyp hergestellt wird.
Ein Elektret karn als ein permanent polarisiertes, dielektrisches Material definiert werden. Ein Elektret kann genauer als ein dielektrisches Material beschrieben werden, das einem elektrostatischen Feld ausgesetzt wurde, dessen Intensität dazu ausreichte, in dem Material eine innere Restpolarisation zu erzeugen, die fortbesteht wenn das Feld entfernt wird. Ein Elektret kann als das elektrostatische Analogon eines Permanentmagneten betrachtet werden.
R09821 / 1 01fl
XI/13
'lib'; ! IU
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Ks war .schon bekannt, daß man Elekt.ret.e au:; versclii edenen Polymeren, darunter aus Polystyrol, herstellen kann.
Hnvort ei lliaf t erwei se waren bekannte, aus Polystyrol bestehende Kiektreto unter Umgebungsbedingungen, insbesondere bej hoher Feuchtigkeit, nicht stabil.
Krfindungsgemäß wurde nun unerwarteterweise gefunden, daß man aus einem Polymer vom Styroltyp, ausgewählt aus Homopolymeren von Styrol, Vinyltoluol oder t-Butylstyrol und aus Copolymeren der vorstehend beschriebenen Monomere, wobei das Polymer einen spezifischen Durchgangswiderstand von mindestens K) 'Ji-cw und eine Glasumwandlungstemperatur höher als 500C hat und nicht mehr als 1 Gew.-% an Verunreinigungen in Form von Elektronendonatoren und nicht mehr als 0,5 Gew.-% an Verunreinigungen in Form von Elektronenakzeptoren enthält, einen stabilen Elektret herstellen kann. Der erfindungsgemäße Elektret ist durch die Fähigkeit gekennzeichnet, minde-
stens 75 % seiner anfänglichen Ladung beizubehalten, nachdem man ihn 100 Tage lang bei einer relativen Feuchtigkeit von 100 % einer Temperatur von 50 C ausgesetzt hat.
Ein für die erfindungsgemäße Verwendung geeignetes Polymer vom Styroltyp kann durch Polymerisation (worin beschreibungsgemäß auch die Copolymerisation eingeschlosen ist) mindestens eines der Monomere Styrol, Vinyltoluol oder t-Butylstyrol nach bekannten Verfahren, vorzugsweise durch eine mittels freier Radikale initiierte Emulsionspolymerisation hergestellt werden.
Für den erfindungsgemäßen Anwendungszweck wird das Polymer gereinigt, indem man es in einem hochreinen Lösungsmittel wie z.B.analysenreinem Benzol oder Chloroform auflöst, wobei man anschließend filtriert und das Polymer mittels eines nicht als Lösungsmittel wirkenden Mediums (z.B. Methanol)
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ausfällt und dann trocknet. Falls erwünscht, kann diese Reinigungsbehandlung mehr als einmal wiederholt werden. Die Behandlung ergibt ein Polymer, das im wesentlichen frei von Verunreinigungen ist, die, v/ie erfindunqsgemäß festoestellt wurde, für die Stabilität der aus solchen Polymeren von Styroltyp hergestellten Elektrete in hohem Maße schädlich sind. So wurde erfindungsgemäß gefunden, daß Verunreinigungen mit Elektronenakzeptor-Eigenschaften zu einer schnellen Ladungsabnahme in einem aus dem Polymer vom Styroltyp hergestellten Elektret führen, während Verunreinigungen mit Elektronendonator-Eigenschaften einen geringeren Effekt haben. Erfindungsgemäß fand
man ., daß Polystyrol-Elektrete gegenüber so Lehen Verunreinigungen empfindlicher sind als Poly-Vinyltoluol-Elektrete, die wiederum empfindlicher sind als Poly-t-ButyLstyrol-Elektrete. Als ein Ergebnis der erfindungsgemäßen Untersuchungen wird die Ansicht vertreten, daß Verunreinigungen wie restliche Monomere, QU-Methylstyifcl , aromatische Lösungsmittel, Anthracen und insbesondere polarisierbare Gruppen wie Jod, Brom usw. sowie Tetracyanäthyien, Tributylphosphat und ähnliche Verunreinigungen für die Stabilität der aus Polymeren vom Styroltyp hergestellten Elektrete schädlich sind. Die erfindungsgemäß zur Herstellung stabiler Elektrete verwendeten I^olymere vom Styroltyp enthalten demzufolge nicht mehr als 1 Gew.-% an Verunreinigungen in Form von Elektronendonatoren und nicht mehr als 0,5 Gew.-% an Verunreinigungen in Form von Elektronenakzeptoren. Die aus solchen Polymeren vom Styroltyp hergestellten Elektrete sind überraschenderweise in der Lage, 75 % oder mehr ihrer anfänglichen Ladung beizubehalten, nachdem man sie 100 Tage lang in einer Atmosphäre mit 1OO % relativer Feuchtigkeit bei einer Temperatur von 50 C gealtert hat. Unter solchen Alterungsbedingungen würden schon bekannte Polystyrol-Elektrete nur 10 % oder weniger ihrer ursprünglichen Ladung beibehalten.
Zur Umwandlung in einen Elektret wird das Polymer vom Styroltyp im allgemeinen in Form einer Folie oder Platte (mit
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einer Dicke von z.U. 25,1 um bis 2,54 cm) heranqezoqeii. Der ELektret kann nach bekannten Verfahren zur Aufladung oder Polar Lsierung von L'Lek treten gebiLdet werden. So· kann der Elektret durch Einführung von rjeladenen Teilchen aufgeladen werden (UauinLadungsb ί !dung durch Injektion). Dabei wird (bei Raumtemperatur oder bei einer erhöhten Temperatur unterhalb der ErweichuiKjstoiijoratur der, Polymers) an die Platte unter Bildung eines ionisierten Plasmas eine Hochspannung angelegt, wodurch unter der Einwirkung des eiektrischen
IQ Feldes eine Ladung eingeführt wird, Anschließend wird das Feld entfernt (nach Abkühlung auf Raumtemperatur, falls eine erhöhte Temperatur angewendet wurde), wodurch ein Raumladungs-Homoelektret gebiLdet wird, der aus dem vorstehend beschriebenen Poiymer vom StyroLtyp besteht. Unter dem Begriff " Flomoe lektre t" ist ein Elektret zu verstehen, bei dem die Oberfläche, die der positiven Elektrode gegenüberliegt, eine positive Ladung ausbildet und bei dem die Oberfläche, die der negativen Elektrode gegenüberliegt, eine negative Ladung ausbildet. Hei einem HeteroeLektret mit orientierten Dipolen oder bei einem Heteroelektret mit innerer RaumLadung giLt das Gegenteil.
Ein erfindungsgemäß anwendbares Polystyrol kann unter
Verwendung der nachstehend beschriebenen Emu IsionspolymerisatLons-
rezeptur hergestellt werden:
25
DestandteiIe GewichtsteiLe
Wasser Kaliumpersulfat
Natriumhydrocjenphosphat 30 Natriumiaurylsulfat Styrol
Die Polymerisation kann bewirkt werden, Indem man die wässrige Emulsion unter Stickstoff in einem geschlossenen Reaktionsbehälter rührt, zuerst 2 h lang bei 70°C und dann
100 05
0, 05
0, 00
I,
50
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2 h lang bei 95 C. Der auf diese Weise hercjestel 1 te Polystyrol! at ox wird durch Zugabe von Alaunlösung und Kochen des resultierenden Gemische gefällt. Polystyrol wird durch Filtrieren abgetrennt, gewaschen und bei 60 C im Vakuum in einem Ofen getrocknet. Dieses Polystyrol hat eine Grenzviskosität von 2,2 dl/g (in Toluol bei 300C gemessen).
Das sich ergebende Polystyrol hat typischerweise die nachstehend angegebenen Durchschnittseigenschaften: Dichte:
1,O7, Zugfestigkeit: 62,1 MNm , Bruchdehnung: 1,8 %, Biege-
-2
festigkeit: 75,8 MNm , spezifischer Durchgangswiderstand:
10 ii...cm und Glasumwandlungstemperatur (Tg): 1000C. Bei dieser Herstellungsstufe kann aus dem Polystyrol kein Elektret mit zufriedenstellender Stabilität (Fähigkeit, eine Ladung unter verschiedenen atmosphärischen Bedingungen über eine lange Zeitperiode beizubehalten) hergestellt werden. Für den erfindungsgemäßen Anwendungszweck und um einen stabilen Elektret zu erhalten, muß daher das Polystyrol, wie in der vorliegenden Beschreibung erläutert, besonders gereinigt werden, um Verunreinigungen, insbesondere in Form von Elektronenakzeptoren, zu entfernen. In der gleichen Weise können Poly-Vinyltoluol, J:Poly-t-Butylstyrol und Copolymere von 2 oder mehr aus Styrol, Vinyltoluol oder t-Butylstyrol ausgewählten Monomeren zur Verwendung als Polymere vom Styroltyp für die erfindungsgemäße Herstellung von Elektreten bereitet werden. Aus den beschriebenen Styrolpolymeren können nach bekannten Verfahren, wie z.B. durch Formpressen, Folien oder Platten zur Herstellung von Elektreten geformt werden.
Um einen Elektret herzustellen, kann die Folie aus einem Polymer vom Styroltyp z.B.unter Bildungeines Quadrats (57,2 mm χ 57,2 mm) geschnitten und auf einer 5 mir. dicken Glasplatte befestigt werden. Die Glasplatte wird auf eine geerdete Metallplatte gelegt, wobei sich die Polystyrolfolie oben befindet.
Eine andere, 5 mm dicke Glasplatte wird auf die Polystyrolfolie gelegt. Diese zweite Glasplatte ist an ihrer Oberseite
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mit einer Schicht aus aufgedampftem Aluminium versehen, die mit dem negativen Pol einer Gleichstromquelle verbunden wird. Eine Aufladungsspannung von 30 kV wird bei Raumtemperatur 1 min lang angelegt. Der Elektret wird, nachdem er auf diese Weise aufgeladen wurde, zur Entfernung von überschüssiger Ladung mit einer Aluminiumfolie umwickelt. Die tatsächliche, in stabiler Weise verbleibende'Ladung kann dann nach bekannten Verfahren gemessen und berechnet werden, wobei diese Verfahren auf der Tatsache beruhen, daß die Ladungen in dem Elektret außerhalb des Elektreten ein elektrisches Feld erzeugen, das durch die Begriffe "äquivalente Oberflächenladung" oder "scheinbare Oberflächenladungsdichte" gekennzeichnet werden kann. Die Meßmethoden, die man anwendet, beruhen meistens auf dem Prinzip der Induktion, obwohl auch andere Methoden, z.B. unter Verwendung einer Torsionswaage und verwandter Geräte zur Kraftmessung, angewendet werden können, um die Kraft zu bestimmen, die zwischen dem Elektret und einer Elektrode wirkt.
Die scheinbare Oberflächenladungsdichte des Elektreten kann gemessen werden, indem man den Elektret zwischen eine feststehende Elektrode und eine Elektrode, die im Oberflächenfeld des Elektreten rotiert (eine Zerhacker-Elektrode) bringt, wodurch ein Wechselstromsignal erzeugt wird. Dann wird zwischen der rotierenden und der feststehenden Elektrode eine Vorspannung angelegt, die dazu ausreicht, das Ausgangssignal auf Null zu bringen. Die scheinbare Oberflächenladungsdichte in A.s.cm ist gleich
KEV
30 ~ '
worin K die relative Dielektrizitätskonstante des Elektret-
materials (2,5 für Polystyrol), E die Dielektrizitätskonstante des Vakuums [8,854 χ 10~14 (A.s )/(V.cm)J, V die außen angelegte Vorspannung für das Nullsignal und d die Dicke der Folie in cm bedeutet. Für einen gegebenen Elektret sind K, E und d konstant, wodurch die scheinbare Oberflächenladungsdichte direkt proportional zu V, der Vorspannung für
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1 das Nullsignal, wird.
Die Stabilität des Elektreten kann bewertet v/erden, indem man an Elektreten, die über den Versuchszeitraum verschiedenen Umgebungsbedingungen ausgesetzt worden sind, innerhalb eines Zeitabschnitts wiederholt die scheinbare Oberflächenladungsdichte (oder einfach die
Vorspannung für das Nullsignal, die, wie vorstehend beschrieben, der scheinbaren Oberflächenladungsdichte proportional ist) bestimmt. Auf diese Weise kann, wie nachstehend in den Beispielen erläutert, die Fähigkeit des Elektreten, bei Raumtemperatur und bei erhöhter Temperatur und unter der Bedingung einer niedrigen und einer hohen Feuchtigkeit über einen langen Zeitabschnitt eine Ladung beizubehalten, festgestellt werden.
Überraschenderweise wurde.gefunden K daß die erfindungsgemäß aus besonders gereinigten Polymeren vom Styroltvp hergestellten Elektrete unter sehr verschiedenen Temperatur-und Feuchtigkeitsbedingungen stabil sind. Die erfindungsgemäßen Elektrete zeigen eine Stabilität, die der Stabilität der gut bekannten Polyfluorolefinelektrete sehr ähnlich ist, wobei die erfindungsgemäßen Elektrete, die zur Gänze aus den vorstehend beschriebenen Polymeren bestehen, zusätzlich die Vorteile niedriger Kosten, einer einfachen Herstellungsweise und nützlicher, mechanischer Eigenschaften, insbesondere der Festigkeit, haben, was die erfindungsgemäßen Elektrete vielseitiger als die gegenwärtig verwendeten Elektrete macht.
Es ist nicht notwendig,die Elektrete auf andere Polymere zu laminieren, und sie finden Anwendungen in elektroakustischen Vorrichtungen, wie z.B. in Mikrofonen, Kopfhörern und Lautsprechern, bei der Kontrolle von Staubteilchen, in Generatoren für elektrostatische Hochspannung, in elektrostatischen Aufzeichnungsgeräten und für andere Anwendungszwecke. 35
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Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Polystyrol wird unter Anwendung der Emulsionspolymerisa-
tionsrezeptur und des Polymerisationsverfahrens, die vorstehend beschrieben sind, hergestellt. Die durch das Polymerisationsverfahren erhaltenen, getrockneten Polystyrolkrümel werden sorgfältig gereinigt, wie nachstehend beschrieben: Das Polystyrol wird unter Bildung einer 5 %igen Lösung (auf das Gewicht bezogen) in analysenreinem Benzol aufgelöst, die dann unter Druck filtriert wird. Dann wird das Polystyrol durch langsame Zugabe der Lösung zu heftig gerührtem Methanol aus der Benzollösung ausgefällt. Die ausgefällten Polystyrolteilchen werden bei 100°C 5 h lang in einem Vakuumofen getrock
net und dann unter Bildung von etwa 380 ^Um dicken Folien bei 150 C und unter einem D
presse zusammengepreßt.
150 C und unter einem Druck von 6,89 MNm in einer Labor-
Aus der wie vorstehend beschrieben erhaltenen . PoIystyrolfolie wurde eine Anzahl von Probeelektreten hergestellt. Die anfängliche scheinbare Oberflächenladungsdichte (durch die Vorspannung für das Nullsignal, nachstehend als Nullsignal-Vorspannung bezeichnet, ausgedrückt) wurde wie vorstehend beschrieben an den Elektreten bestimmt, und dann wurden die Probeelektrete wie in Tabelle 1 angegeben, über Zeitabschnitte bis zu 300 Tagen verschiedenen atmosphärischen Bedingungen unterworfen, wobei die Messungen der Nullsignal-
30 Vorspannung in Intervallen wie in Tabelle 1 angegeben
wiederholt wurden, um unter verschiedenen Bedingungen die Eigenschaften der Polystyrolelektrete bezüglich der Ladungsabnahme zu bestimmen. Die in Tabelle 1 angegebenen Ergebnisse stellen den Durchschnitt von 5 Proben dar. Die Ergebnisse zeigen die
35 bemerkenswerte Stabilität der erfindungsgemäßen Polystyrolelektrete sogar unter feuchten Bedingungen und bei erhöhter
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Temperatur. Im Gegensatz dazu würde ein aus dem gleichen Polystyrol ohne jede Reinigungsbehandlung hergestellter Elektret
bei 50°C und bei einer relativen Feuchtigkeit von 100 % innerhalb von wenigen Tagen 90 % seiner Ladung verlieren, wobei das gleiche auch für Elektrete gelten würde, die ohne jede
Reinigung aus Polystyrol von handelsüblichem Reinheitsgrad
hergestellt wurden.
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Tabelle 1 Polystyrolelektrete*, Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme
50°C/100% relative Feuchtigkeit
RV
1,00 0,95 0,93 0,90 0,82 0,80
Zeit Raumtemperatur NSV RV Raumtemperatur RV 50°C/1
(Tage) Trocken (Volt) 100 % relative Feuchtigkeit
1380 1,00 NSV 1,00 NSV
1350 0,98 (Volt) 0,97 (Volt)
m 0 1300 0,94 1400 0,95 1360
O 3 1370 0,99 1360 0,96 1290
CO 10 1370 0,99 1330 0,90 1260
CD 24 1310 0,95 1350 0,81 1230
ISi 48 - 1260 0,71 1110
—* 123 1130 1080
300 1000 -
* Unter Verwendung von analysenreinem Benzol gereinigt
NSV = Nullsignal-Vorspannung
RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen
CO LTI
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Beispiel 2
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde zur Reinigung
des Polystyrols anstelle des analysenreinen Benzols Benzol in handelsüblicher Reinheit als Lösungsmittel verwendet. Die Eigenschaften in bezug
auf die Ladungsabnahme sind sehr viel schlechter, wie in Tabelle gezeigt wird.Wie in der rechten Hälfte der Tabelle 2 gezeigt wird, steigt durch die Wiederholung des Fällungsverfahrens mit Benzol in handelsüblicher Reinheit die Geschwindigkeit der Ladungsabnahme nur an. Es wird angenommen,daß der schädliche Effekt der Verwendung von Benzol in handelsüblicher Reinheit möglicherweise auf bestimmte Verunreinigungen im handelsüblichen Benzol zurückzuführen ist. So kann handelsübliches Benzol, das in mit einem organischen Kunststoff ausgekleideten Behältern aufbewahrt wird, ein Gemisch aus Trioctylphosphit und Trioctylphosphat enthalten. Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß solche Verunreinigungen einen schädlichen Effekt haben. Die Elektrete von Tabelle 2 gehören demnach nicht zu den ejrfindungsgemäßen Elektreten.
20
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Zeit
(Tage)
GO O
O 2
CO 8
OO 29
ro 38
—* 77
4
O *
CD
Tabelle
Polystyrolelektrete*, Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme
Einmal ausgefällt 50°C/Trocken 50°C/100%
relative Feuchtigkeit
Zeit (Tage) Dreimal ausgefällt
50°C/Trocken 50°C/100%
relative Feuchtigkeit
NSV
(Volt)
1550
1550
1510
1410
1390
1310
RV
1,00 1,00 0,98 0,91 0,90 0,85
NSV (Volt)
1660 1140
890
740
730
680
RV
1,00 0,70 0,54 0,45 0,44 0,41
19 33 47
MSV RV NSV RV
(Volt) (Volt)
1640 1,00 1650 1,00
1700 1,04 330 0,20
1350 0,82 250 0,15
1280 0,78 190 0,11
1240 0,75 - -
1190 0,73 - -
Unter Verwendung von handelsüblichem Benzol gereinigt NSV = Nullsignal-Vorspannung
RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen
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Beispiel 3
In diesem Beispiel wird der Effekt gezeigt, den verschiedene Verunreinigungen in Form von Elektronendonatoren und Elektronenakzeptoren auf den Polystyrolelektret haben. Um den Effekt zu demonstrieren, wird die Verunreinigung bis zu einem Gehalt von 1 * bis 2 % zu Polystyrol hinzugegeben, das vorher, wie vorstehend beschrieben, unter Verwendung von handelsüblichem Chloroform als Lösungsmittel gereinigt worden war. Die benötigte Menge des Fremdstoffs wird in einem großen Volumen eines analysenreinen Lösungsmittels (Methanol oder Aceton) aufgelöst und unter Bildung eines Breis zu dem gereinigten Polystyrol hinzugegeben. Man läßt den größten Teil des Lösungsmittels unter Raumbedingungen verdampfen und entfernt den Rest über eine Zeit von 6 h bei 40°C bis 500C unter Vakuum. Wie vorstehend beschrieben, werden Folien hergestellt und in Elektrete umgewandelt. Dann wird das Verhalten der Elektrete bezüglich der Ladungsabnahme bestimmt. Die Tabellen 3 und 3A zeigen typische Ergebnisse, die man bei 500C und einer relativen Feuchtigkeit von 100 % unter Verwendung von Polystyrol erhält, das mit verschiedenen Zusatzstoffen in Form von Elektronendonatoren (Tabelle 3) und von Elektronenakzeptoren (Tabelle 3A) versetzt worden war. Man sieht, daß Zusatzstoffe mit Elektronenakzeptoreigenschaften (Tabelle 3A) in den Elektreten eine schnelle Ladungsabnahme verursachen, während Zusatzstoffe mit Elektronendonatoreigenschaften (Tabelle 3) einen geringeren Effekt haben. Die in den Tabellen 3 und 3A angeführten, Zusatzstoffe enthaltenden
Elektrete gehören nicht zu den erfindungsgemäßen Elektreten. 30
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Tabelle 3
Polystyrolelektrete*, mit verschiedenen Elektronendonatoren
als Zusatzstoffen dotiert, Verhalten bezüglich der Ladunqsabnahme
Zeit Ohne Zusatzstoff RV 1 % Anthracen RV 2 % tJt-Methylstyrol RV 1 % Trioctylphosphit RV
(Tage) NSV NSV7 NSV NSV
(Volt) 1,00 (Volt) 1,00 1,00 (Volt) 1,00
0 1400 0,93 1500 0,93 1600 0,94 1400 0,86
1 1300 0,90 1400 0,81 1500 0,85 1200 0,86
CO 3 1260 0,88 1210 0,78 1360 0,76 1200 0,82
OO 9 1230 0,80 1170 0,65 1220 0,67 1150 0,80
KJ 21 1120 980 1080 1110
* Unter Verwendung von handelsüblichem Chlorofom gereinigt
NSV = Nullsignal-Vorspannung
RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen
Tabelle 3A
Polystyrolelektrete*, mit verschiedenen Elektronenakzeptoren als Zusatz· stoffen dotiert, Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme
Zeit Ohne Zusatzstoff FV 1 % Jod 0 PV 1 % Tetracyanäthylen RV 1 % Tributylphosphat PV
(Tage) NSV NSV NSV NSV
(Volt) 1,00 (Volt) 1,00 (Volt) 1,00 (Volt) 1,00
QO
O
O 1400 0,93 1400 0,27 1400 0,74 1500 0,46
CO 1 1300 0,90 380 - 1030 - 700 -
OO 3 1260 0,07 - 0,46 - 0,37
ro 4 0,88 100 - 650 - 560 -
—* 9 1230 - - 0,00 - 0,31 - 0,32
11 - 430 480
CD
OO
* Unter Verwendung von handelsüblichem Chloroform gereinigt
NSV = Nullsignal - Vorspannung
RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen
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Beispiel 4
In diesem Beispiel wird harzartiges, thermoplastisches Poly-Vinyltoluol-Homopolymer und harzartiges, thermoplastisches Poly-t-Butylstyrol-Homopolymer verwendet. Die Polymere können nach dem vorstehend für die Herstellung von Polystyrol beschriebenen Verfahren erhalten werden. Das Poly-Vinyltoluol hat eine Grenzviskosität von 2,81 dl/g, bei 30 C in Toluol gemessen, und die Grenzviskosität des Poly-t-Butylstyrols beträgt 1,10 dl/g.
Es wurde versucht, die Polymere unter Verwendung von handelsüblichem Benzol wie in Beispiel 2 beschrieben zu reinigen. In bestimmten Fällen wurde das Polymer dreimal aus handelsüblichem Benzol in Methanol hinein ausgefällt. Dann wurden, wie vorstehend beschrieben, Elektrete hergestellt, und das Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme wurde wie vorstehend beschrieben unter Altern bei 50 C und bei einer relativen Feuchtigkeit von 100 % festgestellt, wobei man die in Tabelle 4 gezeigten Ergebnisse erhielt. Diese Elektrete, die aus Polymeren hergestellt wurden, die mit den Fremdstoffen verunreinigt waren, die in dem zur Reinigung verwendeten, handelsüblichen Benzol enthalten waren, gehören nicht zu den erfindungsgemäßen Elektreten.
Man sieht beim Vergleich der Tabelle 4 mit Tabelle 2, daß die Einführung von Verunreinigungen (wobei jeweils einmal gefällt wurde) in Poly-Vinyltoluol bei einem ähnlichen Verunreinigungsgrad einen geringeren Effekt auf die Stabilität der daraus hergestellten Elektrete hat als auf die Polystyrolelektrete. Wenn man jedoch bei einem ähnlichen Verunreinigungsgrad (dreimal gefällt) mit Poly-t-Butylstyrol vergleicht, zeigt PoLy-Vinyltoluol ein schlechteres Verhalten. Es wird angenommen, daß dies möglicherweise daran liegt, daß ein voluminöser Substituent am Benzolring das Polymer auf irgend-
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eine Weise vor den Einwirkungen der Verunreinigungen schützen kann, was zu Elektreten mit einer längeren Lebensdauer führt.
809821 /1018
Tabelle
co ο co
Elektrete aus Poly-vinyltoluol und Poly-t-butylstyrol, Verhalten bezüglich der
Ladungsabnahme bei 50°C und einer relativen Feuchtigkeit von 100 %
Poly-vinyltoluol
Zeit
(Tage)
Einmal
NSV
(Volt)
ausgefällt
RV
Dreimal
NSV
(Volt)
ausgefallt
RV
O 1600 1 ,00 1800 1 ,00
1 1570 0,98 1060 0,59
8 1450 0,91 880 0,49
20 1350 0,84 790 0,44
30 1300 0,81 7 30 0,41
50 12 30 0,77 690 0,38
NSV = Nullsignal-Vorspannung RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen Poly-t-butylstyrol
dreimal ausgefällt NSV RV
(Volt)
1700 1,00
1540 0,91
1500 0,88
1520 0,89
1510 0,89
1510 0,89
2752 ΓΙΟ
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Beispiel 5
Polystyrol wurde unter Verwendung von handelsüblichem Benzol oder handelsüblichem Chloroform einmal gereinigt, und die aus den Polymeren hergestellten Elektrete wurden bei 50°C und bei einer relativen Feuchtigkeit von 100 % auf ihre Stabilität getestet. Tabelle 5 zeigt diesen Vergleich. Dadurch wird gezeigt, daß handelsübliches Chloroform für die Reinigung dieser Polymere ein besseres Lösungsmittel ist, vielleicht weil es keine aromatischen Verunreinigungen enthält. Die Ladungsabnahme, die bei der Verwendung von handelsüblichem Benzol resultiert (wodurch Elektrete hergestellt werden, die nicht zu den erfindungsgemäßen Elektreten gehören), liegt möglicherweise daran, daß in den Polymeren aromatische Verbindungen eingeschlossen werden, die mit der Polystyrolstruktur in Wechselwirkung treten können.
B 0 9 3 2 1 / 1 Π Hl
Tabelle
Abhängigkeit der Stabilität von Polystyrolelektreten von dem beim Reinigungsschritt
verwendeten Lösungsmittel, gemessen bei 50 C und einer relativen Feuchtigkeit von 100 %
Unter Verwendung von
Zeit (Tage)
,Tace) Benzol ge reinigt RV 0
NSV (VcI-) 1 ,00 1
O lc cCJ 0,70 8
-> 1 140 0,54 29
8 c 90 0,45 54
29 740 0,41
54 700
KSV = Nullsignal-Vorspannung
RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen Unter Verwendung von Chloroform gereinigt
NSV (Volt)
2000
1960
1840
1740
1600
RV
1 ,00 0,98 0,92 0,87 0,80
IS3
cn ro
03 LTI
- 23 - B 8520
Beispiel 6
Unter Anwendung des gleichen Verfahrens wie . vorstehend für die Herstellung von Polystyrol beschrieben wurden binäre Copolymere aus Styrol, Vinyltoluol und t-Butylstyrol hergestellt. Die Copolymere waren harzartige Thermoplaste, die die nachstehend angegebene , bei 30°C in Toluol gemessene Grenzviskosität hatten: Copolymer aus Styrol und Vinyltoluol: 2,13 dl/g, Copolymer aus Styrol und t-Butylstyrol: 2,70 dl/g, Copolymer aus Vinyltoluol und t-Butylstyrol: 1,15 dl/g. Die Analyse unter Anwendung der Kernresonanzspektroskopie zeigte, daß die Copolymere im Verhältnis 1:1 aus den Monomeren zusammengesetzt waren. Als diese Copolymere vor der Elektretbildung unter Anwendung von handelsüblichem Benzol gereinigt wurden, fand man, daß die daraus entstehenden Elektrete weniger stabil waren als die Elektrete, bei denen zur Reinigung handelsübliches Chloroform verwendet wurde. Tabelle 6 zeigt die Stabilität erfindungsgemäßer Elektrete, die aus den mittels Chloroform gereinigten Materialien hergestellt worden waren, wobei die Elektrete bei 50°C und einer relativen Feuchtigkeit von 100 %
20 getestet wurden.
809821/1018
Tabelle
Elektrete aus verschiedenen Copolymeren (1:1), Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme bei 50°C und einer relativen Feuchtigkeit von 100°C
Zeit
(Tage)
Styrol-Vi
NSV(VoIt)
CO O 1160
O
co
OO
4
10
1100
1120
ro 17 1090
~^ 24 1080
O 31 1070
OO 45 1080
57 1060
100 950
- Oopolymer Styrol-t-Butylstyrol-Copolymer
RV NSV(VoIt)
1,00 1140
0,95 1080
0,96 1000 0,93 990 0,93 960 0,92 940 0,93 920 0,91 920 0,82 860 Vinyltoluol-t-Butylstyrol-Copolymer
RV NSV(VoIt) RV I
1 ,00 14 80 1 ,00 NJ
0,94 1450 0,98
0,88 1440 0,97
0,87 1370 0,93
0,84 1360 0,92
0,82 13 30 0,89
0,81 1350 0,91
0,81 1340 0,90
0,76 1200 0,80
NSV = Nullsignal-Vorspannung
RV =■ Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen
- 7 B 2752
- 25 8520
Beispiel
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden Poly-Vinyltoluol, Poly-Äthylstyrol und Poly-n-Butylstyrol aus ihren Monomeren hergestellt, dann gereinigt und unter Bildung von Folien zusammengepreßt. Die Stabilität der daraus hergestellten Elektrete wird in Tabelle 7 gezeigt. Es zeigt sich, daß ein Material, um bei Raumtemperatur stabile Elektrete bilden zu können, eine höhere Glasumwandlungstemperatur (Tg) haben muß. Von den Elektreten in Tabelle 7 gehören die aus Poly-Vinyltoluol bestehenden zu den erfindungsgemäßen Elektreten, während die Elektrete aus Poly-Äthylstyrol und aus Poly-n-Butylstyrol keine erfindungsgemäßen Elektrete sind.
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Tabelle 7
Elektrete aus verschiedenen Polystyrolderivaten mit unterschiedlichen Glasumwandlungstemperaturen (Tg), Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme bei 50°C und einer
relativen Feuchtigkeit von 100 %
Zeit
(Tage)
Polyvinyl toluol
Tg = 1100C
RV
1 ,00
8608 0 NSV
(Volt)
1560
0,96
NJ 2 1500 0,93
^! 8 1450 0,90
O 15 1420
κ
OO
Poly-äthylstyrol
Tg = 27°C
RV
NSV
(Volt)
1,00
1400 0,57
800 0,14
190 0,04
50
NSV = Nullsignal-Vorspannung
RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen
Poly-n-butylstyrol
Tg = 6°C
RV
NSV
(Volt)
1 ,00
2000 0,05
100
oo cn to
2752 ΓΙΟ
- 27 - B 8520
Beispiel 8
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden Poly-p-Chlorstyrol und Poly-p-Jodstyrol aus den entsprechenden Monomeren hergestellt, gereinigt und unter Bildung von Folien zusammengepreßt. Die Stabilität der daraus hergestellten Elektrete, die nicht zu den erfindungsgemäßen Elektreten gehören, wird in Tabelle 8 gezeigt. Es zeigt sich, daß eine höhere Glasumwandlungstemperatur (Tg) allein nicht dazu ausreicht, die Bildung eines stabilen Elektreten zu ermöglichen. Die Glasumwandlungstemperatur ist 120°C für Poly-Chlorstyrol und 156°C für Poly-Jodstyrol.Die allemAnschein nach polarisierbare Beschaffenheit des Jods führt dazu, daß das Substrat an Ladung verliert.
15
809821/1018
Tabelle 8
Halogenierte Polystyrolelektrete, Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme bei Raumtemperatur und einer relativen Feuchtigkeit von 100 %
Poly-p-Jodstyrol
Zeit
(Tage)
Poly-p-Chlorstyrol
NSV RV
(Volt)
1,00
O 1900 0,88
7 16 70 -
27 - 0,69
82 1300 0,58
250 1100
NSV
(Volt)
RV
1450 1 ,00
450 0,30
360 0,25
2 30 0,16
—» NSV = Nullsignal-Vorspannung
__» RV β Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen
cc
TO oo
NJ O
- 29 - B 8520
Beispiel 9
Ein Copolymer aus Styrol und Ot,-Methylstyrol im Verhältnis 2:3 wurde unter Verwendung von Benzol gereinigt und unter Bildung von Folien zusammengepreßt. Die Stabilität der daraus hergestellten Elektrete, die nicht zu den erfindungsgemäßen Elektreten gehören, unter verschiedenen Umgebungsbedingungen wird in Tabelle 9 gezeigt. Dieses Copolymer hat von allen Elektreten die geringste Stabilität. Da Polymere aus Ob -Methylstyrol depolymerisieren, wenn sie bei einer Temperatur oberhalb von 65°C (Ceiling-Temperatur) verarbeitet werden, dürften die Folien aus diesem Copolymer beträchtliche Mengen an öC-Methylstyrol enthalten. Dies zeigt sehr deutlich den Effekt, den die Gegenwart von aromatischen Materialien auf die * Stabilität von Elektreten der Polystyrolreihe hat , da die Glasumwandlungstemperatur dieses Polymers oberhalb von 100°C liegt und da es keine polarisierbaren Gruppen wie Jod enthält.
' 809821/1018
Tabelle 9
Elektrete aus einem Copolymer von Styrol und φ -Methylstyrol (2:3),
Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme unter verschiedenen Umgebungsbedingungen
Zeit
(Tage)
Raumtemperatur
75 % relative
Feuchtigkeit
NSV (Volt)
1 RV 500C, Trocken
NSV (Volt)
RV 50°C/100%
NSV (Volt)
B608 O 1710 0 ,00 1730 1 ,00 1700
1 100 0 ,06 1500 0,90 100
2 30 ,02 920 0,53 30
O 8 - - 500 0,23 -
OO
NSV = Nullsignal-Vorspannung
RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen
RV
1 ,00 0,06 0,02
27 b2 1 IO
- 31 - · B 8520
Beispiel 10
Proben eines im Handel erhältlichen Copolymers aus Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen (Viarenzeichen Teflon FEP, Typ A) mit einer Dicke von 0,51 mm wurden unter Bildung von Elektreten aufgeladen,und ihre Stabilität wurde gemessen, um anhand dieser nicht zu den erfindungsgemäßen Elektreten gehörenden Materialien ein sinnfälliges Bild von der Stabilität der verschiedenen Polystyrol-Elektrete zu gewinnen. Die in Tabelle 10 angegebenen Ergebnisse zeigen, daß Teflon FEP eines der besten erhältlichen Elektretmaterialien ist. Die vorstehenden Tabellen über das Verhalten verschiedener Polystyrolelektrete bezüglich der Ladungsabnahme zeigen, daß sich PoIystyrolelektrete in vorteilhafter Weise mit FEP-Elektreten vergleichen lassen, wobei hinzukommt, daß die Polystyrolelektrete weniger kosten, leichter hergestellt und verarbeitet werden können und feste Dimensionsstrukturen haben.
809821/1018
Tabelle 10
OD O CO OO
Teflon-FEP-Elektrete, Verhalten bezüglich der Ladungsabnahme
50 C/100 % relative Feuchtigkeit
NSV (Volt) RV
1550 1,00
1530 0,99
1470 0,95
1420 0,91
1430 0,92
1430 0,92
1390 0,90
1350 0,87
Zeit Raumtemperatur 100 ι Feuchtigkeit 's rel
(Tage) (Volt)
NSV R
0 16 30 1 ,00
1 1600 0,98
15 1500 0,90
29 1400 0,88
43 1450 0,88
111 13S0 0,85
174 1400 0,86
230 1350 0,83
NSV = Nullsignal-Vorspannung
RV = Relatives Verhältnis, auf die Zeit 0 bezogen

Claims (4)

  1. Patentansprüche
    *v 1/Elektret, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem elektrostatisch polarisierten, harzartigen, thermoplastischen Polymer vom Styroltyp, ausgewählt aus Homopolymeren von Styrol, Vinyltoluol oder t-Butylstyrol und aus Copolymeren von mindestens zwei der vorstehend beschriebenen Monomere , hergestellt
    " worden ist, wobei das Polymer einen spezifischen Durchgangswiderstand von mindestens IO Jfi.. cm und eine Glasumwandlungstemperatur höher als 50°C hat und nicht mehr als 1 Gew.-% an Verunreinigungen in Form von Elektronendonatoren und nicht mehr als 0,5 Gew.-% an Verunreinigungen in Form von Elektronenakzeptoren enthält, wobei der Elektret weiter dadurch gekennzeichnet ist, daß er die Fähigkeit besitzt, mindestens 75 % seiner anfänglichen Ladung beizubehalten, nachdem man ihn 100 Tage lang bei einer relativen Feuchtigkeit von 100 % einer
    Temperatur von 50 C ausgesetzt hat.
    χι/η 809821/1018
    27b 2-1 IO
    - 2 - E 8520
  2. 2. Elektret nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer aus Polystyrol, Poly-Vinyltoluol und Polyt-Butylstyrol ausgewählt wird.
  3. 3. Elektret nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein Copolymer ist, zu dessen Herstellung
    aus Styrol, Vinyltoluol und t-Butylstyrol ausgewählte Monomere eingesetzt wurden.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung eines Elektreten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß man das Polymer vom Styroltyp in Form einer Schicht zwischen zwei Glasplatten legt und 1 min bis 5 min lang eine Gleichspannung von etwa 20 kV bis 60 kV anlegt.
    809921/1018
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