DE2750975A1 - Verfahren zur herstellung von polyaminen der diphenylmethan-reihe - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyaminen der diphenylmethan-reiheInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Polyaminen der Diphenylmethan-Reihe
Mehrkernige aromatische Polyamine, insbesondere Methylenbisaniline
bzw. deren Gemische mit höheren, mehr als zwei über Methylenbrücken verknüpfte Aminobenzol-Einheiten aufweisenden
Homologen mit über 150 mPas bei 80 C liegenden Viskositäten sind wertvolle Ausgangsmaterialien zur Herstellung
der entsprechenden Polyisocyanate. Diese Polyamine werden im allgemeinen aus aromatischen Aminen insbesondere
Anilin und Formaldehyd in Gegenwart wäßriger Säure-Katalysatoren in einer mehrstufigen, vorzugsweise
zweistufigen Kondensationsreaktion hergestellt, wobei zunächst aus aromatischem Amin und Formaldehyd ein Vorkondensat
gebildet wird, welches anschließend zvm Kern-substituierten PoIyamin
umgelagert wird. Dieses Endprodukt liegt dann zunächst in Form eines sauren Kondensationsgemischs vor,
aus welchem es in an sich bekannter Weise beispielsweise durch Neutralisation des Katalysators und destillative
Auftrennung der bei dieser Neutralisation
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entstehenden organischen Phase isoliert wird. Das Prinzip der Kondensationsreaktion sei am Beispiel der Umsetzung
von Anilin mit Formaldehyd näher erläutert:
(A) 2
-NH2 + CH2O
NH-CH2-NH-
(Öl +H2°
I (Vorkondensation)
-NH-CH
II (1. Umlagerung)
(C) II
III (2. Umlagerung)
Diese drei Reaktionen können in einem einstufigen oder auch in einem mehrstufigen Verfahren durchgeführt werden.
Die oben erwähnten viskosen Produkte können durch Säurekatalysierte
Kondensation eines aromatischen Amins mit Formaldehyd in einem Äquivalentverhältnis Amin:Formaldehyd
von unter 1,7 : 1 erhalten werden. Höhere Äquivalentverhältnisse können zwar auch eingesetzt werden, jedoch ist
dann zur Herstellung der genannten relativ hochviskosen Endprodukte ein abruptes Erhitzen des die Vorkondensate
enthaltenden Gemisches auf die in der Gegend von 100°C liegende Umwandlungstemperatur erforderlich.
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Beide Verfahren zur Herstellung von Polyaminen der Diphenylmethan-Reihe
mit einer über 150 mPas bei 8O°C liegenden
Viskosität sind mit erheblichen Schwierigkeiten bezüglich der praktischen Durchführung und bezüglich der Produktqualitäten
verbunden. Da es zur Herstellung eines hochwertigen Endprodukts unbedingt erforderlich ist, die bereits
in Gegenwart eines Säure-Katalysators ablaufende Vorkondensation des aromatischen Amins und des Formaldehyds
bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen (beispielsweise unterhalb 60°C) durchzuführen, führt die Umsetzung in diesem
Temperaturbereich bei Verwendung eines Äquivalentverhältnisses Amin:Formaldehyd von weniger als 1,7 : 1 zu
hochviskosen Reaktionsmischungen, die insbesondere bei kontinuierlicher Fahrweise leicht zu festen Abscheidungen
und damit Verstopfungen der Produktionsanlagen führen.
Wenn andererseits zur Vermeidung dieses physikalischen Phänomene die Reaktionstemperatur bei der Vorkondensationsreaktion
höher eingestellt wird, führt dies zur Bildung beträchtlicher Mengen unerwünschter Nebenprodukte im Endprodukt
insbesondere zur Bildung von sekundären Aminen.
Wenn andererseits zu Beginn der Kondensationsreaktion ein Äquivalentverhältnis Amin!Formaldehyd von größer als 1,7
gewählt wird,muß zwecks Erreichen der obengenannten relativ hohen Viskosität des Endprodukts das Vorkondensat
sehr schnell auf die Umlagerungstemperatur von etwa 100 C beispielsweise durch Vermischen mit auf diese Temperatur
erhitzern Endprodukt, gebracht werden. Auch diese Verfahrensweise führt zur Bildung erhöhter Mengen an unerwünschten
Nebenprodukten insbesondere an polymeren sekundären Aminen.
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Aus dem letztgenannten Grunde ist es daher empfehlenswert das die Vorkondensate enthaltende Reaktiongemisch allmählich
auf die Umlagerungstemperatur zu erhitzen. Dies führt
jedoch, wie dargelegt, zu einer Erniedrigung der Viskosität des Endprodukts, eine Erscheinung, die ihrerseits nur durch
Herabsetzung des Äquivalentverhältnisses Amin:Formaldehyd kompensiert werden kann, was jedoch zu den bereits genannten
Nachteilen (Ausscheiden von festen Produkten, Verstopfen der Produktionsanlagen) führt.
Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Polyaminen der Diphenylmethan-Reihe
zur Verfügung zu stellen, welches die Herstellung von Polyaminen einer dem jeweiligen Verwendungszweck
angepaßten Viskosität gestattet und welches insbesondere auch die Herstellung von Polyaminen einer über
150 mPas/80°C liegenden Viskosität ermöglicht, ohne mit dem geschilderten Nachteilen behaftet zu sein.
Überraschenderweise konnte diese Aufgabe dadurch gelöst
werden, daß bei der mehrstufig durchgeführten Kondensationsreaktion ein Teil des sauren Kondensationsgemischs,
welches das Endprodukt enthält, an den Prozeßanfang zurückgeführt wird. Dieses zurückgeführte saure Kondensationsgemisch übernimmt dann die Rolle eines Verdünnungs- bzw.
Lösungsmittels für die unterhalb 60°C hergestellte Vorkondensat-Mischung, welche dadurch selbst bei Verwendung
eines niedrigen Äquivalentverhältnisses zwischen eingesetztem aromatischem Amin und Formaldehyd eine homogene,
leicht fließende Flüssigkeit darstellt, wodurch alle Abscheidungs- und Verstopfungsprobleme beseitigt werden.
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Besonders wertvolle Endprodukte werden dann erhalten, wenn das die Vorkondensate enthaltende Reaktionsgemisch
allmählich auf die Umlagerungstemperatur zwecks Herstellung des Endprodukts erhitzt wird. Obwohl es zum bekannten Stand
der Technik gehört, daß der Gehalt an 2,4'-Isaneren im Endprodukt bei
der Anilin/Formaldehyd-Kondensation in erster Linie eine Funktion des Amin/Säure-A'quivalentverhältnisses
ist, gestattet das erfindungsgemäße Verfahren überraschender weise die Herstellung von Polyaminen der Diphenylmethan-Reihe
mit einem geringen Gehalt an 2,4'-Isomeren bei gleichzeitiger Erniedrigung der in das Reaktionssystem
eingebrachten Säure-Menge. Gleichzeitig erniedriqt sich selbstverständlich die Menge der gemäß dem klassischen
Verfahren einzusetzenden Laugen zur Neutralisation des Katalysators bei der Aufarbeitung des sauren Reaktionsgemische.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Polyaminen der Diphenylmethan-Reihe
durch Kondensation von aromatischen Aminen mit Formaldehyd in der Gegenwart von wäßrigen Säure-Katalysatoren
in einer mehrstufigen Kondensationsreaktion, wobei die zu einem Vorkondensat-Gemisch führende Reaktion
der ersten Stufe unterhalb 600C und die zum Endprodukt
führende Reaktion der letzten Stufe oberhalb 60°C durchgeführt wird, und an sich bekannte Aufarbeitung des in
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der letzten Kondensationsstufe anfallenden, sauren Reaktionsgemisch, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Aufarbeitung
des sauren Reaktionsgemisch einen Teil dieses Reaktionsgemischs abtrennt und an den Prozeßanfang
zurückführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nach an sich bekannten
Methoden des Standes der Technik durchgeführt. Dies bedeutet, daß das saure Kondensationsgemisch durch Vermischen
eines aromatischen Amins und eines Säure-Katalysators mit Formaldehyd hergestellt werden kann, welches nach der sofort
einsetzenden Vorkondensation bei einer unterhalb 6O0C liegenden Temperatur, vorzugsweise bei 20 bis 40°C auf eine
oberhalb 6O0C, vorzugsweise oberhalb 8O0C liegende Umlagerungstemperatur,
insbesondere 95 bis 11O°C, erhitzt wird.
Zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dient im folgenden die auch erfindungsgemäß bevorzugte Umsetzung von Anilin mit Formaldehyd. Entsprechend den Verfahren
des Standes der Technik (vgl. z.B. US-PS 3 478 009) wird bei der Durchführung des erfindunsgemäßen Verfahrens
zunächst Anilin mit wäßriger Salzsäure gemischt, wobei die Säuremenge so bemessen wird, daß mindestens ein Teil
des Anilin in Anilinchlorhydrat überführt wird. Die Mischung wird dann unterhalb 6O0C im allgemeinen bei 20 bis
400C mit dem Formaldehyd vermischt. Die so erhaltene Reaktionsmischung wird dann während eines Zeitraumes von
ca. 15 Sekunden bis ca. 60 Minuten unterhalb 6O0C vorzugsweise
bei 20 bis 40°C gehalten. Hierbei entstehen durch die Vorkondensationsreaktion Anilin/Formaldehyd-Vorkondensate
der Formel (II) und (IV). (Das Vorkondensat (I) ist nur in neutralem und/oder basischem Milieu stabil und reagiert
in Gegenwart von Säuren sofort zu II und IV weiter).
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IV
Wegen der Gegenwart der Salzsäure im Kondensationsgemisch liegen diese Vorkondensate teilweise in Form der entsprechenden
Chlorhydrate vor.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
dann die Umlagerung dieser Vorkondensate zum gewünschten Endprodukt. Hierzu wird das Vorkondensat-Gemisch
auf eine oberhalb 6O0C liegende Temperatur vorzugsweise
auf 95 bis 110°C erhitzt. Gemäß einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
dieses Erhitzen kontinuierlich während eines Zeitraumes von 5 bis 120 Minuten.
Das Reaktionsgemisch wird dann bei dieser Umlagerungstemperatur
so lange gehalten bis keine weitere chemische Reaktion mehr feststellbar ist, bzw. bis gaschromatographisch
das Zwischenprodukt II sowie dessen o-Isomeres nicht mehr feststellbar sind.
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Nach Beendigung der Umlagerungsreaktion wird ein Teil des
dann vorliegenden sauren Reaktionsgemische, welches das Endprodukt und den Säure-Katalysator enthält, an den
Prozeßanfang, d.h. vorzugsweise in das Anilin/Salzsäure-Gemisch zurückgeführt. Es ist auch möglich, dem zurückgeführten Teil
des sauren Kondensationsgemischs das für einer erneute Umsetzung benötigte Anilin und weiteren Säure-Katalysator
zuzumischen. Im allgemeinen werden 5 bis 60 Gew.-% vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-% des sauren Kondensationsgemischs zurückgeführt, während der restliche Teil zum Verfahrensprodukt aufgearbeitet wird. Diese Aufarbeitung
kann beispielsweise durch Neutralisation des Katalysators und destillative Auftrennung der dabei entstehenden
organischen Phase erfolgen.
Das mehrstufige erfindungscremäße Verfahren stellt vorzugsweise ein Zweistufenverfahren dar, wobei die beschriebene
Vorkondensation und die beschriebene Umlagerung als die beiden Reaktionsstufen anzusehen sind. Man wird daher
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise zwei voneinander getrennte Reaktoren verwenden, wobei die Vorkondensation in dem ersten und die
Umlagerung in dem zweiten Reaktor stattfindet. Bei der erfindungsgemäß bevorzugten kontinuierlichen Erhitzung
des Vorkondensat-Gemischs auf die Umlagerungstemperatur empfiehlt sich allerdings die Verwendung eines dritten
Reaktors, der zwischen den beiden genannten Reaktoren angeordnet ist und in welchem die genannte allmähliche Erhitzung der Vorkondensat-Mischung auf die Umlagerungstemperatur erfolgt. Bei einer derartigen Arbeitsweise entstehen besonders wertvolle Verfahrensprodukte, die weit
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weniger unerwünschte Nebenprodukte aufweisen als solche produkte, die unter plötzlichem Erhitzen des Vorkondensatgemischs
auf die Umlagerungstemperatur erhalten worden sind.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können neben dem bevorzugten Anilin beliebige primäre oder sekundäre aromatische Amine wie z.B.
o-Toluidin, m-Toluidin, N-Methylanilin, N-Äthylanilin,
2,6-Dimethylanilin, 2,6-Diäthylanilin, 2,6-Diisopropylanilin
oder 2,4-Diaminotoluol eingesetzt werden. Auch
Anthranilsäure-C. -C.-Alkylester sind als aromatische
Amine beim erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbar.
Außer Salzsäure können beim erfindungsgemäßen Verfahren
beliebige wäßrige Säure-Katalysatoren eingesetzt werden die einen pKa-Wert von unter 2,5 vorzugsweise unter 1,5
aufweisen. Beispiele sind neben der bevorzugten Salzsäure Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Trif luoressigsä'ure,
Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure,
Phosphorsäure u. dgl.. Gemische verschiedener Säuren können ebenso eingesetzt werden wie Gemische der
genannten Säuren mit Neutralsalzen wie z.B. den den Säuren entsprechenden Alkali- oder Ammoniumsalzen.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Formaldehyd
wird vorzugsweise in Form einer wäßrigen Formalinlösung verwendet.
Das Molverhältnis aromatisches Amin:Formaldehyd liegt bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im allge-
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meinen zwischen 3:1 und 1:1 vorzugsweise zwischen 2:1 und 1,5:1. Die Säure-Katalysatoren werden im allgemeinen in
solchen Mengen eingesetzt, daß vor der Durchführung der Vorkondensation ein Protonierungsgrad von 5-1OO vorzugsweise
20 bis 100 % vorliegt. Der "Protonierungsgrad" gibt hierbei den Prozentsatz der im Reaktionsgemisch vorliegenden
Aminogruppen an, die durch die Reaktion mit dem Säure-Katalysator in die entsprechenden Ammoniumgruppen
überführt worden sind. Die genannten Bereiche für den Protonierungsgrad beziehen sich auf das Gesamtgemisch der
Ausgangskomponenten inklusive der zurückgeführten wäßrigen Kondensationsmischung. Das Reaktionsgemisch enthält zu
Beginn der Kondensationsreaktion im allgemeinen 20 bis 60, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-% an Wasser, welches insbesondere
mit der wäßrigen Säure und mit der Formalin-Lösung eingebracht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
In Figur 1 bedeuten
(1) einen Reaktor zur Durchführung der Vorkondensation und
(2) einen Reaktor zur Durchführung der Umlagerungsreaktion. In Figur 2 bedeuten
(3) einen Reaktor zur Durchführung der Vorkondensation,
(4) einen weiteren Reaktor, der zur kontinuierlichen Erhitzung des Vorkondensats aus (3) dient und
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(5) einen Reaktor zur Durchführung der Umlagerungsreaktion.
Gemäß einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens (vgl. Figur 1) wird dem Reaktor durch die Rohrleitungen A und B eine Anilin/Anilinhydrochlorid-Mischung
und eine wäßriger Formalinlösung zugeführt. Die Temperatur im Reaktor 1 wird unterhalb 6O°C gehalten. Die im Reaktor
1 gebildete Vorkondensat-Mischung wird dann zum Umlagerungsreaktor (2) geführt, wo die Temperatur oberhalb 6O°C
vorzugsweise oberhalb 8O°C gehalten wird. Das aus Reaktor (2) austretende saure Endprodukt wird in zwei Ströme C und
D aufgeteilt. Strom D wird zum Reaktor (1) zurückgeführt, während Strom C der an sich bekannten Aufarbeitung unterzogen
wird.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahren (vgl. Figur 2) wird dem Reaktor (3) durch die Leitungen E und F eine Anilin/Anilinhydrochlorid-Mischung
und eine wäßrige Formalinlösung zugeführt. Auch hier liegt die Temperatur im ersten Reaktor (3) unterhalb 60 . Die
im Reaktor (3) entstehende Vorkondensatmischung wird dann in einen Zwischenreaktor (4) geleitet wo die Temperatur
des Reaktionsgemischs allmählich auf die Umlagerungstemperatur erhöht wird. Die Temperatur am Eingang zu
Reaktor (4) entspricht daher der Vorkondensations-Temperatur,
sie liegt daher unterhalb 60°C, während am Ausgang von Reaktor (4) das Reaktionsgemisch bereits die Temperatur
der Umlagerungsreaktion aufweist, d.h. oberhalb 60 vorzugsweise oberhalb 800C liegt. Die aus Reaktor (4) austretende
Reaktionsmischung wird dann dem Umlagerungsreaktor (5) zugeführt. Wie bei der ersten Ausführungsform wird das
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aus Reaktor (5) austretende Reaktionsgemisch in zwei Teilströme G und H aufgeteilt. Strom H wird zum Reaktor (3)
zurückgeführt, während Strom G der an sich bekannten Aufarbeitung zugeleitet wird.
Bei beiden Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
können die Reaktoren (1) - (5), insbesondere die Reaktoren (2), (4) und/oder (5) jeweils aus einer Serie
mehrerer Reaktoren bestehen, so daß die Reaktoren (1) (5) jeweils aus mehreren in Serie geschalteten Einzelreaktoren
bestehende Reaktoreinheiten darstellen können, so daß die Verweilzeit des Reaktionsgemisches in diesen
Reaktoreinheiten ausreichend lang ist, um eine vollständige Umsetzung zum Vorkondensat bzw. Endprodukt zu ermöglichen.
Die Reaktoren bzw. Reaktor-Einheiten bestehen aus den üblichen Apparaturen und stellen im allgemeinen Säulenreaktoren
oder Reaktionskessel dar.
Selbstverständlich ist es auch möglich bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß erster
oder zweiter Ausführungsform die zurückgeführten Ströme D bzw. H vor dem Eintritt in die Reaktoren (1) bzw. (3)
mit den Strömen A bzw. E zu vereinigen.
Die Aufarbeitung der in den Strömen C bzw. G anfallenden Umsetzungsprodukte erfolgt in an sich bekannter Weise,
beispielsweise durch Neutralisation des Katalysators mit einer geeigneten Base wie z.B. wäßriger Natronlauge und
anschließender destillativer Aufarbeitung der dabei entstehenden organischen Phase.
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Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beispiel 1-33
In allen Beispielen wird nach folgendem Verfahren gearbeitet:
Anilin und wäßrige Salzsäure werden in einem 3-Liter, mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler ausgestatteten Dreihalskolben
vereinigt. Eine 37 %ige wäßrige Formalinlösung wird dann bei Raumtemperatur hinzugefügt. Die Temperatur
des Reaktionsgemische steigt leicht an und wird bei ca. 35°C gehalten. Nach einer Reaktionszeit von 30 Minuten bei
dieser Reaktionstemperatur wird das Reaktionsgemisch auf 100°C erhitzt und während 30 Minuten bei dieser Temperatur
gehalten. Die entstehende saure Reaktionsmischung wird dann als "Rückführ-Gemisch" verwendet. Es weist einen
Wassergehalt von ca. 40 Gew.-% auf.
In den einzelnen Beispielen wird dann Anilin und wäßrige Salzsäure mit dem genannten Rückführ-Gemisch vereinigt.
Anschließend wird eine wäßrige Formalinlösung hinzugegeben. Der Wassergehalt des so erhaltenen Reaktionsgemisch liegt
jeweils bei ca. 40 Ge^.-%. Das Reaktionsgemisch wird
anschließend jeweils während 30 Minuten bei ca. 35°C gehalten und anschließend auf 1OO°C erhitzt. Nachdem das
Reaktionsgemisch während 45 Minuten bei ca. 1000C gehalten
war, wird es auf 75°C abgekühlt und mit 50 %iger wäßriger Natronlauge neutralisiert. Das entstehende zweiphasige
Gemisch wird unter Rühren während 1 Minute am Rückfluß gehalten. Anschließend wird die untere anorganische Phase
abgetrennt und die obere organische Phase mit Wasser bei ca. 100°C gewaschen. Nach Phasentrennung wird der
organischen Phase zunächst unter Vakuum das Wasser und
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nicht umgesetzte Anilin entzogen, bis Methylen-bis-anilin
zu destillieren beginnt.Der zu diesem Zeitpunkt vorliegende Destillationsrückstand stellte das Verfahrensprodukt dar.
In den nachstehenden Tabellen werden die Ergebnisse der einzelnen Beispiele zusammengefaßt. Die Zahlenwerte für
das Rückführ-Gemisch stellen Gew.-Ie bezogen auf die Gesamtmenge des Reaktionsgemischs dar. Die Zahlenwerte für
den Monomeren-Gehalt geben die Gesamtmenge an Diaminodiphenylmethan-Isomeren,
bezogen auf Gesamtmenge an Verfahrensprodukt, wieder, die sich im einzelnen aus den
angegebenen Mengen an 2,2'-Diaminodiphenylmethan, 2,4'-Diaminodiphenylmethan,
4,4'-Diaminodiphenylmethan und 4-Amino-4'-nethylaminc-di^henvlnethan zusannensetzen.
Diese letztgenannten Isomeren wurden in der Tabelle mit 2,2'-, 2,4'-, 4,4'-, bzw. 4,4'-N-Me-MDA bezeichnet.
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Beispiel | % | 1 | 1.4 | 2 | 1.4 | 3 | 1.4 | 4 | 2. | 8 | 5 | 6 |
Konzentration der Salzsäure | Mol/Mol | 25 | 55.0 | 25 | 51.9 | 25 | 49.8 | 25 | 50. | 25 | 25 | |
Anilin/HCl | Mol/Mol | 2 | 0.3 | 2 | 0.4 | 2 | 0.3 | 3 | 0. | 1 | 3 | 1 |
Anilin/CH2O | % | 1.8 | 1.8 | 1.8 | 1.8 | 5 | 1.8 | 1.8 | ||||
Rückführgemisch | mPas/80°C | 0 | 33 | 50 | 0 | 3 | 33 | 0 | ||||
Viskosität | % | 93 | 119 | 140 | 113 | 160 | 103 | |||||
Monomer | % | 56.7 | 53.7 | 51.3 | 52. | 49.6 | 52.5 | |||||
2,2'-MDA | % | - | 0 | O | 0 | 0.1 | 0 | |||||
2,4*-MDA | % | 2.1 | 0.4 | |||||||||
4,4'-MDA | % | 47.0 | 51.8 | |||||||||
4,4'-N-Me-MDA | 0.4 | 0.2 | ||||||||||
Tabelle (Fortsetzung)
10
11
CD CO CD
O CO O (D
Konzentration der | % | 25 |
Salzsäure | ||
Anilin/HCl | Mol/Mol | 1 |
Anilin/CH2O | Mol/Nbl | 1.8 |
Rückführgemisch | % | 33 |
Viskosität | mPas/80°C | 125 |
Manamer | % | 51.7 |
2,2'-MA | % | - |
2,4'-MÄ | % | 0.4 |
4,4'-MDA | % | 51.1 |
4,4'-N-Me-MA | % | 0.2 |
1.8 50
139
51.3
139
51.3
0.4 50.6
0.2
32
32
2 | 2.1 | 2.1 |
1.70 | 1.72 | 1.72 |
O | 10 | 15 |
134 | 155 | 168 |
50.6 | 49.8 | 49.1 |
O | - | - |
1.0 | 1.0 | 1.0 |
49.4 | 48.4 | 47.7 |
0.3 | 0.4 | 0.3 |
2.1 1.72 20
178
48.3
178
48.3
46.8
SE O
VO
CO O CO OO
O OO O
OO
Tabelle (Fortsetzung)
1 fi
17
1Ä
Anilin/HCl
Anilin/CH2O
Monomer
2,2'-MCA
2,4'-MA
Mol/Mol Mol/Mol t Bf>as/80°C
4,4'-N-Me-MCA
32
32
32
32
30
2.1 | 2.3 | 2.5 | 2.7 | 3.0 | 3 | 3 |
1.72 | 1.72 | 1.72 | 1.72 | 1.72 | 1 .87 | 1.87 |
20 | 20 | 20 | 20 | 20 | O | 10 |
178 | 188 | 194 | 205 | 216 | 94 | 101 |
48.3 | 47.6 | 47.2 | 46.8 | 46.0 | 56.6 | 55.9 |
- | - | O | O | - | O | 0.1 |
1.1 | 1.3 | 1.5 | 1.6 | 1.9 | 2.2 | 2.1 |
46.8 | 45.9 | 45.3 | 44.8 | 43.7 | 54.1 | 53.4 |
0.4 | 0.4 | 0.4 | 0.4 | 0.4 | 0.3 | 0.3 |
S Tabelle (Fortsetzung)
Beispiel 20 21 22 23 24 25 26 27
I | Konzentration der | % | 3O | 87 | 30 | 30 | 87 | 30 | 87 | 30 | 87 | 32 | 3 | 32 | 3 | 32 | 3 | |
VD | Salzsäure | 67 | 70 | 72 | ||||||||||||||
OO | I | |||||||||||||||||
σ CD |
Anilin/HCl | Mol/Mol | 3 | 7 | 3 | 3 | 5 | 3 | 0 | 3 | 7 | 2. | 2. | 2. | ||||
GO | Anilin/CH2O | Mbl/Mol | 1. | 1.87 | 1. | 1. | 1 | 1. | 1. | 7 | 1. | 1 | 1. | 9 | ||||
^o | RUckführgemisch | % | 20 | O | 30 | 35 | 0 | 40 | 1 | 50 | 1 | 20 | 20 | 20 | ||||
ro | Viskosität | n*>as/80°C | 109 | 4 | 120 | 128 | 2 | 136 | 4 | 154 | 2 | 244 | 1 | 198 | 3 | 180 | 4 | |
00 | Mananer | % | 54. | 3 | 53.6 | 52. | 3 | 52. | 4 | 49. | 4 | 45. | 0 | 46. | 3 | 47. | 1 | |
Cß | 2,2'-MDA | % | O | O | 0 | 0. | 0 | 0 | 5 | - | 5 | - | 4 | |||||
2,4'-MDA | % | 2. | 2.0 | 2. | 2. | 2. | 1. | 1. | 1. | |||||||||
4,4'-MDA | % | 52. | 51.3 | 50. | 49. | 47. | 44. | 44. | 46. | |||||||||
4,4'-N-Me-MDA | t | O. | 0.3 | 0. | 0. | 0. | 0. | 0. | 0. | |||||||||
cn O co
28 29
31
32
33
OO | I |
O | |
CD | O |
OO | I |
>»
O |
|
OO | |
O | |
CD | |
Anilin/HCl
Anilin/CH2O
Monomer
2,4'-MA 4,4'-ΜΕΆ
* 30 30 30 30 30 30
Mol/Mol 3 3 3 3 3 3
Mol/Mol 1.70 1.75 1.80 1.85 1.90 1.95
% 33 33 33 33 33 33
vPas/80°C 266 208 170 134 118 108
% 44.9 47.8 49.6 52.7 54.7 56.3
I O O O 0.1 0.1 0.1
% 1.6 1.7 1.9 2.2 2.3 2.4
% 42.9 45.7 47.4 50.0 52.0 53.4
% 0.4 0.4 0.3 0.4 0.3 0.4
—;i CT.
L e e r s e i t
Claims (2)
1./Verfahren zur Herstellung von Polyaminen der Diphenyl-„y
methan-Reihe durch Kondensation von aromatischen Aminen mit Formaldehyd in der Gegenwart von wäßrigen Säure-Katalysatoren
in einer mehrstufigen Kondensationsreaktion, wobei die zu einem Vorkondensat-Gemisch führende
Reaktion der ersten Stufe unterhalb 6O0C und die zum Endprodukt führende Reaktion der letzten Stufe oberhalb
60 C durchgeführt wird, und an sich bekannte Aufarbeitung des in der letzten Kondensationsstufe
anfallenden, sauren ^eaktionsnemischs,dadurch gekennzeichnet,
daß man vor der Aufarbeitung des sauren Reaktionsgemisch einen Teil dieses Reaktionsgemische
abtrennt und an den Prozeßanfang zurückführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 5 bis 60 Gew.-% des sauren Kondensationsgemischs
an den Prozeßanfang zurückführt.
Mo 1669 - 21 -
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