DE2750513B1 - Verfahren zum Betrieb von Kohleerhitzungsanlagen - Google Patents
Verfahren zum Betrieb von KohleerhitzungsanlagenInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B57/00—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
- C10B57/08—Non-mechanical pretreatment of the charge, e.g. desulfurization
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb von
Vorerhitzungsanlagen, bei welchen feuchte Kohle in ein oder mehreren Flugstromrohren erhitzt und anschließend, ggfs. über einen Heißkohlevorratsbunker, den
Koksofenkammern aufgegeben wird.
Bei den bekannten Anlagen zur Kohleerhitzung in Flugstromrohren ist ein ständiger Personaleinsatz
erforderlich, obgleich der Prozeß bereits durch einige Regelsysteme automatisiert ist So regelt beispielsweise
die Trägergastemperatur im Austritt der Flugstromrohre die Wärmezufuhr. Je ein Regelkreis regelt dabei die
Verbrennungsgasmenge und die Verbrennungsluftmenge, die untereinander über eine Verhältnisregelung
gekoppelt sind. Über einen dritten Regelkreis wird die Rückführung der Brüdenmenge zur Brennkammer
festgelegt Schwankungen im Wassergehalt der Einsatzkohle und Veränderungen am Durchsatz können dabei
berücksichtigt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Verbesserung des Betriebes von Vorerhitzungsanlagen,
mit der erreicht wird, daß ein Personaleinsatz lediglich beim Anfahren und Abfahren der Anlage, für kurze Zeit
also, erforderlich ist. Die übrige Zeit kann das Betriebspersonal für andere Zwecke, z. B. für den
Füllbetrieb auf der Koksofenbatterie, zur Verfugung stehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst
daß bei dem eingangs erwähnten Verfahren die Einführung der feuchten Kohle in die Vorerhitzungsanlage in Abhängigkeit vom jeweiligen Heißkohlevorrat
selbsttätig geregelt wird. Mit dieser Regelung wird erreicht daß auch die Aufgabe der Naßkohle auf die
Vorerhitzungsanlage automatisch dem Bedarf der Koksofenbatterie angepaßt wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in einer besonders
einfachen Ausgestaltung der Erfindung darin, daß ein Heißkohlenbunker, ein Höhenstandsmesser und ein
Höhenstandsregler vorgesehen sind, deren Ausgangssignal als Regelsignale für die vorzugsweise als
Schwingrinne ausgebildete Aufgabevorrichtung des Flugstromtrockners dient.
Es ist zweckmäßig, die Vorerhitzungsanlage nur innerhalb einstellbarer Grenzen zu betreiben. Damit
durch die erfindungsgemäße selbsttätige Regelung ein Unter- oder Oberschreiten dieser Grenzen vermieden
wird, kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Regelsignal bei Unter- und Überschreiten
ίο der Einführung der feuchten Kohle in die Vorerhitzungsanlage bei einem Wert von vorzugsweise 40% und
110% der Normallast in Abhängigkeit von der Abgastemperatur des Flugstromtrockners beeinflußt
werden. Hierbei macht man sich die Erkenntnis zu
nutze, daß die Gastemperatur am Austritt der
Trocknerstufe oder bei einer einstufigen Erhitzeranlage am Ende des Rohrabschnittes, in welchem die Kohle
getrocknet wird, direkt abhängig ist von der mengenmäßigen Beschickung der Anlage mit Naßkohle.
Die Erfindung sei anhand einer zweistufigen Vorerhitzungsanlage näher erläutert.
Die feuchte Kohle a wird über ein Transportsystem von der Kohlemischanlage zum Aufgabebunker 1
gefördert Aus dem Bunker 1 wird die Kohle über eine
Dosiervorrichtung, im vorliegenden Fall eine Schwingrinne 2, abgezogen und einer Aufgabeschleuder
übergeben, die die Kohle in ein erstes Flugstromrohr, die Trocknerstufe 3, einspeist. Mit heißen, über Leitung
3a eingeführten Wärmeträgergasen, die in dem zweiten
Flugstromrohr, der Erhitzungsstufe 6, bereits auf ca.
270° C abgekühlt wurden, wird die Kohle in der Trocknerstufe 3 bis auf ca. 5% Feuchte getrocknet und
auf ca. 80° erwärmt. Am oberen Ende der Trocknerstufe
3 wird die vorgetrocknete Kohle in parallel geschaltete
Zyklone 4 von dem Trägergas abgeschieden und gelangt
durch Schwerkraft über einen Pufferbunker 5 und Leitung Sa zum Fuße des zweiten Flugstromrohres, der
Erhitzungsstufe 6. Mit ca. 550° C heißen Wärmeträgergasen aus der Brennkammer 12 und Leitung 12a wird
die vorgetrocknete Kohle weiter erhitzt, so daß sie das obere Ende der Erhitzungsstufe 6 mit einer Temperatur
von ca. 200° C erreicht.
Die zuvor und im folgenden zum besseren Verständnis der Erfindung angegebenen Zahlenwerte gelten für
4S eine Kohle mit etwa 10% Feuchte, die auf etwa 200° C
erhitzt werden soll. Je nach Kohlenfeuchte und
erwünschter Erhitzungstemperatur variieren diese
so erhitzte Kohle über einen Pufferbunker 8 in einem
Mischer 9 über Leitung 9a mit Additiven d vermischt. Durch diese Maßnahme wird die Staubübertragung
beim Füllen der öfen stark reduziert und die gewünschte Schüttdichte der Kokskohle eingestellt.
Die erhitzte Kohle wird nun über einen Kettenförderer 10 in einen Heißkohlevorratsbunker 16 gefördert,
von diesem aus, gegebenenfalls über einen nicht dargestellten Meßbunker, dessen Fassungsvermögen
einer Ofenkammer entspricht, über Redler 18, Redler
auslaufe 19 und Hosenrutsche 20 Koksofenkammern
zugeführt (Redler = Kettenförderer).
Das Wärmeträgergas aus der Brennkammer 12 wird darin durch Verbrennen von Brenngas (Koksofengas) b
erzeugt, das über Leitung \2b dem Brenner zugeführt
wird. Dem Brenner 12 wird über ein Gebläse 13
gleichzeitig Verbrennungsluft e zugeführt.
Das die Zyklone 7 verlassende Wärmeträgergas wird, wie gesagt über Leitung 3a von unten in die
Trocknerstufe 3 eingegeben. Das die Zyklone 4 über Leitung 4a verlassende Abgas wird mit Hilfe eines
Gebläses 11 abgezogen und über Leitung 11a einem Staubabscheider 15 geführt. Der dabei abgeschiedene
Kohlestaub wird über eine Förderschnecke 14 dem ϊ Kettenförderer 10 aufgegeben. Das Abgas e verläßt den
Staubabscheider 15 über Leitung 15a.
Zwischen Gebläse U und Staubabscheider 15 zweigt eine Rückbrüdenleitung 116 zur Brennkammer 12 ab.
Die rückgeführten Brüden vermischen sich mit dem ι ο Wärmeträgergas und reduzieren dessen Temperatur auf
etwa 5500C. Dadurch, daß das heiße Wärmeträgergas zunächst in das zweite Flugstromrohr, d. h. in die
Erhitzerstufe 6, eingespeist wird, um die bereits vorgetrocknete Kohle weiter zu erhitzen, wird ein r>
Gegenstromprinzip ausgenutzt, d. h. mit relativ niedrigen Temperaturen in den beiden Stufen gearbeitet. In
der Erhitzungsstufe 6 erfährt nämlich das Wärmeträgergas einen Temperaturverlust von ca. 2700C, so daß es in
dem nachfolgenden Flugstromrohr, der Trocknerstufe 3, -><
> die feuchte Kohle sehr schonend vortrocknen kann.
Um nach der Erfindung eine Regelung des Betriebs der Kokskohle-Erhitzungsanlage zu erzielen, die
Schwankungen des Kokskohlebedarfs der Koksofenbatterie überbrücken kann, ist an dem Heißkohlevor- _'r)
ratsbunker 16 ein Höhenstandsmesser 17 vorgesehen, durch welchen mit Hilfe eines Höhenstandsreglers 21
(LIC = Level Indicator Controller) ein elektrisches Signal an die Schwingrinne 2 über die Regelsignalleitung
22 geleitet. Je niedriger die Füllhöhe des J" Heißkohlevorratsbunker 16 ist, umso höher ist das
Regelsignal, welches der Schwingrinne 2 zugeführt wird und diese entsprechend betätigt. Umso höher ist
infolgedessen die Kohlemenge, die pro Zeiteinheit der Trocknerstufe 3 aufgegeben wird. r>
Da die Erhitzungsanlage zweckmäßigerweise in vorbestimmten Grenzen zwischen 40 und 110%
Normallast betrieben wird, empfiehlt es sich, dafür Sorge zu tragen, daß durch eine zusätzliche selbsttätige
Regelung ein Unter- bzw. Überschreiten dieser Grenzen nicht möglich ist. Da die Gastemperatur am
Austritt der Trocknerstufe 3 direkt abhängig ist von der Beaufschlagung der Anlage mit Kohle, wird erfindungsgemäß
eine Überwachung des Regelkreises zur Begrenzung der Schwingrinnenleistung über die Gastemperatur
am Austritt der Stufe 3 vorgenommen. Für diese Überwachung ist in der Regelsignalleitung 22 ein
Sperrglied 23 (TLLH = Temperature Limited Low High) vorgesehen, welches über einen Temperaturfühler
mit der Abgasleitung 3a oder 4a in Verbindung steht. Das von dem Höhenstandsregler LIC kommende
Regelsignal wird von dem Sperrglied TLLH uneingeschränkt durchgelassen, solange die Temperatur des
Abgases in vorgegebenen Grenzen, z.B. 1100C in
Leitung 4a (entsprechend 110% Last) und 180°C in Leitung 4a (entsprechend 40% Last) liegt. Bei einer
Temperatur von 1100C und 1800C wird die sich bei
diesen Grenztemperaturen ergebende Regelgröße vom Sperrglied 23 (TLLH) konstant gehalten und an die
Steuerung der Schwingrinne 2 weitergeleitet, so daß deren Leistung nicht mehr erhöht bzw. verringert wird.
Da die Entnahme an vorerhitzter Kohle aus dem Bunker 16 diskontinuierlich ist, wird mit dieser Begrenzung
vermieden, daß die extremen Temperaturen (1100C bzw. 1800C) unter- bzw. überschritten werden. Folglich
wird auch die Erhitzungsanlage über diese Auslegungswerte hinaus nicht unter- bzw. überlastet.
Erfolgt andererseits eine Änderung des vom Höhenstandsregler 21 kommenden Regelsignals auf eine den
vorgegebenen Grenzen entsprechenden Regelgröße, so wird das Sperrglied aufgehoben, so daß die Schwingrinne
die Regelsignale des Höhenstandsreglers 21 voll befolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Betrieb von Vorerhitzungsanlagen, bei welchen feuchte Kohle in einem oder
mehreren Flugstromrohren erhitzt und anschließend, gegebenenfalls über einen Heißkohlevorratsbunker, den Koksofenkammern aufgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einführung der feuchten Kohle in die Erhitzungsanlage in
Abhängigkeit vom jeweiligen Heißkohlevorrat selbsttätig geregelt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am
Heißkohlebunker (16) ein Höhenstandsmesser (17) und ein Höhenstandsregler (21) vorgesehen sind,
deren Ausgangssignal als Regelsignal für die vorzugsweise als Schwingrinne ausgebildete Aufgabevorrichtung (2) des Flugstromtrockners (3) dient
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelsignal bei Unter- und
Überschreiten der Einführung der feuchten Kohle in die Vorerhitzungsanlage bei einem Wert von
vorzugsweise 40% und 110% der Normallast in Abhängigkeit von der Abgastemperatur des Flugstromtrockners beeinflußt wird.
Priority Applications (3)
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DE2750513A DE2750513C2 (de) | 1977-11-11 | 1977-11-11 | Verfahren zum Betrieb von Kohleerhitzungsanlagen |
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