DE2750247B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur von elektrisch beheizten Atomisiereinrichtungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur von elektrisch beheizten AtomisiereinrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine zur
Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Beheizte Atomisiereinrichtungen bestehen gewöhnlich aus Graphit und dienen dazu, feste oder flüssige
Proben durch Aufheizen auf hohe Temperaturen in atomaren Dampf zu überführen. Aus der Absorption der
Atome, aus Fluoreszenz- oder Emissionssignalen des atomaren Dampfes kann man mit Hilfe wohlbekannter
Formeln Rückschlüsse auf die Konzentration des analysierten Elements in der untersuchten Probe ziehen.
Beheizte Atomisiereinrichtungen sind z. Ii. ausführlich von A. Syty besprochen worden (CRC Rev. Anal.
Chem., 4 [2], 155 [1974]; auch Seiten 211 - 288).
Beheizte Atomisiereinrichtungen können in drei
aufeinanderfolgenden Stufen aufgeheizt werden, indem man mittels eines geeigneten Netzgerätes während
vorbestimmter Zeitdauern vorbestimmte elektrische Spannungen anlegt. In der ersten Stufe wird die Probe
getrocknet, in der zweiten Stufe verascht oder verkohlt und in der dritten Stufe schließlich in einzelne Atome
zerlegt.
Zur Erzielung eines reproduzierbaren und präzise ablaufenden Atomisiervorgangs ist es sehr wichtig, das
Aufheizen in wenigstens drei Stufen reproduzierbar und programmierbar durchführen zu können. Gleichzeitig
sollte man die jeweils in der Atomisiereinrichtung herrschende Temperatur möglichst genau kennen, um
den Atomisiervorgang optimieren zu können.
Bei der Mehrzahl der gegenwärtig erhältlichen Atomisiereinrichtungen wird das programmierte Heizen
durch Regelung einer elektrischen Größe (Stromstärke, Spannung, Leistung) unter Verwendung einer
Rückkopplungsschleife durchgeführt (A. Montaser und S. R. Crouch, Anal. Chem., 47, 38 [1975]). Diese
Vorgehensweise hat schwerwiegende Nachteile, vor allem, weil eine Vielzahl von Parametern die Beziehung
zwischen einer elektrischen Größe und der Temperatur in einem Ofen beeinflussen. Deshalb gibt der aus einer
solchen elektrischen Größe abgeleitete Temperaturwert nicht die wahre Temperatur des Ofens wieder. Eine
verbesserte Temperaturkontrolle erzielt man, wenn man die vom Ofen ausgesandte Strahlung auswertet und
in einer Riickkopplungsschleife verwendet, weil die Strahlung in engerer Beziehung zur Temperatur der
Heizeinrichtung besteht (G. Lundgreen, L Lundmark, G. Johansson, AnaL Chem, 46,1023 [1974]); jedoch auch
die Temperaturüberwachung durch Strahlungsmessung ι erlaubt noch nicht die unmittelbare Temperaturüberwachung,
die eigentlich wünschenswert ist.
Die Erfindung geht demgegenüber zur Verwirklichung einer optimalen Temperaturüberwachung einen
ganz anderen Weg, indem sie die Wärmeausdehnung ίο des Ofens überwacht und die daraus abgeleiteten
Signale in der Rückkopplungsschleife zur Regelung der an die Heizeinrichtung abgegebenen Leistung benutzt
Die Wärmeausdehnung eines Körpers ist mit seiner Temperatur durch die bekannte Formel
Al=Io -oi-At
verknüpft, wobei
Al die Längenänderung des erwärmten Körpers, -'" /ο die Länge des Körpers bei der Ausgangstemperatur,
χ der lineare Ausdehnungskoeffizient des Werkstoffs,
aus dem der Körper besteht, und »Ι ί die Änderung der Temperatur
sind.
sind.
Die thermische Ausdehnung ist also ein direktes Maß für die Temperatur der Heizeinrichtung.
Der Erfifldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst reproduzierbare und unmittelbare Regelung
to der Temperatur eines Ofens in einer Atomisiereinrichtung für die Atomspektroskopic zu erreichen. Diese
Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Zum besseren Verständnis der Erfindung sind
ii Zeichnungen eines Ausführungsbeispieis beigefügt. Die
beiden Fig. 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäß ausgestattete Atomisiereinrichtung in zwei verschiedenen
perspektivischen Ansichten.
Typische Atomisiereinrichtungen, auf welche sich die
Typische Atomisiereinrichtungen, auf welche sich die
tu Erfindung anwenden läßt, sind die unter der Bezeichnung »Perkin-Elmcr HGA 2100« von der Perkin Eimer
Corp., Norwalk, Connecticut (USA), hergestellte Atomisiereinrichtung,
und die unter der Bezeichnung »Varian Techtron CRA63« von der Varian Tcchtron Pty. Ltd.,
ti Springvalc, Victoria (Australien), hergestellte Kohlestab-Atomisiereinrichtung.
Zwar wird die Erfindung nachstehend unter Bezugnahme auf die letztgenannten Einrichtungen beschrieben, jedoch ist klar, daß sie auch
auf andersartige Atomisiereinrichtungen anwendbar ist.
Vi In beiden vorgenannten Einrichtungen wird die beim
Erwärmen auftretende Wärmeausdehnung auf einen verschieblichen, federbelasteten Block übertragen. Dieser
Block kann mit einem elektromechanischen Wandler oder einer sonstigen zur Umwandlung der
r> Bewegung des Blocks in ein elektrisches Signal geeigneten Einrichtung verbunden sein. Ein Beispiel
eines geeigneten elektromechanischen Wandlers ist der von der Fa. Uni Measure in Pasadena, Calif. (USA),
hergestellte Wandler »Uni Measure/80«. Der Wandler
H) »Uni Measure/80« besitzt einen beweglichen Stift, der
mit dem obengenannten fedcrbelasteten Block am Ofen der Atomisiereinrichtung verbunden werden kann und
dessen Versatz sehr genau in eine elektrische Widerstandsänderung umgesetzt wird (Empfindlichkeit des
hi Wandlers: 200 0hm pro mm; Wiederholbarkeit besser
als 0,01 Ohm). Die Widerstandsänderung wird in bekannter Weise der Riickkopplungsschleife eines
Regelkreises eingegeben. Das Eichen des Wandlers auf
die Temperaturen in der beheizten Atomisiereinrichtung
wird im unteren Temperaturbereich mit Thermoelementen und im oberen Temperaturbereich mit einem
Strahlungsthermometer durchgeführt Nach vollzogener Eichung kann die Temperatur auch dann sehr genau
gemessen und geregelt werden, wenn der Ofen gegen einen anderen aus gleichem Werkstoff ausgetauscht
worden ist
In der Zeichnung ist der Graphitofen 1 einer »Va, ian
Techtron CRA63« Atomisiereinrichtung von zwei als Elektrodenhalter dienenden Blöcken 2 flankiert, von
denen der rechte auf einem Block 3 ruht, welcher um eine Achse 4 schwenkbar ist und sich auf einer
Wendelfeder 5 abstützt. Es ist die Schwenkbewegung des Blocks 3 um die Achse 4, welche zur Regelung der
an den Ofen I abgegebenen Leistung benutzt wird, denn die Schwenkbewegung ist eine Folge der temperaturabhängigen
Änderung der Abmessungen des Ofens 1.
Der Block 3 ist mittels eines von ihm abragenden Arms 3a und einer Justierschraube b mit dem
beweglichen Stift 7 eines elektromechanischen Wandlers 8 vom Typ »Uni Measure/80« verbunden, wobei der
Wandler 8 seinerseits durch Leitungen 10 mit einer Regeleinrichtung 9 mit Rückkopplungsschleife verbunden
ist; die Regeleinrichtung 9 regelt die an die Heizeinrichtung abgegebene elektrische Leistung. Das
Netzteil und die Regeleinrichtung sind nicht im einzelnen dargestellt, da sie wie allgemein üblich
-> aufgebaut sein können.
Zu der Atornisiereinrichtung gehören noch ein Hebel 11 und ein damit verbundener exzentrischer Nocken 12,
sie werden am Anfang zur Zusammenstellung des Apparates benötigt.
ίο Ein besonderer Vorteil der Erfindung, der auch bei
der Anwendung auf die hier gezeichnete Atomisiereinrichtung deutlich wird, ist die besondere Einfachheit, die
es erlaubt, sie bei den derzeit bekannten Atomisiereinrichtungen ohne weiteres anzuwenden, denn der rechte
Ii der als Elektrodenhalter dienenden Blöcke 2 und der
schwenkbare Block 3 sind Teile, die bei den bekannten Atomisiereinrichtungen serienmäßig vorgesehen sind.
Man braucht deshalb die durch Temperaturänderung des Ofens hervorgerufene Bewegung des Blocks
„»ο lediglich mechanisch auf einen elektromechanischen
Wandler zu übertragen, dessen elektrisches Ausgangssignal sodann auf vielfältige, dem Regeltechniker
geläufige Weise zur Regelung der Temperatur in der Atomisiereinrichtung verwendet werden kann.
Hierzu 2 Blatt ZcichnimuL-n
Claims (2)
1. Verfahren zur Messung und Regelung der Temperatur eines elektrisch beheizten Ofens in
einer Atomisiereinrichtung für die Atomspektroskopie, in dem die Temperaturmeßsignale zur Regelung
der an die Atomisiereinrichtung abgegebenen elektrischen Leistung einem Regelkreis mit Rückkopplungsschleife
eingegeben werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperaturmeßsignale von der Wärmeausdehnung des Ofens der
Atomisiereinrichtung abgeleitet werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Ofen (1) der Atomisiereinrichtung einseitig auf einer schwenkbaren, federnd gelagerten Unterlage
(3) abstützt, welche über einen Arm (3ü) mit dem Meßfühler (7) eines elektromechanischen Wandlers
(8) verbunden ist.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2750247B2 true DE2750247B2 (de) | 1979-11-29 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2750247A Expired DE2750247C3 (de) | 1977-02-10 | 1977-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur von elektrisch beheizten Atomisiereinrichtungen |
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PL131331U1 (pl) * | 2023-03-21 | 2024-09-23 | Uniwersytet Humanistyczno-Przyrodniczy Im. Jana Długosza W Częstochowie | Moduł temperaturowy do urządzenia mierzącego luminescencję indukowaną radiacyjnie |
-
1977
- 1977-10-27 GB GB44656/77A patent/GB1541183A/en not_active Expired
- 1977-10-28 US US05/846,326 patent/US4181438A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1977-12-09 JP JP14866577A patent/JPS5399991A/ja active Pending
Also Published As
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