-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Prüfung einer in eine
Mutter eingeschraubten Schraube oder eines Gewindebolzens, dessen oberer Abschluß
auch durch eine Mutter gewährleistet sein kann.
-
Die Schraubenprüfung wird im allgemeinen unter zwei Gesichtspunkten
durchgeführt, nämlich wahlweise bei statischer oder dynamischer Beanspruchung.
-
Die Prüfung unter statischer Beanspruchung erfolgt üblicherweise mit
einfachen und preisgünstigen Geräten, bei denen die Vorspannung der in eine stationäre
Mutter eingeschraubten Schraube mit hydraulisch arbeitenden Kraftlessdosen bestimmt
wird. Hierbei werden auf Erfahrungen beruhende, mittlere Werte für den Gesamtreibwert
zugrundegelegt, wobei jcdoch Gewinde- und Kopfreibung nicht getrennt berücksichtigt
oder gemessen werden können. Die Meßungenauigkeit solcher Geräte beträgt ca. + 2
tO.
-
Für genauere Aussagen sind jedoch präziser arbeitende Geräte erforderlich;
zu diesem Zweck werden die Meßköpfe üblicherweise mit Dehnungsmeßstreifen bestückt,
wobei Verstärkung und Anzeige des bestimmten Wertes elektrisch erfolgen. Hierbei
läßt sich zwar auch das Kopfreibungsmoment direkt anzeigen, die Prüfschrauben müssen
jedoch solange im Gerät bleiben, bis die unter Umständen mehrere Stunden dauernde
Polymerisation der Klebesicherungen abgeschlossen ist und eine Demontage erfolgen
kann. Die Gewindereibung läßt sich errechnen. Obwohl solche Geräte ungefähr das
Vierfache des einfachen, oben erwähnten und mit hydraulisch arbeitenden Kraftmeßdosen
ausgerüsteten Prüfstandes kosten, beträgt ihre Meßungenauigkeit immer noch ca. +
1 t.
-
Nur der Vollständigkeit halber soll noch die Prüfung bei dynamischer
Beanspruchung erwähnt werden. Solche sogenannten "Rüttelprüfstände
"
enthalten im Prinzip ebenfalls mit Dehnunasmcßstrcifen bestückte Vorslzannullgsmeßköc.
Glcichzeitig werden Rüttelbewegungen erzeugt, so daß die Vorspannung bei dynamischer
Beanspruchung gemessen werden kann.
-
Die Verwendung des bei der Schraubenmontane und auch bei der Schraubenprüfung
zugrundegelegten Gesamtreibwertes ges setzt voraus, daß der Gewindereibwert pgew
der oft fälschlich auch als S bezeichnet wird, gleich dem Kopfreibwert pK ist, denn
nur dann gilt u ges = p = (siehe auch das Beiblatt 1).
-
Diese Grundvoraussetzung der Schraubenmontage und der Schraubenprüfung
trifft jedoch erfahrungsgemäß nicht immer zu.
-
Starke Abweichungen ergeben sich beispielseise dann, wenn das Gewinde
mit einer "Klebesicherung" versehen wird. Diese Klebesicherung kann entweder durch
Füllung des Gewindespaltes bei der blontage mit einem flüssigen, polymerisierenden
Klebstoff oder durch vorherige Beschichtung des Gewindes mit mikroverkapselten Klebstoff/Binder-Mischungen
erfolgen, wobei die Kapseln bei der Montage aufgebrochen werden, so daß die Komponenten
miteinander reagieren und auspolymerisieren können.
-
Solche Klebesicherungen erhalten in allen Industriezweigen eine immer
stärkere Bedeutung.
-
Insbesondere bei Verwendung von Klebesicherungen wird inzwischen die
Notwendigkeit einer getrennten Berücksichtigung und damit auch Messung von Kopf-
und Gewindereibung anerkannt.
-
Dies ist jedoch mit den herkömmlichen Schraubenprüfgeräten nicht möglich,
bei denen entweder überhaupt keine Reibwertmessungen oder nur sehr aufwendige Messungen
der Kopfreibnomente möglich waren.
-
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur
statischen Prüfung einer Schraube oder eines Gewindebolzens der angegebenen Gattung
zu schaffen, bei der die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.
-
Insbesondere soll eine Vorrichtung vorgeschlagen werden, die trotz
eines konstruktiv einfachen Aufbaus die Bestimmung der Reibwerte mit hoher Genauigkeit
ermöglicht.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zur Messung der Vorspannung
eine Vorrichtung verwendet wird, die gekennzeichnet ist durch ein Gehäuse, eine
in der Bodenplatte des Gehäuses gelagerte Verstellspindel, einen mit der Verstellspindel
verbundenen Käfig, der im oberen Teil ein Axiallager aufweist, eine Kraftmeßvorrichtung,
die mit dem Axiallager und dem im oberen Käfig angeordneten Axiallager verbunden
ist, eine im oberen Teil des Käfigs verdrehsicher fixierte Mutter und einen in der
oberen Stirnfläche des Gehäuses verdrehsicher angeordneten Einsatz, der mit einer
Bohrung für die Durchführung des Schaftes der zu prüfenden Schraube versehen ist.
-
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt z.B. in der Möglichkeit,
bekannte Kraftmeßvorrichtungen einzusetzen, da mit solchen Geräten Kräfte mit hoher
Genauigkeit bestimmt werden können. Es sind z.B. übliche Zug- und/oder Druckkraftmeßvorrichtungen
für den Einsatz in die erfindungsgesße Vorrichtung geeignet. Es werden bevorzugt
Ringkraftmesser, Dehn- und Stauchelemente mit Dehnungsmeßstreifen oder mechanischer
oder optischer Dehnungsmessung, hydraulische oder elektrische Kraftmeßdosen verwendet.
Die im Handel erhältlichen Ringkraftmesser weisen üblicherweise eine Meßunsicherheit,
bezogen auf den Endwert, von '- + 0,2 X auf. Trotz dieser extrem hohen Genauigkeit
der Kraftmessung sind solche Kraftmeßvorrichtungen relativ preisgünstig, so daß
die erfindungsgemäße Vorrichtung mit relativ geringen Kosten gefertigt werden kann.
-
Zweckmäßigerweise ist die für Llartungs- und Reparaturarbeiten sowie
zur Anderung des Meßbereiches auswechselbare und in Längsrichtung der Schraube verdrehsicher
verschiebbare Kraftmeßvorrichtung zwischen der Stirnfläche der Schraube, also dem
Schaftende der Schraube, und einem Widerlager angeordnet, welches die von der Schraube
auf den Kraftmesser ausgeübten Kräfte aufnehmen kann.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind sowohl für die Auflagescheibe
für den Schraubenkopf als auch für die Mutter fixierbare Axiallager vorgesehen,
die auf noch zu erläuternde Weise angeordnet sind, so daß wahlweise entweder der
Gesamtreibwert zuges (siehe Beiblatt 1) oder der Gewindereibwert pGew (siehe Beiblatt
2) oder der Kopfreibwert pK (siehe Beiblatt 3) ohne große apparative Umstellungen
bestimmt werden können.
-
Dabei wird die jeweils erreichte VorsDannung FV jeweils durch den
Kraftmesser festgestellt und a-gezeigt, während gleichzeitig das aufgebrachte Drehmoment
bestimmt wird. Aus der Vorspannung und dem Drehmoment können abrand der bekannten
Werte der Schraube dann die einzelnen Reibwerte rechnerisch ermittelt werden.
-
Zweckmäßigerweise ist ein herausnehmbarer "Prüfeinsatz" vorgesehen,
der in einen Montagetisch des Gerätes verdrehsicher eingesetzt werden kann. Diese
Einsätze enthalten vorzugsweise die Auflagescheibe sowie das Axiallager für den
Schraubenkopf. Durch Verwendung mehrerer Einsätze können gleichzeitig mehrere Schrauben
auf die Prüfung vorbereitet werden, wie es insbesondere bei Verwendung von Klebesicherungen
zxieckmäßig ist, da sich hierdurch eine Zeiteinsparung erreichen läßt.
-
Durch geeignete Zusammenschaltung und Bewegung der einzelnen Teile
lassen sich schließlich auch noch andere Parameter der
Schraube
bestimmen sowie auch eine Eichung von Drehmomentmessern durchführen, wie im folgenden
erläutert werden soll.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
in den Unteransprüchen zusammengestellt.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegende, schematische Zeichnung näher erläutert, deren einzige
Figur einen Schnitt durch die gesamte Vorrichtung zur Prüfung von Schrauben zeigt.
-
In einem formstarren, zylindrischen Gehäuse 8, das mit Sicht-und Bedienungsöffnungen
10 versehen ist, befindet sich als zentrales Meß- und Anzeigeelement z.B. eine handelsübliche
Kraftmeßvorrichtung. Ein solches einstrument hat üblicher weise die Form eines geschlossenen,
vollkommen symmetrischen Rings. Sein Meßprinzip beruht auf der elastischen Verformung
des Rings unter der Einwirkung der zu ermittelnden Druck- oder Zugkraft. Diese Verformung,
die als Durchmesseränderung des Rings festgestellt werden kann, ist ein Maß für
die Größe der einwirkenden Kraft, wobei die Durchmesseränderung von ull bis Vollast
im allgemeinen in der Größenordnung von 1 mm liegt.
-
Solche Kraftmesser sind im Hande' mit einer Meßunsicherheit z.B.
-
von = - 0,2 7, bezogen auf den Endwert, erhältlich..
-
Die z.B. an einer Präzisions-Feinme,unr angezeigten Einheiten werden
durch eine mitgelieferte Eichkurve und Tabelle ausgewertet. Da die Eichkurve praktisch
eine Serade ist, können auch alle Zwischenwerte einfach interpoliert werden.
-
Solche Kraftmeßvorrichtungen sowie die d2zug2hörigen Gelenkköpfe für
die Einkoppelung der zu messenden Kraft sind in verschiedenen Ausführungsformen
und insbesondere für verschiedene Meßbereiche erhältlich, so daß durch Auswechseln
des Kraftmessers beispielsweise insgesamt ein Meßbereich von 50N bis O,lMNüberstrichen
werden kann.
-
Der in der Figur nur schematisch dargestellte Kraftmesser 3 ist über
Stifte 3c in Langlochern 8a verdrehsicher, jedoch axial verschiebbar gelagert und
zwischen der oben im Gehäuse 8 angeordneten Prüfeinheit und einer unteren Verstelleinrichtung
eingespannt.
-
Die obere Prüfeinheit nimmt die zu untersuchende Schraube 1 auf, wobei
die Schraube 1 bei Bedarf auch außerhalb der Vorrichtung auf die Prüfung vorbereitet
werden kann. Zu diesem Zweck ist die obere Stirnfläche c des Gehäuses 8 als Montagetisch
ausgebildet, in dem eine öffnung 9a vorgesehen ist.
-
In dieserUffnung 9a ist vorzugsweise ein herausnehmbarer Einsatz 4
verdrehsicher angebracht.
-
Der Einsatz 4 ist mit einer zentralen, zylindrischen Bohrung 4a versehen,
durch die der Schaft lb der Schraube 1 so geführt werden kann, daß die landung des
Schaftes Ib nicht an der Bohrung 4a anliegt.
-
Auf dem Einsatz 4 liegt ein feststellbares Axiallager 7a auf, das
ebenfalls mit einer Bohrung für die Durchführung des Schraubenschaftes 1b versehen
ist.
-
Zwischen dem fixierbaren Axiallager 7a und dem Kopf bzw. der obe aufliegenden
Mutter la der Schraube 1 befindet sich schließlich noch eine Auflagescheibe 2, die
ebenfalls eine Bohrung für die Durchführung des Schraubenschaftes lb aufweist.
-
Durch entsprechende Auswahl der Durchmesser der Bohrungen des Einsatzes
4, des fixierbaren Axiallagers 7a und der Auflagescheibe 2 lassen sich diese Teile
unterschiedlichen Schaftdurchmessern und damit verschiedenen Schraubentypen anpassen.
-
Die Auflagescheibe 2 kann in Abhängigkeit von der Art der durchzuführenden
Prüfung ausgewechselt werden, wie im folgenden noch erläutert werden soll.
-
Die Vorbereitung der mit oder ohne Sicherungsmittel montierten Schrauben
1 kann mittels des herausnehmbaren Prüfeinsatzes 4 ausserhalb der eigentlichen Vorrichtung
erfolgen, so daß die Vorrichtung nicht durch kiese Vobereitung blockiert wird.
-
I,ci Verwendung mehrerer Prüfeinsatzc 4 cinschlicßlich vcrscoiedencr
Axiallager 7a und Auflagescheiben 2 lassen sich damit beträchtliche Zeiteinsparungen
crreichen. Dies gilt insbesondere bei Verwendung von Klebesicherungen, die eine
bestimmte Polymerisationszeit benötigen.
-
Das untere Ende des Schraubenschaftes lb ragt durch eine oeffnung
6a in einen Käfig 6. 1 diesen Käfig 6 st eine auswechselbare teer 5 verdrehsicher
an9ebracht, deren Gewinde dem Gewinde der zu prüfenden Schraube 1 cntspricnt.
-
Das Gewinde der Mutter 5 ist so angeordnet, daß bei der Einführung
des Schraubenschaftes Ib in den Käfig 6 das Gewinde des Schraubenschaftes ib in
das Gewinde der Mutter 5 eingeschraubt werden kann.
-
Während sich die Mutter 5 am oberen Ende des Käfigs 6 befindet, ist
am unteren Ende des Käfigs 6 ein fixierbares, also feststellbares
Axiallager
7b fest mit dem Käfig 6 verbunden.
-
Die obere Kraftfläche 3a des Kraftmessers 3 liegt auf dem Axiallager
7b auf.
-
Wie man in der Figur erkennen kann, befindet sich die Kraftfläche
3a am Ende eines Vorsprungs, der durch eine Oeffnung 6b in den Käfig 6 ragt, so
daß sein Ende mit der Kraftfläche 3a auf dem fixierbaren Axiallager 7b liegt Der
untere, tiefste Bereich des Kraftmessers 3 ist ebenfalls mit einem Vorsprung versehen,
der durch eine Offnung 6'b in einen weiteren Käfig 6' ragt. Das Ende des Vorsprungs
ist als untere Kraftfläche 3b ausgebildet, die an einem Axiallager 13 anliegt, das
sich in dem Käfig 6' befindet.
-
Am unteren Ende des Käfigs 6' ist eine weitere Oeffnung 6'a vorgesehen,
durch die das obere Ende 12a einer Verstellspindel 12 in. den Käfig 6' ragt und
dort fest angebracht ist.
-
In ihrem mittleren Bereich ist an der Verstellspindel 12 einstückig
ein Schraubenkopf 12c zur Ausübung eines Drehmomentes auf die Verstellspindel 12
ausgebildet, während das untere Ende 12b der Verstellspindel 12 drehbar über ein
Gewinde im Boden 11 des Gehäuses 8 gelagert ist.
-
Bei einer Drehung der Verstellspindel 12 mittels Ausübung eines Drehmomentes
über den Schraubenkopf 12c verschiebt sich also die Verstellspindel in ihrer Längsrichtung
nach oben
oder nach unten, wodurch ebenfalls eine Vorspannung auf
die Schraube 1 aufgebracht werden kann.
-
Je nach Bedarf kann die Verstellspindel 12 sowohl manuell als auch
maschinell bedient werden. Dieses Drehmoment ist in der Figur durch den Pfeil 15
angedeutet.
-
Das durch den Pfeil 14 angedeutete Drehmoment auf den Schraubenkopf
la kann bei manueller Bedienung mittels eines geeichten Drehmomentschlüssels oder
bei maschineller Bedienung über Getriebe mit Drehmomentanzeige aufgebracht werden.
-
Im folgenden sollen verschiedene Einsatzmöglichkeiten dieser Vorrichtung
erläutert werden, wobei zunächst die Ermittlung der verschiedenen, oben erwähnten
Reibwerte beschrieben werden soll.
-
Zur Ermittlung des Gesamtreibwertes ges werden zunächst die Axiallager
7a und 7b fixiert. Weiterhin wird die Schraube 1 durch die Bohrungen der Auflagescheibe
2, des Axiallagers 7a und des Prüfeinsatzes 4 geführt. Dieser Arbeitsgang kann auch
getrennt von der Vorrichtung durchgeführt werden.
-
Schließlich wird die Schraube 1 somit in das im Käfig 6 fixierte Gewinde
der Mutter 5 eingeschraubt, daß der Schraubenkopf la auf der Auflagescheibe 2 aufliegt.
Damit ist die erforderliche Kraftschlüssigkeit für die Prüfung erreicht.
-
Bei der Durchführung der eigentlichen Prüfung wird die Schraube 1
mit einem kontrollierten Drehmoment 14 angezogen.
-
Dabei zeigt der Kraftmesser 3 die erreichte Vorspannkraft FV in Abhängigkeit
von dem Anziehdrehmoment hIAan. Aus den ermittelten Werten für die Vorspannkraft
FV und das Anziehdrehmoment MA sowie den bekannten Werten der Schraube kann dann
der Gesamtreibwert zuges aus den Formeln berechnet
werden, die
dem Beiblatt 1 entnommen werden können. Dort ist auch eine Beispielsrechnung für
eine bestimmte Schraube angegeben.
-
Soll zu einem bestimmten Zeitpunkt der Prüfung, also auch während
des Anziehens der Schraube 1, die Gewindereibung pGew bestimmt werden, so muß der
Einfluß der Kopfreibung K auf die Gesamtreibung ausgeschaltet werden. Zu diesem
Zweck wird das fixierte Axiallager 7a gelöst, so daß sich dieses Lager und damit
auch die Auflagescheibe 2 mit dem Schraubenkopf la drehen können. Die noch verieibende
Wälzkörperreibung ist so klein, daß sie für die Praxis vernachlässigbar ist.
-
Da das Axiallager 7b fixiert bleibt, wird die am Kraftmesser 3 bestimmte
Vorspannung Fy von der Gewindereibung beefnflußt, so daß der Gewindereibwert pGe
aus den Werten für die Vorspannung Fy und das Anziehdrehmoment MA mittels der Formeln
bestimmt werden kann, die dem Beiblatt 2 entnommen werden können. Auch hier ist
wieder eine Beisp elsrechnung für einen bestimmten Schraubentyp angegeben.
-
Soll zu einem beliebigen Zeitpunkt der Prüfung die Kopfreibung bestimmt
werden, so muß die Gewindereibung ausgeschaltet werden. Zu diesem Zweck wird das
fixierte Axiallager 7b gelöst, so daß sich bei der Drehung des Schaftes 1b die Mutter
5 und damit auch der Käfig 6 mitdrehen können.
-
Da das Axiallager 7a fixiert bleibt, verursacht die von dem Kraftmesser
3 angezeigte Vorspannung FV in diesem Fall das Kopfreibmoment (MK), so daß der Kopfreibwert
pK aus den gemessenen Werten für die Vorspannung FV und das Anziehdrehmoment MA
(=MK) aus den Formeln berechnet werden kann, die dem Beiblatt 3 entnommen werden
können. Dort ist auch eine Beispielsrechnung für eine bestimmte Schraube angegeben.
-
Wird vom Beginn der Prüfung an nur das Axiallager 7b fixiert, so erfolgt
bereits die Montage ohne Kopfreibung. d.h. es wird nur die Gewindereibung auf die
oben erwähnte Weise ermittelt. Zu jedem Zeitpunkt der Prüfung kann jedoch die Kopfreibung
wieder zugeschaltet werden, um bei Bedarf auch zusätzlich noch die Gesamtreibung
zu berechnen.
-
Wenn auf die oben erw«hnte Weise die Kraftschlüssigkeit für die Prüfung
erreicht wird, bei welcher der Schraubenkopf la auf der auswechselbaren Auflagescheibe
2 aufliegt, so kann auf die Verstellspindel 12 ein Drehmoment 15 ausgeübt werden,
wodurch diese gedreht und damit in ihrer Längsrichtung verschoben wird. Auf diese
Weise läßt sich eine Vorspannkraft erzeugen, obwohl die Schraube 1 und das Gewinde
der Mutter 5 stationär bleiben. Nun kann auf die oben beschriebene Weise während
einer beliebigen, von der Drehung der Verstellspindel 12 abhängenden Vorspannung
Fy der momentane Gewindereibwert pGew oder der momentane Kopfreibwert pK oder der
Gesamtreibwert ges ohne vorangegangene Montagebeanspruchung von Gewinde und Kopfauflage
ermittelt werden.
-
Weiterhin können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch ohne und
mit Vorspannung eingesetzte mechanische oder stoffschlüssige Sicherungen, z.B. Klebesicherungen,
hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Kopf- und Gewindereibung, Losdreh-(bei mechanischer
Sicherung) und Losbrechmoment (bei Klebesicherung) geprüft werden.
-
Es gibt bekanntlich auch Eich-Schrauben sowie Muttern mit zugehörigem
Gewinde. Solche qualitativ hochwertigen, gehärteten und geschmierten Elemente zeichnen
sich durch einen definierten Oberflächenzustand und einen gewährleisteten Gewindereibwert
aus.
-
Wird als Prüfschraube 1 eine solche Eichschraube sowie eine Mutter
5 mit zugehörigem Gewinde eingesetzt und die Nopfreibung z. B. durch Auswahl eines
geeigneten Materials für die Auflagescheibe 2 ausgeschaltet, so kann aus dc bekannten
Gewindereibwert pOew und der ermittelten Vorspannung FV jederzeit das Anziedrehmoment
MA aus der Bestiintnungsgleichung errechnet werden, die im Beiblatt 2 und Beiblatt
3 angegeben ist. Auf diese Weise ist eine Eichung, beispielsweise von Drehmomentschlüsseln,
möglich.
-
Und schließlich können durch Verwendung eines zusätzlichen Regelantriebs
für die Verstellspindel 12 unterschiedliche Flanschsteifigkeiten bei konstantem
Anziehdrehmoment MA simuliert werden.
-
Errechnung des Gesamtreibwertes Uges Die allgemeine Bestimmungsgleichung
lautet:
2. Vorausgesetzt, daß
Damit Damit errechnet sich
Darin bedeuten: MA = Anziehdrehmoment (cnkp) Fv = Uorspannkraft (kp) P = Gewindesteigung
(cm) nach JSO da = Flanken-# des Bolzengewindes (cm)
Wirkungsradius der Kopfreibung entsprechend
worin Da = Kcpf- (entsprechend 0,9 Schlüsselweite bei 6-kt-Kopfschrauben) D; = Durchgangsloch-4.Bespiel
für Schraube M 10 (nach DIN 933) mit P = 0,15 cm, d2 = O, 90 26 cm, D« = 1,7 cm
und D; = 1,1 cn:
Errechnung des Gewindereibwerts ;tw Die allgemeine Bestimmungsleichung
lautet:
entsprechend: MA = Msteigung + MGewinde + M kopf 2.Wenn MKopf = 0 (wegen Axiallager
unter Kopf), so wird MA = FV'(O,159.P)+ FV .µGew. (C,578.d2) 3.Somit ergibt sich
Darin bedeuten: MA= Anziehdrehmoment (cmkp) Fv = Vorspannkraft (kp) P = Gewindesteigung
(cm) nach JSO da = Flanken- dos Bolzengewindes (cm) Beispiel für Schraube M 10 (nach
DIN 933) mit P = 0,15 cm und da = 0,9026 cm: MA - FV.0,0238 µGew = Fv.0,5217
Errechnung
des Kopfreibwerts UK 1. Im vorliegenden Fall entfallen aus der allgemeinen Bestimmungsgleichung
(siehe Beiblatt 1 und 2) sowohl die Momentenanteile MSteigung als auch MGewinde.
Damit ist MA= MKopf 2. Somit wird DKm MA=Fv.µK.(2) kann ist
Darin bedeuten: MA = Anziehdrehmoment (cmkp) Fv = Vorspannkraft (kp)
Wirkungsradius der Kopfreibung entsprechend
worin Da = Kopf- (entsprechend 0,9s5chlüsselweite bei 6-kt-Kopfschraube) D; = Durchgangsloch.%
8eispiel für Schraube M 10 (nach DIN 933) mit Dα = 1,7 cm und D; = 1,1 cm:
r = MA Fv.O,7107
L e e r s~e i t e