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Faltbarer Transportbehälter
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Die Erfindung bezieht sich auf aus biegsamen Stoffen hergestellte,
im Leerzustand faltbare Transportbehälter für Flüssigkeiten, Gase oder andere fließfähige
Materialien.
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Solche beispielsweise aus gummierten oder mit Kunststoff beschichteten
Geweben hergestellte flexible Großbehälter sind für die Speicherung und vor allem
auch für den Transport von leicht- wie auch zähflüssigen Stoffen, Trink- oder Löschwasser,
Lebensmitteln, Chemikalien u. dgl.
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oder Gasen üblich und gebräuchlich, da sie als Einheit auf Kraftfahrzeugen
oder Schiffen verladen und beliebig umgeschlagen oder für längere Zeit abgestellt
werden können. Ihr besonderer Vorteil gegenüber starrwandigen Behältern besteht
zudem darin, daß sie sich auf ein im Vergleich zu ihrem Fassungsvermögen außerordentlich
kleines und leichtgewichtiges Leervolumen zusammenfalten lassen. Andererseits wirft
die flexible Bauweise aber auch wieder Stabilitätsfragen auf: Wellenbevegungen und
anderen durch Trägheitskräfte hervorgerufenen Masseverschiebungen und Strömungen
des Füllgutes, aber auch äußeren Krafteinwirkungen wie Winddruck u.a. suchen die
Behälter durch mehr oder weniger starke Verformungen ihrer biegsamen Wandungen und
Lageänderungen nachzugeben. Sie zeigen daher, einem Gelatineblock vergleichbar,
ein unerwünscht labiles, statisch unbestimmtes Verhalten und erfordern allein schon
aus Sicherheitsgründen stets eigene Verspannungen, Abstützungen und andere besondere
Maßnahmen, sie gegen Ausweichbewegungen und Verformungen größeren Ausmaßes festzulegen.
Der Erfindung liegt demgegenüber als Aufgabe zugrunde, die Behälter unter Verzicht
auf arbeits- und preisaufwendige und zu höheren Gewichten führende Hilfsmittel durch
eine neuartige Anordnung und Gestaltung ohne Beeinträchtigung der aus ihrer biegsamen
Bauweise herrührenden Vorteile gegen die im Transport wie in der Lagerung auftretenden
Krafteinwirkungen zu stabilisieren.
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Nach der Erfindung zeichnen sich Transportbehälter der eingangs geschilderten
Art
dadurch aus, daß sie aus zwei oder mehr schlauchförmigen, auf im wesentlichen ihre
ganze Länge über einen geringen Bruchteil ihres Außenmantelumfanges ohne gegenseitige
Verbindung ihrer Innenräume aneinander befestigten Teilbehältern zusammengesetzt
sind, wobei die Teilbehälter gemäß einem wichtigen Teilmerkmal der Erfindung wenigstens
an einem Stirnende einen nach einer Durchmesserlinie verlaufenden, im Leerzustand
auf der den Teilbehältern gemeinsamen Grundfläche aufliegenden und im gefüllten
Zustand unter einem spitzen Winkel hochgeschwenkten Faltverschluß aufweisen. Im
Bereich des Faltverschlusses können die Behälterwandungen stoffschlüssig unlösbar
untereinander verbunden sein.
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Vorteilhaft sind sie aber stattdessen durch ein lösbar aufgeschobenes
starres Schlitzrohr in an sich bekannter Weise formschlüssig miteinander verbunden,
um das Innere der Teilbehälter für Reinigungszwecke oder Ausbesserungsarbeiten zugänglich
zu machen.
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Die erfindungsgemäen Behälter zeigen unabhängig von der Art und Beschaffenheit
des Füllgutes eine überraschende Ligenstabilität. Ihrer Grundkonzeption nach Mehrfachbehälter,
bilden sie doch jeweils eine einzige, zusammenhängende Einheit, die sowohl im gefüllten
Zustand wie auch leer und zusammengefaltet gleich gut und ohne Schwierigkeit nicht
anders als andere, bekannte biegsame Großbehälter zu handhaben und zu verladen ist.
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Unter dem Einfluß innerer oder äußerer Kräfte aus Transportbewegungen,
Winddruck u. dgl. stützen sich die Teilbehäiter, deren Füllgut sich stets nur innerhalb
des verfügbaren Teilvolumens ohne Ausweichmöglichkeiten in Nebenhälter hinein verschieben
kann, derart wirksam geEeneinander ab, daß auf Verschnürungen, Spannbänder und andere
zusätzliche Hilfsmittel vollkommen verzichtet werden kann. Wie sich in der Praxis
erwiesen hat, liegen die neuartigen Behälter beim Transport auf Straßen-Kraftfahrzeugen
selbst im voll gefüllten Zustand unter der Einwirkung extremer Trägheitskräfte beispielsweise
als Folge von Notbremsungen aus hoher Fahrgeschwindigkeit heraus sowohl in Längs-
als auch in Querrichtungen auf ihrer Unterlage fest und lassen nicht mehr als nur
unbedeutende Verformungen erkennen. Dieses nicht vorhersehbare Verhalten der erfindungsgemäßen
Behälter ist auf die im Vergleich zu einem Einzelbehälter gleichen Füllvolumens
beträchtlich verbreiterte Grundfläche im Zusammenwirken mit der über ihre
ganze
Länge durchlaufenden flächenhaften Klebe- oder Haftverbindung der demungeachtet
volumenmäßig voneinander getrennten Teilbehälter zurückzufuhren. Der im Vergleich
zu einem üblichen Faltbehälter gleichen Volumens wesentlich kleinere Durchmesser
der Teilbehälter erlaubt zudem eine die Schwallbewegungen des flüssigen Behälterinhaltes
wirksam unterdrückende höhere t'berdruckbeaufschlagung mit einem Druckgas oder Druckluft.
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Eine wichtige Voraussetzung für das Zustandekommen der vorteilhaften
Wirkung der Erfindung ist die Ausrüstung der Teilbehälter mit voneinander getrennten
eigenen Füll- und Entleerungsarmaturen an gleichen Stirnenden, womit die volumenmäßige
Unabhängigkeit der Teilbehäiter untereinander vervollständigt und sichergestellt
wird. Da andererseits aber auch stets Ubereinstimmung in dem Füllzustand der Teilbehälter
herrschen muß, empfiehlt es sich, die Füll- und Entleerungsarmaturen der Teilbehälter
an einen gemeinsamen Anschluß zu führen und damit die zwar räumlich getrennte aber
gleichzeitige und gleiche Eingabe bzw. Entnahme von Füllgut zu ermöglichen. Die
gleichlaufenden Bewegungen der biegsamen Wände an beiden Teilbehältern beim Füilen
wie auch beim Entleerenwaden wesentlich durch die diametral über die Stirnenden
verlaufenden Faltverschlüsse gesteuert und gefördert.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines busführungsbeispiels
verdeutlicht. In der Zeichnung ist: Fig. 1 ein erfindungsgemäßer Transportbehälter
in Ansicht auf das hintere Stirnende; Fig. 2 eine Seitenansicht des Transportbehälters
und Fig. 3 eine Ansicht auf das vordere Stirnende des Transportbehälters im voll
ausgezeichneten leeren und im gestrichelt angedeuteten gefüllten Zustand.
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Der gezeichnete Transportbehälter ist aus zwei unter sich identischen
Einzelbehältern 4 zusammengesetzt. Jeder der Einzelbehälter 4 ist in Form eines
zylindrischen Schlauchkörpers aus gummiimprägniertem Gewebe oder ähnlichen biegsamen
Stoffen hergestellt und beiderseits durch Faltverschlüsse 14 abgeshlossen. An den
aneinanderstoßenden Umfangsbereichen X ihres Außenmantels sind die Einzelbehälter
mit Hilfe aufgesetzter Laschen 5 über ihre ganze Länge haftend unlösbar miteinander
verbunden, so daß sie eine einzige, in zwei voneinander unabhängige Kammern unterteilte
Transporteinheit bilden. Beide Einzelbehälter sind mit jeweils einem eigenen Füll-
und Entleerungsventil 6 versehen, wobei gemäß der Darstellung in Fig. 3 als vorteilhafte
Variante ein über Verbindungsschläuche oder -rohre 7 an beide Einzel ventile 6 angeschlossener
Sammelanschluß 8 vorgesehen sein kann.
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Der Abschluß des vorderen, die Armaturen 6 tragenden Stirnendes der
Einzelbehälter 4 mit dem gezeichneten Faltverschluß 14 ist nicht zwingend; vielmehr
könnten diese Behälterenden stattdessen auch kegelig, kuppenförmig oder in beliebiger
anderer Weise gestaltet sein. Wichtig dagegen ist die Anwendung dieses erfindungswesentlichen
Merkmals auf die Ausbildung und Formgebung des hinteren Behälterendes. Die Behälterwandungen
sind in diesem Falle abgeflacht zusammengezogen und nach einer Durchmesserlinie
aufeinandergelegt und - gegebenenfalls unter Beifügung ein- oder aufgelegter Verstärkungsstreifen
- miteinander verklebt. Anstelle einer praktisch unlösbaren Haftverbindung könnte
aber auch beispielsweise mit Hilfe eines axial aufschiebbaren starren Schlitzrohres
ein lösbarer Schlitzverschluß eingerichtet werden, um das Behälterinnere für Unterhaltungs-
und Reinigungsarbeiten zugänglich zu machen.
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Wie in der Vorderansicht gemäß Fig. 3 veranschaulicht ist, liegen
die Einzelbehälter 4 im vollkommen entleerten Zustand unter Einschluß der Verbindungszone
x teilweise einander Uberlappend flach zusammengefaltet aber mit ihrer größten Querausdehnung
auf der gemeinsamen Grundfläche 9, beispielsweise der Ladefläche eines Straßenkraftfahrzeuges,
auf.
Mit dem Einfüllen des flüssigen oder gasförmigen Transportgutes blähen sich beide
Einzelbehälter 4 gleichzeitig und in gleichem Maße zunehmend auf, um sich fortschreitend
der zylindrischen Endgestalt anzunähern. Die Faltverschlüsse 14 führen dabei eine
gleichgerichtete und in jedem Augenblick parallele Schwenkbewegung von Null bis
zu einem Winkel in einer Größenordnung von - gemäß dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
- etwa 450 gegen die Grundfläche 9 aus.
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Neben der Verwendung als Vorratsbehälter lassen sich die erfindungsgemäßen
Behälter mit besonderem Vorteil auch als Gewichtskörper für Sperren, z.B. zum Verstärken
oder Ausbessern von Deichen, Kanaldämmen und in ähnlichen Katastrophenfällen anstelle
der hierfür sonst üblichen Sandsäcke einsetzen. Ihre leichte Transportierbarkeit,
schnelle Verfügbarkeit und ihre Unabhängigkeit von eigens vorzusehenen Abspannelementen
machen sie für solche Zwecke allen anderen Hilfsmitteln überlegen.