DE2748221C3 - Verfahren zur Herstellung von Harnstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HarnstoffInfo
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Description
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei einem Kreisprozeß zur Herstellung von Harnstoff die
Reaktionsvorrichtung unterteilt in zwei zugeordnete, jedoch voneinander getrennte Reaktionszonen (1. und 2.
Reaktionszone), wobei die Trennwand dieser beiden Zonen als Wärmeaustauscherfläche ausgebildet ist.
Frisches Ammoniak und Kohlendioxid werden mit einem Teil des überschüssigen rückgeleiteten Ammoniaks
der ersten Reaktionszone zugeführt, in der eine exotherme Reaktion stattfindet. Die Kondensate aus
der Carbamatzersetzung und der Restteil des rückgeleiteten überschüssigen Ammoniaks werden in die zweite
Reaktionszone geleitet, worin eine endotherme Reek's tion abläuft. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme
erreicht man bei hoher Wärmewirtschaftlichkeit verbesserte Ausbeuten,
Im allgemeinen wird Harnstoff hergestellt durch Synthese aus NHj und CO2 bei erhöhtem Druok und
in erhöhter Temperatur. Die Reaktion ist nicht vollständig
und nur ein Teil der Reaktionspartner wird zu Harnstoff
umgesetzt
Die bisherigen Synthese-Vorrichtungen benötigen eine Rückführung der gesamten nicht umgesetzten
i*eaktionspartner in die Reaktionsvorrichtung (vollständiger
Kreislauf), so daß man schließlich eine vollständige Umsetzung von NH3 und CO2 erhielt, wobei es eine
Anzahl von Verfahren für die verschiedensten Maßnahmen gibt. In bekannten vollständigen Kreisprozessen
werden nicht umgesetzte Reaktionskomponenten zur Rückleitung des gesamten nicht umgesetzten CO2 und
eines Teils des nicht umgesetzten NHj in die Reaktionsvorrichtung in Form einer wäßrigen Lösung
von Ammoniumcarbonat rückgeführt und eine be-
>-> stimmte Rückführung von restlichem Ammoniak in
hochreinem Zustand erreicht
Nach der DE-AS i 4 68 628 wird frisches Ammoniak
im Gegenstrom zum Reaktionsgemisch geführt und aus dem Reaktionsgemisch freigesetztes Ammoniak und
in Kohlendioxid mit frischem Ammoniak in die Synthese
geleitet Die dafür angewandte Vorrichtung umfaßt einen Autoklaven und einen Abstreifer. Andererseits
wird Ammoniak als wäßrige Ammoniurncarbonatlösung
und teilweise in reinem Zustand rückgeführt. Bei älteren
j-, Harnsioffanlagen wird nur ein Teil der Reaktionspartner
zu Harnstoff umgesetzt (bei einem Durchgang oder bei einem nur teilweisen Kreisprozeß), d. h. in der
Reaktionsvorrichtung fand nur eine teilweise Rückführung der nicht umgesetzten Reaktionspartner — wenn
überhaupt — statt.
Bei allen diesen Kreisprozessen wird in die Reaktionsvorrichtung frisches Synthesegas (NHj + CO2)
eingespeist, welches innig gemischt ist mit rückgeleiteten wäßrigen Ammoniumcarbamat- und/oder Ammoni-
> umcarbonatlösungen enthaltend überschüssiges Ammoniak, wobei auch überschüssiges Ammoniak rückgeleitet
werden kann.
Bei vollständigen Kreisprozessen arbeitet die Reaktionsvorrichtung
adiabatisch. Die eingespeisten Produk-
v> te (frische Reaktionspartner, rückgeführte Lösungen und überschüssiges rückgeführtes Ammoniak) sind innig
gemischt und die Wärmeenergie aus folgenden Reaktionen führt zu einer Temperatursteigerung auf den
gewünschten Wert:
CO2 + 2NH., — ■
OC
ONH4
NH,
ONH4
OC + 417,5 kcal/kg Carbamat
OC + 417,5 kcal/kg Carbamat
NH2
OC +- H2O - 70 kcal kg Harnstoff
NII1
Bei einmaligem Purchgang und einem teilweisen
Kreisprozeß ist die Reaktionsvorrichtung thermisch
nicht ausgeglichen, so daß überschüssige Wärme abgeführt werden muß; im allgemeinen dient sie dann
zur Erzeugung von Dampf, ι
Der Umsetzungsgrad von Synthesegas in Harnstoff wird durch erhöhte Temperatur und höhere Mol Verhältnisse
NHa: COi verbessert Nachteilig wirkt sich die
Anwesenheit von Wasser aus. Der Arbeitsdruck wird ausreichend hoch gehalten um zu gewährleisten, daß in
möglichst viel der Reaktionspartner in flüssiger Phase vorliegt (die Reaktionen müssen in flüssiger Phase
stattfinden). Der Dampfdruck der Reaktionsmasse erhöht sich mit steigender Temperatur und steigendem
Molverhältnis NH3.CO2 und sinkt mit steigendem r>
Wassergehalt. Die maximale Arbeitstemperatur ergibt sich aus der Korrosion der Werkstoffe und dem
Zersetzungspunkt des Harnstoffs.
Im allgemeinen kann man sagen, daß 2200C nicht
überschritten werden, so daß für die Innenauskleidung 2»
der Reaktionsvorrichtung korrosionsbeständige Werkstoffe wie Titan oder Zirkonium angewandt werden
müssen. Diese sind sehr kostspielig und führen bei der Konstruktion der Synthesevorrichtungen zu technischen
Problemen, insbesondere wenn hohe Arbeitsdrük- r> ke gefordert werden.
Für Arbeitstemperaturen zwischen 190 und 220°C sind jedoch, damit alle Reaktionspartner in flüssiger
Phase vorliegen, sehr hohe Drücke erforderlich wie zumindest 190 atü, was wieder zu hoher Energieaufnah- w
me, insbesondere für die Verdichtung von CO2, führt.
Bei Absireiferverfahren wird der Druck der Reaktionsvorrichtung
optimiert mit dem Zersetzerdruck in dem isobaren Kreis. Der Druck in der Reaktionsvorrichtung
übersteigt damit 155 atü nicht. r,
Folglich liegt das maximale Molverhältnis NH3: CO2,
welches man mit flüssigen Reaktionspartnern bei der maximalen Arbeitstemperatur von 185 bis 1900C erhält,
bei 3 bis 3,5. Unter solchen Bedingungen ist jedoch die Ausbeute begrenzt und überschreitet im allgemeinen -10
nicht 60% (Dezogen auf CO2). Bei den üblichen nicht
abstreifenden Verfahren mit vollständigem Rücklauf wird im allgemeinen bei einem Druck von 200 bis
400 atü, 190 bis 220°C und einem Molverhältnis NH3: CO2 3,6 bis 5 und H2O: CO2 0,5:1 gearbeitet, 4>
wodurch man eine Ausbeute (CO2) von 60 bis 80% erreicht.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht man hohe Ausbeuten selbst unter vergleichsweise
niedrigen Drücken und Temperaturen, ohne daß ein ;n hoher Energieverbrauch erforderlich ist. Auch werden
keine kostspieligen Werkstoffe oder Verfahrensbedingungen benötigt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann man einen Stripper-Prozeß anwenden bei einem niederen Druck im Stripper oder Abstreifer zur v>
Verbesserung der Carbamatzersetzung unter gleichzeitiger hoher Ausbeute in der Reaktionsvorrichtung.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird frisches Synthesegas (stöchiometrisch NHj + CO2) zusammen
mit einem Teil des überschüssigen rückgeführ- bo ten Ammoniaks in eine erste Reaktionszone eingespeist,
die durch eine wärmeaustauschende Fläche von einer zweiten Reaktionszone getrennt ist, wobei sich beide
Reaktionszonen innerhalb der gleichen Reaktionsvorrichtung befinden. In die zweite Reaktionszone werden b>
die Carbamatzer&ei'ungsprodukte zusammen mit dem restlichen Anteil an überschüssigem Ammoniak eingespeist.
Die beiden Reaktionszonen arbeiten unter dem gleichen Druck zwischen 100 und. 250 ata oder
unterschiedlichen Arbeitsdrücken, wobei in der ersten Reaktionszone gegenüber der zweiten ein höherer
Druck herrscht. Der Druckunterschied zwischen der ersten und zweiten Reaktionszone kann bis zu 200 ata
betragen.
In der ersten Reaktionszone kommt es zu einem wesentlichen Wärmeüberschuß gegenüber der für die
Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur erforderlichen Wärme. Der zweiten Reaktionszone wird die
benötigte Wärmeenergie zugeführt in Form des Oberschusses an Wärmeenergie der ersten Zone über
die wärmeaustauschende Trennwand.
Der zweiten Reaktionszone, der die Carbamat- und/oder Carbonatlösung zugeführt wird neben einem
Teil des überschüssigen Ammoniaks, kann — wenn nötig — auch noch ein geringer Anteil vor CO2 — nicht
über 10% — zugesetzt werden, um ein optimales Verhältnis NH3 :CO2 und H2O :CO2 zu erreichen und
die Wärmeenergieverhältnisse auszupichen.
Es ist wichtig, daß bei dem ei fin^ungsgemäßen
Verfahren das Verhältnis NH3: CO2 in den beiden
Reaktionszonen so eingestellt wird, daß es in der ersten Zone 2,5 :5 beträgt, indem man frische Reaktionspartner
und überschüssiges Ammoniak einspeist und in der zweiten Reaktionszone 3,5-8 ist, in die Carbamat
und/oder Carbonat zusammen mit dem restlichen Teil an Ammoniak rückgeleitet wird.
Die Harnstofflösung aus der ersten und zweiten Reakiionszone bei gleichem Arbeitsdruck oder auch
einem Druckunterschied (von 0 bis 200 atü) wird in die nachfolgende Behandlung für die Rückführung nicht
umgesetzter Reaktionsprodukte herangezogen.
Die Reaktionsvorrichtung mit den zwei Reaktionszonen bei unterschiedlichen Drücken ist besonders
brauchbar bei Abstreifverfahren, wo das Abstreifen der Lösung aus der Reaktionsvorrichtung und die Rückführung
des Carbamats in der Niederdruckzom: der
Reaktionsvorrichtung unter dem gleichen Druck stattfindet, wodurch man hohe Ausbeuten in der Vorrichtung
und gleichzeitig eine weitestgehende Zersetzung des Carbamats im Stripper oder Abstreifer erreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der Zeichnungen weiter erläutert.
F i g. 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens im Schema, wobei ein Abstreifen der
Harnstofflösung, die aus der Reaktionsvorrichtung kommt, stattfindet. Das Synthesegas (NHj + CO2) wird
bei 1 in die Reaktionszone 2, die unter höherem Arbeitsdruck steht, eingeleitet. Die Lösung des rückgeführten
Carbamats aus dem Carbamatkondensator 4 wird zusammen mit einem Teil von NHj, 5, über 3 der
Reak'ionszone 6 zugeleitet, die unter dem gleichen
Druck als isobarer Kreis den Carbamatzersetzer oder Abstreifer 7 und de.i Carbamatkondensator 4 umlaßt.
Die Harnstofflösung 8, enthaltend Carbamat und restliches NH3 aus der Reaktionszone 6 und die
Harnstofflösung 9 aus der Reaktionszone 2 gelangen in den Abstreifer 7, uer auf dem gleichen Druck wie die
Reaktionszeit 6 arbeitet.
Die Harnstofflösung 10 mit nur noch wenig Carbamat und geringen Restanteilen an Ammoniak wird vom
Boden des Zersetzers oder Abstreifers 7 abgezogen und zur Weiterbehandlung geführt. Die Dämpfe NHj + CO2
+ H2O aus dem Kopf des Zersetzers 7 gelangen über 11
in den Carbamatkondensalor 4. Die im Abstreifer 7 benötigte Wärmemenge zur Zersetzung des Carbamats
und zur Verdampfung von Ammoniak und Wasser wird von dem Dampfstrom 12 aufgebracht. Die bei der
Carbamatzersetzung freigesetzte Wärmeenergie und Kondensation der Dämpfe NH3-I-CO2-I-H2O dient zur
Dampferzeugung 13.
Die Reaktionszone 6, der Carbamatkondensalor und der Abstreifer 7 haben den gleichen Arbeitsdruck von
etwa 160 atü. Die Reaktionszone 2 arbeitet auf etwa 220 atü. Die in 2 entwickelte überschüssige Wärmeenergie
wird für die in der Reaktionszone 6 benötigte Wärme über die Austauscherfläche 14 übertragen.
Die F i g. 2 zeigt die Verhältnisse bei erfindungi.gemäßen Verfahren, wenn in den beiden Reaktionszonen
gleicher Druck herrscht. Über 1 wird wieder Synthesegas über die Düse 5 in die erste Reaktionszone 2
eingespeist. Die Carbamatlösung 3 und ein Teil des frischen Ammoniaks 5 treten über die Düse 8 ebenfalls
in die zweite Reaktionszone 2 ein. Durch die Wärme austauschende Fläche i4 wird die überschuBwänne aus
der ersten Reaktionszone 6 in die zweite Reaktionszone 2 überführt. Die aus den beiden Reaktionszonen
austretenden Harnstofflösungen werden in der Mischzone 20 gemischt und verlassen die Reaktionsvorrichtung
über die Düse 19 bei 9.
Folgende Beispiele erläutert die Erfindung.
In einer Vorrichtung nach F i g. 1 wurden in die erste
Reaktionszone eingeführt: 1274 kg NHj und 733 kg CO2
(NH,: CO2 = 4.5, H2O : CO2 = O). Reaktionsbedingungen:
190"C 220 atm: Ausbeute 83% (experimentell erhalten nach M a ν ro ν ic. Chem. Eng. Progress.
Bd. 70. 1974, S. 69-74 und A t s u k a - I η ο u e - j1 ο j i m
a . Am. Chem. Soc. centurial meeting. 4. bis 9. April 1976, New York).
Die erste Reaktionszone verließen 804 kg NH3.
124 kg CO2 und 830 kg Harnstoff mit 249 kg Wasser
(insgesamt 2007 kg).
Die Carbamatlösung 3 enthielt 247 NH3. 180 kg: CO2.
89 kg H2O. also insgesamt 516 kg, und wurde vereinigt
mit 103 kg Ammoniak, eingespeist über 5. Der zv/eiten
dem das Verhältnis NHj : CO2 5 und H2O : CO2 1,2 war.
Arbeitsbedingungen in der zweiten Reaktionszone: 185° C, 160 atm. Ausbeute 69%.
Aus der zweiten Reaktionszone 6 wurde abgeleitet: 254 kg NHj, 56 kg CO2,170 kg Harnstoff zusammen mit
140 kg Wasser, also insgesamt 620 kg. Durch Vereinigung der beiden Harnstofflösungen 9 und 8 aus den
beiden Reaktionszonen erhielt man 57 kg NH3, 180 kg CO2. 1000 kg Harnstoff zusammen mit 389 kg Wasser,
also insgesamt 2626 kg. Das Verhältnis NH3: CO2 war
4.6 und von H2O : CO2 0,24 bei einer Ausbeute von 80%.
Die vereinigten Harnstofflösungen 8 + 9 wurden dem Abstreifer 7 zugeführt, so daß man am Boden 280 kg
N H 3.30 kg CO2 und 1000 kg Harnstoff in 350 kg Wasser
abziehen konnte. Am Kopf des Abstreifers verließen 808 kg NH3, 150 kg CO2 und 39 kg Wasser. Der
Abstreifer arbeitete bei 160 atm und 215° C am Boden.
In dem Carbamatkondensator 4, der bei 160 atm und 185° C arbeitete, wurde das gesamte Wasser und CO2
und ein Teil des Ammoniaks kondensiert. In der Kondensator wurden noch über 15 Carbonatlösunger
eingespeist, die aus der Aufarbeitung der Harnstofflö stingen stammten. Die bei 4 entwickelte Wärmeenergie
diente zur Dampferzeugung 13, und zwar Dampf mil einem Druck von 8 atm. Nichtkondensiertes Ammoniak
mit den inerten Stoffen, die mit CO2 eingeführt worder sind, werden über 16 abgeleitet und können zur
weiteren Aufarbeitung dienen.
Vergleich
Für die gleiche Leistung nach dem Verfahrer »OTSUKA, Inouc. Jojima (I7lst ACS National Meeting
1976)« sind folgende Arbeitsbedingungen notwendig η Verhältnis NH1. CO25,2I5°C,421 atm.
Es wurde eine Vorrichtung nach F i g. 2 angewandt über die Düse i/wurden bei i eingespeist: 907 kg NHj
jo 733 kg CO2. also insgesamt 1640 kg; Verhältni«
NHj: CO2 = 3.2. H2O : CO2 = 0. Reaktionsbedingungen:
190°C, 180 atm, Ausbeute 74%.
Aus de·' ersten Reaktionszone 6 wurden abgeleitet
487 kg NH1. 191 kg CO2 und 740 kg Harnstoff in 222 kg
ji Wasser, also insgesamt 1640 kg.
Über die Düse 18 wurden in die zweite Reaktionszone 2 als Carbamatlösung 3 eingeführt: 377 kg NH3. 276 kg
CO2, ;.'5 kg Wasser, also zusammen 788 kg, und über 5
155 kg NH3. Das Verhältnis in diesen vereinigten
in Strömen NH3: CO2 war 5 und von H2O: CO2 1.2.
Arbeitsbedingungen: 185°C. 180 atm, Ausbeute 69%.
Aus der zweiten Reaktionszone 7 erhielt man 386 kg NHj. 85 kg CO2. 260 kg Harnstoff und 213 kg Wasser,
also insgesamt 944 kg.
r> Die vereinigten Harnstofflösungen der beiden Reaktionszonen
waren 873 kg NH3. 276 kg CO2, 1000 kg
Harnstoff. 435 kg Wasser, also somit 2584 kg, wobei das Verhältnis NH3 : CO2 3.7 und H2O : CO2 0.33 war und die
Ausbeute 72% betrug.
Vergleich
Für das bereits bekannte Verfahren benötigt man
folgende Bedingungen: Verhältnis NH3: CO2 4, 2000C
251 atm.
·»> Um das Molverhältnis NH3: CO2 in den beiden
Reaktionszonen optimal zu halten, kann man unter solchen Bedingungen arbeiten, daß ein Teil des
überschüssigen Ammoniaks aus der Harnstofflösung der ersten Reaktionszone abgetrennt und direkt wieder
ίο in diese rückgeführt wird.
Hinsichtlich der Wärmewirtschaftlichkeit dei Reaktionsvorrichtung
ist es möglich. Wärmeenergie der ersten Reaktion zur Dampferzeugung oder als Wärmeaustauschermedium
heranzuziehen.
Eine geringfügige Abwandlung des Verfahrensschemas nach F i g. 1 ist in F i g. 3 gezeigt. Bei dieser
Ausführungsform gelangt die Harnstofflösung 9 in die Trennvorrichtung 22, aus der am Kopf überschüssiges
Ammoniak abgezogen und wieder bei 1 eingespeist werden kann. Überschüssige Wärme aus der Reaktionszone
6 wird mit Hilfe der Kühlschlange 21 abgeführt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus NHj + CO2 unter Rückführen der Carbamatzersetzungsprodukte
in die Reaktionsvorrichlung mit überschüssigem Ammoniak, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Synthesegas zusammen mit überschüssigem, rückgeleitetem Ammoniak in eine erste Reaktionszone und die Carbamatzersetzungsprodukte
zusammen mit überschüssigem Ammoniak in eine zweite Reaktionszone einspeist,
wobei die beiden Reaktionszonen durch eine wärmeaustauschende Wand getrennt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der ersten Reaktionszone ein Molverhältnis von NH3: CO2 zwischen 2^5 und 5 und
in der zweiten Reaktionszone zwischen 3,5 und 8 einhält
3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch
gekennzeiclütet, daß man die beiden Reaktionszonen
auf gleichem Druck, vorzugsweise zwischen 100 und 250 ata, hält.
4. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man riie erste Reaktionszone
bei einem Druck hält, der bis zu 200 atm über dem Druck der zweiten Reaktionszone liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in die zweite Reaktionszone
maximal 10% CO2 einleitet
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man überschüssiges Ammoniak
aus der Harnstofflösung der u-sten Reaktionszone abtrennt und in diese rückführt
7. Verfahren nach Anspruch , dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der in der ersten
Reaktionszone freigesetzten Wärmeenergie zur Dampferzeugung verwendet.
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1977
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