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Verfahren zur Herstellung von Natrium-alkoxycarbonyl-
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cyanamiden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur werstellurg von
Natrium-alkoxycarbonylcyanamiden der allgemeinen Formel (I) in fester, wasser- und
kochsalzfreier Form:
R = Alkyl
Nat-ium-alkoxycarbonylcyanamvde sind Synthesereagenzien
und dienen z. B. zur Heterocyclisierung von o-Phenylendiaminderivaten, die ihrerseits
für die Herstellung von Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Arzneimitteln
Verwendung finden.
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Die Herstellung wäßriger Natrium-alkoxycarbonyl-cyanamidlösungen durch
Umsetzung von Chlorameisensaurealkylestern mit Cyanamid in wäßrigen Natriumhydroxylösungen
gemäß der Gleichung (1) ist bekannt:
Kochsalzfreie MAtrium-alkoxyzarbonylcyanamide (I) lassen sich allerdings auf diesem
Wege nicht gewinnen, Zwar finden sich in der Literatur Angaben, wonach Natrium-äthoxycarbonylcyanamid
(II) in kochsalzfreier Form aus Bisäthoxycarbonylcyanamid und Natriumäthylat bei
150 °C im geschlossenen Rohr nach Gleichung (3) entsteht, wobei das hierfür benötigte
Bisäthoxycarbonylcyanamid (III) durch Umsetzung von Chlorameisensäureäthylester
mit Cyanamid gemäß Gleichung (2) synthetisiert werden muß.
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Das entsprechende Nltriummethoxyearbonylcyanamid wurde bislang als
definierte Verbindung nicht beschrieben. Analog Gleichung (3) ist es durch Erhitzen
von Bismethoxycarbonylcyanamid mit Natriwnmethylat in siedendem Methanol unter Bildung
von Dirnethylcarbonat zugänglich (Beispiel 1). Dieser Weg via Bismethoxycarbonylcyanamid
ist jedoch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kaum gangbar. Es bestand damit
die Aufgabe, ein technisch einfach-s und unrwelt£reundliches Verfahren zur preisgünstigen
Herstellung von Natrium-alkoxycarbonylcyanamiden (I) zu Schaffen.
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Die Lösung der Aufgabe gelang dadurch, daß man alkoholische Lösung-n
von Natriumhydrogencyanamid mit Kohlensä.uredialkylester umsetzt.
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Somit wurde ein Verfahrensweg gefunden, der eine technisch und wirtschaftlich
optimale und damit auch kostengünstige Herstellung von Natrium-alkoxycarbonylcyanamid,
insbesondere von Natriummethoxycarbonylcyanamid, in fester und kochsalzfreier Form
erlaubt, ohne daß Abfallstoffe anfallen (vergl. Gleichung 4).
+ - +R-O-C-O-R 0 - C - 0 - R |
Na+ {NH - C Nj - ä in ROH |
(4) |
Na+ R - 0 - C1 - N - C - + R - OH |
0 |
R = Alkyl (I) In der Regel erfolgt die Umsetzung auch dann noch quantitativ, wenn
ein Molverhältnis Natriumhydrogencyanamid : Kohlensäuredialkylester von 1 : 1 bis
1 : 1,1 angewendet wird. Dies bedeutet, daß die beiden Reaktionskomponenten in stöchiometrischen
oder annähernd stöchiometrischen Mengen eingesetzt werden können.
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Selbstverständlich kann die Reaktion nach der Gleichung (4) auch in
Gegenwart überschüssigen Dialkylcarbonats durchgeführt werden Zweckmäßigerweise
verfährt man so, daß das Reaktionsgemisc von Natriumhydrogencyanamid und Rohlensäuredialkylester
in nem entsprechenden Alkohol unter Rühren so lange zum Sieden erhitzt wird, bis
kein Cyanamid mehr nachgewiesen werden kann.
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Im allgemeinen sind die Umsetzungen bei Siedetemperatur nach 30 bis
120 Minuten beendet.
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Matrizmhvd-ogencyanamid ist in einfacher Weise aus Cyanamid und Nat-iumhydroxid
erhältlich. Anstelle von Natriumhydroyencyanamic kann man auch von Natriumalkoholat
und Cyanamid ausgehen, indem man in einem "wintopfverfahren" eine Lösung von Natrium
in Alkohol zunächst mit Cyanamid versetzt und das nach GleIchung (5)
>aO-R-H2N-CEN in ROH >Na+ [iCN}+R-CH (5) |
gebildete Natriumhydrogencyanamid durch Zugabe eines Kohlensäuredialkylesters erfindungsgemäß
umsetzt.
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Beispielsweise stehen Natriummethylat als 30 %ige methanolische Lösung
und Cyanamid als 98 - 99 ,Óiges kristallines Produkt in technischen Mengen wohlfeil
zur Verfügung.
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Zur auantitativen Isolierung der Natrium-alkoxycarbonylcyanarnide
(I) destilliert man den Alkohol bei Normaldruck ab oder engt im Vakuum zur Trockene
ein.
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In der Regel werden Ausbeuten von 98 - 100 % und Produkte guter Reinheit
erhalten, wobei keinerlei Nebenprodukte, Abfall- und Schadstoffe und damit auch
keine Abfallbeseitigungs- und Umweltprobleme auftreten.
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Nachstehende Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
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Beispiel 1 Natrium-methoxycarbonylcyanamid via Bismethoxycarbonylcyanamid
1,80 g (78,3 mg-Atom) Natrium wurden in 39,80 g Methanol gelöst. Die kalte Natriummethylatlösung
wurde mit 12,38 g (78,3 mmol) Bismethoxycarbonyleyanamid versetzt und anschließend
5 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt. Die Reaktionslösung wurde am Rotationsverda,mpfer
im Vakuum eingeengt und der feste Rückstand bei 50 °C im Wasserstrahlvakuum getrocknet.
Die Auswaage betrug 9,56 g (100 °Ó d. Th.) Natrium-methoxycarbonylcyanamid mit Schmelzpunkt
240,5 - 241,5 °C (unter Zersetzung bei raschern Aufheizen im Netallblock).
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C3hN2NaO2 (122,06) Ber.: C 29,52 N 22,95 Gef.: C 30,00 N 23,04 Beispiel
2 Eine Mischung von 533,3 g (3,00 mol) 30,4 zeiger methanolischer Natriummethylatlösung
und 375 ml Methanol wurde unter Rühren mit 127,6 g (3,00 mol) 98,8 %igem Cyanamid
versetzt. Nach der Zugabe von 27',7 g (3,03 mol) Dimethylcarbonat (99 Sig) wurde
85 Minuten lang unter Rückflun und Rühren erhitzt, bis kein Cyanamid mehr nachgewiesen
werden konnte. Anschließend wurde das Methanol am Rotationsverdampfer bei Normldruck
und einer Wasserbadtemperatur von etwa 80 °C abdestilliert. Der feste Rückstand
wurde anschließend im Vakuum einer Wasserstrahlpumpe bei 60 °C getrocknet.
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Auswaage: 362 g (99 % d. Th.) farbloses Produkt vom Schmelzpunkt 241,5
- 242,5 OC (unter Zersetzung bei raschem Aufheizen im Metallblock).
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C3H3N2NaO2 (122,06 ) Ber.: N 22,95 Gef.: N 22,80
Beispiel
3 6,00 g (0,261 g-Atom) Natrium wurden in 105 ml Methanol gelöst Nach dem Abkühlen
wurde die Natriummethylatlösung mit 11,10 g (0,261 mol) Cyanamid (99 %ig) unter
Rühren versetzt. Nach der Zugabe von d7,5 g (0,522 mol) Dimethylcarbonat (99 %ig)
wurde 35 minuten lang unter Rückfluß und Rühren erhitzt, bis kein Cyanamid mehr
nachgewiesen werden konnte. Es wurde am Rotationsverdampfer im vakuum zum Trocknen
eingeengt und der Rückstand im Vakuum einer Wasserstrahlpumpe getrocknet. Die Auswaage
betrug 32,0 g (100,4 % d. Th.) Natrium-methoxycarbonylcyanamid mit Sckmelzpunkt
239 - 240 °C (unter Zersetzung bei raschem Aufheizen im Metallblock).
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C3H3N2NaD2 (122,06) Ber.: C 29,52 N 22,95 Gef.: C 28,70 N 23,15 3eispiel
4 Zu SO ml Methanol wurden unter Rühren 16,7 g (0,255 mol) Natriumhydrogencyanamid
(97,6 %ig) und 23,9 g (0,265 mol) Dimethylcarbonat (99 %ig) zugegeben. Anschließend
wurde unter Rühren 12G Minute lang rückfließend erhitzt (Innentemperatur etwa 68
°C), so daß kein freies Cyanamid mehr nachgewiesen werden konnte. Anschließend wurde
am Rotationsverdampfer im Wasserstranhlvakuum eingeengt und der feste Rückstand
im Vakuum bei 50 °C getrocknet.
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Aus3eute: 30,5 g (98 % d. Th.) Natrium-methoxycarbonylcyanamid vom
Schmelzpunkt 239 - 240 °C (unter Zersetzung bei raschem Aufheizen im Metallblock).
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C;ri3N2Na02 (122,06) Ber.: C 29,53 H 2,48 N 22,95 Gef.: C 29,20 H
2,95 N 22,37
Beispiel 5 5,75 g (0,25 g-Atom) Natrium wurden in 100
ml Äthanol gelöst.
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Nach Zugabe von 10,61 g (0,250 mol) Cyanamid F 1000 (99 %ig) und 31,32
g (0,263 mol) Diäthylcarbonat wurde 7,5 Stunden rückfließend unter Rückfluß erhitzt,
bis kein Cyanamid mehr nachgewiesen werden konnte. Dann wurde am Rotationsvetdarnpfer
im Vakuum zur Trockne eingeengt und der feste Rückstand bei 50 OC im Vakuum getrocknet.
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Ausbeute: 33 g (97 % d. Th.) farbloses Natrium-äthoxycarbonylcyanamid
vom Schmelzpunkt 248 - 249 OC (unter Zersetzung bei raschem Aufheizen im HeLallblock).
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C4H5N2NaO2 (136,09) Ber.: C 35,30 H 3,70 N 20,59 Gef.: C 3s,30 H
3,90 N 20,92