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Nichtionogene Tenside
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Die vorliegende Erfindung betrifft Äther von Polyglycerinen mit mindestens
drei Glycerineinheiten, die durch Umsetzung eines ?olyglycerins mit einer geeigneten
menge einer reaktionsfähigen, eine Epoxidgruppe enthaltenden hydrophoben Verbindung
hergestellt wurden. Im besonderen handelt es sich bei dem reaktionsfähigen, epoxidgruppenhaltigen
hydrophoben Material um einen Glycidäther, der durch Einwirkung von Epichlorhydrin
iuf einen hydrophoben Alkohol erhalten wurde.
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Man kann eiren geradkettigen Fettalkohol mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen
verwenden; ein weiteres geeignetes Material kann man durch Oxalkylierung eines niederen
Alkohols, der nicht selbst hydrophob ist, herstellen, wobei man eine genügende Menge
Propylenoxid und/oder Butylenoxid einsetzt,um die erforderliche Hydrophobie zu erzielen.
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Die Herstellung verschiedener Polyglycerine durch Nondensation von
Glycerin in Gegenwart eines alkalischen Katalysators bei Temperaturen von z.B. 100
bis 3000C ist aus der U.S. Patentschrift Nr. 3,637,774 bekannt. Darüber hinaus beschreibt
das Patent die Herstellung verschiedener partieller Ester und Vollester solcher
Polyglycerine, die als Geliermittel, Schmiermittel, Netzmittel, Dispergiermittel
usw. dienen. Auch die Umsetzung partieller Ester mit Alkylenoxiden zu Additionsverbindungen
wird vorgeschlagen. Derartige Ester hydrolysieren jedoch unter alkalischen Bedingungen.
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Die Umsetzung organischer Hydroxylverbindungen (einschließlich Polyglycerin)
mit Alkylenoxiden wird in der U.S. Patentschrift Nr. 2,253,72D beschrieben. Das
Patent beschreibt die Verwendung von Zinnchlorid als Katalysator für die Umsetzung
eines Alkylenoxides mit praktisch jeder beliebigen organischen, Hydroxyl enthaltenden
Verbindung. Zinnchlorid ist jedoch als Katalysator für die Herstellung erfindungsgerhäßer
Produkte völlig ungeeignet.
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Außerdem werden die Fettal»yiätherepoxide, die für die Herstellung
der erfindungsgemäßen Produkte verwendet werden, in dem genannten Patent nicht erwähnt.
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Bekannt sind auch alkalibeständige nichtionogene Tenside, die man
durch Umsetzung eines Fettalkohols mit einem niederen Glycosid erhält, und zwar
nach einem Verfahren, das dem in der U.S. Patentschrift ,,547,828 oder 3,772,269
ähnlich ist. Weder die hydrophile noch die hydrophobe Gruppe dieser Substanzen weist
irgendeine Ahnlichkeit mit denen der erfindungsgemäßen Produkte auf; außerdem unterscheiden
sich derartige Produkte von den erfindungsgemäßen Stoffen in chemischer Hinsicht
dadurch, daß die hydrophobe Gruppe an die hydrophile Gruppe über eine Acetal- oder
Halbacetal-Bindung gebunden ist, die in saurem Medium instabil ist.
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U.S. Patentschrift Nr. 3,932,532 beschreibt die Herstellung nichtionogener
Tenside durch Umsetzung von C8- bis C20-Al kylgruppen enthaltenden 1,2-Alkylenoxiden
mit einem besonders gereinigten Polyglycerin mit 3 oder mehr Glycerineinheiten.
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Die Lehre dieses Patents unterscheidet sich von der der vorliegenden
Erfindung dadurch, daß gemäß der letzteren das dort beschriebene besondere Reinigungsverfahren
nicht erforderlich ist, und vor allem dadurch, daß man auf dem erfindungsgemäßen
Wege über einen Glycidäther gleich gute Ergebnisse erzielt, Jedoch mit Ausgangsstoffen,
die leichter zugänglich und billiger sind.
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U.S. Patentschrift Nr. 3,719,636 beschreibt die Herstellung nichtionogener
Tenside durch Umsetzen von z.B. C12- bis C14-Fettalkoholen mit mehreren Molen Glycid
Bei der Polyaddition von Glycid bildet sich Poly-Glycerin.
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Glycid hat jedoch den Nachteil, daß seine Herstellung weder leicht
noch billig ist und daß es schwierig ist, seine spontane
Polymerisation
bzw. Polyaddition zu verhindern.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein mindestens 3 und gewöhnlich
5 bis 30 Glycerineinheiten enthaltendes Polyglycerin in einem geeigneten Verhältnis,
das ausreicht, um 4 bis 25 der Hydroxylgruppen des Polyglycerins zu substituieren,
mit einem Glycidäther eines C6- bis C20-Alkohols oder einem Mono-oder Diglycidäther,
der sich von einer Polyoxalkylenverbindung aus Propylenoxid, Butylenoxid oder deren
Mischungen untereinander oder mit Äthylenoxid herleitet, umgesetzt. Ein wesentliches
Merkmal dieses hydrophoben Elements ist, daß die gesamte hydrophobe Alkylenoxid-Komponente
ein durchschnittliches Sauerstoff/Kohlenstoff-Atomverhältnis von nicht mehr als
0,40 aufweist. Man erhält Tenside, die in einer Reihe von ionischen Lösungen, besonders
in alkalischen Medien, löslich und stabil sind und in vielen Fällen auch biologisch
abbaubar sind. Die Verwendung eines Glycidäthers macht es unnötig, Fettalkylepoxide
einzusetzen, die verhältnismäßig teuer sind und nicht ohne weiteres zur Verfügung
stehen.
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Die erste Verfahrensstufe besteht in der Herstellung eines Polyglycerins
mit der gewünschten durchschnittlichen Zahl Glycerineinheiten; sie kann in bekannter
Weise durchgeführt werden. Eine geeignete Methode, in der Glycerin in Gegenwart
eines alkalischen Katalysators bei 100 bis 3000C polymerisiert wird, ist in der
U.S. Patentschrift 3,636,774 hinreichend beschrieben.
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Die nächste Stufe besteht in der Herstellung des Glycidäthers (oder
seines Vorläufers).
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Epichlorhydrin reagiert mit einem Alkohol ROH nach der Gleichung
Diese Herstellungsmethode ist bekannt, z.3. aus der U.S.
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Patentschrift 2,314,039. In der obigen Gleichung soll R rür die Zwecke
der Erfindung Alkyl mit 6 bis 20 Xohlenstoffatomen bedeuten. Dies besagt, daß die
erfindungsgemäßen Tnside aus den Glycidäthern von FettalIcoholen und nicht aus teueren
Fettalkyl-1,2-epoxiden hergestellt werden.
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Dem Fachmann ist klar, daß es nicht immer notwendig oder wünschenswert
ist, den Glycidäther II zu isolieren; in vielen Fällen reagiert der als Zwischenprodukt
gebildete Chlorhydrinäther I unter basischen Bedingungen mit dem Glycerineinheiten
enthaltenden Material zu einem äquivalenten Produkt.
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Die Glycidäther-Methode ist nicht auf den Einsatz von Fettalkoholen
begrenzt; es ist auch möglich, von den gleichen oder niedrigeren Alkoholen wie n-Butanol
und n-Propanol in Verbindung mit Propylenoxid oder Butylenoxid entweder jeweils
allein oder gemischt oder zusammen mit einer geringen Menge Äthylenoxid, auszugehen
und einen entsprechend alkoxylierten hydrophoben Alkohol herzustellen, der sich
dann durch Umsetzung mit Epichlorhydrin in den entsprechenden Glycidäther überführen
läßt. Ferner kann man ein hydrophobes Polyalkylenoxid, also Polypropylenoxid oder
Polybutylenoxid oder Mischungen, wobei auch Athylenoxid beteiligt sein kann, jedoch
nicht reines Polyäthylenoxid, jeweils mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad
von 6 bis 40, an beiden Kettenenden mit Epichlorhydrin umsetzen. Bei der Herstellung
solcher Stoffe hält man ein Verhältnis von Sauerstoff- zu Kohlenstoffatomen im Polyalkylenoxid-Teil
von etwa 0,4 oder weniger ein.
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Eine weitere Stufe besteht in der Umsetzung des Glycidäthers II (oder
seines Vorläufers I) mit dem Polyglycerin, die vorzugsweise unter alkalischen Bedingungen
erfolgt.
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Wesentlich ist, daß das hydrophobe Material in richtigen Verhältnis
zum Polyglycerin eingesetzt wird, so daß etwa 4 bis 25 ß der Hydroxylgruppen des
Polyglycerins durch Reaktion mit dem Epoxidgruppen enthaltenden hydrophoben i5aterial
substituiert werden. Substituiert man weniger als 4 ß der Hydroxylgruppen des Polyglycerins,
so erhält man im allgemeinen keinen genügend starken Tensid-Effekt, da das Material
zu hydrophil bleibt. Andererseits sollte man die Substituierung von mehr als 25
ffi der Hydroxylgruppen des Polyglycerins vermeiden, weil dadurch das Material hydrophober
und die I,öslichkeit des Produkts im Wasser und alkalischen Medien geringer würde
als im allgemeinen erwünscht.
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Erfindtingsgemäße Tenside, wie sie in wasserfreier Form hergestellt
werden, sind zähe Flüssigkeiten bis glasartige, thermoplastische, feste Stoffe.
Zum Zwecke der Handhabung verdünnt man sie vorteilhaft mit Wasser zu 50- bis 80-prozentigen
Lösungen.
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Die Anwendung geeigneter Bedingungen hinsichtlich Temperatur, Druck,
Katalysatoren, Lösungsmitteln usw. bei der Umsetzung des Polyglycerins mit dem Athylenoxid
enthaltenden hydrophoben Material ist Stand der Technik. Im allgemeinen wird die
Reaktion bei 100 bis 200% und Normaldruck durchgeführt.
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Die erhaltenen oberflächenaktiven Stoffe haben mehrere Verwendungszwecke.
Sie können z.B. als Tenside in alkalischen Flaschenspülmitteln, Bädern für das Beuchen
von Baumwolle, alkalischen Bleichmitteln für Pulpen, elektrolytischen Bädern für
die Peinigung von Metallteilen oder rür die Abscheidung von Metallen, schäumenden
oder nichtschäumenden gewerblichen alkalischen Reinigungsmitteln und in Textilbehandlungsmitteln
eingesetzt werden. Sie eignen sich auch als Bestandteile von Shampoos, Kosmetika,
Hochleistungstensiden und anderen Reinigungsmitteln. Weiter eignen sie sich als
Zwischenprodukte
für die Herstellung anderer wertvoller chemischer
Produkte; man kann sie z ß. zu an-Ionischen Tensiden sulfonieren oder zu anderen
Tensiden mit einem gewünschten Verhältnis zwischen hydrophoben und hydrophilen Komponenten
und/oder mit einem gewünschten Molekulargewicht polyoxalkylieren. Vorteilhaft ist
die Verwendung nichtionogener Tenside gemäß der vorliegenden Erfindung in für die
Erzielung deutlicher oberflächenaktiver Eigenschaften ausreichenden Mengen in wäßrigen
Lösungen mit einem Gehalt von 0,1 bis 50 Gewichtsprozent Alkalihydroxid, wie Natriumhydroxid
oder Kaliumhydroxid.
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Erfindungsgemäß ist das Mengenverhältnis von Polyglycerin und dem
Vorläufer des hydrophoben Molekülteils so zu wählen, daß pro durchschnittlichem
Molekül des nichtionogenen Tensidmaterials der Formel Z-CH2-CHZ-CH2-[OCH2-CHZ CH2]n-Z
in der n eine ganze Zahl von 2 bis 29 und jeder einzelne Rest Z OH oder R bedeutet,
4 bis 25 ffi der Reste Z R bedeuten, wobei R folgende Bedeutungen haben kann: (1)
-OCH2-CHOH-CH2-OR1, wo R1 (a) eine Alkoxygruppe mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen oder
(b) einen Polyalkylenglykolätherrest -O-(CH2-CHR²-O-)p-R³ bedeutet, in dem R2 Wasserstoff,
Methyl oder Äthyl, p eine ganze Zahl von 3 bis 20 und R3 einen Alkylrest mit 1 bis
20 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei das durchschnittliche Sauerstoff/Kohlenstoff-Atomverhältnis
des Restes -(-CH2-CHR²-O)p- nicht mehr als 0,4 beträgt, oder
(2)
ein zweiwertiges Radikal der Struktur -O-CH2-CH(OH)-CH2-O-(-CH2-CHR²-O-)q-CH2-CH(OH)-CH2-O-in
der q eine ganze Zahl von 6 bis 40 und R2 Wasserstoff, Methyl oder ethyl bedeutet,
wobei das durchschnittliche Sauerstoff/Kohlenstoff-Atomverhältnis des Restes -(-CH2-CHR²-O)p-
nicht mehr als 0,4 beträgt und jede Hälfte des zweiwertigen Radikals als ein Rest
R fungiert.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Die in den Beispielen genannten Teile sind, wenn nichts anderes vermerkt ist, Gewichtsteile.
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Beispiel 1 Man stellt eine Mischung aus 2-Hydroxy-3-chlorpropyläthern
von geradkettigen C10- bis C12-Alkoholen her und setzt sie mit einem Polyglycerin
mit durchschnittlich 5 Glycerineinheiten um, wobei das Gewichtsverhältnis von Polyglycerin
zu Glycidäther-Mischung 3:1 beträgt.
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Zu diesem Zweck werden in einen Kolben 495 g (3 Mol) einer Mischung
aus geradkettigen C10- bis C12-Alkoholen, 1,5 g Bortrifluoridätherat als Katalysator
und 335 g (3,6 Mol) Epichlorhydrin eingeführt. Die Luft in dem Kolben wird durch
Stickstoff verdrängt und das Material etwa 2 Stunden auf 56 bis 60°C erhitzt,wobei
die Alkohole und der Katalysator von Anfang an im Kolben vorliegen und das Epichlorhydrin
während der genannten 2 Stunden zugegeben wird. Die Reaktionsmischung im Kolben
wird während der zweistündigen Reaktionszeit gerührt; danach wird noch zwei Stunden
gerührt, während man den Kolbeninhalt auf etwa 330C abkühlen läßt. Man setzt 3 g
Natriumbicarbonat zu, evakuiert den Kolben auf 2 mm Hg und erhitzt eine Stunde lang
auf etwa 1030C. Danach läßt man abkühlen. Man erhält alf diese Weise etwa 830 g
einer Mischung aus 2-Hydroxy-3-chlor-propyläther von C10- bis C12-Alkoholen.
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Der so hergestellte lycidäther-Vcrläufer wird mit Polyglycerin zu
einem Tensid umgesetzt. Dazu wird ein Reaktionskolben mit 300 g eines Polyglycerins
mit durchschnittlich 5,4 Glycerineinheiten und 43,4 g einer 50-gewichtsprozentigen
wäßrigen Natriumhydroxidlösung beschickt. Der Kolbeninhalt wird durch zweistündiges
Erhitzen auf 100 bis 15000 im Vakuum (200 bis 3 mm Hg) von Wasser befreit. Danach
bringt man den Kolben mit Stickstoff wieder auf Normaldruck und fügt unter ständigem
Rühren im Verlauf von 30 Minuten 100 g des wie oben beschrieben hergestellten gemischten
Chlorhydrin-Äther-Produktes zu, während man die Temperatur bei 130 bis 16500 hält.
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Eine 1-gewichtsprozentige wäßrige Lösung des Produkts hat einen pH-Wert
von 11,10 und bleibt bei Temperaturen von bis zu 50°C weitgehend klar. Für eine
0,1-gewichtsprozentige wäßrige Lösung ergibt sich eine Draves-Absinkzeit von 246
Sekunden und eine Oberflächenspannung von 28,9 dyn/cm.
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Der Draves-Absinktest, der erstmals von C.Z. Draves und R.G. Clarkson
in Band 20 des "American Dyestuff Reporter" S. 201 - 208 (1931), beschrieben wurde,
ist als Norm-PrUfmethode 17-1952 eingesetzt worden und findet sich im Technicai
Manual der American Association of Textile Chemists and Colorists (1964).
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beispiele 2 bis 9 Durch Polykondensation von Glycerin in Gegenwart
von Natriumhydroxid als Katalysator stellt man ein Polyglycerin mit der in Tabelle
1 angegebenen durchschnittlichen Zahl von Glycerineinheiten her. Das Polyglycerin
wird in den in Tabelle 1 angegebenen Mengen mit einem Material, das einen geeigneten
hydrophoben Molekülteil lierert, zu einem Tensid mit den angegebenen Eigenschaften
umgesetzt. Der Vollständigkeit halber sind auch die Ergebnisse von Beispiel 1 In
der Tabelle aufgeführt.
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Tabelle 1 Ergebnisse der Prüfung verschiedener Tenside aus Polyglycerin
mit hydrophobem Molekül teil Beisp. GE Hydro- Verhält- OS DS TP L phobe nis Substanz
1 5 B 3 28,9 246 50 11 2 10 A 3,2 28,8 65 >100 11 3 10 A 2,3 29,7 110 > 57
11 4 20 B 3 28,5 126 94 11 5 17 B 2 28,1 78 63 >10 6 17 B 3 29,5 110 98 >10
7 17 B 3 28,8 189 100 >10 8 17 C 2 26,3 62 30 >10 9 17 D 2 27,3 75 51 >10
GE = durchschnittliche Anzahl der Glycerineinheiten im Polyglycerin A = Glycidäther
von Decylalkohol B = Glycidäther einer Mischung aus C1O- bis C12-Alkanolen C = Glycidäther
eines geradkettigen C8-Alkanols D = Glycidäther einer Mischung aus geradkettigen
08- bis C10-Alkanolen Verhältnis = Gewichtsteile Polyglycerin pro Gewichtsteil hydrophobe
Substanz OS = Oberflächenspannung, dyn/cm, O,l-gewichtsprozentige Lösung DS = Draves-Absinkzeit
TP = Trübungspunkt, °C L = prozentuale Löslichkeit in 25-gewichtsprozentiger Natronlauge
11 = leicht löslich, Prozentsatz wurde nicht bestimmt
Die obigen
Ergebnisse zeigen, daB man verschiedene Tenside mit weitgehender Löslichkeit in
Alkali dadurch herstellen kann, daß man ein Polyglycerin mit durchschnittlich 5
bis 20 Glycerineinheiten pro Molekül mit verschiedenen Glycidätnern umsetzt.
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Beispiel 10 Durch Polykondensation von Glycerin stellt man ein Polyglycerin
mit durchschnittlich 17 Glycerineinheiten pro Molekül her. Ein C18-Alkanol wird
zunächst mit Epichlorhydrin und dann mit einer Base umgesetzt, wobei man den entsprechenden
Glycidäther erhält. Dann setzt man 3 Teile des Polyglycerins mit 1 Teil des Glycidäthers
um, so daß man ein nichtionogenes Material mit Tensideigenschaften erhält.
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Beispiel 11 Durch Polykondensieren von Glycerin stellt man ein Polyglycerin
mit durchschnittlich 20 Glycerineinheiten pro Molekül her. Ein C16-Alkanol wird
mit Propylenoxid in einem Molverhältnis von 1:3 zu einem propoxylierten C16-Alkanol
umgesetzt, der seinerseits zunächst mit Epichlorhydrin und dann mit einer Base zum
Glycidäther umgesetzt wird. Dann setzt man 2 Teile des Polyglycerins mit 1 Teil
des Glycidäthers um, so daß man ein nichtionogenes Material mit Tensideigenschaften
erhält.
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Beispiel 12 Durch Polykondensieren von Glycerin stellt man ein Polyglycerin
mit durchschnittlich 18 Glycerineinheiten im Molekül her.
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Decylalkohol wird mit Athylenoxid im Molverhältnis von 1:5 zu einem
äthoxylierten Decanol umgesetzt, das wiederum zunächst mit Epichlorhydrin und dann
mit einer Base zum entsprechenden Glycidäther umgesetzt wird. Dann läßt man 3 Teile
des Polyglycerins mit einem Teil des Glycidäthers reagieren und erhält
ein
nichtionogenes Material mit Tensldeigenschaften.
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Beispiel 13 Durch Polykondensation von Glycerin stellt rtlan ein Polyglycerin
mit durchschnittlich 10 Glycerineinhelten im Molekül her. Man setzt ein C20-Alkanol
mit Propylenoxid in einem Mol-Verhältnis von 1:5 zu dem entsprechenden propoxylierten
020 Alkanol um, das zunächst mit Epichlorhydrin und dann mit einer 3ase zu einem
Glycidäther umgesetzt wird. Dann läßt man 2 Teile des Polyglycerins mit 1 Teil des
Glycidäthers reagieren und erhält ein nichtionogenes Material mit Tensideigenschaften.
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Beispiel 14 Durch Umsetzen eines Polyglycerins, das durchschnittlich
17 Einheiten pro Molekül aufweiset, mit dem Monochlorhydrinäther eines oxypropylierten
n-Butanols mit einem Molekulargewicht von etwa 464 (n-Butanol und etwa 7 Oxypropylen-Elnheiten)
wird ein Tensid hergestellt. Das Produkt entspricht also dem Fall, in dem in der
oben genannten allgemeinen Formel Z die Gruppierung -OCH2-CHOH-CH2-OR) und R³ einen
Polyoxalkylenglykoläther-Rest der Formel -O-(CH-CHR5-O)pR6 bedeutet, in der R5 Methyl,
p die Zahl 7 und R6 n-Butyl bedeutet, wobei der Prozentsatz der Reste Z, die R bedeuten,
5,5 beträgt.
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Zu diesem Zweck wird ein 500-ml-Kolben mit 200 g eines Polyglycerins
mit 17 Glycerineinheiten im Molekül beschickt. Nach dem Erhitzen auf 90°C bei Normaldurck
unter einer Stickstoffatmosphäre fügt man 30 g einer 50-gewichtsprozentigen wäßrigen
Natriumhydroxidlösung zu. Der Kolbeninhalt wird durch 25-minütige Behandlung bei
Temperaturen von 110 bis 155°C und einem absoluten Druck von 400 bis 10 mm Hg von
Wasser befreit. Man
brIngt das Reaktionsgefäß mit Stickstoff wieder
auf itormaldruck una läßt Im Verlauf von 1 Stunde und 25 Minuten 100 g des q -Monochlorhydrinäthers
von mit 7 Mol Propylenoxid umgesetzten n-Butanol zutropfen, wobei man die Temperatur
bei etwa 14000 hält. Man läßt weitere 2 Stunden reagieren. Nach dem Abkühlen des
ReaktionsgefaBes erhält man 509,5 g eines braunen, pastenartigen Produkts.
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Eine O,l-gewichtsprozentige wäßrige Lösung des Produkts ergibt eine
Draves-Absinkzeit (3-g-Haken) von 102,6 Sekunden und eine Oberflächenspannung von
29,7 dyn/cm. Eine l-gewichtsprozentige wäßrige Lösung ist bei Temperaturen von über
25°C milchig und hat einen pH-Wert von 11,45. Im dynamischen Schaumhöhen-Versuch
wird weder bei 49°C noch bei 2500 Schaumbildung beobachtet. Der dynamische Schaumhöhenversuch
wird in einem Artikel von H.v. Reich et al in der Zeitschrift Soap and Chemical
Specialities, Band 37, April 1961, Seite 55, beschrieben.
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Beispiel 15 Man wiederholt Beispiel 14, verwendet jedoch einen anderen
Monochlorhydrinäther mit etwas höherem Molekulargewicht, nämlich einem Äther, der
sich von einem oxypropylierten n-Butanol mit einem Molekulargewicht von 673 (etwa
10 Oxypropyl-Einheiten) herleitet. Man erhält 310 g eines braunen, pastenartigen
Produkts.
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Eine O,l-gewichtsprozentige wä3rige Lösung des Produkts ergibt eine
Draves-Absinkzeit (3-g-Haken) von 197,1 Sekunden und eine Oberflächenspannung von
30,8 dyn/cm. Eine l-gewichtsprozentige wäßrige Lösung ist bei Temperaturen von über
25°C milchig und hat einen pH-Wert von 11,68.
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beispiel 16 Destillierter n-Octylglycgdätner wird mit einem Polyglycerin
mit durchschnittlich 9,4 Einheiten im Molekül im Jezich'sverhältnis 1:1 zu einem
nlchtionogenen Tensid umgesetzt.
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Dazu wird eLn 500-ml-Vierhalskolben mit 100 g eines Polyglycerins
mit durchschnittlich 9,4 Einheiten im Molekül und 1 g einer 50-gewichtsprozentigen
wäßrigen Hatriumhydroxidlösung beschickt, und der Kolbenheit wird durch 10-minütiges
Erhitzen auf 1230 bis 130°C bei einem absoluten Druck von 15 bis 10 mm Hg von Wasser
befreit. Das Reaktionsgefäß wird mit Stickstoff wieder auf Normaldruck gebracht.
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Dann fügt man im Verlaufe von 12 Minuten bei einer Temperatur von
etwa 1400C allmählich 100 g eines gereinigten Glycidäthers von n-Octanol zu. Nach
beendeter Zugabe des Glycidäthers wird die Reaktionsmischung plötzlich klar; man
erhält eine hellbernsteinfarbene FlüssigReit,wobei die Temperatur infolge der Reaktionswärme
bis auf 1700C ansteigt. Man führt die Reaktion während einer Stunde bei 153 bis
146°C unter Stickstoff zu Ende; nach Zusatz von 50 g destilliertem Wasser erhält
man ein klares, bernsteinfarbenes Produkt in Form einer 80-gewichtsprozentigen Lösung.
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Durch weitere Verdünnung erhält man eine O,l-gewichtsprozentige Lösung
mit einer Draves-Absinkzeit (3-g-Haken) von 38,2 Sekunden und einer Oberflächenspannung
von 28,0 dyn/cm.
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Beispiel 17 Man wiederholt Beispiel 16, verwendet jedoch anstelle
des destillierten n-Octylglycidäthers einen Glycidäther auf Basis einer Mischung
aus 08- bis Clc-Alkanolen. Auch hierbei erhält man eine bernsteinfarbene 80-gewichtsprozentige
Lösung. Durch weitere Verdünnung erhält man eine O,1-gewichtsprozentige
Lösung
mit einer Draves-Absinkzeit (3-g-Haken) von 36.4 Sekunden und einer Oberflächenspannung
von 29,3 dyn/cm.
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Eine 1-gewichtsprozentige wäßrige Lösung ist milchig und hat einen
pH-Wert von 10,0.