DE2745889C3 - Verfahren zur Herstellung einer Preßverbindung, insbesondere Kaltschweißpreßverbindung zwischen mindestens zwei nichtzylindrischen, insbesonders plattenförmigen oder rahmenförmigen Bauteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Preßverbindung, insbesondere Kaltschweißpreßverbindung zwischen mindestens zwei nichtzylindrischen, insbesonders plattenförmigen oder rahmenförmigen BauteilenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen und durch
das Hauptpatent 26 52 590 beanspruchten Art, das eine Verbesserung des durch die DE-AS 16 26 062 bzw.
44 638 bekanntgewordenen Verfahrens ist.
Bei diesen bekannten Verfahren müssen zum Zusammenpressen der Verbindungselemente auf beide
Bauteile von außen her gleich große, entgegengesetzt gerichtete Druckkräfte aufgebracht werden und diese
äußere Druckbeaufschlagung bzw. -abstützung erschwert die Montage und erfordert vor allem bei
größeren Bauteilen, etwa plattenförmigen Hohlbauteilen, große Druckpressen- oder Rollenwerkzeuge, durch
deren Rollenspalt die Bauteile hindurchgezogen werden.
Demgegenüber wird bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent ein rasches und einfaches Zusammenfügen
auch größerer Bauteile mit geringem Werkzeug- und Montageaufwand in einfacher Weise dadurch erreicht,
daß die Preßkräfte innerhalb der Bauteile selbst abgestützt und ausgeglichen werden und in erster Linie
nur einfache Keil- und Druckmittel notwendig sind, die zwischen die Bauteile eingesetzt werden. Bei derartigen
Preßverbindungen nimmt die zum Zusammenpressen der Verbindungselemente von innen aufgebrachte Preßoder
Spreizkraft hohe Werte an und übersteigt insbesondere beim Kaltschweißpressen von plattenförmigen
Hohlbauteilen häufig die später während des Einsatzes an den miteinander verpreßten Bauteilen
auftretenden Belastungen. Wenn daher die Spreizkraftkomponenten nach dem Hauptpatent vollständig durch
das Bauteil selbst abgestützt werden, muß dieses aus
ίο Montagegründen stärker als für die späteren Betriebsbelastungen erforderlich dimensioniert werden. Diese
örtliche Überdimensionierung der Bauteile fällt insbesondere dann ins Gewicht, wenn die Forderung nach
einer Leichtbauweise besteht
Die Aufgabe der Erfindung ist darin zu sehen. Verfahren der bekannten Art insoweit zu verbessern,
daß über das beim Gegenstand des Hauptpatents bereits Erreichte hinaus, das darin besteht daß mit
geringem Werkzeug- und Montageaufwand ein rasches und einfaches Zusammenfügen auch größerer Bauteile
insb. in einfacher Weise darin erreicht wird, daß innerhalb der Bauteile selbst eine Abstützung und
Ausgleichung der Preßkräfte erreicht wird und in erster Linie nur einfache Keil- und Druckmittel notwendig
sind, die zwischen die Bauteile eingesetzt werden, darüber hinaus beim Anmeldungsgegenstand noch
erreicht wird, daß nur geringere Gegendruckflächen oder Auflagen notwendig sind, derart, daß die durch die
Abstützung der Spreizkraft im Bauteil während des Preßvorgangs hervorgerufenen Belastungen so verringert
werden, daß auf eine Montage bedingte gewichtsmäßig nachteilige Überdimensionierung der Bauteile
verzichtet werden kann, so daß also dem Stand der Technik gegenüber nur sehr geringfügige Abstützungen
zur Vermeidung der genannten Überdimensionierung notwendig sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung über die beim Gegenstand des Hauptpatens vorgeschlagenen
Merkmale hinaus die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Verfahrensmerkmale
vorgesehen, wobei noch im Untsranspruch 2 eine vorteilhafte und förderliche Weiterbildung der Verfahrensmerkmale
beansprucht ist und in den Unteransprüchen 3 und 4 vorteilhafte Vorrichtungen zum Durchführen
des Verfahrens, wobei bei den Merkmalen der Unteransprüche 2—4 Überschneidungen mit dem Stand
der Technik vorhanden sind.
Die amtsseitige Begründung der Erfindungshöhe unter Berücksichtigung des an sich bekannten Teils der
Lösungsmerkmale ist der Prüfungsakte zu entnehmen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Teil der während der Herstellung der Preßverbindung
auf das Bauteil einwirkenden Preß- oder Spreizkraft nicht im Bauteil selbst, sondern unmittelbar über die an
dieses von außen angelegte Stützvorrichtung abgesetzt und somit das Bauteil von den montagebedingten
Spitzenbeanspruchungen entlastet, so daß sich auch dünnwandige Bauteile und vor allem Hohlprofile mit
Hilfe der Preßfügetechnik zusammensetzen lassen, ohne daß die während des Zusammenpressens und insbesondere
Kaltpfeßverschweißens der Verbindungselemente
wirksamen Preßkräfte unzulässige Verformungen oder gar Materialbrüche in den zug- oder biegebeanspruchten
Wandabschnitten der Bauteile hervorrufen.
Vorzugsweise wird das Bauteil gemäß Anspruch 2 und mit der Vorrichtung gemäß Anspruch 4 während
des Preßvorgangs zwischen zwei Stützplatten angeordnet, die an ihren über das Bauteil vorstehenden Enden
durch Zuganker oder dgl, miteinander verbunden sind,
wobei das Bauteil vorzugsweise mit einer vorgegebenen Vorspannung zwischen die Stützplatten eingespannt
wird. Diese Abstützung bzw. Einspannung des Bauteils zwischen zwei Stützplatten empfiehlt sich vor allem bei 5
der Herstellung einer Kaltpreßschweißverbindung, also wenn zum Zusammenpressen der Verbindungselemente
hohe Spreizkräfte erzeugt werden müssen.
Wahlweise ist es jedoch auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren mit der Vorrichtung gemäß An- ι ο
spruch 3 auf wesentlich einfachere Weise durchzuführen, derart, daß das Bauteil während des Preßvorgangs
auf ein Widerlager, z. B. den Boden des Montageplatzes
gelegt und die der Spreizkraft entgegenwirkende Druckkraft durch ein auf die Oberseite des Bauteils im
Bereich der Preßverbindungsstelle aufgesetztes Gewicht, etwa einen T-Träger aufgebracht wird.
Die Merkmale der Erfindung und deren technische Vorteile ergeben sich auch aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigt
F i g. 1 einen schematischen Längsschnitt zweier Hohlbauteile im Bereich der Preßverbindungsstelle
einschließlich einer Stützvorrichtung gemäß einem ersten AusführungsbeispieL
F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Darstellung mit einer andersartig ausgebildeten Stützvorrichtung und
Fig.3 ein Keilrollenwerkzeug zur Herstellung der
Preßverbindungen gem. den F i g. 1 und 2.
F i g. 1 zeigt eine Preßverbindung für zwei, z. B. aus
Aluminium im Strangpreßverfahren hergestellte Hohlbauteile 34,36, die jeweils eine obere Deckwand 38 bzw.
40 und eine untere Deckwand 42 bzw. 44 aufweisen, weiche durch Längsstege auf Abstand gehalten sind,
wobei in F i g. 1 lediglich die äußeren Längsstege 46,48 jedes Hohlbauteils 34 bzw. 36 gezeigt sind. Die
Deckwände 38, 42 des Hohlbauteils 34 setzen sich am oberen und unteren Rand des äußeren Längsstegs 46
nach außen zu einander gegenüberliegenden Wandteilen 50, 52 fort, in denen unmittelbar neben dem
Längssteg 46 einander zugekehrte Nuten 54, 56 ausgebildet sind. Auf der Innenseite sind die Wandteile
50, 52 durch schräg nach außen verlaufende, einander zugekehrte Führungsflanken 62 bzw. 64 begrenzt
Am anderen Bauteil 36 sind die jeweils einen Wulst bildenden Verbindungselemente 66, 68 an elastisch
abbiegbaren Wandteilen 70 bzw. 72 angeformt, die eine Verlängerung der oberen bzw. unteren Deckwand 40
bzw. 44 bilden und formgleich an die Wandteile 50, 52 des Bauteils 34 angepaßt sind. Jeder Wulst 66,68 ist mit so
in Längsrichtung verlaufenden Rippen versehen und weist das pur Erzielung einer Kaltschweißpreßverbindung erforderliche Übermaß gegenüber der zugehörigen Nut 54 bzw. 56 auf.
Zur Herstellung der Kaltschweißpreßverbindung wird das Bauteil 36 in Querrichtung der Verbindungselemente 54,66 und 56,68 gegen das Bauteil 34 geschoben,
derart, daß die Verbindungselemente 66, 68 auf den schrägen Führungsflanken 62, 64 gleiten und dadurch
die abbiegbaren Wandteile 70, 72 zusammengedrückt 6u
werden, bis die Verbindungselemente 66,68 am äußeren Längssteg 46 des Bauteils 34 anschlagen, woraufhin
beide Wülste 66,68 gleichzeitig unter der Wirkung einer
Preß- oder Spreizkraft (S) in die zugehörige Nut 54 bzw.
56 unter Bildung einer Kaltschweißstelle eingepreßt werden. Die Preß- oder Spreizkraft 5 wird durch rin
Keil- oder Druckmittel erzeugt, das gemäß F i g, 3 ein Keilrollenwerkzeug 26 mit in Längsrichtung hintereinander liegenden Rollenpaaren 28,30,32 ist. Die äußeren
Mantellinien der einzelnen Rollenpaare 28,30,32 haben
einen zum hinteren Ende des Rollenwerkzeuges 26 zunehmend größeren, gegenseitigen Abstand, und wenn
das Rollenwerkzeug 26 in Zugrichtung Zunter Abrollen der Rollenpaare 28,30,32 an der Rückseite der Wulst 66
bzw. 68 durch die Ausnehmung hindurchgezogen wird, werden die Wülste 66,68 durch jedes Rollenpaar 28,30,
32 zunehmend stärker in die zugehörige Nut 54 bzw. 56 eingepreßt. Durch Änderung des in Werkzeuglängsrichtung zwischen den Rollenpaaren 28, 30, 32 liegenden
Rollenspalts kann der von den äußeren K'iantellinien der
Rollen definierte Keilwinkel verstellt und das Rollenwerkzeug 26 an unterschiedliche Preßverbindungen
angepaßt werden.
Um die durch die Spreizkraf·: S vor allem im Längssteg 46 hervorgerufenen Zugbeanspruchungen zu
verringern, wird das Bauteil 34 während des Preßvorgangs mit der Unterseite auf ein Widerlager 162, etwa
die Bodenfläche des Montageplatzes, aufgelegt und auf die ob ire Deckwand 38 im Bereich der Preß verbindungsstelle ein T-Träger 160 abgesetzt, so daß das
Bauteil 34 während des Preßvorgangs auf seinen Außenseiten großflächig abgestützt und mit einer dem
Gewicht des Trägers 160 entsprechenden Druckkraft zusammengedrückt wird. Auf diese Weise werden die
während der Herstellung der Kaltpreßschweißverbindung wirksamen Zugbeanspruchungen im Längssteg 46
verringert und verhindert, daß sich die Wandteile 50,52
unter der Wirkung der Spreizkraft Sausbeulen.
Die Anordnung gemäß F i g. 2 entspricht hinsichtiich
der Ausbildung der Hohlbauteile und der Form und Herstellung der Preßverbindungsstellen dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, so daß insoweit die
gleichen Bezugszeichen verwendet wurden. Jedoch besteht hier die Stützvorrichtung aus oberen und
unteren Stützplatten 164, 166, die im Bereich des Längstegs 46 und der Nuten 54,56 flächig an die oberen
und unteren Deckwände 38,42 und Wandteile 50,52 des
Bauteils 34 angelegt und an ihren über das Bauteil 34 vorstehenden Enden durch Zuganker 168 oder auf
andere Weise, etwa durch Schraubzwingen, zusammengehalten werden. Beim Festziehen der Zuganker 168
wird das Bauteil 34 mit einer bestimmten Vorspannung zwischen den Stützplatten 164, 166 festgespannt, die
natürlich so gewählt wird, daß das Bauteil 34 unter der Wirkung der Vorspannung nicht deformiert wird uwd
insbesondere der Längssteg 46 nicht ausknickt. Beim Einpressen der Wülste 66, 68 in die Nuten 54, 56 wirkt
diese Vorspannung der Speizkraft S entgegen und verhindert gemeinsam mit der flächigen Abstützung der
Wandteile 38,50 und 42,52 an den Stützplatten 164,168
ein Ausbeulen dieser Wandabschnitte und eine übermäßige Zugbeanspruchung des Längsstegs 46. Nach
Herstellung der Kaltpreßschweißverbindung werden die Zuganker 148 gelöst und die Platten 164, 166
entfernt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Preßverbindung, insbesondere Kaltschweißpreßverbindung,
zwischen mindestens zwei nichtzylindrischen, insbesondere plattenförmigen oder rahmenförmigen
Bauteilen mit als Nut und in diese unter der Wirkung einer Fremdkraft eingepreßter Wulst ausgebildeten
Verbindungselementen, wobei die Verbindungselemente, von denen das eine in einer Ausnehmung am
Bauteil angeordnet ist und einem tragfesten Wandteil in der Ausnehmung gegenüberliegt und
zugekehrt ist, dadurch miteinander verpreßt werden, daß zwischen der Rückseite des anderen Verbindungselementes
und dem tragfesten Wandteil ein diese während des Preßvorgangs in Einschubrichtung
der Verbindungselemente auseinanderdrückendes Keil- oder Druckmittel eingesetzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das eine Bauteil (34) während des Preßvorgangs auf seinen Außenflächen
im Bgseich des Wandteils (50, 52) und des Verbindungselements (56,54) durch eine abnehmbare
Stützvorrichtung (160, 162; 164, 166, 168) mit einer der Spreizkraft βζ>
entgegenwirkenden Druckkraft beaufschlagt ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauteil (34) zwischen Stützplatten (164, 166) der Stützvorrichtung mit einer der
Spreizkraft (S) während des Preßvorgangs entgegenwirkenden Vorspannung eingespannt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützvorrichtung (160f 162) ims einem auf die
Oberseite des Bauteils (34) aufgelegten Stützgewicht (160) und einem das Bauteil "uf der Unterseite
abstützenden Widerlager (162) besteht
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützvorrichtung (164, 166,168) aus zwei entgegen der inneren Spreizkraft (S) zugfest miteinander
verbundenen Stützplatten (164,166) besteht
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