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Verfahren und Vorrichtung zum Fördern eines textilen
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Faserverbandes aus Stapelfasern Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Fördern eines textilen Faserverbandes aus Stapelfasern sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Das Fördern von aus Stapelfasern gebildeten textilen Faserverbänden
, welche keine oder eine nur schwache Drehung und damit eine geringe Reissfestigkeit
aufweisen wie Bänder, Lunten oder Fäden aus einer Vorlage.an die Weiterverarbeitungsstelle-
bzw. Maschine bereitet insofern Probleme, als das Vorlegen und Einziehen der Faserverbände
über die mechanischen Transportorgane zeitaufwendig ist. Beim Gatter einer Strecke
müssen z.B. sämtliche Bänder für das erstmalige Einziehen von Hand über die Walzen
zur Speiseeinrichtung der Maschine verlegt werden.
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Darüber hinaus benötigt das Ansetzen, d.h. das Verbinden bzw. Verdrehen
eines auslaufenden Bandes mit einem neuen Band Zeit. Da die modernen Maschinen mit
immer grösseren Liefergeschwindigkeiten arbeiten und andererseits die Kannengrösse
nicht wesentlich gesteigert werden kann, kommt diesem Zeitaufwand bei dem in kürzeren
Abständen notwendigen Kannenwechsel gesteigerte Bedeutung zu.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt nun die Schaffung eines Verfahrens,mit
welchem dieses Problem gelöst wird.
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Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der
Faserverband durch ein Transportrohr geführt wird und dass im Transportrohr eine
zur Förderrichtung gleichgerichtete Luftströmung erzeugt wird.
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Erfindungsgemäss ist weiterhin vorgesehen, dass das Band am Ende der
Transport strecke während der Trennung von der Transportluftströmung abgestützt
wird.
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Das erfindungsgemässe Verfahren wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung erläutert, die eine beispielsweise Ausführungsform einer ebenfalls
erfindungsgemässen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens darstellt. Es zeigen:
Fig. 1: die Vorrichtung im Grundriss im Zusammenhang mit der Kannenvorlage einer
Strecke, Fig. 2: den Abnehmerkasten der Vorrichtung nach Fig. 1 und
Fig.
3: den Einlauf aus einer Kanne in ein Rohr der Vorrichtung.
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Bei der in Fig. 1-3 dargestellten Vorrichtung handelt es sich um das
Gatter einer Strecke. Aus einer mit Kannen 2 bestückten Kannenvorlage werden Bänder
6 auf pneumatische Weise in Richtung einer Strecke gefördert, die bei 4 schematisch
angedeutet ist. Die Vorrichtung, die allgemein mit 10 bezeichnet ist, weist als
Hauptteile eine Gruppe von Rohren 12 und einen Abnehmerkasten 14 auf, in welchen
letzteren sämtliche Rohre einmünden.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, befinden sich die Eintrittsöffnungen
13 der Rohre 12 je über einer Kanne 2 und sind als nach abwärts gerichtete Krümmer
16 ausgebildet. Die Krümmer 16 sind an der mit 18 bezeichneten Bogeninnenseite mit
nicht dargestellten Perforationen versehen, welche den Eintritt von Umgebungsluft
in das Rohrinnere gestatten.
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Die Rohre 12 selbst, die z.B. aus Kunststoff oder Metall bestehen
können, besitzen einen kreisförmigen Querschnitt, wobei die lichte Querschnittsfläche
ein Mehrfaches des Querschnittes des grössten zu transportierenden Bandes ausmacht
(Fig. 2).
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Die durch die Rohre 12 verlaufenden und in diesen durch eine Saugluftströmung
geförderten Bänder treten im Abnehmerkasten 14 bei 20 aus diesem aus. In der durch
den Abnehmerkasten 14 gebildeten Kammer herrscht ein Unterdruck, erzeugt von einem
an einen Stutzen 22 angeschlossenen nicht dargestellten Ventilator. Die Bänder 6
gelangen von den Rohraustritten 20 durch einen Kamm 24 geführt auf eine im Gegenuhrzeigersinn
rotierende
Siebtrommel 26. Die Siebtrommel 26, in deren Innenraum 28 der Unterdruck ebenfalls
wirksam ist, ist auf einem hohlen Zapfen 30 gelagert und wird durch eine Speisedruckwalze
40 von einer Speisewalze 42 aus mit einer der vorgesehenen Bandgeschwindigkeit entsprechenden
Drehzahl angetrieben. Während die Transportluft, welche aus den Rohren 12 austritt,
durch die Siebtrommel 26 hindurch abströmt, werden die Bänder 6 auf der Trommeloberfläche
abgestützt und durch den Kamm 24 auf einer vorbestimmten Bahn gehalten.
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Der hohle Zapfen 30, der stirnseitig mit der Atmosphäre in Verbindung
steht, trägt einen stationären Schirmkörper 32.
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Der Schirmkörper überdeckt von innen her einen einstellbaren Umfangsteil
der Siebfläche der Trommel 26, der der Speisedruckwalze 40 und einem Austrittskanal
44 gegenüber liegt.
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Das Innere des Schirmkörpers 32 steht über eine Oeffnung 34 mit dem
Innenraum des Zapfens 30 und über eine Oeffnung 36 mit der überdeckten Siebfläche
in Verbindung. Auf die Bänder wirkt nach dem Passieren der Klemmstelle 38 zwischen
Siebtrommel 26 und Speisedruckwalze 40 keine gegen die erstere gerichtete Anpresskraft
mehr. Vielmehr führt die allenfalls durch die Oeffnung 36 gegen die Innenseite der
Siebtrommel 26 fliessende Luft zu einem Ablösen der Bänder von der Aussenseite der
Siebtrommel. Der Abfluss der Bänder 6 durch den Austrittskanal 44, in welchem atmosphärischer
Druck herrscht und zwischen Speisewalze 42 und Walze 40 hindurch wird somit begünstigt.
Die Bänder gelangen über einen Zuführtisch 50 zur Maschine 4 (Fig. 1 und 3).
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An den Abnehmerkasten 14 kann wie in Fig. 2 angedeutet, die Einrichtung
zur Absaugung der Strecke 4 durch eine Leitung 60 angeschlossen sein. Dabei ist
dem Eintritt der Leitung 60 in den Kasten 14 eine in nicht dargestellter Weise betätigbare
Klappe 62 zugeordnet.
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Die Klappe 62 gestattet die Vorrichtung beim Einziehen der Bänder
in Betrieb zu nehmen, während die Absaugung an der Strecke, die anfänglich ebenfalls
noch ausgeschaltet ist, sich noch nicht in Betrieb befindet. Dementsprechend wird
die Klappe 62 für das Einziehen der Bänder geschlossen.
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In der Nachbarschaft des Rohrendes 20 ist das Rohr 12 mit einem Fühler
80 ausgestattet, der einer Ueberwachungseinrichtung zugehört. Die Ueberwachungseinrichtung
kann den Antrieb der Speisewalze 42 stillsetzen, wenn kein Band mehr vorhanden ist
sowie diesen Zustand mit Hilfe eines Signales anzeigen. Ebenso kann die Einschaltung
erfolgen, wenn ein Bandanfang den Fühler 80 passiert.
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Die in den Rohren 12 herrschende Transportluftströmung saugt ein Band,
dessen Anfang an eine Eintrittsöffnung 13 gehalten wird, an. Aus Kontinuitätsgründen
herrscht im ganzen Rohr anfänglich die gleiche Geschwindigkeit. Dort wo ein Band
einen Teil des Rohrquerschnittes versperrt, muss die Geschwindigkeit grösser sein
als stromabwärts im freien Querschnitt, wodurch die primäre Förderung des Bandes
beim Einziehen entsteht.
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Beim eingezogenen Band stellt sich die Geschwindigkeit so ein, dass
bei wenig versperrtem Querschnitt (dünne Stelle) niedrigere Geschwindigkeit herrscht
als bei stark versperrtem Querschnitt (Dickstelle). Dünne Stellen werden also eher
gestaucht als verzogen, so dass ein praktisch spannungsfreier Transport entsteht.
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Die Grundspannung im Band ist durch das vor der Ansaugöffnung frei
hängende Bandgewicht gegeben. Das freie Bandende bei Bruch
oder
Ende versucht das Rohr zu stopfen. Es wird in Wellenform gestaucht. Damit das Band
nicht in dieser Form in die Speisewalze gelangt, wird es vom Kamm zurückgehalten
und ausgestreckt.
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Die Ueberwachungseinrichtung bzw. der Fühler 80 ist so angeordnet
und ausgebildet, dass die Strecke z.B. durch Reduktion der Drehzahl das auslaufende
Bandende gerade noch unter dem Kamm 24 auszustrecken vermag, bis das neu anzusetzende
Band das Bandende unter dem Kamm 24 erreicht hat.
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Durch Verstellen von nicht dargestellten Drosselklappen lässt sich
die Transportgeschwindigkeit den jeweiligen Bandgewichten in Grenzen anpassen.
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Um das Ansaugen von Bandanfängen zu erleichtern, kann jedes Rohr in
der Nachbarschaft des Endes 13 mit einem in Förderrichtung arbeitenden Injektor
(nicht dargestellt) versehen sein, der in Betrieb bleibt bis der Bandanfang den
Fühler 80 passiert hat. Der Injektor kann mit einer geeigneten Durchluftquelle über
ein steuerbares Absperrorgan in Verbindung stehen.
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Wie sich aus dem Zusammenhang ergibt, handelt es sich bei den vermittels
der Vorrichtung zu transportierenden Bändern um Faserverbände aus Stapelfasern,
die noch keine Drehung und damit auch bei grösserer Stapellänge eine geringe Reissfestigkeit
aufweisen. Trotzdem gelingt es durch das erfindungsgemässe Verfahren, den Transport
von solchem Band ohne bewegte Transportorgane auch über erheblich längere Distanzen
als solche z.B. bei einer Strecke vorkommen, nicht nur ohne Bruch, sondern auch
ohne störenden Verzug durchzuführen. Die Transportrohre können dabei sowohl horizontal
als auch vertikal oder steigend oder fallend verlaufen.
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