DE2740382C2

DE2740382C2 - Vorrichtung für die Einstellung des Hubes einer Exzenterpresse

Info

Publication number: DE2740382C2
Application number: DE19772740382
Authority: DE
Inventors: Ewald 7324 Rechberghausen Bergmann; Karl 7343 Kuchen Haussmann; Horst 7320 Göppingen Pfisterer
Original assignee: L Schuler GmbH
Current assignee: L Schuler GmbH
Priority date: 1977-09-08
Filing date: 1977-09-08
Publication date: 1987-01-29
Also published as: DE2740382A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Einstellung des Hubes einer Exzenterpresse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 21 64 774 bekannt. Die gewünschten Verdrehungen der Exzenterwelle zur Einstellung des Hubes werden dabei beispielsweise mittels einer Tippschaltung verwirklicht. Dies erfordert notwendigerweise die Beobachtung des Verstellvorganges und eine Reaktion hierauf durch eine mitwirkende Bedienperson. Um eine automatische Einstellung des Hubes handelt es sich hierbei somit nicht.
Eine Vorrichtung für die Einstellung des Hubes bei einer Längswellen-Zweipunkt-Exzenterpresse ist aus der FR-OS 20 97 900 bekannt. Hierbei ist eine manuell bedienbare Einstellung des Hubes vorgesehen, bei der die Exzenterbüchsen mittels eines separaten Antriebes über eine in den Pleueln parallel zu der Exzenterwelle gelagerte Welle und mittels auf der Welle gelagerter Zahnräder, die in Verzahnungen der Exzenterbüchsen einrückbar sind, bei stillstehender Exzenterwelle verdreht werden können, wenn auf der Exzenterwelle die unverdrehbaren, aber längsverschiebbaren Klauenringe die formschlüssige Kupplung der Exzenterbüchsen mit der Exzenterwelle aufgehoben haben.
Eine weitere Vorrichtung für die Einstellung des Hubes einer Exzenterpresse ist aus der DE-AS 22 41 599 bekannt. Hierbei wird die Exzenterbüchse bei der Einstellung gegenüber einem Pressengestell arretiert. Die formschlüssige Verbindung zwischen der Exzenterbüchse und der Exzenterwelle wird dabei durch eine Stellstange innerhalb der Exzenterwelle hergestellt oder aufgehoben, wobei innerhalb der Exzenterwelle ein Verriegelungszapfen radial bewegbar gelagert ist, der durch die Stellstange mittels eines Exzenters entgegen der Kraft einer Rückstellfeder bewegbar ist. Die Einstellung des Hubes erfolgt hierbei über eine zusätzliche Verstelleinrichtung, die an der Exzenterwelle angreift und diese verstellt.
Allen diesen bekannten Vorrichtungen haftet der gemeinsame Mangel an, daß ein erheblicher manueller Aufwand zur Einstellung des Hubes erforderlich ist.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine bei Längswellen-Mehrpunktpressen verwendbare Vorrichtung für die Einstellung des Hubes anzugeben, die automatisch betätigbar ist und mit mechanisch möglichst einfachen Mitteln arbeitet, wobei keine manuelle Verstellarbeit an der Presse selbst anfällt.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Kennzeichens des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den nachgeordneten Patentansprüchen 2 und 3 angegeben.
In der Zeichnung ist ein Ausschnitt einer Längswellen-Zweipunkt- Exzenterpresse mit einer Vorrichtung für eine Einstellung des Hubes schematisch dargestellt.
Innerhalb eines Pressengestelles 1 ist in Lagern 2 eine Exzenterwelle 3, die zwei Exzenter 4, 5 aufweist, mehrfach gelagert. Nahe einem Ende der Exzenterwelle 3 ist ein Antriebszahnrad 6 aufgekeilt, welches über einen nicht dargestellten Getriebezug mit einem Antriebsmotor verbunden ist. Auf den Exzentern 4, 5 sind Exzenterbüchsen 7, 8 gelagert, auf denen wiederum Pleuel 9, 10 gelagert sind, die an einem Pressenstößel 11 in zwei Punkten über Stößelverstellungen 12 gelagert sind.
Koaxial zu der Exzenterwelle 3 ist eine Stellstange 13 vorgesehen, die durch eine doppeltwirkende Zylinder-Kolben-Einheit 14 geradlinig hin- und herbewegbar ist. Die Stellstange 13 ist mit Querbolzen 15, 16 versehen, die in entsprechenden Führungen 17, 18 in der Exzenterwelle 3 geführt sind. Außerhalb der Exzenterwelle 3 stehen die Querbolzen 15, 16 mit Klauenringen 19, 20 in Verbindung, die gegenüber der Exzenterwelle 3 axial verschiebbar und undrehbar sind. Die Exzenterbüchsen 7, 8 und die Klauenringe 19, 20 sind mit sich gegenüberliegenden, selbstzentrierenden Stirnverzahnungen 21, 22 versehen. Weiterhin sind an jedem Pleuel 9, 10 hydraulisch betätigte Riegel 23, 24 vorgesehen, die in Nuten 25, 26 in den Exzenterbüchsen 7, 8 einsteuerbar sind. Zur genauen Einstellung des Hubes sind noch berührungslos arbeitende Schalter in Form eines pressengestellfesten Empfängers 27 und Gebern 28 vorgesehen, die entsprechend der Anzahl und Größe der einstellbaren Hübe am Umfang des Antriebszahnrades 6 angeordnet sind. Das Antriebszahnrad 6 dient hierbei gleichzeitig als Indexierscheibe mit relativ großem Durchmesser, wodurch eine ausreichend große Auflösung erreichbar ist.
Alternativ zu den die Klauenringe 19, 20 verschiebenden Querbolzen 15, 16 können auch verdrehbare Exzenter vorgesehen sein, die die Klauenringe 19, 20 mit der zugehörigen Stirnverzahnung 21, 22 in oder außer Eingriff mit der Stirnverzahnung 21, 22 der Exzenterbüchsen 7, 8 bringt. In diesem Fall ist die Stellstange 13 als Zahnstange ausgebildet und bewirkt bei der Hin- und Herbewegung über eine Verzahnung die Drehung der Exzenter. Diese Lösung hat den Vorteil, selbsthaltend ausgebildet zu sein.
Für die Einstellung des Hubes ist an dem Pressengestell 1 ein Empfänger 27 an der für eine vorherbestimmte Lage charakteristischen Stelle angeordnet. Die zugehörigen Geber 28 sind an dem Antriebszahnrad 6 vorgesehen und entsprechen in ihrer Anordnung den einstellbaren Hüben, d. h., daß jedem Hub ein Geber 28 zugeordnet ist, der mit dem Empfänger 27 derart zusammenwirkt, daß die Presse durch Bremse und Kupplung bei Aktivierung des entsprechenden Gebers 28 aufgrund einer nicht dargestellten Hubvorwahl in die durch die vorherbestimmte Lage des Empfängers 27 gegebene Position gefahren wird, in der die Riegel 23, 24 in die Nuten 25, 26 hydraulisch gesteuert einfahrbar sind. In dieser Stellung sind die Exzenterbüchsen 7, 8 gegenüber den Pleueln 9, 10 arretiert. Durch Beaufschlagen der doppeltwirkenden Zylinder- Kolben-Einheit 14 wird die Stellstange 13 betätigt, wodurch die formschlüssige Kupplung über die Stirnverzahnungen 21, 22 der Exzenterbüchsen 7, 8 mit den Klauenringen 19, 20 gelöst wird. Durch Aktivierung des Gebers 28, der dem neu einzustellenden Hub entspricht, wird in der Folge mittels des Pressenantriebes bei Schleichgangdrehzahl die Exzenterwelle 3 so weit verstellt, bis der aktivierte Geber 28 den Empfänger 27 erreicht hat. Die Presse wird stillgesetzt, der neue Hub ist eingestellt. Die Zylinder-Kolben-Einheit 14 wird nun in umgekehrter Richtung beaufschlagt, wodurch die Stirnverzahnungen 21, 22 der Klauenringe 19, 20 mit den Exzenterbüchsen 7, 8 selbstzentrierend in Eingriff gebracht werden. Die Riegel 23, 24 können jetzt aus den Nuten 25, 26 ausgefahren werden, wodurch die Presse mit neu eingestelltem Hub betriebsbereit ist.
Der vorhergehend geschilderte Vorgang der Einstellung des Hubes wird in einfacher Weise an einer Schalttafel einer Pressensteuerung eingeleitet und abgefahren, entweder durch manuelles Einleiten der einzelnen Schritte oder durch eine automatische Folgesteuerung.

Claims

1. Vorrichtung für die Einstellung des Hubes einer Exzenterpresse, deren Exzenterwelle zur Erzielung unterschiedlicher Hübe mit mindestens einer auf einem Exzenter verdrehbaren Exzenterbüchse versehen ist, die für den Betrieb der Presse mit dem Exzenter mittels gegenüber der Exzenterwelle axial verschiebbarem, aber drehfestem Klauenring formschlüssig kuppelbar ist, und die während der Einstellung des Hubes gegenüber dem auf ihr gelagerten Pleuel in einer bestimmten Winkelstellung arretierbar ist, wobei die Einstellung des Hubes durch Verdrehen der Exzenterwelle bewirkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Längswellen-Mehrpunktpresse die Gemeinsamkeit folgender Merkmale verwirklicht ist,

a) jedem einstellbaren Hub ist bei arretierten Exzenterbüchsen eine diskrete Winkellage der Exzenterwelle (3) dadurch zugeordnet und einstellbar, daß auf Kupplung und Bremse der Presse wirkende, berührungslos arbeitende, paarweise zusammenwirkende Schalter (27, 28) in entsprechender Anordnung an einer exzenterwellenfesten Indexierscheibe (6) und pressengestellfest angeordnet sind,

b) die Klauenringe (19, 20) sind mittels einer doppeltwirkenden Zylinder-Kolben-Einheit (14) über eine innerhalb der Exzenterwelle (3) gelagerte Stellstange (13) verstellbar,

c) die Klauenringe (19, 20) und die diesen gegenüberliegenden Seiten der Exzenterbüchsen (7, 8) sind mit selbstzentrierenden Stirnverzahnungen (21, 22) versehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalter aus einem pressengestellfest angeordneten Empfänger (27) und aus einer der Anzahl einstellbarer Hübe entsprechenden Anzahl Gebern (28) gebildet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalter aus einer der Anzahl einstellbarer Hübe entsprechenden Anzahl pressengestellfest angeordneter Empfänger (27) und einem Geber (28) gebildet sind.