DE2735569C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung des bekannten N-(α,α,α-Trifluor-m-
tolyl)anthranilsäure-2-(2-hydroxyäthoxy)äthylesters (I).
Die Verbindung I, unter dem INN (rec.) Etofenamat als lokalanwendbares
Antiphlogistikum und Antirheumatikum bekannt,
wurde bisher zufolge der DE-PS 19 39 112 (Beispiel 1) aus
dem Kaliumsalz (II) der N-(α,α,α-Trifluor-m-tolyl)anthranilsäure
und 2-(2-Chloräthoxy)äthanol (III) in einer Reaktion
dargestellt, welche durch das folgende Reaktionsschema wiedergegeben
werden kann:
Hierbei wurden äquimolare Mengen von II und III in Dimethylformamid
gelöst, zwei Stunden lang gekocht, vom ausgefallenen
Kaliumchlorid abfiltriert, eingedampft und an einer Säule
von Kieselgel mit dem Laufmittelgemisch Cyclohexan zu Eisessig
(1 : 1) gereinigt. Man erhielt ein gelbliches Öl, welches
nicht kristallisierte.
Diese Methode der Darstellung weist erhebliche Nachteile auf.
So konnte bei der Nacharbeitung festgestellt werden, daß das
an Kieselgel gereinigte Produkt die folgenden Nebenprodukte
enthält:
Diese Nebenprodukte, durch Analyse und Synthese gesichert,
lassen sich nur äußerst schwierig vom Etofenamat durch
mehrfache Molekulardestillation abtrennen, ein Verfahren,
welches im technischen Maßstab zwar realisierbar, aber wirtschaftlich
außerordentlich aufwendig ist.
Ein weiterer Nachteil ist die verhältnismäßig niedrige Ausbeute,
bedingt einmal durch die Umsetzung, zum anderen
durch die Aufarbeitung.
Um eine etwa 80%ige Umsetzung zu erreichen, müssen außerdem
die Ausgangsverbindungen II und III auf 140-155°C erhitzt
werden. Bei diesen Temperaturen tritt jedoch als weitere
Nebenreaktion intramolekularer Ringschluß der Verbindung
der Formel III zu dem 1.4-Dioxan ein.
Es wurde im Verfahren zur Herstellung von N-(α,α,α-Trifluor-
m-tolyl)anthranilsäure-2-(2-hydroxyethoxy)ethylester, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- a) Alkalisalze der N-(α,α,α-Trifluor-m-tolyl)anthranilsäure
mit Verbindungen der allgemmeinen Formel
in welcher
R ein Wasserstoffatom oder den Rest O-CH₂-CH₂-O-CH₂-CH₂-Cl bedeutet, bei Temperaturen von ca. 50 bis ca. 200°C umsetzt und - b) das Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise hydrogenolytisch spaltet.
Die erfindungsgemäße Reaktion kann durch das folgende
Reaktionsschema beispielhaft wiedergegeben werden:
Die als Ausgangsverbindung verwendete Verbindung II ist
literaturbekannt, die Ausgangsverbindungen der allgemeinen
Formel IV sind in der Literatur bisher nicht beschrieben
worden. Sie können in einfacher Weise hergestellt werden,
indem man
- a) das bekannte 2-(2-Benzyloxyäthoxy)äthanol mit Thionylchlorid in Gegenwart eines basischen Säurebinders, vorzugsweise Pyridin, bei erhöhter Temperatur umsetzt, wobei 2-(2-Benzyloxyäthoxy)äthylchlorid (IV, R=H) entsteht;
- b) Benzaldehyd mit 2-(2-Hydroxyäthoxy)äthylchlorid in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und eines Katalysators, vorzugsweise p-Toluolsulfonsäure, bei Siedetemperatur unter kontinuierlicher Wasserabscheidung erhitzt, wobei Bis[2-(chloräthoxy)äthoxy]toluol (IV, R=O-CH₂-CH₂- O-CH₂-CH₂-Cl) entsteht.
Die Reaktion des Kaliumsalzes II mit den Verbindungen der
allgemeinen Formel IV wird vorzugsweise in Gegenwart von
Verdünnungsmitteln durchgeführt. Als Verdünnungsmittel kommen
alle inerten Lösungsmittel infrage. Hierzu gehören vorzugsweise
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol,
höhere Äther wie Glycoldimethyläther, Dioxan, insbesondere
aber aprotische Lösungsmittel wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid
und Hexamethylphosphorsäuretriamid.
Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich
variiert werden. Normalerweise arbeitet man zwischen circa
50°C und circa 200°C, vorzugsweise bei 90°C bis 150°C.
Die Reaktion kann bei Normaldruck, aber auch bei erhöhtem
Druck durchgeführt werden. Normalerweise arbeitet man bei
Normaldruck.
Bei der Durchführung des Verfahrens setzt man auf 1 Mol
des Kaliumsalzes II bei Verwendung von IV (R=H) mindestens
1 Mol ein. Als zweckmäßig hat sich aber die Verwendung
eines geringen Überschusses an IV (R=H) erwiesen.
Bei der Durchführung des Verfahrens unter Verwendung von
IV (R=O-CH₂-CH₂-O-CH₂-CH₂-Cl) setzt man auf 1 Mol II
wenigstens ½ Mol IV ein, wobei auch hier die Verwendung
eines geringen Überschusses an IV bevorzugt ist.
Die Aufarbeitung der Reaktionslösungen erfolgt durch Abdampfen
des Lösungsmittels, Aufnahme des Rückstandes in
ein geeignetes Lösungsmittel, in dem sich das Alkalichlorid
nicht löst, Abfiltrieren des Alkalichlorids, Abdampfen des
Lösungsmittels und Vakuumdestillation, bzw. Reinigen an
einem geeigneten Adsorbens.
Die in dieser Weise hergestellten Zwischenprodukte der
allgemeinen Formel
in welcher m für die Ziffern 1 oder 2 steht und X ein Wasserstoffatom
bedeutet, falls m=2 ist,
oder X für 2 Wasserstoffatome steht, falls m=1 ist,
werden anschließend einer hydrogenolytischen Spaltungsreaktion
unterworfen.
Diese Reaktion erfolgt vorzugsweise in Verdünnungsmitteln.
Als Verdünnungsmittel können alle Lösungsmittel verwendet
werden, in denen die Reaktanten löslich sind und die selbst
nicht hydriert werden. Beispielhaft seien genannte Alkohole wie
Methanol, Äthanol, Isopropanol, niedrigmolekulare organische
Ester wie Methylacetat, Äthylacetat, Isopropylacetat,
vorzugsweise Äthylacetat.
Die Hydrogenolyse erfolgt durch Einleiten von Wasserstoff
in Gegenwart von Katalysatoren. Als Katalysatoren kommen
die Metalle der 8. Gruppe des periodischen Systems infrage,
vorzugsweise Palladium.
Die Temperaturen können im gewissen Bereich variiert werden.
Im allgemeinen arbeitet man zwischen etwa 15°C und 40°C,
vorzugsweise bei 20-30°C.
Die Hydrogenolyse kann bei Normaldruck, aber auch bei erhöhtem
Druck ausgeführt werden. Im allgemeinen arbeitet man bei
Normaldruck.
Die erfindungsgemäße Synthese hat gegenüber der in der Literatur
bekannten eine Reihe von Vorteilen:
Durch Blockierung der freien OH-Gruppe bei der Veresterung
durch Ätherbildung verläuft die Veresterung in guter Ausbeute
ohne Nebenreaktionen. Es entstehen daher keine Nebenprodukte,
die wirtschaftlich und präparativ aufwendig durch mehrfache
Molekulardestillation abgetrennt werden müßten.
Die Hydrogenolyse der Zwischenprodukte verläuft nahezu quantitativ
und führt zu einem reinen Endprodukt, welches nicht
mehr einer aufwendigen Reinigung, z. B. durch Molekulardestillationen,
bedarf.
294 g (1,5 Mol) 2-(2-Benzyloxyäthoxy)äthanol und 119 g
(1,5 Mol) Pyridin werden auf -20°C gekühlt und tropfenweise
unter Rühren mit 178 g (1,5 Mol) Thionylchlorid versetzt.
Nach ½stündigem weiteren Rühren bei tiefer Temperatur
wird die Reaktionslösung für weitere 2 Stunden auf 80°C erwärmt
und anschließend auf ein Gemisch aus Eis und 2n Salzsäure
gegeben. Die wäßrige Phase wird sodann mit Dichlormethan
extrahiert, der Extrakt mehrfach mit Wasser gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Nach fraktionierter
Destillation werden 270 g (=83,8%) 2-(2-Benzyloxyäthoxy)äthylchlorid
erhalten.
Kp.0,067 mbar 84-86°C; 1,5100.
319 g (1 Mol) des Kaliumsalzes (II) von N-(α,α,α-Trifluor-
m-tolyl)anthranilsäure, gelöst in 1,4 Liter Dimethylformamid,
werden tropfenweise mit 247 g (1,15 Mol) 2-(2-Benzyloxyäthoxy)äthylchlorid
versetzt und 10 Stunden lang gekocht. Nach
dem Abdampfen des Lösungsmittels wird der Rückstand in
3 Liter Toluol aufgenommen, vom ausgefallenen Kaliumchlorid
abfiltriert, die organische Phase mehrmals mit 800 ml 2n Natriumcarbonatlösung
und anschließend mit Wasser gewaschen,
über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Nach Destillation
im Vakuum werden 331 g (=72%) 2-(2-Benzyloxyäthoxy)äthyl-N-(α,a,α-trifluor-m-tolyl)anthranilat
vom Kp.0,00013 mbar
190-200°C erhalten.
C₂₅H₂₄F₃NO₄ (459,48)
berechnet:C 65,35%, H 5,27%, F 12,41%, N 3,05%;
gefunden:C 65,64%, H 5,33%, F 12,30%, N 3,14%.
c) 230 g (0,5 Mol) der vorstehend unter b) beschriebenen
Verbindung werden in 1,5 Liter eines 1 : 1-Gemisches Methanol/Äthylacetat
gelöst, mit 5 g Palladium auf Kohle-
Katalysator (10%ig) versetzt und bei 20°C und 1000 mbar
hydriert. Nach beendeter Wasserstoffaufnahme wird der Katalysator
abfiltriert, das Filtrat mit 50 g Aktivkohle auf
50°C erwärmt, filtriert, eingedampft und in der Dünnschichtapparatur
nach Nölkesmeyer entgast. Es werden 174,5 g
(=94,5%) N-(α,α,α-Trifluor-m-tolyl)anthranilsäure-2-
(2-hydroxyäthoxy)äthylester erhalten.
106 g (1 Mol) Benzaldehyd und 298 g (4 Mol) 2-(2-Chloräthoxy)äthanol,
gelöst in 1 Liter Toluol, werden in Gegenwart
von 1 g p-Toluolsulfonsäure 14 Stunden lang unter fortlaufendem
Entzug des gebildeten Wassers gekocht. Nach dem Abkühlen
wird die Reaktionslösung mit Natriummethylat neutralisiert,
die Lösung eingedampft und der Rückstand im Hochvakuum
destilliert. Man erhält 208 g (=61,7%) Bis[2-(2-chloräthoxy)äthoxy]toluol
vom Kp.0,00013 mbar 125-135°C.
C₁₅H₂₂Cl₂O₄ (337,27)
berechnet:C 53,42%, H 6,58%, Cl 21,03%;
gefunden:C 53,65%, H 6,86%, Cl 20,73%.
185 g (0,55 Mol) vorstehend unter a) hergestellter Verbindung
werden bei 50°C in Hexamethylphosphorsäuretriamid
gelöst, mit 319 g (1 Mol) Kalium-N-(α,α,α-trifluor-m-
tolyl)anthranilat versetzt und 20 Stunden lang unter Rühren
auf 95°C erwärmt. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels wird
der Rückstand, gelöst in 1 Liter Aceton, über 300 g Aluminiumoxid
filtriert, eingedampft und in der Dünnschichtapparatur
nach Nölkesmeyer entgast. Man erhält 341 g (=82,5%)
α,α-Bis-{2-[2-(N-(α,α,α-trifluor-m-tolyl)anthraniloyloxy)äthoxy]äthoxy}toluol.
C₄₃H₄₀F₆N₂O₈ (826,81)
berechnet:C 62,46%, H 4,88%, N 3,39%;
gefunden:C 62,75%, H 5,48%, N 3,26%.
c) 165 g (0,2 Mol) der vorstehend unter b) beschriebenen
Verbindung werden als gereinigtes Rohprodukt in 500 ml
Methanol gelöst und nach Zusatz von 15 g 10%igem Palladium
auf Kohle-Katalysator bei 25°C und bei 1008 mbar bis zur
Beendigung der Wasserstoffaufnahme hydriert. Anschließend
wird der Katalysator abfiltriert, das Lösungsmittel abgedampft
und der Rückstand in einer Dünnschichtapparatur entgast.
Man erhält 136 g (=92%) N-(α,α,α-Trifluor-m-tolyl)anthranilsäure-2-(2-hydroxyäthoxy)äthylester.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von N-(α,α,α-Trifluor-m-tolyl)anthranilsäure-2-(2-hydroxyethoxy)ethylester,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) Alkalisalze der N-(α,α,α-Trifluor-m-tolyl)anthranilsäure
mit Verbindungen der allgemeinen Formel
in welcher
R ein Wasserstoffatom oder den Rest O-CH₂-CH₂-O-CH₂-CH₂-Cl bedeutet, bei Temperaturen von ca. 50 bis ca. 200°C umsetzt und - b) das Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise hydrogenolytisch spaltet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Verfahrensstufe a) bei Temperaturen zwischen
90° und 150°C durchführt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772735569 DE2735569A1 (de) | 1977-08-06 | 1977-08-06 | Verfahren zur herstellung von n-(alpha,alpha,alpha-trifluor-m-tolyl) anthranilsaeure-2-(2-hydroxyaethoxy)aethylester |
JP9469978A JPS5430130A (en) | 1977-08-06 | 1978-08-04 | Process for preparing nn*alpha*alpha*alphaatrifluoroommtolyl** anthranylatee22*22hydroxyethoxy** ethylester |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772735569 DE2735569A1 (de) | 1977-08-06 | 1977-08-06 | Verfahren zur herstellung von n-(alpha,alpha,alpha-trifluor-m-tolyl) anthranilsaeure-2-(2-hydroxyaethoxy)aethylester |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2735569A1 DE2735569A1 (de) | 1979-02-15 |
DE2735569C2 true DE2735569C2 (de) | 1988-01-28 |
Family
ID=6015831
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772735569 Granted DE2735569A1 (de) | 1977-08-06 | 1977-08-06 | Verfahren zur herstellung von n-(alpha,alpha,alpha-trifluor-m-tolyl) anthranilsaeure-2-(2-hydroxyaethoxy)aethylester |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5430130A (de) |
DE (1) | DE2735569A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES8605220A1 (es) * | 1985-10-25 | 1986-03-16 | Espanola Prod Quimicos | Procedimiento de preparacion de esteres del dietilenglicol |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1939112C3 (de) * | 1969-08-01 | 1975-03-06 | Troponwerke Dinklage & Co, 5000 Koeln | Ester der N-(3-Trifluormethylphenyl) -anthranilsäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und pharmakologisch wirksame Zubereitungen derselben |
DE2734771C3 (de) * | 1977-08-02 | 1981-08-06 | Troponwerke GmbH & Co KG, 5000 Köln | N-(alpha,α,α-Trifluor-m-tolyl)-anthranilsäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Derivate enthaltende antiphlogistisch wirksame pharmakologische Zubereitungen |
-
1977
- 1977-08-06 DE DE19772735569 patent/DE2735569A1/de active Granted
-
1978
- 1978-08-04 JP JP9469978A patent/JPS5430130A/ja active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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JPS6126897B2 (de) | 1986-06-23 |
JPS5430130A (en) | 1979-03-06 |
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