DE2732428A1 - Verfahren und anlage zum transport von realen gasen, insbesondere erdgas - Google Patents

Verfahren und anlage zum transport von realen gasen, insbesondere erdgas

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DE2732428A1 DE19772732428 DE2732428A DE2732428A1 DE 2732428 A1 DE2732428 A1 DE 2732428A1 DE 19772732428 DE19772732428 DE 19772732428 DE 2732428 A DE2732428 A DE 2732428A DE 2732428 A1 DE2732428 A1 DE 2732428A1
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    • F17STORING OR DISTRIBUTING GASES OR LIQUIDS
    • F17DPIPE-LINE SYSTEMS; PIPE-LINES
    • F17D1/00Pipe-line systems
    • F17D1/02Pipe-line systems for gases or vapours

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

  • Verfahren und Anlage zum Transport von realen Gasen, insbesondere
  • Erdgas Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Transport von realen Gasen, insbesondere Erdgas, über lange Strecken mittels einer Rohrleitung, die aus hintereinandergeschalteten Abschnitten besteht, zwischen denen Kompressorstationen zum Ausgleich des Druckverlustes im vorausgegangenen Rohrleitungsabschnitt vorgesehen sind.
  • Bei einer bekannten Ferngasleitung beträgt der Druck z.B. am Anfang jedes Rohrleitungsabschnittes etwa 75 ata und am Ende des etwa 120 km langen Rohrleitungsabschnittes etwa 50 ata. Vo dem Eintritt in den nächsten Rohrabschnitt wird der Druck des Gases durch zweistufige Radialkompressoren, die durch Gasturbinen angetrieben werden, wieder auf 75 ata erhöht. Der Transport erfolgt nach der Abgabe von Kompressionswärme an Kühlwasser etwa bei Ungebungstemperatur, da die Leitung gegen Wärme gar nicht oder durch gegen Korrosion schützende Beläge nur wenig isoliert im umgebenden Erdreich liegt. Bei den Berechnungen wurde bisher allgemein angenommen, daß unter diesen Verhältnissen der Transport isotherm xerläuft, daß sich also keine wesentlichen Temperaturänderungen im Gase während des Transports ergeben.
  • Solche Rohrleitungsanlagen mit ihren Kompreworstationen sind außerordentlich kostspielig, und zwar sowohl in der Anlage als auch im Betrieb, da die in jeder Kompressorstation benötigte Energie c-ic erheblichen Anteil der transportierten Energiemenge darstellt.
  • Es hat unter diesen Umständer nicht an Betrachtungen gefehlt, wie man den Transport von Erdgas wirtschaftlicher gestalten kann, sei es durch Verbilligung der Rohrleitungsanlagen mit allem Zubehör oder durch geringere relative Transportkosten. Rohre größeren Durchmessers, mit denen der Druckverlust verringert und die Kompressorstationen entsprechend kleiner ausgelegt oder in größeren Abständen angeordnet werden könnten, kosten jedoch bei den Längen, um die es sich hier handelt, wesentlich mehr als die selbst über einen langen Zeitraum eingesparten Energiekosten.
  • Es ist auch schon erörtert worden (H. Laurien "Taschenbuch Erdgas" Oldenburg-Verlag 1970, S. 628, 629), den Transport von Erdgas in verflüssigtem Zustand durchzuführen, da hierdurch eine Verkleinerung des spezifischen Volumens erreicht wird, die zur Folge hat, daß die Förderleitung gegenüber einer Gasleitung gleichen Durchmessers etwa 2 bis 3mal so groß und die aufzuwendende Förderenergie aufgrund der geringeren Reibungsverluste erheblich geringer ist. Wie aus der genannten Literaturstelle zu entnehmen ist, sind solche Rohrleitungen für flüssiges Erdgas auf kurzen Strecken bereits eingesetzt worden. Für Überlandleitungen von Hunderten oder Tausenden von Kilometern scheitern diese Vorstellungen an der Überlegung, daß ein Rohr von 100 km Länge und einem Durchmesser von 48" eine Wandfläche yon ca. 300 000 m2 hat, die als Wärmetauschfläche anzusehen ist und über die das flüssige Erdgas von der Umgebung her aufgeheizt wird. Da eine vollkommene Wärmeisolierung nicht möglich ist, wird das flüssige Erdgas sehr bald in den dampfförmigen Zustand übergeführt,womit der erstrebte Zweck vereitelt ist. Wie aus dem genannten Taschenbuch auch zu entnehmen ist, ist die Fachwelt der Ansicht, daß eine Temperaturabsenkung keine entscheidenden Vorteile beim Transport von Erdgas bringt, wenn es innerhalb einer wirtschaftlichen Temperaturerniedrigung nicht zur Verflüssigung des Gases kommt.
  • Daß die Fachwelt im Transport von kaltem Gas keine entscheidenden Vorteile sieht, mag auch auf die naheliegende Überlegung zurückzuführen sein, daß das Gas bei der bei langen Rohrleitungen unvermeidlichen Zwischenverdichtung erheblich erwärmt'wird und daß die hinter den Kompressoren über Kühlwasser erzielbare Temperatursenkung des Gases kaum tiefer als auf +200C erfolgen kann, so daß der Einsatz von Kältemaschinen erforderlich wird. Diese sind nicht nur sehr aufwendig, sondern ihr Energiebedarf übersteigt auch bei weitem die durch den Kältetransport erzielbare Energieeinsparung.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dem ein wesentlich wirtschaftlicherer Transport von realen Gasen, insbesondere Erdgas, über weite Strecken möglich ist. Der Erfindunq liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich eine Rohrleitung ohne äußere Wärmezufuhr thermodynamisch wie eine Drossel verhält.
  • Ein solcher Drosselvorgang erfolgt bei gleichbleibender Enthalpie.
  • Während sich die Temperatur eines idealen Gases bei der Drosselung nicht ändert, findet bei der Drosselung eines realen Gases durch van der Waal'sche Kohäsionskräfte zwischen den Molekülen eine Temperaturänderung statt, die auch als Joule-Thomson-Effekt hezeichnet wird. Dieser Effekt bewirkt bei bestimmten Drücken und Temperaturen eine beträchtliche Abkühlung des Gases. Dieser Umstand wird erfindungsgemäß für einen wirtschaftlichen Transport von Erdgas ausgenutzt, da durch den Transport bei tiefen Temperaturen aufgrund des geringen spezifischen Volumens die F(irderleistung bei einer Rohrleitung mit gegebenem Durchmesser nicht unbeträchtlich erhöht wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Druck und Temperatur des Gases am Anfang jedes Rohrleitungsabschnittes so gewählt werden, daß die durch den Druckabfall in einem Rohrabschnitt erfolgende Temperaturerniedrigung zur Riickkühlung des durch die am Ende des Rohrleitungsabschnitts erfolgende Kompression erwärmten Gases vor dessen Eintritt in den nächsten Rohrleitungsabschnitt benutzt wird.
  • Vorzugsweise liegt am Anfang jedes Rohrleitungsabschnittes der Druck zwischen 75 und 150 ata und die Temperatur unter -10°C.
  • Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich bei etwa -30°C.
  • Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag gelingt es, ein tiefgekühltes und daher entsprechend dichtes Gas ohne Kühlung lurch Kältemaschinen über praktisch beliebig lange Strecken zu transportieren, wobei der zusätzliche Vorteil eintritt, daß durch die Erwärmung des Gases vor Eintritt in den Kompressor die Anforderungen an die Materialfestigkeit des Kompressors herabgesetzt werden können.
  • Entgegen der landläufigen Meinung tritt also bei Wahl des richtigen Druck- und Temperaturbereiches trotz der entstehenden Reibungswärme und des Wärmeeinfalles aus der Umgebung nicht nur keine Erwärmung des Gases, sondern sogar eine Temperaturerniedrigung ein, die erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise dazu benutzt wird, das Gas, das durch den Kompressionsvorgang, in welchem es wieder auf den Anfangsdruck gebracht und dabei beträchtlich erwärmt wird, auf die Anfangstemperatur abzukühlen. Dieser Kühlungsvorgang erfolgt in einem Gegenstrom-Wärmetauscher, der einerseits von kaltem Gas aus dem ankommenden Rohrleitungsabschnitt und andererseits von dem erwärmten, vom Kompressor zum folgenden Rohrleitungsabschnitt strömenden Gas durchströmt wird. Ein vorteilhafterweise zwischen dem Kompressor und dem Wärmetauscher angeordneter Gaskühler führt im wesentlichen die Kompressionswärme an Wasser oder Luft ab und kühlt das Gas auf eine Zwischentemperatur, von der aus es dann im Gegenstrom-Wärmetauscher auf die gewünschte Eintrittstemperatur in den folgenden Rohrleitungsabschnitt abgekühlt wird.
  • Um diese Temperaturerniedrigung zu erreichen, müssen Anfanqsdruck und -temperatur in jedem Rohrabschnitt so gewählt werden, daß der Wärmeeinfall aus der Umgebung über-kompensiert wird. Dieser warmeeinfall ist abhängig von der Wärmeisolierung des Rohres. Diese Isolierung ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung so bemessen, daß der Wärmeeinfall geringer ist als die Hälfte des Enthalpiebetrages, der nötig wäre, um die Temperaturerniedrigung rückgängig zu machen.
  • Um die Rohrleitungsabschnitte möglichst lang machen zu können und dadurch bei gleichem Rohrdurchmesser für eine gegebene Strecke mit weniger Kompressorstationen auskommen zu können, ist es zweckmäßig, Kompressoren zu verwenden, die ein Druckverhältnis von Enddruck zu Eintrittsdruck von mindestens 1,8 aufweisen. Dieses Druckverhältnis wird beispielsweise mittels zwei- oder besser dreistufiger Radialgebläse erreicht.
  • Da bekanntlich bei sinkendem Druck die Druckverluste je Kilometer ansteigen, ist es zweckmäßig, wenn jeder Rohrleitungsabschnitt mit zunehmender Länge einen zunehmenden Querschnitt aufweist. Dies kann beispielsweise durch stufenweise Vergrößerung des Rohrdurchmessers erreicht werden oder dadurch, daß mehrere Rohre, vorzugsweise im letzten Drittel des Rohrleitungsabschnittes, parallel geschaltet werden.
  • Es ist ersichtlich, daß bei dem vorgeschlagenen Verfahren eine Abkühlung des Gases mittels einer Kältemaschine nur vor Eintritt des Gases in den ersten Rohrleitungsabschnitt erfolgen muß, da das Erdgas in der Regel aus der Reinigungsanlage mit etwa +200C anfällt. Über den ganzen weiteren Verlauf der Rohrleitung ist dann keine Kältemaschine mehr erforderlich.
  • Selbst die Kädemaschine vor dem ersten Rohrleitungsabschnitt kann entfallen, wenn das Erdgas schon kalt oder in verflüssigter Form vorliegt, wie letzteres beispielsweise beim Transport mit Tankern an der Entladestelle der Fall ist. Hierbei wird die meist unter atmosphärischem Druck stehende Flüssigkeit mittels einer Pumpe auf hohere Drücke, z.B. 50 bis 150 ata, gebracht und in einem Verdampfer beispielsweise auf -300C erwärmt.
  • Da das Gas am Ende eines Rohrleitungsabschnittes schon sehr kalt ist und eine Temperatur von beispielsweise -450C und tiefer haben kann, kann es mit relativ geringem zusätzlichen Aufwand verflüssigt werden. Diese Maßnahme bietet sich z.B. dann an, wenn das Gas von der Quelle über eine lange Rohrleitung zu einem Hafen gefördert und in verflüssigter Form in Tanker verladen werden soll.
  • Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen Rohrleitungsanlage, Fig. 2 eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels von Fig. 1, Fig. 3 ein Ts-Diagramm für Methan, und Fig. 4 ein Diagramm, das die Enthalpiedifferenz bei Druckänderung zeigt.
  • Es wird zunächst auf Fig. 1 bezuggenommen, in der schematisch der erste und der zweite Rohrleitungsabschnitt einer erfindungsgemäßen Rohrleitungsanlage dargestellt sind. Bei dieser Rohrleitungsanlage wird von verflüssigtem Erdgas ausgegangen, das mittels Tankern zum Beginn einer Erdgasleitung transportiert wird.
  • Der Transport zum Verbraucher erfolgt durch eine Rohrleitung, die aus hintereinandergeschalteten Rohrleitungsabschnitten von jeweils beispielsweise 120 km Länge besteht, zwischen denen Kompressorstationen zum Ausgleich des Druckverlustes im vorausgegangenen Rohrleitungsabschnitt vorgesehen sind. In Fig. 1 sind zwei solche Rohrleitungsabschnitte 1 und 2 dargestellt, zwischen denen eine allgemein mit 3 bezeichnete Kompressorstation angeordnet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird das flüssige Erdgas aus einem wärmeisolierten Behälter 4, der auch von dem Transportraum des Tankers gebildet werden kann, mittels einer Pumpe 5 auf hohen Druck, beispielsweise 150 ata gebracht und einem Verdampfer 6 zugeführt, der eine Heizschlange 7 aufweist, die von warmem Wasser durchströmt wird, das durch eine Wärmequelle8erwärmt wird.
  • Das Erdgas verläßt dampfförmig den Verdampfer 6 mit einer Temperatur von beispielsweise -30°C und einem Druck von 150 ata und tritt in diesem Zustand in den ersten Rohrleitungsabschnitt 1 ein.
  • Natürlich kann die Temperatur des aus dem Verdampfer 6 austretenden Dampfes auch niedriger, z.B. -500C oder -70°C gekühlt werden.
  • Am Ende 9 dieses Rohrleitungsabschnittes 1 hat das Gas aufgrund der Reibungsverluste einen Druck von beispielsweise nur noch 80 ata. Wie aus dem Diagramm von Fig. 3 hervorgeht, würde dieser Druckverlust von 150 ata auf 80 ata bei einer Förderung ohne jede Wärmezufuhr von außen längs der Isenthalpe H = 3250 keal/!lol zu einer Temperatursenkung auf etwa -530C führen.
  • Da jedoch keine absolute Isolierung der Rohrleitungsabschnitte möglich ist, wird die Austrittstemperatur des Gases am Ende 9 des ersten Rohrleitungsabschnittes 1 in der Praxis etwa -450C betragen. Das Erdgas wird nun der Kompressorstation 3 zugeführt, in der es wieder auf den Anfangsdruck von 150 ata gebracht wird, und dann dem Anfang des zweiten Rohrleitungsabschnittes 2 zugeführt. Die Kompressorstation 3 enthält einen Gegenstrom-Wärmetauscher 10, einen im Beispiel dreistufigen Kompressor 11 und einen Gaskühler 12. Das aus der Rohrleitung 1 ankommende Gas strömt mit einem Druck von 80 ata und einerTemperatur von -45°C in den Gegenstrom-Wärmetauscher 10 ein, wo es durch Wärmeufnahme von dem durch die Kompression erwärmten Gas beispielsweise auf +12°C erwärmt wird. In dem Kompressor 11 erfolgt anschließend eine Druckerhöhung von 80 ata auf 150 ata bei gleichzeitiger Erwarmung des Gases auf +750C. Ein Teil dieser Kompressionswärme wird dem Gas in dem beispielsweise mit Wasser betriebenen Gaskühler 12 entzogen, so daß das Gas nun mit einer Temperatur von beispielsweise +250C in den Wärmetauscher 10 eintritt. Die Temeraturdifferenz am warmen Ende des Wärmetauschers 10 beträgt also 120C, was einen Gegenstrom-Wärmetauscher mit wirtschaftlichen Ahmessungen ermöglicht. Aus dem Wärmetauscher 10 tritt das Gas ntln mit -300C aus und gelangt mit dem Druck von 150 ata in den zweiten Rohrleitungsabschnitt 2. Die Temperatur und Druckverhältnisse am Anfang des zweiten Rohrleitungsabschnittes 2 sind also etwa die gleichen wie am Anfang des ersten Rohrleitungsabschnittes 1. Am Ende 13 des zweiten Rohrleitungsabschnittes 2 ist wieder eine Kompressorstation entsprechend der Kompressorstation 3 vorgesehen, um etwa die gleichen Verhältnisse bei Eintritt des Gases in den nächsten Rohrleitungsabschnitt wie zu Beginn des ersten und des zweiten Rohrleitungsabschnittes zu schaffen.
  • Die angegebenen Drücke und Temperaturen sollen lediglich als Beispiel verstanden werden. Die Anfangstemperatur von -300C am Anfang jedes Rohrleitungsabschnittes wurde mit Rücksicht auf die Festigkeit der derzeit verfügbaren und wirtschaftlich noch verwendbaren Werkstoffe gewählt. Immerhin beträgt das spezifische Volumen bei -300C und 100 ata nur etwa die Hälfte als bei Umgebungstemperatur (+200C) und Atmosphärendruck, so daß die Förderleistung einer gegebenen Rohrleitung verdoppelt wird. Ist es aufgrund der Verwendung entsprechender Materialien möglich, den Transport beispielsweise bei -70°C durchzuführen, so wird sich das auf spezifische Volumen bei 100 ata/weniger als auf-ein Drittel verringern, d.h., es könnte durch eine gegebene Rohrleitung bei gleicher Gasgeschwindigkeit die dreifache Erdgasmenge als bei Umgebungstemperatur gefördert werden.
  • Die beispielsweise aus Niob- oder Tantal-legiertem Stahl bestehende Rohrleitung ist mit einer Wärmeisolierung 14 versehen, die so bemessen sein sollte, daß der Wärmeeinfall aus der Umgebung geringer ist als die Hälfte des Enthalpiebetrages, der nötig wäre, um die Temperaturerniedrigung rückgängig zu machen. Eine derartige WArmeisolierung ist noch mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand durchzuführen. Sie gewährleistet, daß die Temperaturerniedrigung am Ende jedes Rohrleitungsabschnittes ausreichend ist, um eine Riickkühlung des Erdgases vor dem Eintritt in den folgenden Rohrleitungsabschnitt auf die Anfangstemperatur ohne Kältemaschine zu ermöglichen.
  • In Fig. 2 ist nur der Anfang des ersten Rohrleitungsabschnittes 1 dargestellt, und zwar wird hierbei nicht wie beim Ausführunqsbeispiel gemäß Fig. 1 von verflüssigtem Erdgas ausgegangen, sondern von Erdgas, wie es hinter der Reinigungs- oder Aufbereitungsanlage 15 anfällt. Dieses Erdgas wird z.B. einem vierstufigen Verdichter 16 und nach Durchströmen eines Zwischenkühlers 19 einem dreistufigen Kompressor 16' zugeführt und dabei auf den gewünschen Druck von z.B. 150 ata verdichtet. Das Gas wird nun in einem beispielsweise mit Wasser betriebenen Gaskühler 17 auf eine Temperatur von etwa +200C abgekühlt und schließlich in einer Kältemaschine 18 auf die gewünschte Anfangstemperatur von beispielsweise -3O0C gebracht. Das Erdgas tritt also wie bei Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 mit einer Temperatur von -300C und einem Druck von 150 ata in den ersten Rohrleitungsabschnitt ein.
  • Der Weitertransport des Erdgases erfolgt in der gleichen Weise wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1.
  • Wenn diese Anlage zum Transport von Erdgas zu einem Hafen dient, in welchem das Gas in verflüssigter Form in Tanker gepumpt werden soll, so ist an das Ende des letzten Rohrleitungsabschnittes eine Verflüssigungsanlage anzuschließen, die aufgrund des Umstandes, daß das Gas bereits mit einer sehr niedrigen Temperatur, beispielsweise -450C austritt, verhältnismäßig klein sein kann.
  • Fig. 3 zeigt das T,sDiagramm für Methan, das mit 90 Vol.% und mehr im Erdgas enthalten ist. Die T,s-Diagramme derartiger methanreicher Gemische ähneln sich und lassen grundsätzlich gleiche Folgerungen zu. Die im folgenden genannten Beispiele beziehen sich auf reines Methan.
  • In diesem T,s-Diagramm ist der Verlauf der Zustarianderung des Gases nach dem vorgeschlagenen Verfahren an einem Beispiel dargestellt: Das Gas tritt unter 150 ata mit einer Temperatur von -270C in Punkt 0 in den Rohrleitungsabschnitt ein und verläßt ihnen Punkt 1 bei 80 ata und -450C. Wäre das Rohr so stark isoliert, daß dem Gas keine Wärme von außen zufließt, so würde sich der Gaszustand längs einer Isenthalpe (H=3250 kcal/Mol) nach Punkt 1' ändern.
  • Wäre andererseits der Wärmezustrom so groß, daß die Zustandsänderung isotherm nach Punkt 1" (H=3640 kcal/Mol) verläuft, so wäre die aufzuwendende Wärme i2H=390 kcal/Mol = 24.4 kcal/kp.
  • Diese Wärmemenge wäre also nötig, um die Temperaturerniedrigung von -270C auf -450C rückgängig zu machen.
  • Infolge der Isolierung ist der Wärmezustrom jedoch begrenzt. Der tatsächliche Gaszustand am Ende des Rohrleitungsabschnittes ist im Punkt 1 angenommen, zu dessen Erreichung statt 390 kcal/kp nur 150 kcal/kp - also weniger als die Hälfte - zugeführt werden.
  • Das Gas verläßt diesen Rohrleitungsabschnitt und tritt in den Gegenstrom-Wärmetauscher der Kompressoranlage ein, wo es sich längs der 80 ata Isobaren von Punkt 1 auf +130C erwärmt (Punkt 2), ehe es in den Kompressor eintritt. Bei adiabatischer Kompression würde sich die Temperatur bei der Verdichtung von 80 ata auf 150 ata auf +620C erhöhen (Punkt 3'). Tatsächlich erfolgt eine Erwärmung längs einer Polytrope zu Punkt 3 auf +730C. In dem Gaskühler wird die Temperatur isobar von Punkt 3 auf ca. +25"C (Punkt 4) und von dort im Gegenstrom-Wärmetauscher auf -27°C (Punkt 0) abgesenkt als Eintrittstemperatur für den nachfolgenden Rohrleitungsabschnitt.
  • In Fig. 4 ist gezeigt, wie sich die Enthalpie H bei Drucksenkung um 1 at bei verschiedenen Temperaturen verhält. Bei einem idealen Gas ändert sich die Enthalpie mit dem Druck nicht und die entsprechende Kurve würde etwa mit der X-Achse zusammenfallen. Unter den beim Gastransport in Frage kommenden Temperatur- und Druckverhältnissen jedoch, bei denen das Methan ein überhitzter Dampf ist, spielen die Van der Waals'schen Kräfte eine sehr große Rolle und bedingen zur Uberwindung der Anziehungskräfte zwischen den Moleküpen erhebliche Energiemengen, die sich in der Enthalpieänderung auswirken. Die Kurvenzüge für den jeweiligen Temperaturparameter verlaufen um so höher, je niedriger die Gastemperatur ist. Je größer die Enthalpiesenkung ist, um so mehr kühlt sich das Gas beim Transport in der isolierten Rohrleitung ab. Es ist aus Fig. 4 zu erkennen, daß hierfür optimale Voraussetzungen in dem in Frage kommenden Druckgebiet dann vorliegen, wenn die EnthalpieSnderung über 0,3 kcal/kp at beträgt.
  • Leerseite

Claims (11)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Verfahren zum Transport von realen Gasen, insbesondere Erdgas, über lange Strecken mittels einer Rohrleitung, die aus hinter einander geschalteten Abschnitten besteht, zwischen denen Kompressorstationen zum Ausgleich des Druckverlustes im vorausgegangenen Rohrleitungsabschnitt vorgesehen sind, d a d u r c Ii g e k e n n z e i c h n e t, daß Druck und Temperatur des Gases am Anfang jedes Rohrleitungsabschnittes so gewählt werden, daß durch den Druckabfall in dem Rohrabschnitt eine Temperaturerniedrigung erfolgt, die zur Rückkühlung des durch die Kompression erwärmten Gases vor Eintritt in den nächsten Rohrleitungsabschnitt benutzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der T-;rns port bei einem Anfangsdruck zwischen 75 und 150 ata und eine Anfangstemperatur unter -100C, vorzugsweise -30°C, erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß AnEanclsdruck und -temperatur des Gases bei Eintritt in einen Rohrleitungsabschnitt in einem Temperatur-Druckgebiet liegen, in dem die Enthalpiezunahme je at Entspannung größer ist als 0,3 kcal/ kalt.
  4. 4. Rohrleitungsanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gegenstrom-Wärmetauscher (10), color einerseits zwischen dem Ende (9) eines Rohrleitungsabschnittes (1) und der Eintrittsstelle des Kompressors (11) und andererseits zwischen der Austrittsstelle des Kompressors (11) und dem Anfang des nächsten Rohrleitungsabschnittes (2) angeordnet ist.
  5. 5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Austrittsstelle des Kompressors (11) und dem Wärmetauscher (10) ein Gas-Kühler (12) angeordnet ist.
  6. 6. Anlage nach einem der Ansprüche 3 und 5, gekennzeichnet durch einen Kompressor (11), der ein Druckverhältnis von mindestens 1,8 aufweist.
  7. 7. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne oder alle Rohrleitungsabschnitte (1,2) mit einer Wärmeisolierung (14) versehen sind, die so bemessen ist, daß der Wärmeeinfall geringer ist als die Hälfte des Enthalpiebetrages, der nötig wäre, um die Temperaturerniedrigung rückgängig zu machen.
  8. 8. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne oder alle Rohrleitungsabschnitte mit zunehmender Länge einen zunehmenden Querschnitt aufweisen.
  9. 9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Querschnittsvergrößerung mehrere Rohre, vorzugsweise im letzten Drittel des Rohrleitungsabschnittes, parallel geschaltet ind.
  10. 10. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeicllnet, daß vor dem ersten Rohrleitungsabschnitt ein Verdampfer von verflüssigtem Gas angeordnet ist.
  11. 11. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansl,r;iche, dadurch gekennzeichnet, daß dem letzten Rohrleitungsabschnitt eine Gasverflüssigungsanlage nachgeschaltet ist.
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