DE2725202C2 - Luftbeschickte Abgasverbrennungsvorrichtung an einem Fackelkamin - Google Patents
Luftbeschickte Abgasverbrennungsvorrichtung an einem FackelkaminInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine luftbeschickte Abgasverbrennungsvorrichtung
an einem. Fackelkamin gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (Zeitschrift »Erdöl und Kohle« Nr. 7 (1960), Seiten 490 bis
492) hat sich als nachteilig erwiesen, daß beim Lufteinblasen mit Gef'i'isen oder Kompressoren relativ hohe
Anlagekosten entstehen, so daß die Anwendung eines solchen Verfahrens nur dann gerechtfertigt ist, wenn
überschüssige Kompressor- oder Gebläsekapazitäten langfristig zur Verfügung stehen. Außerdem stellt die
Bereithaltung erheblicher Mengen Dampf für die Verwendung zur Rauchunterdrückung bei im Notfall freigesetzten
oder als Fackel verbrannten Kohlenwasserstoffen, die aus Sicherheitsgründen beim Betrieb von
Erdölraffinerien und petrochemischen sowie chemischen Werten erfordei lieh ist, eine erhebliche finanzielle
Belastung dar.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine derartige Abgasverbrennungseinrichtung so auszubilden,
daß die entstehenden Anlage- und Betriebskosten erheblich gesenkt werden.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Dies bedeutet, daß der für die
rauchfreie Verbrennung bekanntermaßen sowieso benötigte Dampf, der als Abdampf beispielsweise einer
vorhandenen Dampferzeugungsanlage entnommen wird, vor dem Einblasen in den Abgasstrom oder in den
Priniärluftstrom zur Arbeitsleistung für den Antrieb des
Primärl'ifiansauggebläses benutzt wird, indem letzteres
auf die Welle einer geeigneten Dampfturbine gesetzt wird, der der Dampf in bekannter Weise zuzuführen ist.
Auf diese Weise wird der nicht unerhebliche Energiebedarf derartiger luftbeschickter Abgasverbrennungsvorrichtungen
erheblich gesenkt, wodurch wiederum Betriebskosten eingespart bzw. die relativ hohen Anlagekosten
bei der Verwendung von Gebläsen in solchen Vorrichtungen gesenkt werden können. Angesichts der
Tatsache, daß das Einblasen von Dampf zur Verbesserung der Verbrennung bzw. zur Erreichung einer rauchfreien
Verbrennung von Abgasen seit langem bekannt ist, und daß auch die Verwendung von Gebläsen und
Kompressoren zur Gewährleistung einer für die geforderte vollständige Verbrennung der Abgase ausreichenden
Sauerstoff-Konzentration seit langem bekannt ist ist die erfmdungsgemäß vorgeschlagene Kopplung beider
Mittel durch Benutzung des für die Abgasverbrennung notwendigen Dampfes zum Antrieb des Gebläses
eine vorteilhafte Maßnahme.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsvorschlags findet eine Steuervorrichtung Verwendung,
die nur dann die Frischdampfzufuhr zur Dampfturbine freigibt wenn Abgase abgefackelt weroen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert
wobei die einzige Zeichnungsfigur eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer luftbeschickten Abgasverbrennungsvorrichtung
an einem Fackelkamin zeigt Der mit 10 bezeichnete Fackelkamin weist ein äußeres senkrechtes, zylindrisches Rohr 12 auf, das auf schematisch
als gestrichelte Linie 44 angedeuteten Beinen getragen wird, die auf der Oberfläche 46 des 3odens 48
ruhen. Eine Brennstoffrohrleitung ist durch das zylindrisehe Rohr 12 hindurchgeführt, nach oben gebogen und
erstreckt sich entlang der Achse des Facke'kamins. Sie trägt an der Spitze 68 des Fackelkamins einen Brenner
66. Brennstoffabgas, das durch den Pfeil 65 angedeutet ist, strömt von einer äußeren Quelle in die Rohrleitung
63 und von dort aufwärts zum Brenner. An der Spitze 68 werden herkömmliche Brennstoffzündvorrichtungen
verwendet so daß-Jer aus dem Brenner 66 austretende Brennstoff gezündet wird.
An dem unteren Ende des zylindrischen Rohrs 12 befindet sich eine Gebläseeinrichtung 18, die von der Welle
20 in Umdrehungen versetzt wird, welche ihrerseits von der Dampfturbine 22 angetrieben wird. Das zylindrische
Rohr 12 des Fackelkamins weist ein erweitertes unteres Ende 16 auf, welches das Einströmen von Luft
entsprechend den Pfeilen 45 erleichtert.
Wie bei den herkömmlichen luftbeschickten Fackelkaminen erzeugt die der einströmenden Luft erteilte
Energie eine aufsteigende Luftsäule 19 aus teilweise komprimierter Luft, die sich mit erheblicher Geschwindigkeit
bewegt und beim Vorbeigang an dem Brenner 66 entsprechend den Pfeilen 21 eine turbulente Vermischung
mit dem Gas bewirkt, das aus den in den Brennerarmen vorhandenen Öffnungen austritt. Die kinetische
Energie der Luft und des Gases schafft die Energie zur turbulenten Vermischung der Luft und des Brennstoffs,
die erforderlich ist um eine vollständige und rauchlose Verbrennung des Gases zu bewirken. Bekanntlich
erleichtert Dampf, der in die Primärluft zum Brenner oder in die Flamme abstromseitig des Brenners
eingeblasen wird, die vollständige und rauchlose Verbrennung. Demzufolge kann der von der Dampfturbine
22 kommende Abdampf, der durch die Rohrleitung 34 zu einem Dreiwegeventil 36 strömt, wahlweise durch
die Rohrleitung 38 in die Atmosphäre entlassen werden.
wie dies durch den Pfeil 42 angedeutet ist, oder durch
die Rohrleitung 40 gemäß dem Pfeil 43 in die Rohrleitung 50 geschickt werden, um in die aufsteigende Luftsäule
19 entsprechend dem Pfeil 52 eingeblasen zu werden. Der Abdampf ist ein Niederdruckdampf und enthält
etwas Kondensat in Form fein verteilter Wassertröpfchen, die alle dazu beitragen, die Verbrennung zu
fördern.
Wenn die Art des abzufackelnden Gases nnch mehr Dampf erforderlich macht, dann läßt sich Frischdampf
zusätzlich in den Abdampf einblasen. Der Frischdampf wird der Dampfturbine 22 zugeführt und strömt durch
die Rohrleitung 26 gemäß dem Pfeil 28 und wird dann über das Ventil 24 und die Rohrleitung 23 in die Dampf-
turbine geschickt. Der Frischdampf gelangt auch'durch
die Leitung 54, über das Steuerventil 56, die Rohrleitung 62 und 50, entsprechend dem Pfeil 52, in den Primärluftstrom.
Das Ventil 24 für die Dampfturbine 22 wird mit Hilfe der Vorrichtung 30 und der Steuerleitung 32 gesteuert
Da die Dampfturbine 22 dann, wenn kein Gas gemäß dem Pfeil 65 strömt, nicht benötigt wird, schaltet die
Steuerleitung 32 die Dampfturbine nur dann ein, wenn Gas abgefackelt wird. In ähnlicher Weise wird das Steuerventil
56, das Frischdampf in die Luftsäule 19 einleitet, mit Hilfe der Vorrichtung 58 und des Steuersignals in
der Leitung 60 gesteuert Die Vorrichtung 30 arbeitet normalerweise automatisch und wird gleichzeitig mit
dem Ventil betätigt, das den Gasstrom gemäß dem Pfeil 65 steuert
Daraus ergibt sich, daß bei Verwendung eines herkömmlichen
luftbeschickten Fackelkamins durch einfaches Ersetzen eines elektrischen Antriebs durch eine
Dampfturbine dieselbe Energie und derselbe Wirkungsgrad zum Antrieb der Gebläseeinrichtung 18 geboten
werden wie bei Verwendung von elektrischer tnergie.
Dazu kommt daß der Abdampf zur Verbesserung der Verbrennungsbedingungen benutzt werden kann.
Die Gebläseeinrichtung erfordert nur dann Energie, wenn sie läuft, d. h. immer dann, wenn Gas abgefackelt
werden soll. Wenn der elektrische Antriebsmotor durch eine Dampfturbine ersetzt wird, und zwar in Kombination
mit der Abgabe des Abdampfs dieser Turbine an die der Verbrennungszone zuströmende Lufi, dann wird
der größte Rauchunterdrückungseffekt erzielt Man erkennt, daß der der Dampfturbine für ihren Antrieb 7.11-geführte
Dampf weitere nützliche Dienste bei der Rauchunterdrückung leistet, wobei keine zusätzlichen
Kosten entstehen.
Der Hauptwert des zugeführten und der Primärluft zugemischten Dampfes gemäß Pfeil 52 besteht darin.
Wasser in fein zerteilter Form entweder als gesättigten Wasserdampf oder als feine Tröpfchen bereitzustellen.
Aufgrund der Tatsache jedoch, daß der aus der Turbine austretende Dampf ein Niederdruckdampf ist, kondensiert
dieser Dampf bei sehr kaltem Wetter zu feinen Eispartikelchen, die sich nicht mit der Priinärluft vermischen.
Es hat daher in diesem Fall nur wenig Zweck, diesen Dampf, bzw. diese Eispartikelchen in die Primärluftsäule
einzuspeisen. Demzufolge wird der Abdampf bei schlechtem Wetter gemäß dem Pfeil 42 in die Atmosphäre
abgelassen. In diesem Fall wird dann, wenn zusätzlicher Dampf beiiöiigt wird. Frischdampf aus der
Rohrleitung 26 im Bypass über die Leitung 54, das Steuerventil 56. die Rohrleitung 62 und die Rohrleitung 50
bereitgestellt und in die aufsteigende Luftsäule 19 eingespeist.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
b0
Claims (2)
1. Luftbeschickte Abgasverbrennungsvorrichtung an einem Fackelkamin mit einer dem Abgasstrom
Primärluft zuführenden Gebläseeinrichtung, einer Brennervorrichtung am oberen Fackelkaminende,
einer Zündeinrichtung für die zu verbrennenden Abgase und einer in den Abgasstrom Abdampf einblasenden
Einrichtung zur vollständigen und rauchlosen Verbrennung des Abgases, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gebläseeinrichtung (18) durch eine Dampfturbine (22) mittels Dampf antreibbar
ist der nach seiner teilweisen Entspannung in der Dampfturbine der Abdampf einblasenden Einrichtung
zuführbar ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung (24, 30, 32), die nur
dann die Frischdampfzufuhr zur Dampfturbine (22) freigibt wv.-nn Abgase abgefackelt werden.
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