DE2724291A1 - Waermeisoliermaterial fuer die behandlung von schmelzstahl - Google Patents
Waermeisoliermaterial fuer die behandlung von schmelzstahlInfo
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Description
Aikoh Co., Ltd.
No. 1-39, 2-chome, Ikenohata Taito-ku, Tokyo, Japan
Wärmeisoliermaterial für die Behandlung von Schmelzstahl
7098 5 1/08Π3
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verbesserung an oder Im Zusammenhang mit Wärmeisoliermaterial für die Behandlung
von Schmelzstahl.
Bei der Behandlung von Schmelzstahl, etwa bei der Anlieferung,
beim Transport, beim Gießen und Herstellen eines Stahlblocks, wird anstelle eines Behälters oder eines oberen Helßabschnitts
der Blockform, wo die Wärmedämmung erforderlich ist, ein Wärmeisoliermaterial verwendet. Es besteht aus einem plattenförmigen
Gemisch aus 50 bis 95 Gew. 94 Feuerfestmaterialien, 0,5 bis 40
Gew.Jt anorganischer Fasermaterialien und 1 bis 10 Gew.Ji Bindemittel sowie zusätzlich aus 0,5 bis 8 Gew.Ji organischer Fasermaterialien je nach den Erfordernissen, und zwar anstelle der
herkömmlichen Auskleidung, welche ausschließlich aus Feuerfestmaterialien besteht. In der Gießpfanne, im Stahlschmelzbehälter
- z. B.im Bottich - im Gußblock sowie im oberen Heißabschnitt
der Gußform ζ. B. wird als Hilfsmittel, das den bei ausschließlicher Verwendung von Feuerfeststeinen unzureichenden Wärmedämmungseffekt ausgleicht, eine Auskleidung verwendet. Bei der
Auskleidung werden saure, neutrale oder basische Feuerfestmaterialien wie Silikatsand, Olivin, Schamotte, Sillimanit, Tonerde,
Bauxit, Magnesium, gemahlene ziegel, Diatomiterde, Perlit und weitere Mineralien mit Asbest, Mineralwolle, Schlackenwolle,
Kaolinfaser und ähnlichen anorganischen Fasern gemischt; wenn die Umstände es erfordern, kann dieses Gemisch auch organische Fasern
wie Pulpe, Sägemehl, Baumwollflocken und sonstige Faserflocken enthalten. Das (zuletztgenannte) Gemisch wird hinzugegeben und
weiter mit Bindemitteln wie Harz, Leim, Stärke, Zucker, SuIfItabwaseer, Tonerden, Wasserglas, Aluminiumphosphat und Kolloid-Kieselerde untermischt. Das Gemisch wird dann zu einer ebenen
oder auch gekrümmten Platte, oder auch in Form eines runden oder rechteckigen Zylinders gepreßt. Abschließend wird es durch
Trocknen verfestigt. Die anorganischen Fasern Im Gemisch wirken sich auf das gesamte spezifische Gewicht reduzierend aus; ferner
verringern diese Isolierformen das Hitzevolumen, die Wärmeleitfähigkeit und Wärmeabstrahlung des Schmelzstahls. Da diese Isolierformen aus einer Substanz bestehen, in der verschiedene
Silikate mit vergleichsweise niedrigem Schmelzpunkt auf natürliche Art und Weise in - 2 -
709851/0803
-ζ -
Faserform überführt wurden bzw.In dar Silikate mit niedrigem
Schmelzpunkt künstlich in Faserform überführt wurden, fehlt ihnen allerdings die nötige Feuerfestigkeit, wodurch die
Feuerfestigkeit der gesamten Isolierformen herabgesetzt wird und eine Affinität zu geschmolzener Schlacke entsteht. Mit anderen
Worten: der Nachteil derartiger Isolierformen besteht darin, daß sie wahrscheinlich der Erosion durch Schlacke unterworfen sind.
Eine herkömmliche adiabatische Wärmedämmungsplatte stellt keine dauerhafte, sondern eine sich verbrauchende Isolierung dar, und
die vorgegebene Lebensdauer bzw. Dauer der Verwendbarkeit wird durch die Lebensdauer der Düse im Stranggußbottich
begrenzt. Wird die Düse ausgetauscht, so muß gleichzeitig auch die Isolierung erneuert werden; der Zweck wird erfüllt,
wenn die Düse widerstandsfähig genug ist, um eine adiabatische Wärmedämmung für die Lebensdauer der Düse zu bewirken. Da die
Düse jedoch verbessert wurde, verlängerte sich ihre Lebensdauer, so daß auch eine längere Lebensdauer des adiabatischen Auskleidungsmaterials wünschenswert geworden ist. Will man die Feuerfestigkeit ohne Beeinträchtigung der Wärmedämmungseigenschaften
des adiabatischen Isoliermaterials erhöhen, so ist es allerdings unmöglich, die Lebensdauer der Wärmedämmungs-Formplatte lediglich
mit Hilfe der vorgenannten anorganischen Fasern zu verlängern. Diese Fasern sind nämlich nur wenig feuerfest, mit Ausnahme einiger bestimmter anorganischer Fasern; derzeit sind nur kohlenstoffhaltige Fasern bis zu einem bestimmten Grade zufriedenstellend. Der hohe Preis für kohlenstoffhaltige Fasern ist jedoch ein Nachteil; ein weiterer Nachteil besteht darin, daß je
nach Stahltyp Probleme durch eine Verkohlung dieser Fasern entstehen können.
Nach vorliegender Erfindung wird ein basisches Gemisch aus bekannten Bestandteilen als metallurgisches Wärmeisoliermaterial
hergestellt, d. h. aus 30 bis 95 Gew. 96 Feuerfestmaterialien, 0,5
bis 40 Gew. 96 anorganischen Fasermaterialien und 1 bis 10 Gew. 96
Bindemitteln, ferner je nach Bedarf aus 0,5 bis 8 Gew. 96 organischen Fasermaterialien; dann wird dem Gemisch 1 bis 10 Gew.96
Chromoxid (Cr2O5) zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit bei
- 3 -7098Γ,
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hohen Temperaturen beigegeben. Es können auch andere Feuerfestmaterialien als Chromoxid verwendet werden, die entweder an
Feuerfestigkeit gleichwertig oder überlegen sind; diese sind Jedoch wenig widerstandsfähig gegen Erosion durch Schlacke und
anfällig für das Brüchigwerden durch Schlacke. Zirkonium z. B. ist seiner Azidität wegen gegenüber basischer Schlacke wenig
widerstandsfähig; elektrisch erschmolzene Tonerde wird wahrscheinlich durch Eisenoxid erodiert, Siliziumkarbid verbrennt
in oxidierender Atmosphäre und Magnesium ist seiner Basizität wegen nicht widerstandsfähig gegen saure Schlacke. Diese Feuerfestmaterialien können also trotz ihrer großen Hitzefestigkeit
durch Schlacke erodieren, so daß bei jeder Behandlung von Schmelzstahl Je nach den Stahleigenschaften andere Substanzen
verwendet werden müssen. Das bei dieser Erfindung verwendete Chromoxid hat einer geringe Affinität mit Schlacke und ist kaum
für Erosion anfällig, so daß die Auskleidung von Faserflächen mit Chromoxid eine Schlackenerosion verhindern, den durchschnittlichen Verschleiß an der Oberfläche des Wärmeisoliermaterials stoppen und ein plötzliches Nachlassen der mechanischen Festigkeit der Auskleidung verhindern kann, weil die
ursprüngliche Materialstärke erhalten bleibt. Hierdurch werden unvorhergesehene Zwischenfälle - wie das Ablösen der Auskleidung
- vermieden, was bei abnehmender Stärke der Auskleidung während des Einsatzes vorkommen kann.
Das bei dieser Erfindung verwendete Chromoxid kann - neben reinem Chromoxid - auch aus Material bestehen, das natürliche oder
künstliche Chrome enthält, etwa Chrom!t, Chrom-Magnesium-Stein,
Chrom-Silikastein und Chrom-Alumina-Stein oder Brennprodukte
aus Chromhydroxid, die aus dem Abwasser beim Plattieren mit Chrom gewonnen werden. Sie können bei ihrer Verwendung zerkleinert werden. Als Mischverfahren für Chromoxid eignet sich Jedes
Verfahren, das eine einheitliche Verteilung über die gesamte Isolierfläche bzw. eine Imprägnierung oder Verteilung auf die
gesamte Fläche bewirkt, die mit der heißen Schmelze in Berührung kommt, oder aber die Imprägnierung eines Abschnitts herbeiführt, vor allem auf der gesamten Höhe desjenigen Teils,
der mit der Schlacke der Stahl- - 4 -
709851/08D3
-i-
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schmelze in Berührung kommt;oder im oberflächennahen Bereich.
Durch das Vermischen von Chromoxid mit den bekannten Bestandteilen von Wärmeisoliermaterialien ist es möglich, die Lebensdauer
eines Wärmeisolierprodukts, das der Wärmedämmung bei der Behandlung von Schmelzstahl dient, zu verlängern. Ein brauchbarer
Mischungsanteil liegt etwa bei 1 bis 10 % Cr2O,. Die
Beimischung von weniger als 1 % reicht nicht aus, um die mechanische Festigkeit zu steigern, auch dann nicht, wenn eine geringere
Menge anorganischer Fasern in der Wärmeisdiersubstanz vorhanden ist; die Beimischung von mehr als 10 % ist nicht wirkungsvoller
als 10 96.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen vorliegende Erfindung, sind jedoch nicht als limitativ für diese Erfindung anzusehen.
Für den muffenförmigen Teil zur Wärmedämmung im oberen heißen Abschnitt sowie für den Stranggußbottich wurde ein Wärmeisoliermaterial
verwendet, das aus einem herkömmlichen Gemisch von 50 bis 95 Gew.% Feuerfestmaterialien, 0,5 bis 40 Gew.96 anorganischer
Fasermaterialien und 1 bis 10 Gew.96 Binder bestand, dem nach Bedarf 0,5 bis 8 Gew.96 organische Fasermaterialien zugesetzt
wurde; Chromoxid wurde zugegeben, um mit den Fällen vergleichen zu können, wo kein Chromoxid verwendet wurde.
(1) Muffe zur | Wärmedämmung im oberen | heißen Abschnitt |
Gemisch des Muffenmaterials |
Herkömmliches Material |
Vorliegende Erfindung |
Silikatsand | 90,0 96 | 85,7 96 |
Asbest | 1,5 96 | 1,4 96 |
Pulpe | 3,0 96 | 2,9 96 |
Phenolharz | 5,5 96 | 5,3 96 |
Chromit (30 96 in Form von Cr2O,) |
— | 5,7 96 (1,4 96 in Form von Cr2O,) |
Blockform: Quadratische Bodenguß-Blockform von 9 t. Gußkopfvolu-■en:
9,5 96. Auf ein und demselben Gestell wurden Blockformen sowohl mit dem herkömmlichen Material als auch mit dem Material
- 5 7098 5 1/0803
dieser Erfindung bearbeitet. Es wurde in jede siebte Blockform je Charge eingegossen.
25 mm
kopfläche verwendeten
wärmedämmenden Materials: Thermit wärmedämmendes Material:25 kg
Zeitspanne zwischen Eingießen der Stahlschmelze
und Abzug:
Temperatur des Schmelzstahls:
5 Stunden
1570° C.
Der Schmelzstahl wurde unter den vorgenannten Gußbedingungen in
die Blockformen gegossen; ein Wärmedämmungsmittel wurde Über die Gießkopf-Fläche gespritzt, damit keine Veränderung am Schmelzstahl auftrat. Nach fünf Stunden wurde der Stahlguß aus der Form
abgezogen und die Erosionsfestigkeit der Muffe gegen Schmelzschlacke verglichen. Man erhielt folgenden Mittelwert:
Gemisch des herkömmlichen
Materials:
3 mm (Erosionvolumen der Aus· kleidung)
1 mm (Erosionsvolumei der Auskleidung)
Darüber hinaus war die Schrumpfung des Gießkopfes durch Erosionsvolumen der Auskleidung um durchschnittlich 10 mm geringer
als beim herkömmlichen Material.
(2) Wärmedämmendes Auskleidungsmaterial des Bottichs.
über die Feuerfeststeine des Bottichs wurde eine Auskleidung eingebracht. Dabei verglich man (i) den Fall, wo ein Wärmeisoliermaterial herkömmlicher Zusammensetzung auf dem ganzen Boden und
den Seitenflächen aufgebracht war mit (ii) dem Fall, wo ein Wärmeisoliermaterial herkömmlicher Zusammensetzung auf dem Bodenabschnitt und der unteren Hälfte der Seitenwände bzw. ein Gemisch
nach dieser Erfindung auf der oberen Hälfte der Seitenwände aufge-
- 6 709851/0R03
tragen war.
Seitenwände 40 mm
Temperatur des Schmelzstahls: 1610° C
stahlcharge: | 600 t |
200 Minuten | |
Zusammensetzung des wärme
dämmenden Auskleidungs materials: |
|
Herkömmliches | Vorliegende Erfindung |
Material: | |
Olivinsand 75,0 % | 63,5 % |
Mineralwolle 20,0 % | 16,9 % |
Natriumsilikat 5,0 % | 4,5 % |
Brennprodukt aus
Chromschlacke (65 % in Form von Cr2O3) |
15,1 % (etwa 10 %
Form von Cr2O5). |
Nach Einsatz des Bottichs unter den vorgenannten Bedingungen wurde die Stärke des wärmedämmenden Auskleidungsmateriala zu
Vergleichszwecken kontrolliert. Es ergaben sich folgende Mittelwerte:
Erosionsvolumei der Aus
kleidung
Boden: 25 mm
Oberer Abschnitt der Herkömm-Seitenflache: liches 10 mm
Material
Material 25 mm nach der Erfindung
709851/0803
-χ -
Beim herkömmlichen Material tritt starke Erosion im oberen Abschnitt der Seitenfläche auf, d. h. in der Nähe der Schlackenlinie; bei einer Stärke von 10 mm kann allgemein die Gefahr
einer Ablösung gegeben sein. Mit dem Gemisch nach vorliegender Erfindung tritt jedoch weniger Korrosion an der Schlackenlinie
auf; außerdem kann die Behandlungszeit gestreckt werden.
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Claims (4)
- PATENTANSPRUCHE:Ein Wärmeisoliermaterial zur Behandlung von Schmelzstahl, bestehend aus einem basischen Gemisch aus 50 bis 95 Gew.96 Feuerfestmaterialien, 0,5 bis kO Gew.Ji anorganischer Fasermaterialien und 1 bis 10 Gew.% Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß ihm 1 bis 10 Gev.% eines chromhaltigen Materials in Form von Chromoxid (CrpO,) beigegeben ist.
- 2. Ein Wärmeisoliermaterial zur Behandlung von Schmelzstahl nach Anspruch 1, wobei das genannte basische Gemisch zusätzlich 0,5 bis θ Gew.# eines organischen Fasermaterials enthält.
- 3. Ein Wärmedämmungsmaterial zur Behandlung von Schmelzstahl nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Material entweder um eine Muffe zur Wärmedämmung des Gießkopfes oder um eine wärmedämmende Auskleidung handelt.
- 4. Ein wärmedämmendes Material zur Behandlung von Schmelzstahl nach Anspruch 1, wobei es sich bei den chromhaltigen Materialien um reines Chromoxid, Chromit, Chrom-Magnesitstein, Chrom-Silikastein, Chrom-Tonerdestein und Brennprodukte aus Chromhydroxid handelt, die aus Abwasser bei der Chromplattierung gewonnen werden.709851/0803 ORIGINAL INSPECTED
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