DE2723998C3 - Detektor zur Bestimmung der Konzentration von Tritium in Gasen - Google Patents
Detektor zur Bestimmung der Konzentration von Tritium in GasenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Detektor zur Bestimmung der Konzentration von Tritium in Gasen,
bei dem zur Messung der infolge der beim Tritiumzerfall ausgesandten Beta-Strahlen ionisierten Teilchen eines
in dem von dem Detektor umschlossenen zylindrischen Raum enthaltenen Gases ein den zylindrischen Raum
umschließendes dünnwandiges, die Stirnseiten übergreifendes Metallrohr vorgesehen und parallel zur Achse
des Metallrohres mindestens ein dünner Metalldraht ausgespannt ist, wobei zwischen dem Metallrohr und
dem Draht eine solche Spannung liegt, daß der infolge der Ionisation jeweils erzeugte Spannungsstoß proportional
der durch die infolge der beim Tritiumzerfall erzeugten Beta-Strahlung hervorgerufenen Ionisation
ist, mit an je einem Rohrende liegendem Eintritt und Austritt für das Gas, dessen Tritiumkonzentration
gemessen wird.
Derartige Detektoren dienen dazu, die infolge des Betriebes von kerntechnischen Anlagen oder Geräten
in der sie umgebenden Atmosphäre entstehende Konzentration an Tritium, bei deren Betrieb mit der
Bildung von Tritium gerechnet werden muß, unter Kontrolle zu halten.
Aus Nuclear Instruments an Methods, Band 114 (1974), Nummer 2, Seiten 269—275 sind bereits Detektoren
bekannt, durch die es möglich ist, die Konzentration
von Tritium in Luft oder anderen Gasen zu bestimmen. So gehört insbesondere zum bekannten
Stande der Technik ein Zählrohr, bei dem die durch die infolge des Zerfalls der Tritiumteilchen entstehende
Beta-Strahlung verursachte Io;.isation als Maß für den Gehalt der durch das Zählrohr geschleusten Luft an
Tritium benutzt wird. Die Messung erfolgt dabei in der Weise, daß die an der als dünner Draht ausgebildeten
Anode und der diese umgebenden Kathode liegende Spannung so bemessen ist, daß die durch die beim
Kernzerfall eines Tritiumteilchens jeweils entstehende Beta-Strahlung verursachte Ionisation von Molekülen
eines ionisierbaren Gases einen dieser Ionisation proportionalen Spannungsimpuls hervorruft Zu diesem
Zweck wird dem Gas, dessen Tritiumgehalt bestimmt werden soll, als ionisierbares Gas Methan zugemischt.
Bei solchen zum bekannten Stande der Technik gehörenden Detektoren sind — wie beispielsweise aus
S. A. Korff, Electron and Nuclear Counters, 2. Auflage, Toronto, New York, London, 1955, D. van Nostrad
Company, Seiten 219—222 und AT-PS 2 09 455 bekannt ist — Antikoinzidenzkammern mit dem Ziel vorgesehen,
durch härtere Strahlung als sie beim Tritiumzerfall entsteht hervorgerufene Impulse nicht zu zählen. Doch
hat sich in der Praxis herausgestellt, daß zusätzliche Impulsraten insbesondere dann gleichwohl in das
Meßergebnis eingehen, wenn sie auf Störstrahlung beruhen. Die dadurch verursachten Meßfehler lassen
sich jedoch nicht ohne weiteres eliminieren, da die Störaktivitäten im allgemeinen unbekannt sind und im
übrigen nicht damit gerechnet werden darf, daß diese Aktivitäten während der Messung gleich bleiben. Daher
waren mit den bisher bekannten Detektoren nur ungenaue Messungen erzielbar.
Aus der AT-PS 2 09 455 ist ferner eine Einrichtung zur Messung von Beta-Strahlung mit geringer Intensität
bekannt, bei der zwei aneinandergrenzende Zählkammern vorgesehen sind. Dabei ist die eine Kammer als
sogenannte Registrier- und die andere als Antikoinzidenzkammer ausgebildet. Dabei wird die Registrierkammer
von dem zu untersuchenden Gas zusammen mit dem ionisierbaren Gas durchströmt, während die
andere Kammer nur von ionisierbarem Gas durchströmt wird. Auch durch diese Einrichtung werden
jedoch nicht die durch Störaktivitäten hervorgerufenen Fehler in hinreichendem Maße ausgeschaltet.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Detektor zu schaffen, der mit Sicherheit eine genaue Angabe des
Tritiumgehalts in Gasen ermöglicht, gleichwohl aber einen einfachen Aufbau aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von der bekannten Tatsache aus, daß die von Tritium
ausgesandte Beta-Strahlung die energieärmste Beta-
Strahlung überhaupt ist. Hierauf aufbauend liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß es darauf
ankommt, eine Vergieichsmessung in der Weise durchzuführen, daß alle auf die Ionisation durch
Störfaktoren zurückzuführenden Impulse unabhängig von den Impulsen, die auf der Ionisation infolge der
beim TritiumzerfaU entstehenden Beta-Strahlung sowie
auf sonstigen Einflüssen beruhen, mit für die Praxis hinreichender Sicherheit isoliert voneinander erfaßt
werden. ι ο
Hiervon ausgehend wird die Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß der Innenraum des Detektors über seine ganze Länge durch eine Folie von
einer für das Durchdringen von Beta-Strahlen mit einer der von den Tritiumteilchen ausgesandten Beta-Strahlung
entsprechenden Energie verhindernden Dicke in zwei Kammern unterteilt wird, wobei in jeder der durch
Unterteilung gebildeten Kammer mindestens je ein Draht ausgespannt ist und wobei eine der beiden
Kammern zum Durchschleusen des zu untersuchenden Gases zusammen mit einer vorbestimmten Menge eines
ionisierbaren Gases und die andere Kammer zum Durchschleusen eines durch Beta-Strahlung ionisierbaren
Gases vorgesehen sind.
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Wie sich gezeigt hat, hat der Detektor gemäß der Erfindung einen weitaus besseren Wirkungsgrad als die
zum bisherigen Stande der Technik gehörenden Detektoren zur Bestimmung des Gehalts von Tritium in
Gasen. So ist zum Beispiel der Nachweis einer Tritiumkonzentration von 7,4 · ΙΟ-4 s-'/ml
(2 χ ΙΟ-8 μΟ/ΓηΙ) damit möglich.
Ein weitaus großer Vorzug des Detektors gemäß der y,
Erfindung besteht darin, daß es möglich ist, Störstrahlung, gleichgültig auf welchen Ursachen sie beruht, und
die Gas- und Aerosolaktivität des durch eine der beiden Kammern des Detektors geschleusten Gases getrennt
anzuzeigen.
Infolgedessen hat der Detektor gemäß der Erfindung einen sehr weiten Anwendungsbereich.
In der Zeichnung sind je ein Ausführungsbeispiel für den Detektor gerräß der Erfindung sowie für eine im
Zusammenhang damit zur Messung zweckmäßige Anordnung schematisch wiedergegeben und werden im
folgenden näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch den Detektor,
F i g. 2 eine Anordnung zur Bestimmung des Tritiumgehalts in Gasen unter Verwendung des Detektors nach
Fig.l.
Der zur Bestimmung des Tritiumgehalts vorgesehene Detektor wird aus zwei zusammengeflanschten zylindrisch
geformten Detektoren 1 und 2 so gebildet, daß eine Wandung des zylindrischen Teils des einen
Detektors mit der entsprechenden Wandung des anderen Detektors zusammenfällt. Dabei ist die
gemeinsame Wandung der beiden Detektoren durch eine dünne Folie 3 gebildet. Durch die dünne Folie 3
wird der Innenraum in zwei Kammern 4 und 5 unterteilt.
Beide Kammern werden von je einer Kathode 6 und 7 umschlossen. In den beiden Kammern 4 und 5 ist jeweils
mindestens ein gegenüber den den Raum umschließenden Kathoden 6 und 7 isolierter, dünner, jeweils die
Anoden 8 und 9 bildender Draht parallel zur Achse der zylindrischen Kammern 4 und 5 und sich nahezu über
die gesamte Länge der Kammern 4 und 5 erstreckend ausgespannt
Zur Durchschleusung eines Gases, dessen Tritiumgehalt bestimmt werden soll, ist auf der einen Stirnseite
der Kammer 4 eine Zuleitung 10 und an der anderen Seite ein Gasaustritt 11 vorgesehen. Ebenfalls sind an
den beiden Stirnseiten der Kammer 5 jeweils ein Eintritt 12 und ein Austritt 13 für das durchzuschleusende,
ionisierbare Gas vorgesehen. Die Kathoden 6 und 7 sowie die Anoden 8 und 9 sind jeweils mit einer in der
Zeichnung nicht wiedergegebenen Spannungsquelle verbunden. Die Spannung ist so bemessen, daß ein
infolge der bei einer durch Beta-Strahlung verursachten Ionisation zwischen Kathode und Anode hervorgerufener
Spannungsimpuls proportional der erzeugten Ionisation ist
Wie aus F i g. 2 erkennbar, erfolgt die Messung mittels des Detektors gemäß F i g. 1 derart, daß das Meßgas
über einen Pumpe 14 und ein Rotameter 15 in die Kammer 4 des Detektors 1 gelangt. Eine mit dem
Detektor 1 verbundene Zuführungsleitung 17 für das zu messende Gas steht dabei über ein Rotameter 16 mit
einem in der Zeichnung nicht dargestellten Speicher für das ionisierbare Gas in der Weise in Verbindung, daß
das zu messende Gas mit dem ionisierbaren Gas, bevor es in die Kammer 4 gelangt, vermischt wird. Mittels der
Rotameter 15 und 16 kann die Zusammensetzung des eingespeisten und durch diese hindurchgeschleusten
Gemischs dem jeweiligen Bedarfsfall entsprechend verändert werden. Während des Durchschleusens des
Gemischs durch die Kammer 4 werden die Impulse, die infolge der durch die beim TritiumzerfaU des Gasgemisches
entstehenden Beta-Strahlen erzeugten Ionisationen entstehen sowie die Impulse, die auf Störfaktoren
beruhen, insgesamt gemessen. Um die infolge Störstrahlung entstehenden Impulse allein zu erfassen, wird über
ein Ventil 18 durch die Kammer 5 ein ionisierbares Gas geschleust. Dabei werden infolge Tritiumzerfalls hervorgerufene
Ionisationen deshalb von dem Meßvorgang in der Kammer 5 nicht erfaßt, weil die weiche,
beim TritiumzerfaU entstehende Beta-Strahlung durch die Folie 3 abgeschirmt wird, während die auf anderen
Ursachen beruhende härtere Beta-Strahlung die Folie 3 durchdringt und somit zu Ionisationen in dem durch die
Kammer 5 hindurchgeschleusten Gas führt. Durch einfache Differenzbildung ist somit der Tritiumgehalt
des durch die Kammer 4 in Verbindung mit ionisierbarem Gas geschleusten, zu messenden Gases bestimmbar.
Das Gasgemisch, das durch die Kammer 4 geschleust wird, und auch das ionisierbare Gas oder
Gasgemisch, das durch die Kammer 5 geschleust wird, gelangen durch mit den Gasaustritten 11 und 13
verbundenen Ableitungen in die Abluft.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Detektor zu Bestimmung der Konzentration von Tritium in Gasen, bei dem zur Messung der
infolge der bei Tritiumzerfall ausgesandten Beta-Strahlen ionisierten Teilchen eines in dem von dem
Detektor umschlossenen zylindrischen Raum enthaltenen Gases ein den zylindrischen Raum umschließendes
dünnwandiges, die Stirnseiten übergreifendes Metallrohr vorgesehen und parallel zur Achse
des Metallrohres mindestens ein dünner Metalldraht ausgespannt ist, wobei zwischen dem Metallrohr und
dem Draht eine solche Spannung liegt, daß der infolge der Ionisation jeweils erzeugte Spannungsstoß proportional der durch die infolge der bei
Tritiumzerfall erzeugten Beta-Strahlung hervorgerufenen Ionisation ist, mit an je einem Rohrende
liegendem Eintritt und Austritt für das Gas, dessen Tfitiumkonzentration gemessen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenraum des Detektors (1, 2) über seine ganze Länge durch eine
Folie (3) von einer für das Durchdringen von Beta-Strahlen mit einer der von den Tritiumteilchen
ausgesandten Beta-Strahlung entsprechenden Energie verhindernden Dicke in zwei Kammern (4, 5)
unterteilt wird, wobei in jeder der durch Unterteilung gebildeten Kammer (4 und 5) mindestens je ein
Draht (8 und 9) ausgespannt ist und wobei eine der beiden Kammern (4) zum Durchschleusen des zu
untersuchenden Gases zusammen mit einer vorbestimmten Menge eines ionisierbaren Gases und die
andere Kammer (5) zum Durchschleusen eines durch Beta-Strahlung ionisierbaren Gases vorgesehen
sind.
2. Detektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Kammern (4, 5) einen
rechteckigen Querschnitt mit jeweils einer so ausgebildeten Oberfläche aufweisen, daß zwei der
einander gegenüberliegenden, den Zylindermantel bildenden Flächen im Vergleich zu den beiden
anderen Mantelflächen schmal sind, wobei die Kammern (4, 5) so aneinandergeflanscht sind, daß
die beiden Kammern (4,5) gemeinsame Fläche eine der beiden großen Flächen ist und von der Folie (3)
gebildet wird.
3. Detektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als ionisierbares Gas vorbestimmter
Menge, das zusammen mit dem zu untersuchenden Gas durch die eine Kammer geschleust wird, Methan und als durch Beta-Strahlung
ionisierbares Gas, das durch die andere Kammer geschleust wird, Methan, Butan oder eine
Mischung davon verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772723998 DE2723998C3 (de) | 1977-05-27 | 1977-05-27 | Detektor zur Bestimmung der Konzentration von Tritium in Gasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772723998 DE2723998C3 (de) | 1977-05-27 | 1977-05-27 | Detektor zur Bestimmung der Konzentration von Tritium in Gasen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2723998A1 DE2723998A1 (de) | 1978-11-30 |
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DE2723998C3 true DE2723998C3 (de) | 1981-10-29 |
Family
ID=6010038
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US10725005B2 (en) * | 2017-05-16 | 2020-07-28 | Xiaowei Zhang | Single body quadruple cylinder tritium measuring apparatus |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT209455B (de) * | 1958-05-20 | 1960-06-10 | Atomenergikommissionen | Registriereinrichtung für Betastrahlung geringer Intensität mit Korrektur für kosmische Strahlung |
-
1977
- 1977-05-27 DE DE19772723998 patent/DE2723998C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2723998A1 (de) | 1978-11-30 |
DE2723998B2 (de) | 1980-10-30 |
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