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Dübel
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Die Erfindung betrifft einen Dübel zum Verbinden von zwei Bauteilen
mit einem in eine Bohrung des einen Bauteils einsetzbaren, spreizbaren, von einer
Axialbohrung durchsetzten Schaft.
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Derartige Dübel sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Sie
werden im allgemeinen in Bohrlöcher in Mauerwerk, Beton, Holz usw. eingesetzt und
dienen zum Eindrehen von Schrauben. Die Schrauben üben dabei eine Spreizwirkung
auf den Dübel aus und werden zusammen mit dem Dübel als Einheit in dem Bohrloch
festgehalten.
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Bei der Montage von Möbeln aus Holz, Spanplatten und dergleichen ist
es im allgemeinen nicht erforderlich, Dübel der angegebenen Art zum Verbinden von
zwei Bauteilen zu verwenden, da Schrauben unmittelbar in eines der Bauteile eingedreht
werden können und dort einen ausreichend festen Sitz erhalten.
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Bei beiden Montagearten ist es erforderlich, die gewünschte Verbindung
der Bauteile durch Eindrehen von Schrauben herzustellen. Das Eindrehen von Schrauben
erfordert jedoch in erheblichem Maße zeitraubende Handarbeit und steht einer rationellen
Montage entgegen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Dübel zu schaffen,
der eine erleichterte und beschleunigte Montage beim Verbinden von zwei Bauteilen
unter Verwendung von verhältnismäßig einfachen Werkzeugen gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Dübel der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Axialbohrung am vorderen Ende des Dübels einen Abschnitt
verringerten Durchmessers aufweist und daß ein Spreizstift vorgesehen ist, dessen
Außendurchmesser im wesentlichen dem Innendurchmesser des rückwärtigen, erweiterten
Abschnitts der Axialbohrung entspricht.
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Bei der Montage wird der Schaft zunächst in die Bohrung des einen
Bauteils eingesetzt, und sodann wird der Spreizstift von der rückwärtigen Seite
des Schaftes in den Schaft eingedrückt oder eingeschlagen, so daß er beim Eindringen
in den Abschnitt verringerten Durchmessers innerhalb der Axialbohrung den Schaft
spreizt und die Einheit aus Schaft und Spreizstift in dem Bauteil festgelegt ist.
Dies geschieht ohne Eindrehen von Schrauben lediglich durch Eindrücken oder Einschlagen
des Schaftes und des Spreizstiftes, so daß die Möglichkeit besteht, Montagevorgänge,
wie sie etwa in der Möbelindustrie anfallen, erheblich zu vereinfachen.
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Der Übergang von dem erweiterten Abschnitt am rückwärtigen Ende der
Axialbohrung des Dübels zu dem Abschnitt verringerten Durchmessers kann in einer
Stufe, insbesondere einer abgeschrägten Stufe erfolgen. Als vorderes Ende des Dübels
wird im vorliegenden Zusammenhang das beim Einsetzen in die Bohrung des Bauteils
vorauslaufende Ende bezeichnet. Der Abschnitt verringerten Durchmessers innerhalb
der Axialbohrung kann auch glatt von dem erweiterten Abschnitt ausgehen und sich
konisch verjüngen. Im Bereich des Abschnitts verringerten Durchmessers kann wenigstens
ein achsparalleler, den Schaft radial durchdringender Spreizschlitz vorgesehen sein.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung befindet
sich ein flanschförmiger Kopf am rückwärtigen Ende des Schaftes, der ebenfalls von
der Axialbohrung durchdrungen wird. Der Kopf erfaßt ein mit dem erwähnten Bauteil
zu verbindendes weiteres Bauteil und spannt die Bauteile zusammen.
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Der Spreizstift kann auf dem Umfang einen vorspringenden, umlaufenden
Ring aufweisen, der sich gegen den Kopf abstützt, solange sich der Spreizstift außerhalb
des Bereiches verringerten Durchmessers in der Axialbohrung befindet. Bei dieser
Ausführungsform nimmt der Spreizstift zunächst beim Ein-
schlagen
des Dübels den Schaft in die Bohrung des Bauteiles mit, bis der Kopf gegen das entsprechende
Bauteil anliegt.
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Erst dann gleitet der Spreizstift mit dem Ring in die Axialbohrung
hinein und spreizt den Dübel. In ähnlicher Weise kann der Spreizstift lose mit dem
Schaft verbunden sein, so daß er vor der Montage mit diesem eine Einheit bildet
und nicht verloren gehen kann und den Schaft beim Beginn der Druckausübung auf den
Spreizstift in die Bohrung des Bauteiles hineindrückt. Die lose Verbindung zwischen
Schaft und Spreizstift muß so ausgelegt sein, daß sie sich beim Anliegen des Kopfes
des Schaftes gegen das Bauteil löst und ein tieferes Eindringen des Spreizstiftes
in den Schaft gestattet.
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Der erfindungsgemäße Dübel ist insbesondere geeignet zum Befestigen
von Teleskopschienen von Schubladen zügen am Korpus von Möbelstücken. Auf diese
Möglichkeit soll später noch genauer eingegangen werden.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Dübels; Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die Verwendung des erfindungsgemäßen Dübels.
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Der in Fig.1 gezeigte und insgesamt mit 10 bezeichnete Dübel umfaßt
zwei Teile, und zwar einen Schaft 12 und einen Spreizstift 14, der in eine Axialbohrung
16 des Schaftes 12 von der rückwärtigen, rechts in Fig.1 liegenden Seite des Schaftes
eingeführt werden kann. Die Axialbohrung 16 umfaßt links in Fig.1 einen vorderen
Abschnitt 18 mit verringertem Durchmesser und im rückwärtigen Bereich rechts in
Fig.1 einen Abschnitt 20 mit erweitertem Durchmesser. Der Spreizstift 14 weist einen
Außendurchmesser auf, der etwa demjenigen des erweiterten Bereichs 20 entspricht
oder geringfü-
gig geringer als dieser ist.
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Die Abschnitte 18 und 20 der Axialbohrung 16 gehen in einer Stufe
22 ineinander über, die umlaufend abgeschrägt ist.
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Der Spreizstift 14 weist an seinem vorderen, in Fig.1 links liegenden
Ende eine entsprechende Abschrägung auf, so daß er zum Spreizen des Dübels über
die Stufe 22 hinweggleiten kann.
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Am rechten Ende in Fig.1 weist der Schaft 12 einen flanschförmigen
Kopf 24 auf, der ebenfalls von der Axialbohrung 16 bzw. deren erweitertem Abschnitt
20 durchdrungen wird.
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Der Schaft 12 trägt in seinem vorderen Bereich auf dem Umfang im Querschnitt
keilförmige Halteringe 26,28,30, deren vordere Flanke flacher ausgebildet ist als
die hintere Flanke, so daß sie ein Eintreten des Schaftes 12 in eine Bohrung eines
Bauteiles gestatten, ein Herausziehen dagegen behindern.
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Weiterhin ist der vordere Bereich des Schaftes 12 von zwei achsparallelen,
in einer Radialebene liegenden Schlitzen 32 durchzogen, die eine Spreizung des vorderen
Bereiches des Dübels ermöglichen.
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Der in Fig.1 gezeigte Dübel wird folgendermaßen eingesetzt.
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Wenn beispielsweise eine nicht gezeigte Teleskopschiene eines Schubladen
zuges an einer nicht gezeigten senkrechten Wand eines Möbelstückes befestigt werden
soll, wird der Schaft 12 durch eine Bohrung der Teleskopschiene hindurchgeführt
und in eine Sackbohrung in dem Korpusteil des Möbelstückes hineingedrückt, indem
beispielsweise ein Druck auf den Kopf 24 nach links in Fig.1 ausgeübt wird. Wenn
der Kopf 24 gegen die Teleskopschiene und diese gegen das Korpusteil des Möbelstückes
anliegt, wird Druck auf den Spreizstift 14 nach links in Fig.1 ausgeübt, so daß
dieser über die Stufe 22 hinweggleitet und den vorderen Bereich des
Schaftes
12 spreizt. In der gespreizten Position ist der Dübel aus der Bohrung nicht mehr
zu lösen. Dieser Montagevorgang ist außerordentlich einfach und kann von einer Seite
aus durchgeführt werden, so daß die andere Seite des Korpusteiles nicht zugänglich
sein muß. Ein Eindrehen von Schrauben ist nicht notwendig.
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Der Schaft 12 und der Spreizstift 14 bestehen vorzugsweise aus einem
Kunststoffmaterial, jedoch kommen auch andere Materialien wie beispielsweise Messing
oder Aluminium in Betracht.
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Die Montage kann noch weiter vereinfacht werden durch Verwendung eines
einfachen Spezialgerätes, das eine ringförmige Druckfläche entsprechend dem Umfang
des Kopfes 24 und eine zu dieser konzentrische Fläche entsprechend der Stirnseite
des Spreizstiftes 14 umfaßt, wobei die mittlere Fläche zurückliegend angeordnet,
jedoch nach Überwindung einer Federkraft in die Ebene der ringförmigen Druckfläche
vorschiebbar ist. Im übrigen kann auch zunächst der Schaft 12 mit einem leichten
Hammerschlag in die ihn aufnehmende Bohrung eingetrieben und sodann der Spreizstift
14 eingesetzt und mit einem weiteren Hammerschlag eingedrückt werden.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Schaft 12 und den Spreizstift
14 in nicht gezeigter Weise so miteinander zu verbinden, daß sie bei Transport und
Lagerung eine Einheit bilden und stets als kompletter Satz zur Verfügung stehen
und die Möglichkeit besteht, den Schaft 12 zunächst durch leichten Druck auf den
Spreizstift 14 in die Bohrung des Bauteiles einzudrücken. In diesem Falle muß die
Verbindung zwischen dem Schaft 12 und dem Spreizstift 14 eine solche Festigkeit
aufweisen, daß beim Anliegen des Kopfes 24 gegen das zugeordnete Bauteil der Spreizstift
14 durch Ausübung einer entsprechend erhöhten Druckkraft in den Schaft 12 hinein
vorgetrieben werden kann.
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Schließlich besteht auch die Möglichkeit, in dem in Fig.1 gezeigten
Bereich 34 einen umlaufenden, nicht gezeigten Ring geringer Höhe auf dem Umfang
des Spreizstiftes 14 vorzusehen, der sich gegen den Kopf 24 abstützt und den Schaft
12 in die Bohrung des zugehörigen Bauteiles mitnimmt, wenn Druck auf den Spreizstift
14 ausgeübt wird. In diesem Falle muß der nicht gezeigte Ring so bemessen sein,
daß er in die Axialbohrung des Kopfes und des Schaftes hineingleitet, wenn der Kopf
gegen das zugeordnete Bauteil anliegt und der Druck auf den Spreizstift 14 erhöht
wird.
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Fig.2 zeigt ein Anwendungsbeispiel der Erfindung, und zwar ein Korpusteil
36 eines Möbelstückes, beispielsweise eine Schrankwand und eine Schublade 38 mit
einer Seitenwand 40 und einem Boden 42, jeweils in ausgeschnittener Teildarstellung.
Die Schublade 38 ist in einer kugelgelagerten Teleskopschiene 44 geführt, die eine
Innenschiene 46, eine Außenschiene 48 und eine Anzahl von zwischen beiden abrollenden
Kugeln 50 umfaßt.
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Die Innenschiene 46 weist eine Bohrung 52 auf, die von dem Schaft
12 des Dübels 10 durchdrungen wird. Der Schaft 12 tritt anschließend in eine Bohrung
54 in dem Korpusteil 36 ein. Der Spreizstift 14 ist in der gezeigten Darstellung
der Fig.2 vollständig in den Schaft 12 eingedrückt, so daß er nach außen nicht mehr
über den Kopf 24 hinausragt und den Schaft 12 spreizt. Zur Befestigung der Innenschiene
46 sind selbstverständlich wenigstens zwei Dübel 10 in verschiedenen Positionen
erforderlich.
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Die Außenschiene 48 ist mit Hilfe eines an sich bekannten Dübels 56
befestigt, der zwei von entgegengesetzten Seiten einzusetzende Teile umfaßt. Von
rechts in Fig.2 ist ein Schaft 58 mit einem Kopf 60 durch nicht näher bezeichnete
Bohrungen der Seitenwand 40 und der Außenschiene 48 hindurchgeführt, während von
links in den Schaft 58 ein Spreizstift 62 eingedrückt ist.
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Die unter Bezugnahme auf Fig.2 beschriebene Befestigung der Innenschiene
46 mit Hilfe des Dübels 10 ist besonders vorteilhaft, da sie keine Schraubvorgänge
erfordert und auch keine Durchgangsbohrung erforderlich macht, die bei Korpusteilen
in der Regel unerwünscht ist.
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