DE2719410A1 - Dichtung, insbesondere wellendichtung - Google Patents

Dichtung, insbesondere wellendichtung

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DE2719410A1 DE19772719410 DE2719410A DE2719410A1 DE 2719410 A1 DE2719410 A1 DE 2719410A1 DE 19772719410 DE19772719410 DE 19772719410 DE 2719410 A DE2719410 A DE 2719410A DE 2719410 A1 DE2719410 A1 DE 2719410A1
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    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description

  • Dichtung, insbesondere Wellendichtung.
  • Bei Dichtungen, mit welchen eine Abdichtung zwischen einem umlaufenden und einem feststehenden Konstruktionsteil, wie beispielsweise einer sich drehenden Welle und einer feststehenden Gehäusewandung oder einer feststehenden Welle und einer sich um diese Welle herumdrehenden Gehäusewandung, erzielt werden soll, verwendete man bisher keine Dichtungen mit Dichtlippen, da der Reibungswiderstand der Dichtlippen auf der Welle bezw. dem feststehenden Bauteil zu groß ist, um die geforderte Drehbewegung zu ermöglichen.
  • Bei derartigen Konstruktionen, wie beispielsweise frei laufenden Rollenförderern, war es außerdem allgemein üblich, an jeder Rolle eine Staubschutzhülse vorzusehen, welche die zugeordnete Welle umgibt. Die dabei verwendeten Staubdichtungen werden fest auf die Welle aufgepaßt und greifen verdrehbar an der Hülse an, um die erforderliche Abdichtung zu erreichen. Eine derartige Kombination ist jedoch nur kurzzeitig wirksam, da die Dichtung in Längsrichtung der Welle arbeitet undXoder zur Wellenachse hin verkantet wird, wodurch sie unwirksam wird.
  • Vor etwa einem Jahrzehnt wurden Kunstgummi-Öldichtungen ganz allgemein in der Weise hergestellt, daß zunächst die Grundform der Dichtung ausgebildet und dann die Dichtlippe zugeschnitten wurde. Dadurch entstand eine Dichtung, bei welcher die Dichtlippe in einer rechtwinklig zur Wellenachse verlaufenden Ebene an der Welle anlag.
  • Eine derartige Abdichtung lief auf einem Ölfilm, welcher eine Stärke von annähernd 0,00254 mm hatte. Die Oberflächenspannung des Öles an der Grenzfläche zwischen Öl und Luft erzeugte einen Meniskus und ergab die Dichtungskraft. Es ist einleuchtend, daß diese Kraft reichlich klein war und daß nur eine sehr geringe Veränderung in der radial wirkenden Kraft der Lippe erforderlich war, um einen zu dicken Ölfilm entstehen zu lassen, sodaß das Öl an der Dichtung vorbeisickerte.
  • Etwa zur gleichen Zeit begann man zur Erhöhung der Wirksamkeit derartiger Dichtungen mit verschiedenen Maßnahmen der Anwendung hydrodynamischer axialer Dichtkräfte.
  • 5.
  • Die ersten Formen derartiger Dichtungen besaßen schraubenlinienförmige Erhebungen oder Vertiefungen an der Luftseite der Dichtlippe. Dadurch ergaben sich Kontaktmuster auf der Welle, bei denen im Winkel verlaufende Bärte das Öl an die Ölseite der Dichtung zurückleiten sollten, sobald die Dichtung undicht werden sollte. Derartige Dichtungen ließen sich jedoch nur in den Fällen einsetzen, in denen die Welle stets in einem Drehsinn umlief, wobei außerdem dieser Drehsinn bekannt sein mußte. Aus diesem Grunde wurden derartige Dichtungen als nur in einer Richtung wirksame hydrodynamische Dichtungen bezeichnet.
  • Neben diesen hydrodynamischen Dichtungen wurden verschiedene Arten von in zwei Richtungen wirksamen hydrodynamischen Dichtungen entwickelt, welche ebenfalls Muster auf der Luftseite der Lippe besaßen. Im allgemeinen erzeugten diese Muster Taschen mit derartigen Seitenwinkeln, daß in die Taschen eindringendes Öl durch eine der Winkelseiten zurückgeleitet wurde.
  • Bei allen diesen Dichtungsarten ergaben sich drei Hauptprobleme, und zwar war es schwierig: 1. die Gußformen infolge der komplizierten Formgebung herzustellen, sodaß sie kostenaufwendig waren; 2. diese Dichtungen in gleichmäßiger Ausbildung herzustellen, da die Gußformen sehr schnell verschmutzten und in einigen Fällen das Gummi nicht in alle Spalten hineinfloß, was naturgemäß Probleme in der Qualitätskontrolle ergab; und 3. neigten im Betrieb Staubteilchen oder andere Fremdkörper dazu, sich in den Spalten anzusammeln, wodurch oftmals der wirksame Winkel umgekehrt wurde und infolgedessen die Dichtung zu lecken begann.
  • Die übliche Dichtungsart mit einer getrimmten Lippenfläche besaß außerdem ein schmales Kontaktband in einer rechtwinklig zur Wellenachse verlaufenden Ebene. Die Tatsache, daß dieses Kontaktband nur schmal ist, bedeutet aber, daß keine große Wärmeübertragungsfläche vorhanden ist und infolgedessen die Temperaturen unter der Lippe wesentlich höher sein können als die des sie umgebenden Öles. Dadurch wird naturgemäß die Lebensdauer einer derartigen Dichtung herabgesetzt.
  • Eines der Probleme bei Dichtungen mit Radiallippen besteht darin, daß der Hersteller derartiger Dichtungen keine Kontrolle über die Dichtfläche hat, auf welcher die Dichtung läuft, sodaß er weitgehend dem Hersteller der Wellen ausgeliefert ist. Oftmals werden Dichtungen auch auf verschlissene Wellen aufgesetzt, welche naturgemäß für die Abdichtzwecke völlig ungeeignet sind.
  • Nach einer Laufzeit von 500 h unter sauberen Betriebsbedingungen hat im allgemeinen die Dichtlippe einer Dichtung der vorgenannten Art eine Welle nur leicht poliert. Sobald die Dichtung jedoch unter Betriebsbedingungen läuft, unter welchen schleifender Staub an die Dichtlippe gelangt, so schleift diese sehr schnell eine tiefe Rille in die Welle, sodaß die Dichtfläche nach sehr kurzer Zeit durchlässig wird. Dies unterstreicht die Bedeutung der Maßnahmen, mit welchen jeglicher Staubzutritt zur Öldichtungsfläche verhindert werden soll.
  • Um die Wirksamkeit verschiedener Formen von Staubschutzorganen zu vergleichen, wird ein standardmäßiger Ölprüfstand verwendet, bei welchem am einen Ende einer Welle ein Flügelrad derart angeordnet ist, daß bei einer Verdrehung der Welle die Flügelblätter die Medien aufnehmen und gegen die Außenseite der Dichtung treiben.
  • Bei diesem Medium, welches gegen die Dichtung getrieben wird, handelt es sich um eine Mischung aus 20 Mengenteilen Zements taub mit einer Korngröße von höchstens 105"um und 100 Teilen Bausand mit einer Korngröße von höchstens 1400/um und mindestens 300/um.
  • Dabei lief der Sand ungehindert durch und hielt den Zementstaub in Bewegung.
  • Bei dem Standardtest wurde die Welle mit einer Drehzahl von 1200 U"min in Drehung versetzt und die getesteten Dichtungen hatten ein EP 90 Öl bei 32,2°C (90°F) abzudichten. Die Welle hatte ein Oberflächenfinish von 8-20 OLA und eine Unrundheit von 0,007" T.I.R. Ein Zyklus von 45 min Laufzeit und 15 min Standzeit wurde 20 Stunden pro Tag eingehalten. Während der restlichen 4 h stand die Welle still und die Heizer wurden abgeschaltet.
  • Der Test erwies sich als äußerst streng und die Merkmale der verschiedenen bekannten Staubschutzorgane ließen sich ohne weiteres feststellen. Getestet wurden im einzelnen Dichtungen mit folgenden Staubschutzorganen: Kunstgummi-Wischerlippe mit Spiel gegenüber der Welle.
  • I Bei einer Wischerlippe mit vernachlässigbarem Kontakt auf der Welle, welche unter normalen Staubbedingungen ohne Erhitzung der Welle und sich daraus ergebender Kürzung der Lebensdauer der Dichtung ausreichenden Schutz ergab, befand sich nach nur 20 h Testzeit Zementstaub zwischen den Lippen.
  • Glattleder-Wischerlippe.
  • Alsdann wurde eine Dichtung mit einem Staubschutz aus Glattleder getestet. Nach einer Testzeit von 20 h wurde kein Fehler festgestellt. Nach einer Testzeit von 68 h hatte der Zementstaub jedoch begonnen, in die Wischerlippe einzudringen, und nach 500 h hatte er sich an der Innenseite der Dichtung festgesetzt.
  • Filz-Wischerlippe.
  • Ein Test mit einer Dichtung mit einer Filz-Wischerlippe zeigte nach 20 h ein Eindringen des Staubes in den Filz, doch war an der Innenseite der Dichtung noch kein Staub sichtbar. Nach 1500 h war der Staub zwischen die Dichtlippen gedrungen und hatte kleine Zementkügelchen gebildet.
  • Unbiegsame, an der Welle anliegende Kunstgummi-Wischerlippe.
  • Als nächstes wurde eine Dichtung mit einer an der Welle anliegenden unbiegsamen Gummilippe getestet. Diese Lippen verschlissen gewöhnlich innerhalb der ersten paar Stunden. Nach 16 h war der Staub an der Dichtlippe vorbeigewandert.
  • Biegsame, an der Welle anliegende Kunstgummi-Wischerlippe.
  • Eine Dichtung mit einer biegsamen Wischerlippe mit einem übermaß von 0,023 mm wurde alsdann getestet. Nach einer Laufzeit von 16 h war kein Staub durch die Lippe durchgedrungen. Nach 500 h hatte der Staub den Zwischenraum zwischen den Lippen vollgestopft.
  • Drehkraft der Wischerlippen.
  • Typische Zahlen der Drehkraft für Wischerlippen bei einem Wellendurchmesser von 254-381 mm, gemessen in lb/inches, sind für: Leder 1,75 - 4,5 Filz 1 - 2,5 Unbiegsamer Kunststoffwischer 1,25 - 1,5 Biegsamer Wischer 0,25 - 0,5 Um die Menge der durch diese Drehkräfte erzeugten Wärme festzustellen, wurde die halbe inch/lb-Drehkraft der biegsamen Wischerlippe auf einer mit 3000 U/min umlaufenden Welle in Watt umgewandelt. Es ergab sich ein Betrag von 17,8 W. Es kann daher als sicher angenommen werden, daß etwa 50 biegsame Wischerlippen ebenso viel Wärme wie ein Heizelement mit 1 kw Leistung erzeugen, d.h. also einen recht hohen Wärmewert.
  • Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Dichtung, insbesondere eine Wellendichtung, zu schaffen, welche bei einer gegenseitigen Drehbewegung zwischen einer Welle und einem sie umgebenden Konstruktionsteil eine äußerst zuverlässige, langlebige, praktisch reibungsfreie Abdichtung ergibt.
  • Eine diesen Anforderungen entsprechende erfindungsgemäße Dichtung, insbesondere Wellendichtung, ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem die Welle drehfest umgreifenden kreiszylindrischen Dichtkörper mit jeweils einem von jedem Ende radial nach außen weisenden Dichtsteg besteht, wobei diese Dichtstege zueinander geneigt verlaufen und der die Dichtstelle nach außen abschirmende Dichtsteg länger ist als der innenliegende Dichtsteg.
  • Weitere Besonderheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand aer beiliegenden Zeichnungen; es zeigt Fig.l einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Dichtung in perspektivischer Darstellung; Fig.2 einen senkrechten Querschnitt durch die Dichtung aus Fig.1 in eingebautem Zustande; Fig.3 einen senkrechten Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in eingebautem Zustande; und Fig.4 einen Ausschnitt aus der Dichtung gemäß Fig.3 in perspektivischer Darstellung.
  • Die Dichtung 10 besteht aus einem kreiszylindrischen Dichtkörper 1 12 mit einer konzentrischen Durchgangsbohrung 14 in einer derartigen Abmessung, daß der Dichtkörper fest auf eine Welle 16 aufsetzbar ist. An jedem Ende des Dichtkörpers 12 ist jeweils ein radial nach außen weisender Dichtsteg 18 bezw. 30 ausgebildet. Der Dichtsteg 18 am außenliegenden Ende 20 des Dichtkörpers 12, welcher nachstehend als Außensteg bezeichnet werden soll, läuft zur Querebene der Dichtung 10 in einem Neigungswinkel von annähernd 300 nach innen. Dieser Außensteg 18 verjüngt sich außerdem zum Rand hin und besitzt an diesem Rand eine scharfe nach innen weisende Dichtkante 24, mit welcher er sich gegen die Außenfläche 26 einer bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umlaufenden Hülse 28 legt.
  • Der Dichtsteg 30 an der Innenseite 32 der Dichtung 10, welcher nachstehend als Innensteg bezeichnet werden soll, verläuft in einem Neigungswinkel von 250 zur Querebene der Dichtung 10, wobei er auf den Außensteg 18 hinweist. Auch dieser Innensteg 30 verjüngt sich vom Dichtkörper 12 aus zum Außenrand und kann etwas dicker ausgebildet sein als der Außensteg 18. Dieser Innensteg 30 besitzt an seiner zum Außensteg 18 hinweisenden Randkante eine scharfe Dichtkante 36, welche an der Innenfläche 38 der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umlaufenden Hülse 28 anliegt.
  • Der Außensteg 18 ist derart ausgebildet, daß er den Innensteg 30 überlappt. Um die erfindungsgemäße Dichtung aus einem Stück herstellen zu können, muß der Außensteg 18 länger sein als der Innensteg 30. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Dichtung in einer Form wird zwischen die beiden herzustellenden Dichtstege 18 und 30 ein ausreichend starker Kern eingesetzt, da ohne einen derartigen Kern die beiden Stege 18 und 30 zwangsläufig zusammenkleben würden.
  • Durch die überlappende Ausbildung der beiden Dichtstege 18 und 30 übt jeder Dichtsteg auf die entsprechende Seitenfläche der Hülse 28 einen Druck aus, da jeder Dichtsteg 18 bezw. 30 verformt werden muß, um die Hülse 28 zwischen ihnen anordnen zu können. Infolgedessen hat die Dichtung die Neigung, sich selbst derart auf der Welle 16 auszurichten, daß die von der Dichtkante 24 des Außensteges 18 auf die Seitenfläche 26 ausgeübte Kraft praktisch gleich der von der Dichtkante 36 auf die Seitenfläche 38 der Hülse 28 ausgeübten Kraft ist. Inrolgedessen wird bei jeder gegen seitigen Axialbewegung zwischen der Dichtung und der Hülse 28 der: eine Dichtsteg zunehmend und der andere Dichtsteg abnehmend verformt. Dies ergibt wiederum eine Ungleichheit der Druckkräfte, wodurch die Resultierende aus diesen beiden Kräften die Dichtung an die Stelle zurückzieht, an welcher diese Resultierende praktisch gleich Null ist. Die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt daher eine selbstzentrierende Dichtung. Die Gleichheit der Druckkräfte bedeutet außerdem, daß die Dichtwirkung eines jeden Dichtsteges annähernd gleich der des anderen Dichtsteges ist.
  • Wie Fig.1 zeigt, sind die Dichtkanten 24 und 36 rechtwinklig ausgebildet, sodaß unmittelbar hinter jeder Dichtkante eine beträchtliche Werkstoffmasse zur Verfügung steht, welche die Gefahr einer Formverzerrung der Dichtkanten herabsetzt.
  • Der kreiszylindrische Dichtkörper 12 weist in seiner Bohrung 14, d.h. an seiner Innenwandung, zwei radial nach innen weisende im Abstand voneinander verlaufende Rippen 40 auf, welche mithelfen, eine unbedingt sichere Abdichtung zwischen der Dichtung 10 und der Welle 16 zu erreichen, wobei diese beiden Rippen 40 an den beiden Enden 32 und 20 des Dichtkörpers 12 ausgebildet sind.
  • Eine weitere gleichartige Rippe 42 ist in der Mitte zwischen diesen beiden Rippen 40 angeordnet.
  • Um den Dichtkörper 12 ist zwischen den Dichtstegen 18 und 30 ein Ring 44 angeordnet, welcher auf den Dichtkörper 12 eine radial nach innen gerichtete Kraft ausübt und dadurch die Abdichtwirkung zwischen der Dichtung 10 und der Welle 16 verstärkt sowie gleichzeitig die Neigung der Dichtung 10 herabsetzt, längs der Welle 16 zu wandern. Außerdem verhindert dieser Ring 44 eine radiale Verformung der Dichtung 10 bei hohen Drehzahlen. Der Ring 44 preßt die Rippe 42 gegen die Welle 16, wodurch die Abdichtwirkung zwischen dieser Dichtung 10 und der Welle 16 verstärkt wird. Dabei wird ein Moment erzeugt, welches den Außensteg 18 gegen die Seitenfläche 26 und den Innensteg 30 gegen die Fläche 38 der Staubschutzhülse 28 preßt, sodaß die Dichtwirkung zwischen der Dichtung 10 und dieser Staubschutzhülse verstärkt wird. Zum Einbau wird die Dichtung 10 zunächst auf die Welle 16 aufgepaßt und die Hülse 28 dann zwischen die Dichtstege 18 und 30 geschoben. Die Lage der Hülse 28 zwischen diesen beiden Dichtstegen 18 und 30 verhindert auch jegliche Neigung der Dichtung 10, längs der Welle 16 zu wandern, da wie bereits erläutert hierdurch eine selbstzentrierende Wirkung entsteht.
  • Der freie Abstand zwischen den in radialer Richtung am weitesten außen liegenden Teilen des Innensteges 18 und des Außensteges 30 ist geringer als die Dicke der Hülse 28, sodaß die scharfen Dichtkanten an der Innenseite dieser Dichtstege sich leicht gegen die Hülsenflächen legen und dadurch eine einwandfreie Abdichtung ergeben, welche infolge der scharfkantigen Ausbildung der Dichtkanten fast reibungsfrei ist. Dabei ergibt sich durch den Innensteg eine Abdichtung, welche ein Auslaufen von Schmieröl oder dgl. aus dem Lager hinter der Dichtung verhindert, während der Außensteg jegliches Eindringen von Schmutz und dgl.
  • in das Lager hinter der Dichtung einwandfrei verhindert.
  • Zur Erzielung der vorgenannten Dichtwirkungen ist es gleichgültig, ob die Welle 16 feststeht und die Hülse 28 zwischen den Dichtstegen 18 und 30 der Dichtung 10 um die Welle herumläuft oder ob die Welle 16 sich innerhalb der feststehenden Hülse 28 dreht.
  • Mit der erfindungsgemäßen Dichtung angestellte Versuche auf dem bereits eingangs erläuterten Prüfstand ergaben, daß die erfindungsgemäße Dichtung 10 bekannten Dichtungen wesentlich überlegen ist und daß die Dichtung auch wesentlich weniger Reibung an den Dichtflächen erzeugt. In dem eingangs genannten Prüfstand wurde unter gleichen Prüfbedingungen, wie sie für bekannte Dichtungen durchgeführt wurden, eine erfindungsgemäße Dichtung 168 h unter sauberen Betriebsbedingungen geprüft, ohne daß irgendwelche Ausfallerscheinungen auftraten. Alsdann wurde die Dichtung mit Sand und Zements taub von außen her in der erwähnten Art und Weise beaufschlagt, wobei sich nach einer Laufzeit von 500 h zeigte, daß weder Öl nach außen durchgesickert war noch Zementstaub oder Sand an der Dichtung vorbei in das Lager gewandert war. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, daß die erfindungsgemäße Dichtung auch bei Wellen eingesetzt werden kann, deren tatsächlicher Durchmesser vom Nenndurchmesser abweicht. So wurde beispielsweise festgestellt, daß eine 100mm-Dichtung in der erfindungsgemäßen Ausbildung völlig einwandfrei auf Wellen arbeitet, deren tatsächlicher Durchmesser vom Nenndurchmesser um O,lOmm abweicht.
  • Ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nachstehend anhand der Figuren 3 und 4 erläutert werden, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen, jedoch mit vorgesetzter 1 bezeichnet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung läßt sich Schmierfett oder Schmieröl für ein Kugellager 150 unter Druck in den Kugellagerkäfig hinter der Dichtung 110 einbringen, ohne daß dadurch die Dichtung 110 bricht.
  • Zu diesem Zweck sind an der Innenseite 114 des Innensteges 130 mehrere Erhebungen 152 ausgebildet, welche sich an die entsprechende Seitenfläche 138 der umlaufenden Hülse 128 anlegen.
  • Dabei sind diese Erhebungen 152 als Kreissegmente ausgebildet.
  • Zwischen dem Ende der Sehne des einen Segmentes 158 und dem Sehnenende des anliegenden Segmentes 160 ist jeweils ein geringer Zwischenraum 156 vorgesehen. Die Erhebungen 152 sind in gleichen Abständen an der Innenseite 154 des Innensteges 130 angeordnet und haben an allen Stellen die gleiche Wandstärke.
  • Die Sehnen der Kreissegmente liegen längs der Basis der Dichtung 110 auf einer Linie und die äußersten Stellen 162 ihrer etwa im Halbkreis verlaufenden Außenränder liegen an oder dicht bei der scharfkantigen Dichtkante 136 des Innensteges 130.
  • Eine derartige Ausbildung ergibt eine Anzahl von im wesentlichen dreieckigen Kanälen 164 von der Außenfläche des Innensteges 130 längs dessen Innenfläche zur Innenfläche des Außensteges 118 bei in Betrieb befindlicher Dichtung. Infolgedessen kann in die Lager 150 des Förderers oder der Walze mit einem vorgegebenen Druck Fett oder Schmieröl eingespritzt werden, wobei der Einspritzvorgang auch so lange fortgesetzt werden kann, bis das Fett oder Schmieröl gerade beginnt, an der Dichtkante des Außensteges 118 vorbei nach außen zu treten. Durch diese Anordnung der Erhebungen 152 am Innensteg 130 läßt sich die Dichtung 110 zur Abdichtung auf Wellen 116 mit einwandfreier Dichtwirkung einsetzen, gleichgUltig in welcher Drehrichtung die Welle 116 umläuft. Während der Verdrehung der Welle wandert das an der Hülse 128 festhaftende Fett oder (51 über die gekrUmmten Randkanten 162 und wird in das Lager 150 zurückgedrückt, sodaß es durch die Dichtung 110 hindurch nicht nach außen entweichen kann.
  • Zur Herstellung dieser abgewandelten erfindungsgemäßen Dichtung wird zweckmäßigerweise der in die Guß- oder Spritzform einzusetzende Formkern mit entsprechend geformten Ausschnitten versehen. Andererseits können die Erhebungen 152 auch in der Weise erzeugt werden, daß auf der Innenseite des Innensteges 130 die vertieften Teile 164 ausgefräst oder sonstwie herausgearbeitet werden.
  • Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann im Dichtkörper der Dichtung zwischen den beiden Dichtstegen eine kreisringförmige Vertiefung ausgebildet werden, welche etwas breiter ist als der Dicke der HUlse entspricht, sodaß diese Hülse die richtige Lage in dieser Vertiefung einnehmen kann und die Dichtung in einwandfreier axialer Betriebslage auf der Welle festhalten kann.
  • Die erfindungsgemäßen Dichtungen lassen sich aus irgendeinem geeigneten Werkstoff wie beispielsweise einer Spezialmischung aus Nitril-Kunstgummi (Buna-N) herstellen. Dieser Werkstoff ist für seine dlfestigkeit bekannt und besitzt eine ausgezeichnete Verschleißfestigkeit. Eine aus einem derartigen Werkstoff hergestellte Dichtung kann zur Abdichtung gegenüber den verschiedensten Flüssigkeiten verwendet werden, wie beispielsweise gegenüber verdünnten Säuren, Alkalien, Kühl- und Frostsohutzmitteln, Fetten und Schmierölen. Der zulässige Temperaturbereich liegt bei Dichtungen aus einem derartigen Werkstoff zwischen -40° und +121 0C.
  • EP-Öle besitzen Additive, welche bei Temperaturen über 1040C wirksam werden. Diese Additive greifen Nitril-Gummi an, sodaß dieser Werkstoff hart und rissig wird. Bei Verwendung von EP-Ölen werden daher aus Nitril-Gummi bestehende Dichtungen mit bestem Resultat verwendet, wenn diese Temperaturen nicht erreicht werden. Zweckmäßigerweise wird jedenfalls zunächst eine Dichtung aus Nitril-Gummi als erste versucht. Wenn man feststellt, daß eine derartige Dichtung hart und rissig wird, dann sollte man entweder Polyacrylgummi oder ein Fluorkohlenstoffelastomer wie Viton verwenden, welches gegenüber Chemikalien äußerst widerstandsfähig ist und sehr temperaturfest ist.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: Dichtung, insbesondere Wellendichtung, d a d u r c h ge k e n n z e i c h n e t , daß die Dichtung aus einem die Welle (16) drehfest umgreifenden kreiszylindrischen Dichtkörper (12) mit jeweils einem von jedem Ende radial nach außen weisenden Dichtsteg (18; 30) besteht, wobei beide Dichtstege zueinander geneigt verlaufen und der die Dichtstelle nach außen abschirmende Dichtsteg (18) länger ist als der innenliegende Dichtsteg (30).
  2. 2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Dichtstege (18; 30) in radialer Richtung nach außen verjüngt ausgebildet sind und am Rande eine zum anderen Dichtsteg hinweisende jeweils an einer Seitenfläche (26; 38) einer Staubhülse (28) oder dergl. zur Anlage bringbare relativ scharfe Dichtkante (24; 36) aufweisen.
  3. 3. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kreiszylindrische Dichtkörper (12) an seiner zur Welle (16) weisenden Innenwandung eine Reihe von radial nach innen weisenden Rippen (40; 42) in einer derartigen Anordnung aufweist, daß zumindest eine Rippe (40) an jedem Ende des Dichtkörpers ausgebildet ist.
  4. Dichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß drei Rippen (40; 42; 40) vorgesehen sind, von denen zwei Rippen (40; 40) an jedem Ende des kreisyzlindrischen Dichtkörpers (12) ausgebildet sind, während die dritte Rippe (42) in der Mitte zwischen den beiden verläuft.
  5. 5. Dichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein den kreiszylindrischen Dichtl;örper (12) außen umgebender Spannring (44) vorgesehen ist, welcher zwischen den beiden Dichtstegen (18; 30) üoer der Mittelrippe (42) sitzt.
  6. 6. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der zum Außensteg (118) weisenden Seitenfläche (154) des Innensteges (130) mehrere in gleichen Abständen angeordnete Erhebungen (152) ausgebildet sind.
  7. 7. Dichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen aus Kreissegmenten (152) bestehen, deren Kreissehnen in einer Linie verlaufen und deren gekrürnmte Außenkanten (162) bis an die scharfe Dichtkante (136) des Dichtsteges (130) herangehen, wobei zwischen den Enden der Sehnen von jeweils zwei Kreissegmenten (158; 160) ein geringer Zwischenraum (156) vorhanden ist.
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