DE2719401C2 - Sockel für einen drehbaren zahnärztlichen Behandlungsstuhl - Google Patents
Sockel für einen drehbaren zahnärztlichen BehandlungsstuhlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sockel für einen drehbaren zahnärztlichen Behandlungsstuhl, mit einer
Drehscheibe, die auf einem ersten Lager in einer zylindrischen Ausnehmung einer Bodenplatte drehbar
gelagert ist, mit einer Widerlager-Ringscheibe, die an der Bodenplatte befestigt ist und über ein zweites Lager
gegen die Oberseite der Drehscheibe drückt.
Bei einem bekannten Sockel dieser Art (DE-GM 17 287) sind beide Lager als Kugellager ausgebildet,
wobei das zweite Lager auf einer Ringschulter in einem mittleren Durchbruch der Drehscheibe sitzt. Da die
Drehachse des Behandlungsstuhls nicht durch dessen Schwerpunkt verläuft, insbesondere bei heruntergeschwenkter
Rückenlehne des Behandlungsstuhls, werden auf die Lager exzentrische Vertikalkräfte ausgeübt,
die das einen kleineren Durchmesser aufweisende zweite
Lager mit einem sehr viel höheren, um eine horizontale Achse ausgeübten Dichmoment als das erste, einen
größeren Durchmesser aufweisende Kugel-Lager belasten. Demzufolge unterliegt das zweite Lager einem hohen
Verschleiß. Darüber hinaus muß es überdimensioniert sein. Die Überdimensionierung und die Ausbildung
der Lager als Kugellager erfordert eine übermäßige Dicke von Drehscheibe und Bodenplatte mit entsprechend
großer Bauhöhe und übermäßigem Materialaufwand. Sodann erfordert die Verwendung von Kugeln
eine spezielle Bearbeitung und Ausbildung von Laufflächen in der Drehscheibe up.d der Bodenplatte.
Der bekannte Sockel weist ferner eine Reibungsbremse auf, die mit der Drehscheibe drehfest verbunden
ist und durch Verdrehen eines Exzenters mittels eines einarmigen Fußhebels sin Reibstück gegen eine
'Ortsfeste Reibfläche drückt Die Drehachse von Exzenter und Fußhebel verläuft vertikal, so daß der
Fußhebel durch eine kraftaufwendige seitliche Bewegung des Fußes verschwenkt werden muß. Das
Reibstück ist ein Teil der Drehscheibe, der durch einen Ausschnitt in der Drehscheibe gebildet ist, in den der
Exzenter eingreift Dieser das Reibstück bildende Teil der Drehscheibe kann mithin nicht ausgewechselt
werden. Sodann muß die Drehscheibe weit über die Kontur einer das Oberteil des Behandlungsstuhls
tragenden Stütze hinausragen, um die Reibungsbremse auf der Drehscheibe anbringen zu können. Dies ist
wiederum materialaufwendig. Bei der Drehung des Stuhls besteht ferner die Gefahr, daß der Fußhebel
versehentlich gegen einen Gegenstand stößt und die Drehung blockiert Umgekehrt ist es leicht möglich, daß
■>° die Reibungsbremse durch ein versehentliches Gegenstoßen
gegen den Fußhebel gelöst wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sockel der eingangs genannten Art anzugeben, der bei
einfacherem Aufbau eine geringere Bauhöhe, Lagerbelastung und höhere Lebensdauer der Lager sicherstellt.
Nach der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Widerlager-Ringscheibe die Drehscheibe umgibt und eine Ringschulter am äußeren Umfang der
Drehscheibe übergreift und daß bk· als Gleitlager
ausgebildeten Lager flache Streifen aus Gleitmaterial aufweisen.
Bei dieser Konstruktion liegen beide Lager in der Nähe des Außenrandes der Drehscheibe, so daß auch
das zweite Lager näher zum Schwerpunkt des Stuhls liegt und mithin einem geringeren Kippmoment des
Behandlungsstuhls ausgesetzt ist. Ferner werden die durch das Kippmoment des Stuhls hervorgerufenen
Lagerkräfte auf einen größeren Lagerradius verteilt, so daß die Flächenbelastung der Lager geringer ist.
Darüber hinaus sind Gleitlager v/egen ihrer größeren Auflagefläche stärker belastbar als Wälzlager. Die
Gleitlager ermöglichen sodann eine sehr flache Ausbildung von Drehscheibe und Bodenplatte. Die
flachen Streifen aus Gleitmaterial erübrigen ein Schmieren der Lager und lassen sich leicht auswechseln.
Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß die flachen
Streifen in mehrere Abschnitte unterteilt sind, die in gleichmäßigen Winkelabständen verteilt angeordnet
sind. Dies ergibt eine Einsparung an Streifenmaterial
b0 ohne die Belastbarkeit der Lager merklich zu verringern.
Sodann können die Streifenabschnitte geradlinig ausgebildet sein, so daß sie aus einem endlosen Streifen
zugeschnitten werden können.
Das Gleitmaterial kann Polytetrafluoräthylen und
Das Gleitmaterial kann Polytetrafluoräthylen und
bi Blei in poröser Bronze aufweisen. Dieses Material hat
eine sehr hohe Belastbarkeit bei geringem Verschleiß. Der Reibungskoeffizient ist bei der auftretenden
Gleitgeschwindigkeit vergleichsweise sehr niedrig. Mit
steigender spezifischer Belastung nimmt er sogar ab.
Bei einem Sockel der eingangs genannten Art mit einer Reibungsbremse, die mit der Drehscheibe drehfest
verbunden ist und durch Verdrehen eines Exzenters mittels eines Fußhebels ein Reibstück gegen eine
ortsfeste Reibfläche drückt, ist es sodann günstig, wenn die Oberseite der Widerlager-Ringscheibe die ortsfeste
Reibfläche bildet und der Exzenter als Büchse mit exzentrischer Bohrung ausgebildet ist, die auf einem
horizontalen, in einer Seitenwand des Sockels befestigten Drehzapfen drehbar gelagert ist und das Bremsstück
drehbar, dagegen den Fußhebel drehfest trägt Bei diesem Einbau der Reibungsbremse braucht die
Drehscheibe praktisch nicht über die Seitenwand des Sockels hinauszuragen. Dementsprechend gering ist der
Materialaufwand. Zum Feststellen der Bremse kann der Fußhebel niedergetreten werden, was sich mit verhältnismäßig
geringer Kraft durchführen läßt Das Reibungsstück ist unabhängig von der Drehscheibe und
daher auswechselbar. Die Reibungsfiächen können
verhältnismäßig großflächig ausgebildet sein, r:>
daß zur Arretierung geringe Kräfte genügen und dabei entsprechend geringe Kräfte auf die Lager wirken.
Günstig ist es auch, wenn der Fußhebel zweiarmig ist Auf diese Weise kann der Fußhebel sowohl zum
Arretieren als auch zum Lösen der Bremse niedergetreten werden.
Ferner kann der Fußhebel eine nach außen von der Drehachse des Behandlungsstuhls weg abfallende
Oberseite als Trittfläche aufweisen. Dies kommt der natürlichen Haltung des Fußes beim Niedertreten
entgegen und erleichtert daher die Betätigung.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden im folgenden anhand der Zeichnung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Vertikalschnittansicht eines Teils des Behandlungsstuhl-Sockels und
F i g. 2 die Schnittansicht A -B nach F i g. 1.
Der nach f i g. 1 im Teilschnitt dargestellte Sockel
eines zahnärztlichen Behandlungsstuhls weist eine den Oberteil des Behandlungsstuhls tragende Stütze 1 auf,
die mittels Schrauben 2 auf einer Drehscheibe 3 befestigt ist. Die Drehscheibe 3 ist in einer zylindrischen
Ausnehmung 4 auf einer Ringschulter 5 einer Bodenplatte 6 um eine vertikale Drehachse 7 drehbar gelagert.
Eine an der Bodenplatte 6 mittels Schrauben 8 unter Zwischenschaltung von Unterlegscheiben 5 befestigte
Widerlager-Ringscheibe 9 übergreift mit einer inneren Ringschulter 10 eine ajßere Ringschulter 11 am
Außenunifang der Drehscheibe 3.
Das zwischen den Ringschultern 5 und 11 von Bodenplatte 6 und Drehscheibe 3 gebildete erste Lager
ist ein trockenes Gleitlager und weist als Gleitmaterial einen flachen Streifen 12 auf, der auf der Lagerfläche in
der Ausnehmung 4, das heißt auf der Oberseite der Ringschulter 5, festgeklebt ist und aus mehreren auf der
Oberseite der Ringschulter 5 in gleichmäßigen Winkelabständen verteilt angeordneten geradlinigen Abschnitten
besteht. Das zwischen den Ringschultern 10 und 11 gebildete zweite Lager ist ebenfalls ein trockenes
Gleitlager und weist ebenfalls als Gleitmateria! einen flachen Streifen 13 auf, der auf der Unterseite der
Ringschulter 10 festgeklebt ist und ebenfalls aus mehreren auf der Unterseite der Ringschulter 10 in
gleichmäßigen Winkelabständen verteilt angeordneten geradlinigen Abschnitten hesteht. Bei dem Gleitmaterial
handelt es sich um DU, das im wesentlichen aus Polytetrafluoräthylen und Blei in poröser Bronze
besteht
In der Seitenwand 14 der Stütze 1 ist ein Drehzapfen
15 mittels einer Klemmschraube 16 befestigt Auf dem Drehzapfen 15 ist eine Büchse 17 mit einer exzentrischen
Bohrung 18 drehbar gelagert Die Büchse 17 ist in einer Klemmgabel, die mittels einer Spannschraube 19
zusammengezogen wird und einen Teil eines in Richtung des doppelten Pfeils P schwenkbaren Fußhebels
20 bildet, drehfest eingespannt Sodann ist auf der Büchse 17 ein Bremsstück 21 drehbar gelagert
Der Fußhebel 20 weist zwei Arme 22 und 23 auf. Seine als Trittfläche dienende Oberseite 24 ist von der
Drehachse 7 weg nach außen und unten geneigt und mit einer Profilierung versehen. An der Unterseite des
Hebelarms 23 ist ein elastisches Anschlußstück 25 angeschraubt
Durch Niedertreten des Hebelarms 23 hebt das Bremsstück 21 von der als Bremsfläche dienender.
Oberseite der Widerlager-Ringscheibe 9 ab, so daß der Behandlungsstuhl mit der Drehscheibe 3 um die
Drehachse 7 gedreht werden kann. Hierbei wird die Reibungsbremse 15—25 mitgenommen. In der neuen
Drehwinkelstellung kann der Behandlungsstuhl durch Niedertreten des Hebelarms 22 arretiert werden.
Hierbei wird das Bremsstück 21 gegen die Oberseite der Widerlager-Ringscheibe 9 gedrückt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungin
Claims (7)
1. Sockel für einen drehbaren zahnärztlichen Behandlungsstuhl, mit einer Drehscheibe, die auf
einem ersten Lager in einer zylindrischen Ausnehmung einer Bodenplatte drehbar gelagert ist, mit
einer Widerlager-Ringscheibe, die an der Bodenplatte befestigt ist und über ein zweites Lager gegen die
Oberseite der Drehscheibe drückt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Widerlager-Ringscheibe (9) die Drehscheibe (3) umgibt und eine
Ringschulter (11) am äußeren Umfang der Drehscheibe (3) übergreift und daß die als Gleitlager
aissgebildeten Lager flache Streifen (12, 13) aus Gleitmaterial aufweisen.
2. Sockel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flachen Streifen (12, 13) in mehrere
Abschnitte unterteilt sind, die in gleichmäßigen Winkelabstinden verteilt angeordnet sind.
3. Sockel nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitmaterial Polytetrafluorethylen
und Blei in poröser Bronze aufweist
4. Sockel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die flachen Streifen
(12,13) mit ihrer einen Seite festseklebt sind.
5. Sockel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer Reibungsbremse, die mit der Drehscheibe
drehfest verbunden ist und durch Verdrehung eines Exzenters mittels eines Fußhebels ein Reibstück
gegen eine o.tsfeste Reibfläche drückt, dadurch gekennzeichnet, daß dip Oberfite der Widerlager-Ringscheibe
(9) die ortsfeste Reibfläche bildet und der Exzenter als Büchse (17) -nit exzentrischer
Bohrung (18) ausgebildet ist, die auf einem horizontalen, in einer Seitenwand (14) des Sockels
befestigten Drehzapfen (15) drehbar gelagert ist und das Bremsstück (21) drehbar, dagegen den Fußhebel
(20) drehfest trägt.
6. Sockel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußhebel (20) zweiarmig ist
7. Sockel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußhebel (20) eine nach
außen von der Drehachse (7) des Behandlungsstuhls weg abfallende Oberseite (24) als Trittfläche
aufweist.
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