DE2718847C3 - Vorrichtung zur Zertrümmerung von Nierensteinen mittels einer oder mehreren Stoßwellen - Google Patents
Vorrichtung zur Zertrümmerung von Nierensteinen mittels einer oder mehreren StoßwellenInfo
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- G10K11/00—Methods or devices for transmitting, conducting or directing sound in general; Methods or devices for protecting against, or for damping, noise or other acoustic waves in general
- G10K11/18—Methods or devices for transmitting, conducting or directing sound
- G10K11/26—Sound-focusing or directing, e.g. scanning
- G10K11/28—Sound-focusing or directing, e.g. scanning using reflection, e.g. parabolic reflectors
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs I, die die Fokussierung
von elastischen Zylinderwellen, die z. B. von einem in einer Flüssigkeit explodierenden Drahtring erzeugt
werden, in einem Punkt ermöglicht. Die Aufgabe besteht darin, daß die Lage des Fokus relativ zur
Drahtringebene variabel gestaltet werden kann. Dieser
Aspekt ist in der medizinischen Anwendung besonders bei der berührungsfreien Zerstörung von spröden
Konkrementen in biologischen Medien, wie z. B. Nierensteine, Gallensteine, etc., von großer Wichtigkeit.
Zur Erzeugung einer Drucküberhöhung in einem Punkt durch Überlagerung elastischer Wellen sind
bisher zwei Verfahren bekannt. Beim ersten Verfahren wird eine Punktquelle mittels eines Rotationsellipsoids
fokussiert. Hierbei befindet sich im Brennpunkt Fi (Abb. 1) üblicherweise eine Unterwasserfunkenstrecke
und die davon ausgehenden elastischen Wellen werden in F2 gesammelt. Die zweite Möglichkeit stellt der
elliptische Torus dar, der auf einen Vorschlag von Klcinwächter zurückgeht (DE-OS 26 10 061). Hierbei
wird eine gekrümmte Linienquelle in einen Punkt abgebildet. Eine Ellipse rotiert um eine durch den
Brennpunkt F2 gehende, senkrecht zur Hauptachse
stehende Achse (Abb. 2). Die Linienquelle ist in der
Hrennlinic Fi lokalisiert. Bei dieser Anordnung befindet
sich der Fokus in der durch die Linienquelle gegebenen Ebene. Die Lösung der Aufgabe der Fokussierung von
Zylinderwcllcn in einen variablen Punkt, stellt die durch Anspruch I gekennzeichnete Erfindung dar. A b b. 3
zeigt ein Schnittbikl des Reflektors und verdeutlicht
dessen geometrische Konstruktion. Eine erzeugende I llip'.' rotiert um eine gegen die große Halbachse um
:im:n Winkel Ψ gekippte Achse A. Bei der Rotation
erzeugt die große Halbachse einen Kegelmantel. In der Brennlinie F\ wird die Linienquelle lokalisiert, deren
emittierte elastische Zylinderwellen durch den Reflektor im Punkt Fj gesammelt werden.
Als Linienquelle dient ein Metalldraht, ζ. Β. Kupfer,
Nickel, Eisen, etc., über den mittels einer Schaltfunkenstrecke ein Kondensator nach üblicher Verfahrensweise
entladen wird. Dieser Ringreflektor kann als Verallgemeinerung der vorgenannten Typen aufgefaßt werden.
ίο Im Falle?» = 0 erhält man das Rotationsellipsoid, im
FIaIIe Ψ = 90° den elliptischen Torusreflektor. Ein
entscheidender Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß durch Variation des Winkels Ψ die Lage des Fokus
relativ zu der durch die Brennlinie Fi definierten
Ii Ringebene verändert werden kann (Abb.3, Abb.4).
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Nach dem Erfindungsgedanken soll die oben beschriebene Vorrichtung in der Medizin zur Anwendung
gelangen, und zwar zur Ortung und anschließenden Zertrümmerung von Nierensteinen. Dies lsi aus
folgenden Gründen sinnvoll: Eine sehr große Gruppe der Nierensteine läßt sich nach dem heutigen Stand der
Technik nur durch einen operativen Eingriff entfernen.
r, Sieht man von der relativ einfachen Entfernung solcher Konkremente, die im Nierenbecken lokalisiert sind, ab,
so bleibt die große Gruppe der Nierenbeckenkelch- und Nierenbeckenausgußsteine, die nur durch eine komplizierte,
stets von Traumatisierung und Funktionsverlust
«ι begleitete in manchen Fällen zur Dialyse führende
Operation entfernt werden können. Die Eröffnung des Nierenbeckens ist zur Extraktion der Konkremente hier
nicht ausreichend, sondern erfordert ein gleichzeitiges Eröffnen der Nierenkelche durch intaktes Nierengewe-
j". be hindurch. Mit der Durchtrennung des Nierenparenehyms,
der Manipulation zur Konkrementextraktion und der Wiederherstellung der antomischen Verhältnisse,
ist ein zusätzlicher Substanzverlust an funktionstüchtigem Nierenparenchym »erbunJm, der besonders
■in gravierend ist bei Solitärnieren und bei Nieren, die in
Folge der Grunderkrankung bereits einen erheblichen Parenchymdefekt aufweisen. DuTh eine Zertrümmerung
von Nierensteinen mittels fokussierter Stoßwellen kann ein neuer Weg zur Parenchym schonenden
r> Beseitigung der Konkremente beschriften werden.
Dabei sind zwei Methoden denkbar: einmal die Stoßwellenbehandlung an der operativ freigelegten
Niere, die sich jedoch noch unverletzt in ihrer capsula adiposa befindet, zum anderen die unblutige extrakor-
M) porale Zertrümmerung. In beiden Fällen werden die
nach obiger Vorrichtung erzeugten Stoßwellen innerhalb einer Flüssigkeit wie z. B. Wasser zum zu
zerstörenden Konkrement geführt, das sich jeweils im Fokus F2 der benutzten Anordnung befindet. Hierbei
ή treten im Nicrcnparenchym keine Schädigungen durch
die elastischen Wellen auf, da dessen akustische Eigenschaften denen des flüssigen Koppelmediums
entsprechen. Eine befriedigende Zertrümmerung der Nierensteine wird dann erreicht, wenn die Zeitdauer des
wi Druekimpulses, der durch die Drahtexplosion erzeugt
wird, unter einer ^isec liegt und gleichzeitig die im Fokus
F2 auftretende Drucküberhöhung in der Größenordnung von 1 kbar liegt (E. Häusler und W. Kiefer
»Nierensteinzertrümmerung mit geführten Stoßwellen«
1.-. Ann. Univ. Sarav. I I. 1974,Seite 150-159).
Das Konslruktionsprin/ip der lokussierungsanordnting,
im folgenden vereinfachend als Reflektor bezeichnet, erlaubt durch Variation der Geometrie der
zeugenden Ellipse und des Rotationsachsenkippwin- :ls 1P, sowie des zur Reflektion ausgenutzten
lipsensegmenis verschiedene Anordnungen. Abb. 3 id 4 zeigen Realisierungen mit verschiedenen Rota-
>nsachsenwinkeln Ψ.
Eine weitere Verallgemeinerung des Konstruktionsinzips ist eine räumliche Anordnung mehrerer
sflektoren der Art, daß sie entweder einen gemeinsaen
Fokus L2sitzen oder mittels ihrer Einzeifoki einen esamtfokus definierter Gestalt (z. B. linienförmig)
zeugen. Speziell kann die räumliche Anordnung so
aufgebaut sein, daß die Rotationsachsen aller erzeugenden Ellipsen zusammenfallen, die Reflektoren also
vereinfacht gesprochen konzentrisch liegen. Des weiteren läßt sich das Reflektorsystem derartig konzipieren,
daß ein Brennpunkt, und zwar der die Brennlinie erzeugende, auf der durch seinen Abstand vom Fokus
definierten Kugeloberfläche kontinuierliche Kurven beschreibt, speziell z. B. eine Spirale. Auch damit ist eine
Reflektorgeometrie gewährleistet, daß alle Linienelemente in den gleichen Fokus abgebildet werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Zertrümmerung von Nierensteinen mittels einer oder mehreren Stoßwellen, die
in dem linienförmigen Brennpunkt eines elliptischen torusförmigen Reflektors erzeugt werden, d a durch
gekennzeichnet, daß die den torusförmigen Reflektor durch Rotation um eine Achse
(A) erzeugende Ellipse gegen diese Achse um einen Winkel ((P) gekippt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel ((P) so klein ist, daß der
andere Brennpunkt (F2) außerhalb einer durch die rotierende Reflektorwand definierten Ebene (E)
liegt ((P < 45°).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reflektoren so angeordnet
sind, daß die kreisförmigen und konzentrischen Brennpunkte (FX) auf einer Kugeloberfläche
liegen mit dem Kugelmittelpunkt als anderem Brennpunkt (Fl).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Brennpunkte (F 1) des
elliptischen Reflektors eine Spirale bilden, die in der Oberfläche einer Kugel um den anderen Brennpunkt
(F2) liegen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reflektoren im Raum
beliebig so angeuidnet sind, daß sie einen gemeinsamen
anderen Brennpunkt (F2) besitzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772718847 DE2718847C3 (de) | 1977-04-28 | 1977-04-28 | Vorrichtung zur Zertrümmerung von Nierensteinen mittels einer oder mehreren Stoßwellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772718847 DE2718847C3 (de) | 1977-04-28 | 1977-04-28 | Vorrichtung zur Zertrümmerung von Nierensteinen mittels einer oder mehreren Stoßwellen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2718847A1 DE2718847A1 (de) | 1978-11-02 |
DE2718847B2 DE2718847B2 (de) | 1979-02-22 |
DE2718847C3 true DE2718847C3 (de) | 1979-10-11 |
Family
ID=6007468
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772718847 Expired DE2718847C3 (de) | 1977-04-28 | 1977-04-28 | Vorrichtung zur Zertrümmerung von Nierensteinen mittels einer oder mehreren Stoßwellen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2718847C3 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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USRE33590E (en) | 1983-12-14 | 1991-05-21 | Edap International, S.A. | Method for examining, localizing and treating with ultrasound |
US5080101A (en) | 1983-12-14 | 1992-01-14 | Edap International, S.A. | Method for examining and aiming treatment with untrasound |
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EP3021317B8 (de) | 2014-11-11 | 2018-04-04 | STORZ MEDICAL Deutschland GmbH | Vorrichtung zur erzeugung elektrohydraulischer stosswellen |
-
1977
- 1977-04-28 DE DE19772718847 patent/DE2718847C3/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2718847B2 (de) | 1979-02-22 |
DE2718847A1 (de) | 1978-11-02 |
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