DE2712216A1 - Verfahren zum reinigen von heissen gasen - Google Patents
Verfahren zum reinigen von heissen gasenInfo
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Description
17 ί 21 ι b
Kernforschungsanlage Jülich Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Verfahren zum Reinigen von heißen Gasen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von heißen Gasen, insbesondere von industriellen
Abgasen, bei dem die Gase zwischen um eine Achse rotierenden, mit einem Abstand von wenigen mm zueinanderangeordneten
Platten hindurchgeführt werden, wobei zumindest eine aus den Gasen abzutrennende Komponente mit
einer auf die Oberfläche der Platten als Flüssigkeit, insbesondere als wässrige Lösung aufgebrachten und getrockneten
Feststoffschicht eine Verbindung bildet und die Feststoffschicht nach Reaktion mit den Gasen von den
Platten entfernt wird.
Zur Abtrennung von Verunreinigungen und Schadstoffen aus industriellen Abgasen sind zahlreiche Verfahren
und Vorrichtungen bekanntgeworden. Die dabei angewandten Maßnahmen richten sich nach der chemischen Beschaffenheit
und dem Dispersionsgrad der abzutrennenden Verunreinigungen. Soweit es sich um die Abtrennung molekulardisperser
Verunreinigungen von Gasen handelt, sind bisher häufig Naßreinigungsverfahren angewendet worden.
Dabei wurden die zu reinigenden Gase abgekühlt und mit Feuchtigkeit beladen. Das hat den Nachteil, daß zusätzliche
Maßnahjaee-'getroffen werden mußten, um den Gasen
den für die Emission in die Atmosphäre erforderlichen Auftrieb zu erteilen. Nachteilig war außerdem die Be-
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ladung mit Ärosolen, die durch die bei der Naßreinigung verwendeten Flüssigwäscher im allgemeinen eintritt, da
dies zu einer unerwünschten Beeinträchtigung der Umgebung führt.
Zum Stande der Technik gehören Verfahren zum Ausscheiden von in Rauchgasen enthaltenen Nutzstoffen oder von Beimischungen,
bei denen die Gase an Platten entlang geführt werden, die zum Teil in Wasser oder in eine chemische
Flüssigkeit eintauchen und mit geringer Geschwindigkeit so rotieren, daß sie dauernd mit Flüssigkeit
benetzt bleiben. Bei diesem Verfahren sollen die in den Gasen suspendierten Partikeln an den Scheiben haften
bleiben (DT-PS 34 324, DT-OS 1 546 649). Diese Verfahren sind jedoch auf die Verwendung flüssiger Sorptionsmittel
(Naßreinigung) beschränkt.
Es sind auch Verfahren zur Gasreinigung mit Hilfe von Feststoffen bekannt. So ist aus der DT-PS 499 652 ein
Verfahren zur Reinigung kohlendioxidhaltiger Gase von flüchtigen Eisenverbindungen durch Überleiten der Gase
über Kalk oder Bariumoxid bekannt, bei den die zur Reinigung eingesetzten Feststoffe diskontinuierlich
erneuert werden. Dieser Nachteil wird vermieden bei einem aus der DT-AS 2 236 389 bekannten Verfahren. Bei diesem
Verfahren werden die Schadstoffe chemisch an kontinuierlich auf rotierenden Platten gebildeten und entfernten
Feststoffschichten gebunden. Dabei bewegen sich die rotierenden
Platten durch ein Bad einer die Platten benetzenden Lösung und der anhaftende Lösungsfilm wird
oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche durch Aufheizen getrocknet. Zur Trocknung des Lösungsmittelfilms lassen
sich die zu reinigenden heißen Gase ausnutzen. Die
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Temperaturunterschiede zwischen den die Feststoffschichten tragenden Oberflächenbereichen der Platten
und den Bereichen der Platten, die in das Flüssigkeitsbad eintauchen, dürfen dabei nicht beliebig groß
sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung heißer Gase mittels an rotierenden
Platten gebildeten Feststoffschichten zu schaffen, bei denen die Temperaturunterschiede zwischen
den Bereichen der Platten, die sich in der Reaktionszone befinden, und den Plattenbereichen in der Beschichtungszone
reduziert sind.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der oben genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
die die Feststoffschicht bildende Lösung auf die Plattenoberfläche oder zumindest auf Teile derselben
aufgesprüht wird und die gebildete Feststoffschicht nach Reaktion mit den Gasen zumindest teilweise innerhalb
des Gasraumes entfernt wird. Durch Aufsprühen der Lösung wird eine starke Abkühlung der gesamten
Platte beim Auftragen des Lösungsmittelfilms vermieden und die Beschichtungszone relativ zur Gesamtoberfläche
der Platten verkleinert. Dies führt zu einer Verringerung der mittleren Temperaturunterschiede auf
den Platten, wobei jeweils die örtlichen mittleren Temperaturen der Platten gebildet werden durch Mitteilung
der Temperaturverteilung über der Plattendicke. Darüber hinaus wird die für die Reaktion mit den Gasen
zur Verfügung stehende Gesamtoberfläche der Feststoffschicht vergrößert, was der Wirtschaftlichkeit der Anlage
zugute kommt. Die Feststoffschicht wird ganz oder
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teilweise im Gasraum entfernt, wobei gegebenenfalls noch verwertbare Feststoffanteile auf den Platten verbleiben.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, die Plattenoberfläche mit mehreren, jeweils mit zumindest
einer der aus den Gasen abzutrennenden Komponente eine Verbindung bildenden Lösungen zu besprühen. Es ist so möglich,
Lösungen, die als Flüssigkeiten nicht miteinander verträglich sind, die beispielsweise koagulieren würden,
gleichzeitig als Feststoffschicht aufzubringen und gleichzeitig unterschiedlichen Komponenten des zu reinigenden
Gases abzutrennen, die sonst in mehreren hintereinandergeschalteten Reinigungsanlagen entfernt werden
müßten.
Günstige Oberflächenstrukturen in der Feststoffschicht
werden dadurch erzielt, daß die verwendete Lösung oder zumindest eine der verwendeten Lösungen zusätzliche
Stoffe enthält, die beim Eindampfen und gegebenenfalls bei der gasreinigenden Reaktion ein Gel mit porenreicher
Struktur oder eine Gerüststruktur bilden. Ein tjlpischer Vertreter solcher Stoffe ist Wasserglas. Zur
Einstellung der gewünschten Reaktionstemperatur werden die Platten ganz oder zum Teil beheizt oder gekühlt.
Eine Temperaturregulierung ist insbesondere im Bereich der Beschichtungszone der Platten von Vorteil. Die Bildung
einer Feststoffschicht durch Aufsprühen der Lösung auf die Platten gelingt nämlich nicht, wenn nach überschreiten
einer Grenztemperatur auf der Plattenoberfläche bei Auftreffen der Lösungsmitteltropfen infolge
übermäßiger Dampfbildung kein Lösungsmittelfilm entsteht (Leidenfrost-Phänomen). Gemäß der Erfindung ist deshalb
vorgesehen, die Oberflächentemperatur der Platten im Bereich des Aufsprühens der Lösung oder der Lösungen
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unterhalb der für die Benetzung der Plattenoberfläche mit der Lösung oder der am leichtesten siedenden Lösung
erforderlichen Grenztemperatur zu halten. Die Grenztemperatur
liegt oberhalb der Siedetemperatur des verwendeten, am leichtesten siedenden Lösungsmittels und
ist unter anderem auch abhängig von der Oberflächenbeschaffenheit des Materials. Die Grenztemperatur wird
empirisch ermittelt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß die Lösung oder zumindest eine
der Lösungen zeitlich intermittierend auf die Platten aufgesprüht wird. Dabei wird die jeweils zu versprühende
Flüssigkeitsmenge bemessen nach der sich auf den Platten bildenden Feststoffschicht. Bevorzugt ist
die Flüssigkeitsmenge zugleich so eingestellt, daß die abzutrenndende Feststoffschicht in leicht befeuchtetem
Zustand von der Plattenoberfläche entfernbar ist.
Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung geeignet, die auf einem Hohlrohr, das in einem behälter
förmigen Gehäuse drehbar angeordnet ist, in achsialer Richtung im Abstand von wenigen mm hintereinander
befestigte kreisringförmige Platten aufweist und bei der eine sich parallel zur Achse des Hohlrohres erstreckende
Gaszuleitungskammer und eine Gasableitungskammer vorgesehen ist und bei der zum Säubern der Platten Schaber
angeordnet sind, die in die Zwischenräume zwischen den Platten hineinragen und die Plattenoberfläche berühren.
Die Vorrichtung zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus, daß ortsfest im Gehäuse mehrere, an einer Zuführung
für eine Flüssigkeit, insbesondere für eine wässrige Lösung angeschlossene Sprühdüsen derart angeordnet
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sind, daß die Platten innerhalb einer in Drehrichtung der Platten den Schabern nachgeordneten Sprühzone ganz
oder zum Teil mit der Flüssigkeit oder Lösung benetzbar sind, und daß die Schaber bis auf einen geringen
Abstand an das Hohlrohr herangeführt sind, und an einer Halterung befestigt sind, die eine die Gasströmung
behindernde, bis zur Wandung des Gehäuses ausgedehnte Trennfläche bildet. In der Flüssigkeit oder wässrigen
Lösung sind solche löslichen Verbindungen enthalten, die die in den Gasen enthaltenden Schadstoffe an einer
festen Oberflächenschicht chemisch binden. Die auf den Platten gesprühte Lösung trocknet durch die Restwärme
der Platten, spätestens jedoch beim Kontakt mit den heißen zu reinigenden Gasen. Die feste Oberflächenschicht
reagiert mit den aus den Gasen zu entfernenden Schadstoffen und erschöpft sich dabei. Die erschöpfte
Schicht wird unter Zuhilfenahme der Schaber abgekratzt. Anschließend werden die rotierenden Platten wieder mit
frischer Lösung besprüht. Das Entfernen der Feststoffschicht geschieht üblicherweise kontinuierlich durch
die Drehung der Platten, wobei die verbrauchten und abgekratzten Feststoffe an den Schabern nach unten rieseln
und vom Boden des Gehäuses ausgetragen werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung besteht darin, daß die Sprühdüsen auf einem zur Achse des Hohlrohres
parallel verlegten, die zu versprühende Flüssigkeit oder Lösung führenden Rohr angeordnet sind, das in
einer ebenfalls mit Flüssigkeit gefüllten Wanne derart verlegt ist, daß die Sprühdüsen von der Flüssigkeit in der
Wanne überdeckt sind. Hierdurch wird ein Verkrusten der Düsenmündungen vermieden. In vorteilhafter Weise lassen
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sich im Rohr und in der Wanne Flüssigkeiten oder Lösungen unterschiedlicher Zusammensetzung einbringen. Die
Wanne kann beispielsweise mit Wasser gefüllt sein.
In der Zuführung für die Flüssigkeit zu den Sprühdüsen befinden sich bevorzugt intermittirend zu öffnende
und zu schließende Durchflußventile. Die Sprühdüsen können in Gruppen zusammengefaßt sein, wobei jeder
Gruppe ein Durchflußventil zugeordnet wird, das unabhängig von den übrigen Durchflußventilen regelbar
ist.
Günstige Verhältnisse für das Aufsprühen der Lösung werden dadurch erreicht, daß der Durchmesser des
Hohlrohres größer als ein Drittel des Durchmessers der Platten beträgt. Um eine übermäßige Belastung des zu
reinigenden Gases mit verdunstetem Lösungsmittel zu vermeiden, ist es vorteilhaft, im Bereich der Sprühzone
gekühlte Dampfkondensatoren anzuordnen. Eine Kühlung der Platten wird vom äußeren Rand her dadurch erreicht,
daß die Platten mit ihrem äußeren Randbereich in ein am Boden des Gehäuses vorhandenes Flüssigkeitsbad
eintauchen. Bevorzugt wird auch die Halterung der Schaber gekühlt.
Verfahren und Vorrichtung gemäß der Erfindung sind gut geeignet zur Abtrennung von molekulardispersen
Schadstoffen und Verunreinigungen aus Luft oder COj-haltigem Abgas, insbesondere für Stoffe mit typisch
saurem Charakter, wie HCl, SO- und Stickoxide.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen und einer in der Zeichnung schematisch wiedergegebenen
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Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens näher erläutert. Es zeigen im einzelnen
Figur 1 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung
Figur 2 einen teilweisen Querschnitt durch eine Vorrichtung gemäß Figur 1,
jedoch mit zusätzlichen Hilfsvorrichtungen
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind in einem Gehäuse 1 auf einem im Gehäuse drehbar gelagerten Hohlrohr 2
im Abstand von wenigen mm zueinander kreisringförmige Platten 3 angeordnet. Hohlrohr 2 und Platten 3 bilden
eine starre Einheit und drehen sich mit einer Drehzahl von beispielsweise 10 U/h. Mittels im unteren Bereich
des Gehäuses 1 angeordneten Sprühdüsen 4 werden die Platten 3 innerhalb einer Sprühzone 5 mit einer Lösung besprüht,
die den Düsen über eine Zuführung 6 zufließt. Auf den benetzten Platten trocknet die Lösung infolge
Berührung mit dem heißen Gasstrom rasch ein. Auf den Platten entsteht so eine reaktionsfähige Feststoffschicht
8. Das zu reinigende Gas strömt aus einer längsseits der Platten 3 sich im Gehäuse 1 parallel zur Achse
des Hohlrohres 2 erstreckenden Gaszuleitungskammer 9 in den oberen Bereich der Platten ein und wird entlang der
Feststoffschicht 8 geführt, wobei die zu entfernenden Schadstoffe durch Reaktion mit der Feststoffschicht
gebunden werden. Das gereinigte Gas sammelt sich in einer auf der anderen Seite der Platten 3 angeordneten
Gasableitungskammer 10 und strömt ab.
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DIe Drehbewegung der Platten 3 erfolgt vorzugsweise in einem der Richtung des einströmenden Gases entgegengesetzten
Drehsinn, wie dies durch Pfeile mit gestrichelten Linien für die Drehrichtung der Platten,
mit durchgezogenen Linien für die Strömungsrichtung der Gase in Figur 1 und 2 angedeutet ist.
Die Drehbewegung kann jedoch, falls dies zweckmäßig ist, auch in gleichgerichtetem Drehsinn erfolgen.
Antrieb und Lagerung des Hohlrohres 2 sind - wie in der Zeichnung nicht dargestellt ist - außerhalb
des Gehäuses 1 angeordnet. Für den Fall, daß das Hohlrohr durch die Platten so belastet ist, daß
eine unerwünschte Durchbiegung des Hohlrohres entsteht, sind innerhalb des Gehäuses zum Abstützen
des Hohlrohres zusätzliche Stützrollen angebracht. Das Hohlrohr 2 ist beheizbar oder kühlbar ausgebildet.
Im Ausführungsbeispiel ist für eine Beheizung beispielsweise eine Gasleitung 11 mit über deren Länge
verteilten Brennstellen vorgesehen. Statt einer Gasheizung kann aber auch eine elektrische oder eine
Heißdampf- oder Warmluftheizung für das Hohlrohr vorgesehen sein.
Die durch Reaktion mit den Schadstoffen der Gase verbrauchte Feststoffschicht wird von den Schabern 12 von
den Platten wieder entfernt. Die als Messer oder Kratzer ausgebildeten Schaber sind auf einer Halterung 13 angeordnet
und ragen kammartig in den Zwischenraum zwischen den Platten hinein. Der Abstand zum Hohlrohr ist gering.
Die Schaber und die bis zur Wandung des Gehäuses 1 erstreckte Halterung 13 bilden gleichzeitig eine die Gasströmung
im unteren Bereich der Platten behindernde Trennfläche. Die Schaber 12 sind vorteilhaft unmittelbar
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unterhalb der Sprühzone 5 angeordnet, was ein Entfernen der Feststoffschicht im feuchten Zustand ermöglicht und
störende Staubentwicklung vermeidet. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 2 ist zur Kühlung der Halterung 13
ein Kühlwasserrohr 14 vorgesehen.
Um eine übermäßige Befeuchtung des zu reinigenden Gases durch das Versprühen der Flüssigkeit der Lösung zu verhindern,
ist im Ausführungsbeispiel nach Figur 2 oberhalb der Sprühzone 5 ein Dampfkondensator 15 angeordnet,
der zweckmäßigerweise mit Wasser gekühlt wird. Die am Dampfkondensator 15 niedergeschlagene Lösungsmittelmenge
fließt in eine mit einer Flüssigkeit gefüllte Wanne 16 ab. In der Wanne ist ein die Sprühdüsen 4 aufweisendes
Rohr 17 verlegt, das die zu versprühende Flüssigkeit führt. Die Sprühdüsen münden unterhalb des Flüssigkeitsspiegels in der Wanne 16, um ein Verkrusten der Düsenmündungen
zu vermeiden. In Figur 2 ist eine am Boden des Gehäuses 1 verlaufende Wanne 16 zur Aufnahme von Flüssig
keit dargestellt. Als Flüssigkeit kann Wasser verwendet werden. Je nach Anwendungsfall ist es vorteilhaft, den
gesamten Boden des Gehäuses 1 als Flüssigkeitswanne auszubilden, wobei in das Flüssigkeitsbad die äußeren Randbereiche
der Platten zur Kühlung eintauchen können.
Die in der Zeichnung schematisch wiedergegebene Vorrichtung ist mit 5 mm dicken Platten mit einem äußeren
Plattendurchmesser von 90 mm ausgerüstet. Die Platten sind auf einem Hohlrohr von 50 mm Durchmesser im Abstand
von 5 mm fest angeordnet. Platten und Hohlrohr bestehen aus Chrom-Nickel-Stahllegierung. Die Oberfläche der
Platten wurde gebeizt. Die für die Bildung der Fest-
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Stoffschicht insgesamt zur Verfügung stehende Oberfläche beträgt 800 cm . Zum Aufbringen des Lösungsmittelflms
sind zehn Düsen vorhanden, die die Lösung intermittierend verspritzen. Bei einer Drehzahl von 6 U/h und einem
2 Lösungsmittelbedarf von 1 ml pro 20 cm Oberfläche wird
die Oberfläche der Platten etwa zehnmal pro Umlauf eine Sekunde lang besprüht. In der Sprühzone wird eine Oberflächentemperatur
der Platten von 150° C eingehalten. Die Grenztemperatur, bei der die Platten nicht mehr beschichtet
werden konnten, betrug ca. 180 C. Auf der Plattenoberfläche
bildete sich eine geschlossene Feststoffschicht aus.
Ausführungsbeispiel 1
Es wurde SO^-haltige Luft gereinigt. Der Schadstoffgehalt
betrug 1500 ppm S0_. Zur Bildung der Feststoffschicht
wurde eine Lösung verwendet, die pro Liter wässriger Lösung 100 g NaOH und 100 ml Wasserglas enthielt. Zu der
oben bezeichneten Vorrichtung wurde bei einem Durchsatz von 200 l/h zu reinigendem Gas am Gasausgang ein SO2-Gehalt
von 15 ppm gemessen. Bei einem Durchsatz von 500 l/h betrug der SO2-Gehalt im abströmenden Gas 200 ppm.
Ausführungsbeispiel 2
Es wurde Kohlendioxidgas mit einer Verunreinigung von 1600 ppm HCl gereinigt. Zur Bildung der Feststoffschicht
wurde eine Lösung verwendet, die auf pro Liter wässriger Lösung 53 g Na3CO3 und 10 ml Wasserglas enthielt. In der
gleichen Vorrichtung wurde bei einem Durchsatz von 100 l/h zur reinigendem Gas am Gasausgang ein HCl-Gehalt von etwa
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10 ppm gemessen. Bei einem Durchsatz von 200 l/h betrug der HCIGehalt im abströmenden Gas 60 ppm.
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e e r s e i t e
Claims (14)
1. Verfahren zum Reinigen von heißen Gasen, insbesondere von industriellen Abgasen, bei dem die Gase zwischen
um eine Achse rotierenden, mit einem Abstand von wenigen mm zueinander angeordneten Platten hindurchgeführt
werden, wobei zumindest eine aus den Gasen abzutrennende Komponente mit einer auf die Oberfläche
der Platten als Flüssigkeit, insbesondere als wässrige Lösung aufgebrachten und getrockneten Feststoffschicht
eine Verbindung bildet, worauf die Feststoffschicht von den Platten entfernt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Feststoffschicht bildende Lösung auf die Plattenoberfläche oder
zumindest auf Teile derselben aufgesprüht wird und daß die Feststoffschicht nach Reaktion mit den Gasen zumindest
teilweise innerhalb des Gasrauemes wieder entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Plattenoberfläche
mit mehreren, jeweils mit zumindest einer der aus den Gasen abzutrennenden Komponente eine Verbindung bildenden
Lösung besprüht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die verwendete
Lösung oder zumindest eine der vewendeten Lösungen zusätzlich Stoffe enthält, die beim Eindampfen ein
Gel mit porenreicher Struktur oder eine Gerüststruktur bilden.
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ORIGINAL INSPECT»
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4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Platten ganz
oder zum Teil beheizt oder abgekühlt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächentemperatur der Platten im Bereich des Aufsprühens der Lösung oder der Lösungen unterhalb
der für die Benetzung der Plattenoberfläche mit der Lösung oder der am leichtesten siedenden Lösung erforderlichen
Grenztemperatur gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lösung oder zumindest eine der Lösungen zeitlich intermittierend auf die Platten aufgespritzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feststoffschicht in leicht befeuchtetem Zustand von der Plattenoberfläche entfernt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1 mit auf einem Hohlrohr, das in einem
behälterförmigen Gehäuse drehbar angeordnet ist, in achsialer Richtung im Abstand von wenigen mm hintereinander
befestigten kreisringförmigen Platten und mit einer sich parallel zur Achse des Hohlrohres erstreckenden
Gaszuleitungskammer sowie einer Gasableitungskammer, wobei zum Säubern der Platten Schaber
angeordnet sind, die in die Zwischenräume zwischen den Platten hineinragen und die Plattenoberfläche berühren,
dadurch gekennzeichnet
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daß ortsfest im Gehäuse (1) mehrere, an einer Zuführung (6) für eine Flüssigkeit, insbesondere für eine
wässrige Lösung angeschlossene Sprühdüsen (4) derart angeordnet sind, daß die Platten (3) innerhalb einer
in Drehrichtung der Platten den Schabern (12) nachgeordneten Sprühzone (5) ganz oder zum Teil mit der
Flüssigkeit oder Lösung benetzbar sind und daß die Schaber (12) bis auf einen geringen Abstand an das Hohlrohr
(2) herangeführt sind und an einer Halterung (13) befestigt sind, die eine die Gasströmung behindernde,
bis zur Wandung des Gehäuses (1) ausgedehnte Trennfläche bildet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet
, daß die Sprühdüsen (4) auf einer zur Achse des Hohlrohres (2) parallel verlegtenpuführung
(6) für die zu versprühende Flüssigkeit oder Lösung angeordnet sind, wobei die Zuführung
(6) in einer ebenfalls mit Flüssigkeit gefüllten Wanne (16) derart verlegt ist, daß die Sprühdüsen (4)
von der Flüssigkeit in der Wanne überdeckt sind.
10.Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet , daß in der Zuführung (6) für die Flüssigkeit zu den Sprühdüsen (4) intermittierend
zu öffnende und zu schließende Durchflußventile (7) vorgesehen sind.
11.Vorrichtung nach Anspruch 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet , daß der Durchmesser
des Hohlrohres (2) größer als ein Drittel des Durchmessers der Platten (3) eträgt.
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12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Sprühzone ein Dampfkondensator (15) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dad ure h gekennzeichnet, daß
die Halterung (13) der Schaber (12) gekühlt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Platten (3) mit ihrem äußeren Randbereich in eine am Boden des Gehäuses (1) vorhandenes Flüssigkeitsbad
eintauchen.
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ID=6004155
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