DE2708641C2 - Verfahren zur Herstellung von Mikrosieben aus Glimmer - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Mikrosieben aus GlimmerInfo
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Classifications
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines folienförmigen Mikrosiebes aus Glimmer, das eine Vielzahl von Löchern mit einem Radius zwischen 0,5
und 20μιη aufweist, wobei zur Erzeugung der Löcher
die Glimmerfolie zunächst mit Strahlungspartikeln beschossen und anschließend einenvÄizmedium ausgesetzt
wird.
Ein solches Verfahren ist als »Particle Track Etching-Verfahren« beispielsweise aus »Science,
VoI 178(1972), Seiten 255 bis 263« bekannt
Bei diesem bekannten Verfallren werden als Strahlungspartikel
Spaltprodukte eingesetzt
Mit Spaltprodukten lassen sich jedoch nur Glimmerfolien bis max. 10 μηι Dicke perforieren, die äußerst jo
zerbrechlich sind und daher für den praktischen Einsatz kaum AnweiJung finden. Dieses Verfahren wurde
daher bisher hauptsächlich ff.- die Herstellung von Kunststoffmembranen (Mikrosiebe) angewendet Solche
aus Kunststoffolien hci-gestr'iten Mikrosiebe sind
kommerziell erhältlich. Ihre Löcher haben einen definierten Radius zwischen 0,1 und 7 μπι und sind durch
Beschüß mit Spaltprodukten einer Massenzahl >30u (»u« ist die atomare Masseneinheit) und anschließender
Ätzung mit einer Lauge eingebracht worden.
Diese bekannten, aus Kunststoffen bestehenden Mikrosiebe weisen jedoch nur eine äußerst begrenzte
Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen und hohen Temperaturen auf.
Es ist daher wünschenswert, mechanisch stabile und gegen Säuren-Laugen- und Temperatureinwirkung
resistente Mikrosiebe zur Verfügung zu haben.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Membranen (Mikrosiebe) aus einem sterilisierbaren Material, wie ein
Dielektrikum herzustellen, indem zunächst durch Laser-Elektronen oder Ionenstrahlen in die Folien
Löcher in einheitlichen Abständen gebohrt werden und danach diese Löcher durch Beschichtung auf die
gewünschte Porengröße verkleinert werden (DE-OS 26 58 405). Demgegenüber besteht die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung darin, das eingangs genannte »Particle-Track-Etching-Verfahren« so zu verbessern,
daß auch mit diesem relativ einfachen Verfahren Mikrosiebe mit der gewünschten medizinischen und
chemischen Eigenschaften herstellbar sind.
Diese..Aufgabe wird durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruchs gelöst
Durch die Foljendicke von 40 bis ΪΟΟμτπ wird die
erforderliche mechanische Stabilität erreicht
Durch die Verwendung von Schwerionen, wie sie im Kennzeichen definiert sind, anstelle von Spaltprodukten,
ist das »Particle-Track-Etching-Verfahren« auch auf Glimmerfolien bis zu 100 μηι anwendbar. Die Ionen
der erforderlichen Masse und. Energie, n/erden in Schwerionenbeschteunigern erzeugt
Ein geeignetes Ätzmedium ist Flußsäure.
Die Größe der Löcher hängt im wesentlichen von der Wahl des Ätzmediums und von der Dauer der
Exposition ab.
Die erfindungsgemäß hergestellten Mikrosiebe werden auch von agressiven Ätzmedieh nicht angegriffen
und können vor allem auch erhöhten Temperaturen bis ungefähr 7000C ohne Formveränderung oder Rißbildung
standhalten. Diese thermische Stabilität erweist sich insbesondere bei Verwendung als Luftentkeimungsfilter
als außerordentlich wertvoll. Sollte die Folie durch Staub und/oder Erreger mit der Zeit verstopft
werden, so kann man sie einfach durch kurzzeitiges Erhitzen wieder regenerieren. Überhaupt ließe sich das
Sieb ständig unter so hohen Temperaturen betreiben, daß die in der angesaugten Luft enthaltenen Erreger am
Ort der heißen Folie getötet werden. Dieser Effekt sichert auch dann noch eine sichere Sterilisierung der
Luft, wenn man zur Erhöhung der Fördermenge zu größeren Löchern übergeht bei denen nicht mehr alle
Keime abgefangen werden.
Mit einem erfindungsgemäßen Mikrosieb lassen sich neben Luft auch andere Medien wie Wasser entkeimen
oder ganz allgemein von unerwünschten Zusätzen befreien. So ist es beispielsweise auch möglich, aus der
Luft bestimmte Schadstoffe wie Teerteilchen abzufiltern.
Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert
werden. Die Figur zeigi in einer schematischen Perspektivansicht eine besonders einfache Filterausführung,
die zur Erzeugung von keimfreier Luft in Operationsräumen eingesetzt werden könnte. Dabei
sind die Vorrichtungen, mit denen das Sieb auf erhöhte Temperaturen gebracht Werden kann, der Einfachheit
halber nicht eingezeichnet Das dargestellte Filter enthält eine Glimmerfolie I, einen zweiteiligen Spannrahmen
(vorderes Rahmenteil 2, hinteres Rahmenteil 3) sowie ein Stützgitter 4. Die Glimmerfolie enthält
Löcher, das Gitter wabenförmige Durchbrechungen.
Die Folienöffnungen werden auf folgende Weise hergestellt:
Ein Glimmerplättchen mit einer Fläche von ca. 100 cm2 und einer Dicke von 60—80μπι wird ca. 10 see
einem Strahl von Schwerionen ausgesetzt. Die Ionen waren auf etwa 8 MeV/u beschleunigt. Nach dem
Ionenbeschuß wird das Plättchen 30 min lang in ein Bad mit 40%iger Flußsäure getaucht Es entstehen Löcher
mit einem Radius von ca. 4 μπι. Die Lochdichte soll 10s— lO'/cm2 sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines foljenförmigen Mikrosiebes aus Glimmer, das eine Vielzahl von Löchern mit einem Radius.zwischen 0,5 und 20 μπι aufweist, wobei zur Erzeugung der Löcher die Glimmerfolie zunächst mit Strahlungspartikeln beschossen und anschließend mit einem Ätzmedium behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Strahlungspartikel Ionen mit einem Atomgewicht von mindestens 4Ou (»u« ist die atomare Masseneinheit) und einer Energie zwischen 5 und 15 MeV/u eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
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DE19772708641 DE2708641C2 (de) | 1977-02-28 | 1977-02-28 | Verfahren zur Herstellung von Mikrosieben aus Glimmer |
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DE2708641A1 DE2708641A1 (de) | 1978-08-31 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3321964A1 (de) * | 1983-06-18 | 1984-12-20 | Reinhard Prof. Dr. Brandt | Sekundaerelektronenvervielfacher aus metallbeschichteten silikatmikrosieben |
Families Citing this family (2)
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DE3029153A1 (de) * | 1980-07-31 | 1982-03-04 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur herstellung einer gaspermeablen polymermembran fuer analysengeraete und nach diesem verfahrrn hergestellte membram |
DE3445291C1 (de) * | 1984-12-12 | 1986-04-30 | Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH, 6100 Darmstadt | Verfahren zum Trennen von gas- bzw. dampffoermigen oder fluessigen Stoffgemischen voneinander mittels Diffusion durch Membranen |
-
1977
- 1977-02-28 DE DE19772708641 patent/DE2708641C2/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
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DE2708641A1 (de) | 1978-08-31 |
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