DE2703531C2

DE2703531C2 - Kartonzuschnitt für eine luft-, flüssigkeits-, und insbesondere fettVöldichte, heiBsiegelbare, insbesondere außenseitig bedruckte Faltschachtel

Info

Publication number: DE2703531C2
Application number: DE19772703531
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Papier- und Kunststoff-Werke Linnich 4000 Duesseldorf GmbH
Current assignee: Pkl Verpackungssysteme 4000 Duesseldorf De GmbH
Priority date: 1977-01-28
Filing date: 1977-01-28
Publication date: 1979-03-29
Also published as: DE2703531B1

Description

Die Erfindung betrifft einen Kartonzuschnitt für eine luft-, flüssigkeits- und insb. fetWöldichte, heißsiegelbare, insb. außenseitig bedruckte Faltschachtel, der innenseitig eine ganzflächige, als Folie aufkaschierte oder durch Extruder aufgetragene Kunststoffschicht trägt

An Faltschachteln aus mit Kunststoff, insb. Polyäthylen, beschichtetem Karton stellt man hinsichtlich der Dichtigkeit häufig höhere Ansprüche als ein derart beschichteter Karton von Haus aus hat Eine Polyäthylenschicht bietet zwar eine gute Wasser- und Wasserdampfsperre; gegenüber Fett Gasen oder Aromastoffen reicht eine Polyäthyienbeschichtung als Sperre für die verlangte Dichtigkeit aber nicht aus. In solchen Fällen setzt man bevorzugt Kunststoffe, wie Polyamid, Polyester, Polyacrylnitril und kompliziertere Copolymere, ein, die die geforderte Dichtigkeit bieten. Diese Kunststoffs lassen sich aber schlechter heißsiegeln, da ihr Erweichungspunkt wesentlich über dem von Polyäthylen liegt

Um einen kunststoffbeschichteten Karton mit guten Siegeleigenschaften und guter Dichtigkeit zu erhalten, hat man auf einen Karton zunächst eine Schicht aus Kunststoff mit guter Dichtigkeit, aber schlechter Siegeleigenschaft, und auf diese Kunststoffschicht eine Kunststoffschicht mit nicht ausreichender Dichtigkeit, aber guter Siegeleigenschaft, aufgetragen. Ein Kartonzuschnitt aus diesem Material hat aber den Nachteil, daß er sich schlecht rillen läßt und beim Falzen eine große Rückstellneigung zeigt; Eigenschaften, die auf die elastischen Eigenschaften der Kunststoffschichten zurückzuführen sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kartonzuschnitt zu schaffen, der sich bei guter Dichtigkeit und guten Siegeleigenschaften leicht rillen

ίο und falzen läßt

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Kartonzuschnitt der eingangs genannten Art dadurch gelöst daß diese ganzflächige innenseitige Kunststoffschicht aus einem Kunststoff besteht, der eine wesentlich höhere Dichtigkeit als Polyäthylen hat und erst bei Temperaturen über 140⁰C heißsiegelbar ist und daß auf dieser Kunststoffschicht nur an den Nahtbereichen und gg. den Ecken der Faltschachtel eine zusätzliche Kunststoffschicht aufgetragen ist die gute Siegeleigenschaften bei einer Temperatur hat die wesentlich unter der Erweichungstemperatur der ganzflächigen Kunststoffschicht liegt

Da nur eine einfache Kunststoffschicht aus Kunststoff hoher Dichtigkeit ganzflächig aufgetragen wird, kann die Kunststoffschicht verhältnismäßig dünn gehalten werden, so daß die Rückstellneigung des Kartonzuschnitts gering ist d.h., daß sich im Kartonzuschnitt leicht Rillen einbringen lassen und der Kartonzuschnitt sich leicht falzen läßt Die ganzflächige Kunststoffschicht kann vor allem dann sehr dünn gewählt werden, wenn sie als Folie aufkaschiert wird. In diesem Fall geht man von orientiertem Material aus, das infolge der Orientierung in der Regel eine höhere Dichtigkeit als extrudiertes Material hat Eine durch Extruder aufgetra-

r> gene Kunststoffschicht hat demgegenüber aber den Vorteil, daß sie keinen zusätzlichen Arbeitsgang (Folienfertigung) erfordert In jedem Fall wird neben der besseren Verarbeitbarkeit ein kostengünstigerer Kartonzuschnitt erhalten, weil der für die Heißsiegelung

erforderliche Kunststoff nur in ά η Nahtbereichen aufgetragen ist Hier spielt die Dicke der Kunststoffschicht für die Verarbeitbarkeit (Rillung, Falzung) keine Rolle. Hier kommt es darauf an, daß genügend Material für eine dichte Naht mit hoher Nahtfestigkeit erzielt

4", wird. Da die ganzflächige Kunststoffschicht bei der Heißluftinnensiegelung nur bis weit unter ihrem Erweichungspunkt erwärmt wird, dehnt sich diese Schicht an den besonders hinsichtlich der Dichtigkeit gefährdeten Ecken (dreidimensionaler Spannungszu-

v) stand) praktisch nicht, so daß ihre Dichtigkeit auch hier erhalten bleibt. Als zusätzlicher Schutz kann in den

Ecken eine Schicht aus dem leicht heißsiegelbaren Kunststoff aufgetragen werden. Vorzugsweise hat der Kunststoff der ganzflächigen

Kunststoffschicht eine Sauerstoffdurchlässigkeit von max. 5 χ !^[cm^NTPVm'Tag bar] (gemessen nach DIN 53 380). Gute Ergebnisse hinsichtlich der Verarbeitbarkeit eines Kartonzuschnitts durch Heißluftinnenversiegelung wurden mit einem Kunststoff der ganzen flächigen Kunststoffschicht erzielt, dessen Erweichungstemperatur mehr als 150° C betrug, und mit einem Kunst stoff der zusätzlichen Kunststoffschicht in den Nahtbereichen, dessen Erweichungstemperatur 60 bis 120° C betrug. Als Kunststoff für die Nahtbereiche wurde Hotmelt verwendet, das ist ein Gemisch aus polymerem Kunststoff, Paraffin und Harz.

Der erfindungsgemäße Kartonzuschnitt läßt sich auf einfache Weise dadurch herstellen, daß nach dem

ganzflächigen Beschichten des Kartonmaterials das Beschichten der Nahtbereiche, das Bedrucken der Außenseite und vorzugsweise das Ausstanzen des Zuschnitts in einem Zuge erfolgt Diese verschiedenen Bearbeitungsvorgänge des Kartons können deshalb in einem Zuge erfolgen, weil die örtliche Kunststoffbeschichtung in einer bestimmten räumlichen Zuordnung zu dem Druckbild und den Stanzschnitten liegt

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbßispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert Im einzelnen zeigt

Fig. t einen Kartonzuschnitt in Aufsicht;

Fig.2 einen Querschnitt durch den Kartonzuschnitt gemäß F i g. 1 nach der Linie I-I.

Der Kartonzuschnitt besteht aus Kartonmaterial 1, das auf der Außenseite mit einer Polyäthylenschicht 2 kaschiert ist und ggf. einen Aufdruck trägt Auf der Innenseite ist eine aufkaschierte Folie aus Polyamid, Polyester, Polyacrylnitril oder einem komplizierten Copolymer oder eine Schicht 3 aus einem Stoff durch Extruder ganzflächig aufgetragen. Die Dichtigkeit dieses Kunststoffs beträgt 5x1(P[cm³ (NTP)Zm² Tag •bar. Bei einer Folienbeschichtung beträgt dii Dicke der Folie 5 bis 20μ, vorzugsweise 10 bis 15μ, während bei einer Extruderbeschichtung die Dicke 15 bis 30μ, vorzugsweise 20 bis 25μ, beträgt Die Erweichungstemperatur des Kunststoffes der ganzflächigen Schicht 3 liegt oberhalb 150⁰C. Auf dieser ganzflächigen Schient ist in den Nahtbereichen 4 und vorzugsweise zusätzlich in den Ecken 5, also in Bereichen erhöhter Beanspru chung, eine örtliche Kunststoffschicht aufgetragen, die gute Siegeleigenschaften hat. Der Auftrag kann aus Lösungsmitteln oder aus wässriger Dispersion in der Art einer Fassonlackierung bestehen.

Die Auftragsmenge beträgt 5 bis 15, vorzugsweise 10 g/m². Falls an die Stabilität und Dichtigkeit der Naht besonders hohe Ansprüche gestellt werden, z. B. bei größeren Formaten oder bei Flüssigkeitspackungen, wird vorzugsweise eine Beschichtung aus Hotmelt mit einem Auftragsgewicht von 10 bis 30 g/m² gewählt Hotmelt ist eine Mischung aus polymerem Kunststoff, Paraffin und Harz. Die Mischung ist so eingestellt daß sie gute Adhäsions- und Kohäsionseigenschaften sowie einen Erweichungspunkt zwischen 60 und 120⁰C für die Heißsiegelung aufweist Mit etneir solchen Zuschnitt läßt sich eine für Flüssigkeitsfaltschachteln geforderte Nahtfestigkeit von mind. 0,4 kg/15 mm, ja sogar eine Nahtfestigkeit von mehr als 0,8 kg/15 mm, erreichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Kartonzuschnitt für eine luft-, flüssigkeits- und insb. feü-/öldichte, heißsiegelbare, insb. außenseitig bedruckte Faltschachtel, der innenseitig eine ganzflächige Kunststoffbeschichtung trägt, dadurch gekennzeichnet, daß diese ganzflächige innenseitige Kunststoffschicht (3) aus einem Kunststoff besteht, der eine wesentlich höhere Dichtigkeit ails Polyäthylen hat und erst bei Temperaturen über 140⁰C heißsiegelbar ist, und daß auf dieser Kunststoffschicht (3) nur an den Nahtbereichen und gg. den Ecken der Faltschachtel eine zusätzliche Kunststoffschicht (4, 5) aufgetragen ist, die gute Siegeleigenschaften bei einer Temperatur hat, die wesentlich unter der Erweichungstemperatur der ganzflächigen Kunststoffschicht (3) liegt

2. Kartonzuschnitt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff der ganzflächigen Kunststoffschicht (3) eine Sauerstoffdurchlässigkehvonma,5x103 J^bar

3. Kartonzuschnitt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff der ganzflächigen Kunststoffschicht (3) eine Erweichungstemperatur von mehr als 150⁰C und der Kunststoff der zusätzlichen Kunststoffschicht (4, 5) eine Erweichungstemperatur zwischen 60 und 120⁰C hat

4. Kartonzuschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurc> gekennzeichnet daß der Kunststoff der zusätzlichen Kunststoffschicht ein Hotmelt ist

5. Verfahren zur Herstellung eines Kartonzuschnitts nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß nach dem ganzflächigen Beschichten des Kartonmaterials das Beschichten der Nahtbereiche, das Bedrucken der Außenseite und vorzugsweise das Ausstanzen der Zuschnitte in einem Zug erfolgt