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Kennwort; "Temperierter Küvettenhalter"
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Temperierter Küvettenhalter Die Erfindung betrifft einen temperierten
Küvettenhalter mit durch Trennwände voneinander abgetrennten Kammern zum Einstellen
Jeweils einer Küvette und einer im Bereich der Kammern wirksamen Temperiereinrichtung
zum Temperieren eingestellter Küvetten.
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Bei der Untersuchung von Plüssigkeitsproben in einem Meßgerät, beispielsweise
bei der Untersuchung ton Blutplasma in einem Photometer, müssen gans bestimmte Temperaturbedingungen
eingehalten werden. Es wurden daher bereits Küvettenhalter der eingangs erwähnten
Art mit im Bereich ihres
Gehäuserahmens angeordneten Heiskammern
bekannt. In der Regel waren diese an eine Warmwasserversorgung anzuschließen.
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Solange die früher gebräuchlichen Glasküvetten im Einsatz waren, die
innerhalb kurzer Zeit dem Kalterrahmen die notwendige Temperierwärme entziehen konnten,
reichten Temperiermaßnahmen der vorstehend genannten Art vollkommen aus. lius Kostengründen
finden heute jedoch praktisch ausschließlich als Spritzgußteile ausgebildete Kunststoffküvetten
Verwendung, eo daß nunmehr im Gegensatz zu früher von relativ schlechten thermischen
Eigenschaften auszugehen ist. Hierbei mußten daher, da auf Grund der schlechten
Wärmeleitfähigkeit von Kunststoff aus dem Haltergehäuse kurzfristig nicht ausreichend
Wärme entnommen werden konnte, lange Aufheizzeiten und damit geringe Durchsatzmengen
in Kauf genommen werden.
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Diese Erscheinung wird dadurch noch in besonderem Maße verschärft,
daß der Querschnitt der heute gebräuchlichen Kunststoffküvetten zumindest im Meßbereich
in der zur Strahirichtung, in welcher die Kantenlänge festliegt, senkrechten Riohtung
stark verengt ist, um bereits mit möglichst geringen Flüssigkeitsmengen eine ausreichende
Füllung zu ermöglichen, was Jedoch ersichtlich zu einer nicht unwesentlichen Verkleinerung
der wirksamen Fläche führt. Ganz abgesehen davon sind bei in Meßgeräte, beispielsweise
ein Photometer, einstellbaren Küvettenhaltern die Längswände im vorgesehenen Durchstrahlbereich
auszunehmen, so daß die wirksame Fläche einen weiteren Verlust erleidet.
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Man hat sich daher in der Vergangenheit bereits häufig damit beholfen,
den einzelnen Küvetten massive, U-förmige Bügel aus einem gut wärmeleitfähigen Material
zuzuordnen, die mit ihren Schenkeln an den eingezogenen Seitenvänden sur Anlage
kommen sollten. Zur Wärmeaufnahme ist die bekannte Anordnung halterertern mit dem
die Schenkel verbindenden, massiven Steg, etwa unter luhilfenahme einer angesetzten
Magnetplatte,
auf eine Heizplatte etc. aufsetzbar. Die im Stegbereich
aufgenommene Wärme soll sich dabei durch Wärmeleitung auf dem gesamten U-förmigen
Bügel verteilen und an den inneron Schenkel- und Stegflanken an die hier anliegenden
Kunststoffwände abgegeben werden.
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Hieraus ist erkennbar, daß es sich bei den genannten U-törmigen Wärmeleitbügeln
im Gegensatz zu den Küvetten, die in der Regel tür einmaligen Gebrauch bestimmt
sind, um relativ hochwertige Teile handelt, die sich erst bei häufigem Gebrauch
auszahlen. Aus diesem Grund müssen die genannten Wärmeleitbügel stets von den wegzuwerfenden
Küvetten abgenommen werden und bei frischen Küvetten erneut in Stellung gebracht
werden. Diese Arbeit ist umständlich und seitraubend und daher mit nicht unbeträchtlichen
Kosten verbunden. Außerdem besteht hierbei die Gefahr, daß bei einer derartigen
halterexternen Handhabung Teile verlorengehen.
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s ist aber auch leicht erkennbar, daß bei der bekannten Anordnung
die Schenkel und der diese verbindende Steg, von der Eigenelastizität einmal abgesehen,
völlig starr und ohne Jeden Freiheitsgrand gegeneinander festgelegt sind. Bereits
bei einen leichten Untermaß der Scherung des U-förmigen Bügels gegenüber dem Kantenmaß
der zugeordneten Küvette ist infolgedessen ein Klemmen zu befürchten. Dies hat in
der Vergangenholt dazu geführt, daß die Scherung des U-förmigen Bügels gegenüber
der Weite des zugehörigen Küvettengehäuses zur Gewährleistung einer gewissen Leichtgängigkeit
beim Aufschieben bzw. Abziehen des Wärmeleitbügels oher mit Übermaß ausgeführt wurde.
Diese Behelfsmaßnahme führt jedoch ersichtlich dazu, daß im Bereich der Innenflanken
der Schenkel, d.h. in einem Wärmeübergangsbereich, keine satte Wandanlage zu erreichen
ist. Vielmehr wird hierbei in diesem Bereich ein Luftspalt geschaffen, der den Wärmeleitwiderstand
nicht unwesentlich
erhöht. Ein weiterer, durch das genannte Scherungsübermaß
verursachter Nachteil ist in der hierbei zu befürchtenden, schlechten Selbsthaftung
des U-förmigen Bügels am Küvettengehäuse zu sehen, was sich insbesondere beim Sinstellen
der Gesantanordnung in einen Küvettenhalter negativ auf die Handhabung auswirken
kann. Man kann sich daher bei der bekannten Anordnung ersichtlich nur mit äußerster
Präzision und Genaui£keit behelfen, was sich Jedoch in nicht unbeträchtlichem Maße
kostensteigernd auswirkt. Die vorstehend diskutierte Problematik wird dadurch noch
verschärft, daß gewöhnlich aus verschiedenen Serien und insbesondere von verschiedenen
Herstellern stammende Küvetten, wenn auch nur gering, voneinander abweichen. Eine
universelle Verwendbarkeit der bekannten Wärmeleitbügel steht daher zumindest äußerst
in Brage.
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Sofern bei der bekannten Anordnung im Stegbereich ein satter Wandkontakt
hergestellt wird, kann zwar auch hier Wärme übergeben werden. Wie die Erfahrung
gezeigt hat, führt Jedoch eine derartige Beaufschlagung des Küvettenbodens zu einer
starken Wärmequellströmung, die in unerwünschter Weise eine große Unruhe in die
su untersuchende Plüssigkeitsprobe bringen und damit ein ebenes Temperaturprofil
im Meßbereich völlig verhindern bzw., sofern bereite vorhanden, wieder seratören
kann.
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Gans abgesehen davon kann der bei der bekannten Anordnung durch den
die Schenkel verbindenden, massiven Steg verursachte Platzbedarf im Abstellbereich
nicht überstehen werden. Der genannte Steg führt nämlich zu einer nicht unwesentlichen
Vergrößerung der Bauhöhe, wodurch der Meßbereich beispielsweise gegenüber bekannten
Glasküvetten nicht unwesentlich nach oben verlegt wird. Der in die Meßvorrichtung
einzusetzende Küvettenhalter muß daher auf diese Verlegung eingerichtet
sein,
was die Verwendungsbreite der bekannten Anordnung ebenfalls einschränkt.
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Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung unter
Vermeidung der Nachteile der bekannten Anordnungen einen Küvettenhalter der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei dem große Wärmekontaktflächen zur Verfügung stehen,
die selbsttätig in satte Anlage an den benachbarten Seitenwänden der eingestellten
Küvetten bringbar sind und bei dem daher ein ausgezeichneter Wärmeübergang mit kurzzeitigem
Temperaturausgleich und damit ein bisher nicht für möglich gehaltener Wirkungsgrad
und Durchsatz sichergestellt sind, und der donnoch leicht und einfach bedienbar
und höchst variabel einsetzbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einem Küvettenhalter gattungsgemaßer
Art mit durch Trennwände voneinander abgetrennten Klammern zum Einstellen Jeweils
einer Küvette und einer im Bereich der Kammern wirksamen Temperiereinrichtung zum
Temperieren eingestellter Küvetten in überraschend einfacher Weise dadurch, daß
die Temperiereinrichtung im Bereich Jeder Kammer mindestens einen, trennwandparallel
angeordneten, beheizbaren, eine der benachbarten Küvettenseitenwand zugewandte Kontaktfläche
aufweisenden Temperierbacken besitzt, der zumindest in zu seiner Kontakt fläche
senkrechter Richtung federnd aufgehängt und unter Vorspannung in Kontakt mit der
benachbarten Küvettenseitenwand bringbar ist.
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Hierbei ist in vorteilhafter Weise sichergestellt, daß der Temperierbacken
einen ausreichenden Freiheitsgrad bezüglich seiner Lage relativ su der zu temperierenden
Küvette hat und damit die Möglichkeit besitzt, sich automatisch an die benachbarte
Küvettenwand anzulegen, auch wenn nacheinander stark gegeneinander differierende
Küvetten eingestellt werden.
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Der Temperierbacken befindet sich ersichtlich stets mt seiner gesamten
Kontaktfläche, die größenmäßig der gesamten benachbarten Küvettenwand entsprochen
kann, in der gowünsohten Wandanlage, wobei auf Grund der federnden Vorspannung eine
satte Anlage ohne Luftspalt sichergestellt ist. Dies ergibt ersichtlich einen äußerst
geringen Leitwiderstand und guten Wirkungsgrad. flit Hilfe der erfindungsgemäßen
Maßnahmen läßt sich daher bereits bei Temperierzeiten bisher nicht gekannter Kürze
ein völliger Temperaturausgleich mit ebenem Temperaturprofil erreichen. Diese Vorteile
schlagen daher in nicht unbeträchtlichem Maßo auf die Verkürzung der Durchsatzzeiten
durch Ganz abgesehen davon ist aber auch eine leichte und einfache Handhabung und
Bedienung der erfindungsgemäßen Anordnung sichergestellt, da der beim Stand der
Technik notwendige Tausch von Wärmeleitbacken völlig entfällt. Ein weiterer Vorteil
der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß sich hier der Wärmedurchgang
leicht und einfach auf den Meßbereich konzentrieren läßt, so daß in diesem Bereieh
das gewünschte ebene Temperaturprofil schnell erreicht wird und andererseits eine
durch Wärmequellstrd.mungen etc. verursachte Beunruhigung der Probe ohne weiteres
vermeidbar ist. Die mit dor Erfindung erzielbaren Vorteile sind daher insbesondere
in dem hier erreichbaren guten wärmetechnisehen Wirkungsgrad und der einfachen Bedienbarkeit
und damit insgesamt in einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit zu sehen.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften und zweckmäßigen Austthrungsform
können im Bereich jeder Kammer zwei einander gegenüberliegende, gegenläufig bewegbare
Temperierbacken vorgesehen sein. Die hiermit ersielbare zweiseitige Wärmebeaufschlagung
einer eingestellten Küvette stellt einen besonders zügigen Aufheizvorgang hoher
Gleichmäßigkeit sicher.
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Eine weitere zweckmäßige Fortbildung der Erfindung kann darin
bestehen,
daß die Temperierbacken am Kammerboden aufsitzen.
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Hierdurch ist zum einen eine exakte Backenabstützung gewährleistet
und zum anderen läßt sicb hierbei ohne weiteres oine Wärmeaufnahme über die bodenseitigen
Backen stirnseiten bewerkstelligen, sofern der Kammerboden, wie in einer vorteilhaften
Ausführungsform vorgesehen, beheist ist. Eine baulich besonders einfache Ausführungsform
kann dabei darin bestehen, daß der Boden aller Kammern als durchgehende, vorzugsweise
elektrisch beheizbare Heizplatte ausgebildet ist.
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Zur Vermeidung einer Verfälschung der Wärmeführung kann die durchgehende
Heizplatte zweckmäßig auf der den Kammern abgewandten Halteraußenseite wärmeisoliert
sein. Bei einem derart ausgestatteten Küvettenhalter ist sichergestellt.
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daß weder Wärme aus dem zugehörigen Meßgerät aufgenommen noch an dieses
abgegeben wird. Äuf einfache und billige Weise lassen sich diese Vorteile mittels
einer Kunststoff-Isolierplatte erreichen.
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Eine weitere besonders zweckmäßige Portbildung der Erfindung kann
darin bestehen, daß die Temperierbacken im Kammerboden mittels einer Geradführung
geführt sind. Die Maßnahmen gewährleisten eine ausgezeichnete Leichtängigkeit und
führen gleichzeitig zu einer Verbesserung der Wärmeaufnahme.
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Zweckmäßigerweise kann sich die genannte Geradführüng durch einen
Formschluß kennzeichnen. lierduroh wird eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet.
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In baulich einfacher Weise lassen sich die vorstehend genannten Maßnehmen
durch eine Schwelbenschwanzführung verwirklichen. Dabei kann es sich hinsichtlich
des herstellungstechnischen Aufwands als besonders vorteilhaft erweisen, wenn der
Küvettenhalterboden mit einer über alle Kammern sich erstreckenden Führungsnut versehen
ist. Eins besonders einfache
Herstellung und Montage läßt sich
dabei dadurch erreichen, daß dieser Boden lösbar mit dem übrigen Halterrehmen verbinden
istl.
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Die Erfindung eiter foitbildend kann außerdem der Freiheitsgrad der
Temperierbacken begrenzt sein, wodurch diese automatisch in Aufnahmebereitschraft
verbleiben, so daß sich eine hohe Betriebssicherheit sowie einfache und problemlose
Bedienbarkeit ergeben. In Fortbildung des vorstehend genannten allgemeinen Gedankens
können dabei etwa in die Führungsnut eingesetzte Begrenungsanschläge vorgeschen
sein. Eine andere besonders zweckmäßige Ausführungsform kann darin bestehen, daß
die mit den Temperierbacken jeweils zusammenwirkenden Federn backen- und gehäuseseitig
festgelegt sind.
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Zur Bewerkstelligung einer einfachen und leichten Montage kann es
sich dabei als zweckmäßig erweisen, wann die genannten Federn zumindest einseitig
lösbar festgelegt sind. Zur Bewerkstelligung eines leichten Backenaustausches ist
zweckmäßigerweise backenseitig eine lösbare Festlegung vorgesehen.
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Bei Anordnungen, bei denen ein großer Backenverstellweg erwünscht
ist, etwa weil Küvetten unterschiedlicher Bauart zum Einsatz gelangen, können die
mit den Temperierbacken zusaimmenwirkenden Federn Jeweils als Fedelbügel ausgebildet
sein, die gehäuseseitig fest eingespannt sind. Vorzugsweise können diese Federbügel
backenseitig Jeweils einen Rasthaken aufweisen, der einen zugeordneten Riegel des
zugehörigen Temperierbackens hintergreift. Bei der Verwendung von iunststoff für
die genannten Pederbügel lassen sich diese in bevoraugter Weise als ßpritsgußteile
ausbilden und damit rationell herstellen.
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Eine andere besonders zweckmäßige und daher nicht naheliegende Ausgestaltung
der Erfindung kann darin bestehen, daß
die Federn jeweils als Puffer
aus einem elastischen Vollmaterial ausgebildet sind. Bei Ausführungen dieser Art
ist tn vorteilhafter Weise eine praktisch unendliche Lebensdauer sichergestellt.
Andererseits reichen die hierbei erzielbarerl Federwege fiir den hier in Frage stehonden
Einsatzzweck ohne weiteres sus. Zweckmäßigerweise konnen dabei die genannten Puffer
zur lösbaren Festlegung backenseitig einen in eine entsprechende Ausnehmung des
benachbarten Temperierbackens eingreifen Rastkopf aufweisen.
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Eine weitere Möglichkeit der Federausbildung kann auch darin bestehen,
daß diese jeweils als elastischer Wandbezug der benachbarten Kammertrennwand ausgebildet
ist. In Fortführung dieses Gedankens wäre es aber ohne weiteres auch denkbar, die
Kammertrennwände zumindest im Backenbereich aus einem elastischen Material auszuführen.
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In weiterer Fortführung des Erfindungsgedankens können einander jeweils
benachbarte Temperierbacken verschiedener Kamner9 mit die zugehörige Trennwand durchsetzenden,
einstückigen Federn versehen sein. In Erwieterung dieses Gedankens ware es dabei
auch ohne weiteres möglich einander benachbarte, verschiedenen Kammern zugeordnete
Temperierbacken mittels einer elastischen Zwischenlage, vorzugsweise einer einvilkanisierte
Gummischicht etc. aneinander festzulegen.
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Hierbei laSt sich ersiohtlich in vorteilhafter Weise eine kompakte
Zweibackeneinheit erreichen.
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Als Material für die Temperierbacken hat sich Kupfer wegen seiner
guten Wärmeleitfähigkeit als besonders geeignet erwiesen. Zur Schaffung vergrößerter
Värmeübergangsflächen wäre es in weiterer Fortbildung der Erfindung ohne weiteres
möglic, die Temperierbacken küvettenseitig und die Küvetten backenseitig mit ineinander
eingreifenden Kontaktrippen zu versehen.
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Die erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich mit besonderem Vorteil
bei in eine Meßeinrichtung einsetzbaren Küvettenhaltern verwirklichen, wobei die
Vorteile hinsichtlich der gegenüber dem Stand der Technik stark reduzierten Temperierzeiten
besonders vorteilhaft zum Tragen kommt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeisipele anhand der Zeichnung in Verbindung mit
den Ansprüchen.
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Hierbei zeigen: Figur 1 eine Kunststoffküvette in geschnittener Darstellung,
Figur 2 einen Längsachnitt durch einen gemäß der Erfindung ausgestatteten, in eine
Meßvorrichtung einsetzbaren Küvettenhalter, Figur 3 ein Beispiel mit einer besonders
bevorzugten Lagerung der Temperierbacken und Figuren weitere Ausführungsbeispiele
der Erfindung.
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4 bis 6 Die in Figur 1 dargestellte Küvette besitzt ein als Ganzes
mit 1 bezeichnetes Kunststoffgehäuse, das rationell als Spritzgußteil herstellbar
ist. Das Gehäuse 1 wird bei Gebrauch mit einer Flüssigkeitsprobe gefüllt, die in
eine geeigneten Meßgerät beispielsweise durchleuchtet werden soll.
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Aus diesem Grund sind die Front seiten des Gehäuses 1 zumindest in
dem bei 2 angedeuteten Meßbereich durchsichtig ausgeführt. Der Wandabstand ergibt
sich dabei aus der notwendigen Durchstrahllänge. Um nun bereits mit kleinen Flüssigkeitsmengen
eine ausreichende Füllung des Meßbereichs 2 zu erreichen, sind bei Kunststoffgehäusen
der dargestellten Ant, wie in Figur 1 bei 3 angedeutet, die in Strahlrichtung liegenden
Seitenwände
4 im Meßbereich 2 gegenüber dem Einfüllbereich 5 eingezogen. Hierdurch entstehen
auf der Höhe des Meßbereichs 2 seitliche Kammern 6. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die, wie weiter oben ausgeführt, im Meßbereich 2 durchsichtig ausgeführten
Front seiten des Gehäusee 1 ungeachtet der Querschnittsverengung im Meßbereich 2
in ihrer vollen Breite bis zum Küvettenboden 7 durchgezogen.
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Hierbei ergeben sich im Kammerbereich einander gegenüberliegende Laschen
8, welche die Kammern 6 im Bereich der Gehäusefrontseiten begrenzen. Infolge dieser
Maßnahme wird trotz der Querschnittsverengung im Meßbereich 2 auf der gesamten Gehäusehöhe
ein gleichbleibender Umriß der Kantenlänge a erreicht. Die Laschen 8 können, wie
im dargestellten Ausführungsbeispiel bei 9 angedeutet, zur Bildung von Abstellfüßen
leicht über den Küvettenboden 7 hinausgeführt sein.
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Die Untersuchung des Küvetteninhalts erfolgt, wie schon angedeutet,
in einer geeigneten Meßvorrichtung, beispielsweise einem Photometer. Hierzu werden
in der Regel jeweils mehrere Küvetten gleichzeitig in einen in der betreffenden
Meßvorrichtung angeordneten Küvettenhalter etwa der in den weitere liguren angedeuteten
Art eingestellt.
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Die Küvettenhalter, die im folgenden gleichbleibend mit 10 bezeichnet
sind, besitzen in der Regel einen umlaufenden Rahmen 11, in dem zur Aufnahme von
Küvetten der vorstehend beschriebenen Art geeignete, durch Trennwände 12 voneinander
getrennte Kammern 13 vorgesehen sind. Mach unten ist der Rahmen 11 durch einen Boden
14 verschlossen. Die Längswände des Rahmens 11 sind im Bereich der Kammern mit fluchtenden
Belichtungsausnehmungen 15 versehen. Auf der Höhe der Belichtungsausnehmungen 15
soll etwa der mittlere Bereich des Meßbereichs 2 zu liegen kommen. Da die für dio
meisten Flüssigkeitsproben vorgeschriebenen, genau einzuhaltenden Untersuchungstemperaturen
Über der normalen Zimmertemperatur liege, muß für eine ausreichende Beheizung der
Küvetten
Sorge getragen werden. Um bei Kunststoffküvetten der in Figur 1 dargeatellten Art
mit im Meßbereich 2 verengtsm guersohnitt dennoch eine ausreichende Wärmeaufnahme
sicherzustellen, sind gemäß der Erfindung die Kammern 13 mit Jeweils wenigstens
einem Temperierbacken 16 aus gut wärmeleitendem Material, vorzugsweise Kupfer, versehen,
der im verongten Querschnittsbe,eich mit der eingezogenen Seitenwand 4 der Küvette
1 in thermische Wirkvorbindung kommen soll, sobald eine derartige Küvette in die
betreffende Kammer 13 eingestellt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
zur Bewerkstelligung einer beidseitigen Wärmebeaufschlagung der zu beheizenden Küvette
zwei einander gegenüberliegende, benachbart zu den in Strahlrichtung verlaufenden
Kammerwänden angeordnete Temperierbacken 16 vorgesehen, die bei eingestellter Küvette,
deren Umriß etwa dem Kammerumriß entspricht, den im Bereich der seitlichen Küvettenkammern
6 vorhandenen Raum einnehmen. Die Abmessungen der Temperierbacken 16 entsprochen
daher in etwa don Kammerabmessungen. Sofern die Kammern 6, wie im dargestellten
Ausführungsbeispiel, durch äußere Laschen 8 begrenzt werden, ist dabei zwischen
den Temperierbacken 16 und don mit den Belichtungsausnehmungen 15 versehenen Kammerwänden
ein entsprechender Spalt vorzusehen. Sofern ausschließlich laschenlose Küvetten
im Einsatz sind, kann im genannten Bereich ohne weiteres eine Wandanlage vorhanden
sein. Die emperierbacken 16 sind wandparallel bewegbar gelagert und wandseitig federnd
abgestützt, wodurch ihre Kontaktfläche 17 in vorteilhafter Weise mit Vorspannung
in satte Anlage an die zugeordnete Küvettenseitenwand bringbar ist. In der Regel
ist dabei bereits bei einer ebenen Ausbildung der Kontaktfläche 17 ein ausreichender
Wärmeübergang gewährleistet. In ware aber ohne weiteres denkbar, die Kontaktfläche
17, wie in Figur 2 bei 18 angedeutet, zur Vergrößerung der wirksamen Fläche mit
Kontaktrippen zu vorsehen. In diese Fall müßte dann selbstverständlich auch das
Küvettengehäuse mit entsprechenden,
hier mit in Eingriff bringbaren
Gegenrippen versehen sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll den Temperierbacken
16 die erforderliche Wärme bodenseitig zugeführt werden. Die Temperierbacken 16
sitzen hierzu spaltfrei auf dem mit einer entsprechenden Heizeinrichtung versehenen
Kammerboden auf. Zweckmäßig ist dabei, wie im vorliegenden Fall, der Boden sämtlicher
Kammern eines Küvettenhalters als durchgehende, durch den Halterboden 14 gebildete
Heizplatte ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll diese Heizplatte,
wie bei 19 angedeutet, elektrisch beheizbar sein. Bei Anordnungen dieser Art ist
die Temperaturführung relativ einfach in Griff zu bekommen. Selbstverständlich wäre
aber auch eine Warmwasserheizung des Halterbodens 14 zu verwirklichen. Sofern im
Einzelfall erwünscht, könnte zusätzlich oder alternativ zur vorstehend geschilderten
Bodenbeheizung aber auch eine im Bereich des Rahmens 11 verlegte Gehäuseheizung
vorgesehen sein. In Fällen dieser Art lassen sich unter Umständen mit einer Warmwasserheizung
besonders gute Ergebnisse erreichten. Zur Vermeidung eines unerwünschten Wärmeaustauschs
des Küvettenhalters 10 mit dem sugehörigen Meßgerät kann der Halterboden 14 auf
der den Kammern 13 abgewandten Seite vorzugsweise mittels er Kun ststoffplatte 20
wärmeisoliert sein.
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Die Temperierbacken 16 sind zur Bewerkstelligung einer exakten, leichten
wandparallelen Bewegbarkeit vorteilhaft in einer als Ganzes mit 21 bezeichneten
Geradführung geführt.
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Wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist, können die Temperierbacken
16 hierzu bodenseitig etwa mit einem schwalbenschwanzartigen Schuh 22 versehen sein,
der formschlüssig in eine entsprechende Führungsnut 23 des Halterbodens 14 eingreift.
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Mit Hilfe einer derartigen Backenführung läßt sich die auf die Temperierbacken
wirkende Federkraft in eine saubere, geradlinige Bewegung umsetzen. In fertigungstechnischer
Hinsicht kann es sich hierbei unter Umständen positiv auswirken,
wenn
die Führungsnut 23 als durchgehende, über alle Kammern sich erstreckende Nut im
Halterboden 14 ausgebildet ist.
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Der Halterboden 14 ist hierbei zweckmäßig lösbar testlegbar, so daß
diese gegebenenfalls separat bearbeitet und mit bereits eingesetzten Backen mit
dem Rahmen 11 verbunden werden kann. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind
in die Führunganut 23 seitlich mit dem Fuß 22 zusammenwirkende PUhrungsleisten 24
eingesetzt, wodurch die Temperierbacken 16 auch bei fertigmontierte:r. Haltergehäuse
schnell und einfach in Stellung gebracht bzw. ausgetauscht werden können. Hierzu
sind lediglich die Führungsleisten 24 zu lösen und naeh einer Seite aus dem Haltergehäuse
herauszuschieben. Zur Bewerkstelligung einer ausreichenden Beheizung der Temperierbacken
16 kann es bei Ausführungen dieser Art vielfach bereits gen gen, wenn lediglich
die Führungsleisten 24 mit einer entsprechenden Heizeinrichtung versehen sind Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies durch mit 25 bezeichnete Heilwasserbohrxmgen
angedeutet. In Fällen dieser Art sind die Führungsleisten 24 ebenfalls, wie die
Temperierbacken 16, aus einem guten Wärmeleiter hergestellt, vorzugsweise Kupfer.
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Beim Umstieg von einer Heizungsart auf eine andere, beispelsweise
von Warmwasserheizung auf elektrische Heizung, sind hierbei lediglich die für die
eine Heizungsart eingerichteten Führungsleisten 24 durch andere zu ersetzen. zur
Grund der formschlüssigen Backenführung ist ein besonders guter Wärmeübergang erreichbar,
so daß sich hier eine bodenseitige Backenbeheisung besonders anbietet.
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Um die in Bewegungsrichtung federnd gehaltenen Temperierbacken stets
in einer gewissen Bereitschaftsstellung zu halten, ist der mögliche Backenhub zweckmäßigerweise
begrenzt.
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Hierzu können, wie in Figur 2 bei 26 angedeutet, entsprechende Hubbegrenzungsanschläge
vorgesehen sein, die, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, etwa als Nuteinsatz
im Bereich der Führungsnut 23 ausgebildet sein können. z. wäre
aber
auch denkbar, den Backenhub durch Vorgabe eines selbstentsprechend begrenzten Federwegs
zu begrenzen. Hierzu sind die die Temperierbacken 16 beaufschlagenden Federn lediglich
sowohl backenseitig alR auch gehäuseseitig festzulegen, wobei zur Montageerleichterung
vorzugsweise insbesondere backeseitig eine lösbare Festlegung vorgesehen sein kann.
Bei da in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die die Temperierbacken
16 beaufschlagenden Federn als bei 27 anCedeutete elastische Puffer ausgebildet,
die aus einem entsprechend elastischen Vollmaterial bestehen können. Sofern zur
Hubbegrenzung entsprechende Hubbegrenzungsanschläge 26 vorgesehen sind, können die
Puffer 27 einfach als auf die entsprechende Halterand aufgesetzte Gummistöpsel etc.
ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Puffer 27 zumindest
bacxenseitig mit einem hinterschnittenen Rastkopf 28 versehen, der in eine entsprechende
Rastausnehmung 29 eindrückbar ist. Im Bereich von an Rahmenschenkeln anzuordnenden
Puffern 27 kann dabei gehäuseseitig dieselbe ausbildung vorgesehen sein. Die im
Bereich der Kammertrennwinde 12 anzuordnenden Puffer 27 sind zweckmäßig als in eine
entsprechende Durchgangsbohrung 30 einsetzbare Doppelpuffer ausgebildet, mit denen
einander benachbarte Temperierbacken verschiedener Kammern bedienbar sind. Anstelle
der dargestellten elastischen Puffer 27 könnten selbstverständlich auch gewöhnliche
Spiral-Druckfedern Verwendung finden.
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Bei da in figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Federelemente
zur Beaufschlagung der hier ebenfalls mit 16 bezeichneten Temperierbacken als flächenhafter,
vorzugsweise gehäusefester w ndautsug 31 ausgebildet, der aus einer entsprechend
elastischen Hatte, beispielsweise einer mit einem entsprechenden Weichmacher versetzten
PUR-Matte, bestehen kann. In dargestellten Ausführungsbeispiel soll der Wandaufzug
31 Jeweils auf die den Temperierbacken 16 benachbarten Gehäusewände, im vorliegenden
Fall die Trennwand 12
aufgeklebt sein. Backenseitig kann ebenso
vorgegangen werden. Im vorliegenden Fall bedarf es Jedoch backenseitig überhaupt
keiner Festlegung, da hier der Backenhub durch Anschläge 26 begrenzbar sein soll.
Es wäre auch denkbar, zur Bewerkstelligung einer federnden Backenabstütztung die
benachbarte Wand selbst zumindest im Backenbereich aus einem entsprechend elastischen
Material auszuführen.
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Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei nebeneinander
angeordnete, Jeweils verschiedenen Kammern angehörende, hier ebenfalls mit 16 bezeichnete
Temperierbacken Stirn an Stirn mittels einer elastischen Zwischenlage 32 direkt
aneinander festgelegt. In Fällen dieser irt kann die entsprechende Kammertrennwand
ober halb der Temperierbacken 16 enden. Die beiden durch die Zwischenlage 32 miteinander
gekoppelten Temperierbacken stützen sich hier bei gegenseitig ab. Die im Bereich
der Rahmenschenkel anzuordnenden Temperierbacken können dabei etwa auf die in Figur
4 dargestellte Weise abgestützt sein.
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Wie Figur 6 erkennen läßt, können die hier ebenfalls mit 16 bezeichneten
Temperierbacken auch mittels eines federnden Bügels 33 abgestützt sein. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Federbügel 33, der dadurch eine entsprechende Blattfeder
oder einen Drahtbügel etc. gebildet werden kann, gehäuseseitig fest eingespannt.
Backenseitig ist der Federn bügel 33 mit einem Rasthaken 34 versehen, der steokverschlußartig
einen zugeordneten Riegel 35 des absustützenden Temperierbackens 16 hintergreift.
Auch in Fällen dieser Lrt wäre es denkbar, beidseitig einer Wand anzuordnende Federbügel
einstückig anzuführen. Bei Verwendung von Kunststoff als Federmaterial können auch
hier gespritzte Teile Verwendung finden.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind jeweils
beide,
einer Kammer 13 zugeordnete Temperierbacken 16 bewegbar gelagert und federnd abgestützt.
Bei Ausführungsformen dieser Art läßt sich ersichtlich eine ausgezeichnete Zentrierung
einer eingestellten Küvette erreichen. Vielfach reicht es jedoch bereits aus, wenn
dies lediglich bei einem Temperierbacken 16 vorgesehen ist. Der derselben Kammer
13 zugeordnete weitere Temperierbacken 16 kann ohne weiteres fest angeordnet sein.
Hieraus ist erkennbar, daß sich die vorliegende Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt, daß vielmehr eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung
stehen, um den allgemeinen Gedanken der Erfindung an die Verhältnisse des Einzelfalls
anzupassen.
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So wäre es ohne weiteres auch denkbar, dio erfindungsgemäßen Maßnahmen
nicht nur in eine su einem bestimmten Meßgerät gehörenden Küvettenhalter zur Anwendung
zu bringen, sondern bereits einen als Vorwärmeinrichtung dienenden Küvettenhalter
derart auszurüsten.
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L e e r s e i t e