DE266710C - - Google Patents
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JV* 266710-KLASSE 18«. GRUPPE
ALBERT HIORTH in KRISTIANIA.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Eisen und Stahl direkt aus
den Erzen. Gegenstand derselben ist ein Verfahren, bei welchem ein im Prozesse zirkulierendes
gasförmiges Reduktionsmittel verwendet
" wird, dem Wärme durch elektrische Flammenbogenöfen zugeführt wird. Das Verfahren ist
u. a. besonders dadurch gekennzeichnet, daß das auf elektrischem Wege erhitzte Gas in
ίο solcher Weise geleitet wird, daß dasselbe
durch direkte Wärmeabgabe die Temperatur des ausgeschmolzenen Eisens auch während
der Schlußbehandlung genügend hoch erhält, während gleichzeitig die Wärmeverluste durch
Strahlung in den öfen für die Vorerhitzung des zirkulierenden Gases ausgenutzt werden,
wobei durch besonders zugeleitete Oberwärme - zum oberen Ende des Schachtes eine möglichst
ökonomische Kombination von Feuerungs- und elektrischer Erhitzung erzielt wird. Soll die gesamte Schmelz- und Reduktionshitze der Beschickung auf elektrischem Wege
zugeführt werden, so ist hierzu etwa 1J3 P. S.Jahr
für die Tonne Eisen erforderlich. Wird nun ein größerer Teil dieser Energiemenge in
Form von Verbrennungshitze am oberen Ende des Schachtofens zugeführt, so wird in dem
zum Erhitzen des Gases dienenden Flammenbogenofen eine entsprechende Energiemenge
gespart werden (bei den höchsten Temperaturen ist die elektrische Energie lohnend, während
bis zu einer bestimmten Temperaturgrenze Feuerung billiger ist). Das behandelte . Arrangement ist indessen nur möglich in Fällen,
wo Kohle und Erz separat zugeführt werden (vgl. norw. Patent 20965), da, falls die
Beschickung Kohle enthält, immer ein größerer Teil der gebildeten Kohlensäure zurückreduziert
werden wird. Auch wird hierdurch eine besonders kräftige Röstung und Auflockerung
erzielt. Durch die Zufuhr von Oberhitze, d. h. Zufuhr von Hitze zum Erze, wird auch die
Berührung des Eisens mit glühendem Stickstoff möglichst vermieden.
Es wird sich nicht hier wie in elektrischen öfen der Heroulttype mit niedriger Stromspannung
von Kohlenelektroden eine konzentrierte Hitzezone mit den eine solche begleitenden
Übelständen für Gewölbe usw. bilden. Im Gegenteil wird die Hitze mit' dem Gasströme
zusammen durch die ganze Ofenanlage gleichmäßig verteilt werden, wodurch die
günstigste Ausnutzung und Wirkung der ganzen Anlage erzielt wird.
Das Verfahren soll nachstehend an Hand der Zeichnung, welche die Anordnung der einzelnen
Apparate in einer für die Durchführung des Verfahrens geeigneten Ofenanlage schematisch
darstellt, näher erläutert werden.
A bezeichnet den Reduktionsschacht, B den Generator, C1 C2 C3 Waschapparate, D ein
Zentrifugal- oder anderes Gebläse, E E elektrische Flammenbogenöfen und F einen zwischen
den Flammenbogenöfen und dem Schachtofen angeordneten, einem Vorherd ähnlichen Stahlofen.
Die zur Reduktion dienenden billigen Gase werden im Generator B aus billigen Kohlen
hergestellt. Dieser Generator wird möglichst nahe am Schachtofen A (vgl· norw. Patent
19953) angeordnet und kann vorzugsweise nach dem Mondschen System o. dgl. herge-
stellt werden, wobei alle zur Düngung dienlichen Stoffe und andere Stoffe den Gasen
entzogen werden. Die so erhaltenen reinen Gase werden mittels des Gebläses D durch
die Flammenbogenöfen E getrieben, wo denselben die erforderliche Wärmemenge zugeführt
wird, wonach dieselben durch ■ den Schachtofen oder Vorherd F, der direkt vor
dem Schachtofen angeordnet ist, passieren.
ίο In diesem Vorherde, in welchem das von dem
Schachtofen kommende Eisen ganz oder teilweise fertigbehandelt wird, streichen die
heißen Gase über die Oberfläche des Eisenbades und führen dadurch dem Bade die für
die Stahlbereitung erforderliche Wärme zu. Die Temperatur über dem Stahlbad kann
durch Luftzuführung noch mehr gesteigert werden.
Vom Vorherde passieren die Gase in den Schachtofen A, wo sie die Reduktion und das
Ausschmelzen des Erzes bewirken, und vom oberen Ende des Schachtofens strömt die dadurch
gebildete Kohlensäure direkt in den Generator B über, in ähnlicher Weise, wie dies
im norw. Patente 19953 behandelt ist. An zweckentsprechender Stelle (nach dem Gebläse)
wird auch Gas für die Zufuhr der vorerwähnten »Oberhitze« entnommen, um der Beschickung
(z. B. bei X) zugeführt zu werden.
Die in den Generator eingeleitete Kohlensäure trägt, zusammen mit Wasserdampf, dazu
bei, die Temperatur bei der Verbrennung im Generator niedrig zu halten, derart, daß möglichst
wenig vom Stickstoffgehalt des Brennstoffes verloren geht. Die Verbrennungstemperatur
wird auf der richtigen Höhe gehalten dadurch, daß die vom Schachtofen kommende
Kohlensäure eine annähernd passende Temperatur hat. ' Äußerliche Regelung der Temperatur
erfolgt zweckmäßig durch Zufuhr einer kleinen Sauerstoffmenge, indem man dann gänzlich stickstofffreie Reduktionsgase erhalten
kann.
Der Schachtofen A wird mit Eisenerzen beschickt (erforderlichenfalls auch mit einer
kleinen Menge Kohle für das Kohlen bis zu etwa ι Prozent sowie um die Wirkung der
mit den Reduktionsgasen den Schachtofen durchziehenden Kohlensäure zu kompensieren).
Im übrigen wird das Kohlen zweckmäßig durch Einblasen von Kohlenpulver (oder Rohpetroleum)
in das Reduktionsgas vor dem Schachtofen ■— somit im Stahlofen — durchgeführt.
Wird der Prozeß derartig durchgeführt, daß fast ganz reines Eisen gewonnen wird, so kann man zweckmäßig vor dem Erzschacht
einen kleinen Kohlenschacht anbringen, den das flüssige Eisen, um gekohlt zu
werden und um die Wirkung des Gehaltes des Gases an Kohlensäure und Wasserdampf zu
kompensieren, passieren muß.
Alle gemauerten Teile der Ofenanlage werden -— soweit möglich — derart eingerichtet,
daß sie sich während des Betriebes auswechseln lassen, und vor den elektrischen Flammenbogenöfen
E und dem Vorherde F werden zwei Aggregate angeordnet, derart, daß durch
Einschaltung von Reservegasleitungen eine zusammenhängende Ofenanlage während des Ausbesserns
der anderen in Gebrauch genommen werden kann.
Im -Vorherde F, in welchem die gänzliche oder teilweise Fertigbehandlung des erschmolzenen
Eisens stattfindet, erfolgt, wie schon erwähnt, die Wärmezufuhr mittels der von den
Flammenbogenöfen kommenden heißen Gase. Während der Fertigbehandlung im Vorherde
kann man das Eisen vom Schachtofen direkt durch das Stichloch T in , einen besonderen
Behälter ablaufen lassen. Der im Vorherde fertigbehandelte Stahl wird in Formen gezapft
oder zu einem elektrischen Entgasungsofen geleitet.
Um den Schachtofen A sowie die oberen Teile des Vorherdes F und der Flammenbogenöfen
E herum ist ein Mantel angeordnet, durch welchen die von den Waschapparaten
C1 C2 C3 kommenden Gase streichen, ehe sie
durch das Gebläse D in die Öfen eingeführt werden.
Wo Regeneration der von dem Schacht abgehenden Kohlensäure nicht stattfindet, wird
diese — wie bei gewöhnlichen Siemensstahlöfen — abwechselnd durch gewöhnliche, vor
dem Vorherd F angeordnete Regenerationskammern geblasen.
Das Verfahren kann z. B. auch in folgender Weise durchgeführt werden.
Das Erz wird im Schachtöfen nicht völlig ausreduziert, und das Eisen läuft, mit ein
wenig Oxyd gemischt, in den Vorherd herunter. Das in diesem Vorherde befindliche
Bad ist dann als ein in einen gewöhnlichen Siemensofen niedergeschmolzenes und mit Erz
versetztes oder in anderer Weise aufoxydiertes Bad anzusehen und wird als ein solches in
bekannter Weise schlackenbehandelt, auf den gewünschten Kohlenstoffgehalt gebracht und
in Blöcke gegossen oder auch, falls eine besondere Qualität herzustellen* ist, in einen besonderen
elektrischen Entgasungsofen eingeführt.
Claims (5)
- Patent-An Sprüche:i. Verfahren zur Gewinnung von Eisen und Stahl direkt aus den Erzen unter Verwendung eines kreisenden, hierbei regenerierten und sodann von elektrischen ,Flammenbögen erhitzten Gases als Reduktionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das auf elektrischem Wege erhitzte Gasvor seiner Verwendung als Reduktionsmittel durch einen zur gänzlichen oder teilweisen Fertigbereitung des Eisens dienenden Behälter, Vorherd ο. dgl. hindurchgeleitet wird.
- 2. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι unter gleichzeitiger Vorerhitzung des von Gasreinigern kommenden Gases vor dessen Einleitung in die elektrischen Flammenbogenöfen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas durch einen den Schachtofen, die Gewölbe des Vorherdes und der Flammenbogenöfen umgebenden Mantel geleitet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Zufuhr von Kohlungkohle durch Einblasen von reinem Kohlenpulver oder anderem kohlenstoffreichen Material in das Gas unmittelbar vor dessen Einleitung in den Schachtofen.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr von Kohlungkohle zu dem Eisen dadurch erfolgt, daß das Eisen vom Schachtofen auf seinem Wege nach dem Vorherd einen besonderen, vor dem Erzschacht angebrachten kleinen Kohlenschacht passiert.
- 5. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in Kombination mit Wärmezufuhr mittels elektrischer Flammenbogenöfen eine Vorerhitzung der Beschickung durch Gasverbrennung im oberen Teile des Schachtofens bewirkt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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