DE2659462C3 - Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch verwendbaren feuchten Kieselsäurehydrogels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch verwendbaren feuchten Kieselsäurehydrogels

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Description

35
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch verwendbaren feuchten Kieselsäurehydrogels. 4(l
In dem Aufsatz »Die Anwendung der Kieselsäure in der Heilkunde« von Dr. Bruno Kober, Münchener Medizinische Wochenschrift, 97. Jahrgang (1955), Seite 767 — 770, wurde die Verwendungsmöglichkeit von Kieselsäure zur Herstellung von Arzneimitteln beschrieben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch verwendbaren feuchten Kieselsäurehydrogels zur Verfügung zu stellen, wobei das Kieselsäurehydrogel z. B. zur r>o Herstellung von Salben, Cremezubereitungen, Gelen, Zahnpasten, Suppositorienfüllungen und anderen pharmazeutischen Zubereitungen Verwendung finden, die eine verbesserte therapeutische Wirkung aufweisen.
Verfahren zur Herstellung von pharmazeutisch >5 verwendbaren feuchten Kieselsäurehydrogelen mit besonderer therapeutischer Wirkung sind bisher nicht bekanntgeworden.
Verfahren zur Herstellung von trockenen Pulvern, Cranalien oder Kugeln aus trockenem Kieselsäurehy- w| drogel zur Verwendung als Adsorbens, Trockenmittel oder für andere technische Zwecke, bei denen als Zwischenprodukt ein feuchtes Kieselsäurehydrogel durch Ausfällen des Kieselsäurehydrogels aus einer Alkalisilikatlösung mittels Mineralsäure und Auswa- "~> sehen des Fällungsproduktes mit Wasser erhalten wird, sind mehrfach beschrieben worden, z. B. in Ulimanns Enzyklopädie der technischen Chemie, Band 15 im Abschnitt »Technische Siliciumdioxydprodukte« auf den Seiten 732—719 sowie in den folgenden Erfindungsbeschreibungen DE-PS 4 56 406, DE-PS 4 82176, DE-AS 11 15 724, DE-AS U 17 552, DE-AS 11 35 432 und DE-AS1144 699.
Die Herstellung von Kieselsäurehydrogelen durch Ausfällen mit einer Säure aus einer Alkalisilikatlösung unter Rühren, Erstarrenlassen des Ansatzes zu einem festen Gelblock, Zerkleinern des Blockes in Stücke, Waschen des erhaltenen Kieselsäurehydrogels mit Wasser bis zur Salzfreiheit und Trocknen ist bereits durch die DE-PS 9 56 940, Seite 1 bekannt
Bei den bisher hergestellten Produkten spielt jedoch die Lagerfähigkeit und die Stabilität des Kieselsäurehydrogels sowie seine physiologische und pharmakologische Verträglichkeit sowie die therapeutischen Eigenschaften keine Rolle. Diese Eigenschaften sind jedoch bei der vorliegenden Erfindung von großer Bedeutung, um optimale und reproduzierbare Produkte und Heileffekte zu erzielen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch verwendbaren Kieselsäurehydrogels durch Ausfällen des Kieselsäurehydrogels mit einer Säure geeigneter Acidität aus einer Alkalisilikatlösung unter Rühren, Erstarrenlassen des Ansatzes zu einem festen Gelblock, Zerkleinern des Blockes in Stücke, Waschen des erhaltenen Kieselsäurehydrogels mit Wasser bis zur Salzfreiheit und Trocknen, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) eine 1,77 bis 35gew.-°/oige wässerige Lösung von Natriumsilikat in eine 30 bis 0,17gew.-%ige wässerige Mineralsäure-Lösung oder in eine 90 bis l,45gew.-°/oige Lösung von Essigsäure und/oder Milchsäure einträgt bis der pH-Wert von 5,4 bis 10 beträgt
b) den Ansatz etwa 30 bis 120 Minuten stehenläßt, darauf
c) den erstarrten Block in Stücke mit etwa 0,2 bis 5 cm Durchmesser zerkleinert,
d) die Stücke nach dem Waschen entwässert bis eine Probe einen Glührückstand von 5,7 bis 6,9 Gew.-°/o aufweist und
e) die Stücke durch intensive mechanische Behandlung zu einer stabilen Paste homogenisiert.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten feuchten Kieselsäurehydrogels als Wirkstoff zur Herstellung von Wund- und Heilsalben, Gelen, Creme-Zubereitungen, Suppositorienfüllungen und Zahnpasten. Die Herstellung und therapeutische Anwendung eines in der Dentalmedizin einzusetzenden Gels mit bevorzugtem Einsatz bei Parodontose-Erkrankungen der Mundschleimhaut, das als Wirkstoffe das nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte feuchte Kieselsäurehydrogel sowie Harnstoff, Allantoin und Myrrhentinktur und/oder Ratanhia-Tinktu/ enthält, ist besonders vorteilhaft.
Hierbei wird unterstellt, daß es dem Fachmann bekannt ist, Wund- und Heilsalben, Gele, Creme-Zubereitungen, Zahnpasten und andere Arzneimittel nach an sich bekannter. Methoden aus den dafür üblichen Wirkstoffen, Hilfs- und Trägerstoffen herzustellen. Jedoch ist das verwendete Kieselsäurehydrogel noch niemals in dieser aktiven Form hergestellt oder beschrieben worden.
Es wird bevorzugt, in der Fällungsstufe a die Zugabe der wässerigen Natriumsilikatlösung in die wässerige Mineralsäurelösung zu beenden, sobald ein pH von 5,4
bis 7,0 erreicht wird. Der bevorzugteste Bereich für den pH-Wert liegt zwischen 5,4 und 6£. Bei der Verwendung einer Essigsäure- und/oder Milchsäurelösung wird ebenfalls bis zum Erreichen dieser pH-Werte gearbeitet
Als Säure ist jede physiologisch und pharmakologisch zulässige Säure, beispielsweise Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Essigsäure und Milchsäure einzusetzen.
Die im Abschnitt d) vorgeschriebene Prüfung des Glührückstandes an einer Probe des feuchten Kieselsäurehydrogels erfolgt in folgender Weise:
In einem durch jeweils halbstündiges Glühen mit einem Teclubrenner und halbstündiges Abkühlen im Exsiccator bis zur Gewichtskonstanz gebrachten Porzellantiegel wurden 2,2604 g Kieselsäurehydrogel eingewogen und 1 Stunde bei 105° C im Trockenschrank getrocknet Dann wurde der Tiegel, wie vorstehend schon angegeben, bis zur Gewichtskonstenz geglüht
Beispiel 1
Es wurde eine verdünnte wässerige Natriumsilikatlösung aus 22 Liter Natriumwasserglaslösung 38/40° Be und 78 Liter Wasser hergestellt
Es wurde eine verdünnte wässerige Chlorwasserstoffsäurelösung aus 8,5 Liter Salzsäure 19/21° Be und 100 Liter Wasser hergestellt
Dann wurde die verdünnte wässerige Natriumsilikatlösung unter Rühren so lange in die verdünnte wässerige Chlorwasserstoffsäure laufengelassen, bis das pH 6,5 betrug. Nach kurzer Zeit erstarrt die ganze Mischung zu einem festen Block. Man läßt den Ansatz etwa 60 Minuten stehen. Dann wird der Block in etwa haselnußgroße Stücke zerteilt und auf einem Filtertuch ausgebreitet Die Stücke werden so lange gewässert, bis das Waschwasser bei der Probe mit Silbernitratlösung keine Chloridionen mehr enthält Nach dem Abtropfen des anhaftenden Wassers betrug die Ausbeute 139 kg Kieselsäurehydrogel. Die Trockenprobe bei 105° ergab einen Trockenriickstand von 6 Gew.-%. Eine Probe des Kieselsäurehydrogels wurde in der Gasflamme im Porzellantiegel zur Gewichtskonstanz geglüht. Der Glührückstand betrug 5,8 Gew.-%. Das erhaltene Kieselsäurehydrogel wurde dann in einer Homogenisiermaschine zu einer stabilen Paste fein verteilt und ist dann zur pharmazeutischen Verwendung geeignet.
Beispiel 2
Es wurde, wie im Beispiel 1 angegeben, gearbeitet, jedoch wurde die verdünnte Natriumsilikatlösung aus 12 Liter Wasserglaslösung 38/40° B6 und 84 Liter Wasser hergestellt.
Die verwendete verdünnte Chlorwasserstoffsäurelösung wurde aus 5 Liter Salzsäure 19/21° Be und 35 Liter Wasser hergestellt.
Beispiel 3
Es wurde eine verdünnte wässerige Natriumsilikatlösung aus 2,9 Liter Wasserglaslösung (35 Gew.-%, D20 1,35) und 20 Liter Wasser durch Verdünnen hergestellt Es wird eine Lösung, die 5,73 Gew.-% Wasserglaslösung enthält, erhalten.
Es wurde eine verdünnte wässerige Milchsäurelösung aus 1 Liter Milchsäure (90 Gew.-%, D20 1,21) und 7 Liter Wasser hergestellt. Es wurde eine 13,26gew.-°/oige Milchsäurelösung erhalten.
Die vorstehende Wasserglaslösung wurde in die vorstehende Milchsäurelösung gegeben, bis der pH-Wert 63 betrug. Es wurde 60 Minuten stehengelassen. Dann wurde der erhaltene Block aus Kieselsäurehydrogel gemäß den Angaben in Beispiel 1 weiterverarbeitet, wobei jedoch abweichend die Kieselsäurehydrogel-Stücke mehrfach längere Zeit gewässert wurden.
Beispiel 4
Es wurden mittels einer Mischmaschine folgende Bestandteile zu einer Salbe vermischt:
Kieselsäurehydrogel-Paste, erhalten nach Beispiel 1
Vaseline (Vaselinum album)
Ricinusöl (Oleum Ricini)
Konservierungsmittel auf der Basis eines Gemisches aus 7 gp-Hydroxybenzoesäuremethylester und 3 g p-Hydroxybenzoesäurepropylester Gerbsäure
8,10 kg 1,60 kg 0,80 kg
Kieselsäurenydrogel 730 kg
Vaseline 1,48 kg
Ricinusöl 0,70 kg
Gerbsäure 0,02 kg
0,01 kg 0,02 kg
10,53 kg Beispiel 5
2r< Es wurde eine Salbe, wie im Beispiel 4 angegeben, hergestellt, jedoch wurden folgende Mengen verwendet:
10,00 kg
*■'< Die nach den Beispielen 4 und 5 hergestellten Salben sind zur Behandlung von Unterschenkelgeschwüren, Verletzungen, Verbrennungen, Strahlenschäden, Insektenstichen, schwer heilenden Wunden, Furunkeln, Karbunkeln, Intertrigo, Akne, Entzündungen der Haut
4Ii und des Gewebes geeignet. Das hierbei in der Salbe anwesende Kieselsäurehydrogel liegt in einer besonders wirksamen Form vor. In Verbindung mit den anderen Salbenbestandtailen aktiviert es die biochemischen Umsetzungen im Gewebe und steigert so alle
■*"' natürlichen Heilfaktoren.
Die Salbe wird von der Haut leicht aufgenommen. Sie wirkt entquellend, entzündungshemmend, schmerzstillend und heilend. Selbst durch Alterserscheinungen oder Atrophie reaktionsträge gewordenes Gewebe entwik-
* kelt unter der Wirkung der vorstehenden Salben gemäß den Beispielen 4 und 5 eine optimale Heilungsbereitschaft. Die Salbe soll reichlich entweder direkt auf die kranke Hautstelle aufgetragen werden oder sie soll auf ein mehrfach gefaltetes Gazestück gestrichen werden,
^ und die kranke Hautstelle soll damit bedeckt werden. Der Verband ist 2 — 3mal täglich zu wechseln und vor Austrocknung zu schützen. Bei Akne ist die Haut mehrmals täglich leicht mit Salbe einzureiben, wobei in leichteren Fällen auf einen Verband verzichtet werden
''" kann.
Beispiel 6 3000 g
Kieselsäurehydrogel gemäß Beispiel 1 10g
erhalten 20 g
Milchsäure 2350 g
gefällter Schwefel
Wasser
5380 g
Die nach Beispiel 5 erhaltene verstreichbare Zubereitung kann zur Behandlung der Kopfhaut zur Bekämpfung des Haarausfalls Verwendung finden.
Beispiel 7
Kieselsäurehydrogel gemäß Beispiel 1 erhalten 800 g
Tincture Myrrhae 10 g Allantoin 2 g Harnstoff 10 g
werden zu einer gelförmigen Zubereitung durch sorgfältiges Vermischen verarbeitet
Diese Zubereitungen sind als Gele in der Dentalmedizin geeignet Verletzungen, Zahnsteinbildung, bakterielle Einflüsse können einige der Ursachen sein für krankhafte Veränderungen des Zahnfleischrandes, die sehr oft zu Zahnfleischbluten führen und das erste Stadium der Parodontose darstellen. Im weiteren Verlauf dieser zunehmenden Krankher: entzündet sich das tiefere Bindegewebe; Wurzelhaut und umgebender Knochen werden abgebaut Im Endstadium können die Zähne durch zunehmende Lockerung verlorengehen. Das nach dem Beispiel 7 hergestellte Gel enthält das nach Beispiel 1 hergestellte hochaktive Kieselsäurehydrogel, das in der klinischen Prüfung mit gutem Erfolg bei der Vorbeugung und Behandlung des Anfangsstadiums der Parodontose und anderer Mundschleimhautentzündungen eingesetzt werden konnte. Harnstoff, Myrrhentinktur und Allantoin ergänzen die Wirksamkeit des Kieselsäurehydrogels.
In einer Ausführungsform enthalten Gele für die Dentalmedizin folgende Bestandteile: Kieselsäurehydrogel gemäß
Beispiel 1 50-80 Gew.-%
Allantoin 0,1 - 2,0 Gew.-% Harnstoff l,0-5,0Gew.-% Tincture Myrrhae 1,0 - 5,0 Gew.-% Tincture Rathaniae 5,0 -1,0 Gew.-% Propylenglykolalginat oder 0,4 - 2,0 Gew.-% Methylcellulose oder 1,0 - 10 Gew.-%
Hydroxypropylcellulose oder 1,0 — 10 Gew.-% ein gleichwirkendes Celluloseätherderivat 1,0 -10 Gew.-%
oder Traganth oder ähnliche
schleimbildende 1,0 -10 Gew.-°/o
Stoffe
pflanzlichen oder tierischen
Ursprungs, z. D. Carrageen
als Verdickungsmittel,
Pfefferminzspiritus oder andere 0,5 — 3,0 Gew.-% geeignete Aromatisierungsstoffe Glycerin und/oder
gleichwertiger, mehrwertiger
Alkohol 3,0 -10 Gew.-%
Ascorbinsäure/Natriumascorbat in erforderlicher Menge zur pH-Einsteilung
4-Hydroxybenzoesäureester-
gemisch 0,1 Gew.-%
oder Sorbinsäure 0,5 -1,0 Gew.-%
roter Lebensmittelfarbstoff 0,007 -1,0 Gew.-%
mit Wasser auf 100 Gew.-%
auffüllen.
Das in der Zahnheilkunde einzusetzende Gel in den beschriebenen Variationen wird durch Veränderung der Menge des Bestandteils Ascorbinsäure auf einen pH-Wert von 5 — 7, vorzugsweise 6 gebracht.
Die nach den vorstehenden Angaben hergestellten
Produkte für die Zahnmedizin sind zur Vorbeugung und Behandlung der Parodontose im Anfangsstadium, Unterstützung der zahnmedizinischen Behandlung in weitergehenden Stadien, Zahnfleischbluten, Munds Schleimhautentzündungen geeignet
Die Gele werden mehrmals täglich (nach den Mahlzeiten oder nach dem Zänneputzen) auf die
betroffenen Schleimhautstellen aufgetragen und leicht einmassiert Um eine längere Einwirkungszeit zu
ι υ gewährleisten, soll das Gel nicht ausgespült werden.
Nebenwirkungen, Begleiterscheinungen, Risiken sind nicht bekannt und nicht zu erwarten.
Beispiel 8
is Es wurden zu einer schäumenden Zahnpasta verarbeitet:
Kieselsäurehydrogel, erhalten gemäß
Beispiel 1 3000 g
Traganth 20 g
Medizinische Seife Deutsches
Arzneibuch 630 g
Glycerin 1200 g
Aromaöl (Pfefferminzgeschmack) 140 g Calciumcarbonat leicht 4510 g
2' Wasser 500 g
Zuerst wird Traganth innerhalb von 24 Stunden in Wasser gelöst Zu der Lösung wird die Seife und das Glycerin gut eingerührt Dann wird das Kieselsäurehy-
i'i drogel und das Aromaöl unter Rühren hinzugefügt In den Ansatz wird dann unter intensivem Rühren das Calciumcarbonat allmählich hinzugegeben.
Aktive Kieselsäurehydrogele, die gemäß Beispiel 1 hergestellt wurden und zu Gelzubereitungen zur
r> Anwendung in der Dentalmedizin verarbeitet wurden, wurden in 15 Fällen von Stomatitis ulcerosa angewendet Die Patienten massierten 3- bis 5mal mit Parodontosegel die gesamte Mundschleimhaut Eine Besserung war bereits am nächsten Tage festzustellen,
ίο und zwar hatte der Foetor ex ore stark nachgelassen und auch die Beläge waren stark zurückgegangen. Von einer Ausheilung der Stomatitis ulcerosa konnte durchschnittlich nach acht Tagen gesprochen werden, was in Anbetracht der bisherigen Heilungsdauer mit
4"i anderen Heilmitteln als kurz zu bezeichnen ist. Hervorzuheben ist, daß auch bei dem Parodontosegel die bei der Zahnpasta nach Beispiel 8 vorhandene, auffallend gute zahnsteinlösende Wirkung vorhanden ist Weiterhin wurde das Parodontosegel bei 23 Fällen
>n von ausgesprochener Parodontose angewendet, und zwar auch wieder in 3- bis 5mal täglicher Massage wie bei Stomatitis ulcerosa. Gleichzeitig pflegten die Patienten ihr Gebiß morgens und abends mit der Zahnpasta nach Beispiel 8. Durchschnittlich war nach 8
■>■> Tagen die Taschensekretion wesentlich zurückgegangen. Von den Patienten wurde als besonders angenehm empfunden, daß der Mundgeruch sich wesentlich gebessert hatte. Eine Straffung des Zahnfleisches trat nach etwa 12 Tagen bis 3 Wochen ein, womit auch eine
w Festigung der gelockerten Zahngruppen verbunden war. Auch hier wurde die zahnsteinlösende und den Zahnsteinansatz verhindernde Wirkung des Parodontor^gels nach Beispie! 7 und der Zahnpasta nach Beispiel 8 beobachtet.
Beispiel 9
30 g Kieselsäurehydrogel, hergestellt gemäß den Angaben im Beispiel!, 20 g Zinkoxid, 14 g Olivenöl und
35 g Lanolin wurden durch Rühren innig zu einer cremeartigen Emulsion vermischt. Diese Zubereitung ist ausgezeichnet geeignet zur Anwendung an wunden Hautstellen bei Säuglingen und Kleinkindern, z. B. am Gesäß. <

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch verwendbaren Kieselsäurehydrogels durch Ausfällen des KieselsäureLydrogels mit einer Säure geeigneter Acidität aus einer Alkalisilikatlösung unter Rühren, Erstarrenlassen des Ansatzes zu einem festen Gelblock, Zerkleinern des Blocks in Stücke, Waschen des erhaltenen Kieselsäurehydrogels mit Wasser bis zur Salzfreiheit und Trocknen, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) eine 1,77 bis 35gew.-%ige wässerige Lösung von Natriumsilikat in eine 30 bis 0,17gew.-%ige wässerige Mineralsäure-Lösung oder in eine 90 bis l,45gew.-%ige Lösung von Essigsäure und/oder Milchsäure einträgt bis der pH-Wert von 5,4 bis 10 beträgt,
b) den Ansatz 30 bis 120 Minuten stehenläßt, darauf
c) den erstarrten Block in Stücke mit etwa 0,2 bis 5 cm Durchmesser zerkleinert,
d) die Stücke nach dem Waschen vom anhaftenden Wasser befreit bis eine Probe einen Glührückstand von 5,7 bis 6,9 Gew.-% aufweist und
e) die Stücke durch intensive mechanische Behandlung zu einer stabilen Paste homogenisiert
2. Verwendung des nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellten feuchten Kieselsäurehy- ω drogels als Wirkstoff zur Herstellung von Wund- und Heilsalben, Gelen, Creme-Zubereitungen, Suppositorienfüllungen und Zahnpasten.
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