DE2657595C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen optischen Richtungskoppler
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Für künftige optische Übertragungssysteme wird erwartet, daß
Anordnungen zum Entnehmen von Signalenergie aus optischen
Wellenleitern erforderlich sein werden. Beispielsweise
kann es für die Überwachung und Steuerung der Übertragung über
eine optische Wellenleiterstrecke erforderlich sein, das sich
durch die einzelnen optischen Wellenleiter fortpflanzende Signal
periodisch längs der Strecke abzutasten. Optische Sammelstrecken
werden erfordern, daß Signale zu Weiterverwendungszwecken
an zahlreichen ausgewählten Stellen längs der Strecke
zu entnehmen sind. In den meisten Fällen würde es wünschenswert
sein, wenn ein Teil des sich längs des optischen Wellenleiters
fortpflanzenden Signals aus dem Wellenleiter entnommen
werden könnte, ohne diesen zu unterbrechen oder abzuschließen.
Leiterabschlüsse fügen dem System unerwünschte optische
Verluste hinzu und erhöhen nachteiligerweise die Forderung
nach hochpräzisen Anschluß- und Verbindungsanordnungen.
Anordnungen für einen Signalenergieabgriff aus einem mittleren
Teil eines optischen Faserwellenleiters, ohne daß dazu
die Faser abgeschlossen oder unterbrochen werden müßte, sind
bekannt. Beispielsweise beschreibt die US-PS 39 36 631 eine
Anordnung, bei der Energie aus dem Faserwellenleiter durch
einen dielektrischen Körper ausgekoppelt wird, der in Kopplungsbeziehung
mit einem gewissen Längenstück der Faser stehend
angeordnet ist, wobei die abgezweigte Energie durch einen
benachbart dem dielektrischen Körper angeordneten Photodetektor
in ein entsprechendes elektrisches Signal für die weitere
Verwendung umgesetzt wird. Um ummantelte Faserwellenleiter
anzuzapfen, werden das meiste des äußeren Mantels oder der
ganze Mantel von der Faser in der Nähe der Faserabgriffsstelle
entfernt, so daß der dielektrischen Körper des Abgriffes die
Energie direkt aus dem inneren Kern entnehmen kann. Der dielektrische
Körper des Abgriffes ist zumindest innerhalb etwa
dreier optischer Wellenlängen des inneren Kerns angeordnet,
um die gewünschte Kopplungsbeziehung zu erhalten. Alternativ
wird die Faser in der Nähe des Faserabgriffes gebogen, um
einen Teil der optischen Energie zu veranlassen, aus dem inneren
Kern in den äußeren Mantel abzustrahlen, von dem sie dann
durch den dielektrischen Körper entnommen werden kann. In jedem
Fall wird ein gewisser Bruchteil der Energie aus der Faser
abgezweigt, vorausgesetzt, daß der Brechungsindex des
dielektrischen Körpers etwa gleich dem Brechungsindex des Außenmantels
der Faser oder größer als dieser ist.
Entsprechend der US-PS 39 31 518 ist die vorstehend beschriebene
Anordnung dahingehend verbessert, als das Entfernen
eines Teils oder des ganzen Mantels vermieden wird durch eine
Kombination mit Mitteln zum Umsetzen der sich im Kern eines
optischen Wellenleiters fortpflanzenden optischen Energie in
vom Mantel geführte Moden. Die Modenumsetzeinrichtung hat dabei
etwa die Form einer oder mehrerer gewellter oder geriffelter
Platten, die gegen die Faser gedrückt werden, um einen unmittelbar
vor dem Faserabgriff liegenden Bereich der Faser periodisch
zu deformieren. Richtige Wahl der räumlichen Periodizität
der Riffelungen in den Platten sowie einen hinreichend
großen auf die Platten ausgeübten Druck vorausgesetzt, verursacht
die periodische Deformation der Faser die gewünschte
Kopplung für Moden höherer Ordnung und stellt sicher, daß
ausreichend Energie in den Moden höherer Ordnung der Faser
verteilt ist, um so für eine Auskopplung durch den dielektrischen
Kopplungskörper zur Verfügung stehen. Durch Einstellen
des Druckes der Platten auf die Faser ist es möglich,
den Kopplungsgrad der Moden höherer Ordnung einzustellen,
der in der Faser stattfindet.
Keine der vorstehend erwähnten Anordnungen ist jedoch für
eine Verwendung in einem Nachrichtenübertragungssystem befriedigend.
Da keine der beiden Anordnungen Wellenenergie, die
sich in beiden Richtungen fortpflanzt, daran hindern kann,
den Ausgangsabgriff zu erreichen, um aus dem System ausgekoppelt
zu werden, kann auch keine dieser Anordnungen als echter
Richtungskoppler betrachtet werden. Ein bekannter echter
Richtungskoppler enthält generell zwei gesonderte optische
Wellenleiter, die in einem vermittelnden Medium relativ
dicht beeinander und im wesentlichen parallel zueinander angeordnet
sind. Sich in einer ersten Richtung im einen optischen
Wellenleiter fortpflanzendes Licht wird teilweise oder
ganz auf den anderen Wellenleiter entweder durch die Existenz
einer schwachen Kopplung zwischen den beiden Wellenleitern
über das Zwischenmedium übertragen, oder durch Anlegen elektrischer
oder magnetischer Felder zwecks Änderung der Kopplung
zwischen den Wellenleitern im Bereich des Zwischenmediums. In
diesem Zusammenhang sei beispielsweise verwiesen auf die
US-PS 34 08 131, 35 58 213 und 35 89 794.
Die Koppelparameter sind eine Funktion des Mode der Wellenfortpflanzung,
so daß ein Koppler, der entsprechend seinem Entwurf
einen bestimmten Bruchteil sich in einem gegebenen Mode fortpflanzender
Wellenenergie koppelt, nicht notwendigerweise
denselben Bruchteil an Wellenenergie koppelt, die sich in
einem anderen Mode fortpflanzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen optischen
Richtungskoppler der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art zu schaffen, bei dem die Kopplungsanordnung mantelgeführte
Moden aus dem Haupt-Wellenleiter auskoppelt, ohne daß diese
mantelgeführten Moden einen nicht-hinnehmbaren Störanteil enthalten.
Diese Aufgabe wird bei einem optischen Richtungskoppler der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Die Ansprüche 2 bis 8 betreffen vorteilhafte Weiterbildungen des Richtungskopplers
nach Anspruch 1.
Die Abstreif- und Absorbiereinrichtung nach der Erfindung erfüllt
die Aufgabe, störende mantelgeführte Moden zu beseitigen,
so daß praktisch nur die von der Modenumsetzereinrichtung
geschaffenen mantelgeführten Moden von der Kopplungsanordnung
ausgekoppelt werden. Stromabwärts werden die von der Modenumsetzeinrichtung
erzeugten mantelgeführten Moden im Haupt-Wellenleiter
ebenfalls entfernt, so daß sie nicht als Störanteile
in nachgeordneten Einrichtungen auftreten können.
Erfindungsgemäß können solche Richtungskoppler mit einer optischen
Faser oder mit auf einem Substrat gebildeten integrierten
optischen Wellenleitern verwirklicht werden. Die Erfindung
ist insbesondere bei Multimodensystemen brauchbar, kann
jedoch gleichermaßen auch bei Einzelmodensystemen verwendet
werden.
Die Erfindung ist nachstehend
anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
im einzelnen erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der Erfindung,
bei der Modenabstreif- und -absorbiermittel und
Modenkopplungsmittel mit einem Haupt- und mit Zweigwellenleitern
kombiniert sind, wobei die Wellenleiter als
integrierte optische Wellenleiter in Planarform ausgebildet
sind;
Fig. 2 eine Schnittansicht einer typischen Anordnung für die
Modenabstreif- und -absorbiermittel nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Schnittansicht von optischem Haupt- und Zweigwellenleiter
der Fig. 1 in der Nähe des Verzweigungspunktes;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer zur Anordnung nach Fig. 1
äquivalenten Anordnung zur Verwendung bei optischen
Faserwellenleitern; und
Fig. 5 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
ähnlich Fig. 4, wobei aber anstelle der optischen
Zweigwellenleiter Energieabgriffe vorgesehen sind.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Richtungskoppler 10
für optische Wellenleiter in der erfindungsgemäßen Ausbildung
zur Verwendung mit einer Zwischenlänge beispielsweise eines
optischen Multimodenwellenleiters 12 in Planarform. Ein optischer
Multimodenwellenleiter ist ein solcher, der eine Vielzahl
Fortpflanzungsmoden unterschiedlicher Ordnung zu führen
vermag. Wie in Fig. 1 bis 3 dargestellt, ist der Richtungskoppler
10 aufgebaut aus: einem optischen Hauptwellenleiter 12
mit einem Kern, der von Mantelmaterial 15 und 16 kleineren Brechungsindexes
als der des Kernmaterials umgeben ist; einer
Modenumsetzeinrichtung 18, die längs des Umfangs des Kerns 14
des Wellenleiters vorgesehen ist; einem ersten und zweiten
optischen Zweig-Multimodenwellenleiter 20 und 32 in Planarform,
die auf gegenüberliegenden Seiten der Modenkopplungseinrichtung
18 auf den Wellenleiter 12 zulaufen. Jeder Zweigleiter
hat einen Kern 32 bzw. 34, der von Mantelmaterial 15 und 24
umgeben ist. Zwei Abstreif- und Absorbierglieder 26 und 28,
die je über dem optischen Hauptwellenleiter 12 gebildet sind,
befinden sich auf gegenüberliegenden Seiten der Modenumsetz-Zweigkopplungszone
des Richtungskopplers.
Die Modenkopplungseinrichtung 18 kann durch jede Anordnung gebildet
sein, die wenigstens einen Teil der kerngeführten
Moden im Kern 14 des Wellenleiters 12 veranlaßt, in mantelgeführte
Moden umgesetzt zu werden. Wie in Fig. 1 dargestellt,
kann die Modenumsetzeinrichtung 18 durch periodische
Kernbreitenänderungen gebildet sein, um den Übergang
von kerngeführten Moden zu bewerkstelligen.
Wie aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich wird, dient
der erste Zweigwellenleiter 20 zur Auskopplung der von rechts
nach links laufenden Mantelmoden aus dem Wellenleiter 12, während
der zweite Zweigwellenleiter 32 zur Auskopplung sich
von links nach rechts fortpflanzender Mantelmoden aus dem
Wellenleiter 12 vorgesehen ist. In den Fällen, in denen sich
nur in einer Richtung im Wellenleiter 12 fortpflanzende Wellenenergie
gekoppelt werden soll, braucht der Richtungskoppler
10 nur den Zweig-Wellenleiter 20 oder 32 stromabwärts von der
Modenumsetzeinrichtung 18 angeordnet zu haben. Für die nachstehende
Erläuterung sei angenommen, daß die gewünschten
kerngeführten Moden, die aus dem Wellenleiter 12 auszukoppeln
sind, sich von rechts nach links im Kern 14 des Wellenleiters
12 fortpflanzen. Es versteht sich jedoch, daß die Beschreibung
gleichermaßen für den zweiten Zweig-Wellenleiter
32 hinsichtlich kerngeführter Moden zutrifft, die sich von
links nach rechts im Wellenleiter 12 fortpflanzen. In jedem
Fall wird nach Erreichen der Modeumsetzeinrichtung 18 ein
Teil der kerngeführten Moden in mantelgeführte Moden umgesetzt.
Diese Mantelmoden pflanzen sich dann weiter in derselben
Richtung im den Kern 14 umgebenden Mantel 15 und 16
fort, bis sie den stromabwärts gelegenen Zweig-Wellenleiter
erreichen.
Der Kern 22 des optischen Zweig-Wellenleiters 20 ist vorteilhaft
aus einem Material eines Brechungsindexes gebildet, der
größer als der Brechungsindex eines jeden der Mantelmaterialien
15, 16 des Wellenleiters 12 und der Mantelmaterialien 15, 25
des Zweig-Wellenleiters 20 ist. Wie in Fig. 1 dargestellt,
verzweigt sich der Zweig-Wellenleiter 20 aus dem Haupt-Wellenleiter
12 unter einem spitzen Winkel zur ausgewählten Stromabwärtsrichtung,
wobei das eine Ende des Kerns 22 in Kontakt
mit dem Mantel 15, 16 des Wellenleiters 12 steht. Mit dieser
Anordnung werden, wenn die ausgekoppelten Mantelmoden das Gebiet
erreichen, wo der Kern 22 des Zweig-Wellenleiters 20 den
Mantel 15, 16 des Wellenleiters 12 berührt, die Mantelmoden
in den Kern 22 übertragen, um sich dort als kerngeführte Moden
weiter fortzupflanzen.
Anhand des Brechungsgesetzes, das den Einfallswinkel mit dem
Brechungswinkel verknüpft, ist es möglich, den bevorzugten
Winkel R zu bestimmen, den ein Zweig-Wellenleiter 20 oder 32
mit dem Haupt-Wellenleiter 12 für einen maximalen Übergang
von Lichtenergie bilden sollte. Das Brechungsgesetz lautet:
n₁ sin R i = n₂ sin R r (1)
wobei n₁ den Brechungsindex des Mantelmaterials 16 des Wellenleiters
12 bedeutet, ferner n₂ den Brechungsindex des Kernmaterials
22 oder 34 des Zweig-Wellenleiters 20 bzw. 32, R i
den Einfallswinkel des sich im Mantel 16 des Wellenleiters 12
fortpflanzenden Lichtes gegenüber einer Bezugsebene, deren
Normale die Längsachse 25 des Wellenleiters 12 ist, und
schließlich R r den Brechungswinkel für das in den Kern 22
oder 34 des Zweig-Wellenleiters 20 bzw. 32 eingekoppelte
Licht gegenüber der Bezugsebene. In Fig. 1 ist R i gleich
90° und R r beträgt 90°-R. Setzt man diese Werte in Gleichung
(1) ein, so erhält man
Wenn man annimmt, daß
n₂ = n₁ (1 + δ) (3)
und
cos R = 1 - 1/2 R² (4)
ist, wobei δ das Differenzial ist, um das der Brechungsindex
n₁ größer als der Brechungsindex n₂ ist, dann vereinfacht
sich Gleichung (2) zu
δ = 1/2 R² (5)
Aus Gleichung (5) sieht man, daß der bevorzugte Winkel R,
den der Zweig-Wellenleiter 20 oder 32 mit dem Haupt-Wellenleiter
12 bilden soll, gleich ist.
Die Abstreif- und Absorbierglieder 26 und 28 sind hauptsächlich
deswegen vorgesehen, um jegliche störende Mantelmoden
auszukoppeln und zu absorbieren, die in den Mantel 15, 16 aus
anderen Quellen als der Modenumsetzeinrichtung 18 eingeführt
sind. Die Abstreif- und Absorbierglieder 26 und 28 sind je
über dem Mantel des Haupt-Wellenleiters gebildet und sind aus
einem optischen Material eines Brechungsindexes aufgebaut,
der gleich oder größer ist als der Brechungsindex des Materials
der Mantelschicht 16. Zur Absorption der ausgekoppelten
Stör-Mantelmoden enthalten die Abstreif- und Absorbierglieder
26 und 28 vorzugsweise Ionen irgendeines gut bekannten
lichtabsorbierenden Materials, die in das optische Material
eingebettet sind. Dieses lichtabsorbierende Material kann
beispielsweise die Ionen von Eisen, Kupfer oder Kobalt umfassen.
Alternativ kann eine Schicht aus lichtabsorbierendem
Material (nicht dargestellt), beispielsweise Ruß, auf das
optische Material der Abstreif- und Absorbierglieder 26 und
28 niedergeschlagen werden, um die ausgekoppelten störenden
Mantelmoden zu absorbieren. Die Abstreif- und Absorbierglieder
26 und 28 entfernen selbstverständlich auch Mantelmoden,
die von der Modenumsetzeinrichtung 18 erzeugt, jedoch nicht
in den Zweig-Wellenleiter 20 eingekoppelt worden sind.
Wie aus Fig. 1 bis 3 ersichtlich, wird der Richtungskoppler
10 folgendermaßen hergestellt: Zunächst wird eine erste
Mantelmaterialschicht 15 auf der Oberfläche eines Substrates
30 niedergeschlagen. Sodann wird das Kernmaterial 14 des optischen Hauptwellenleiters
12 auf die Mantelschicht 15 niedergeschlagen und
wird die Modenkopplungseinrichtung 18 auf dem freiliegenden
Kern 14 erzeugt. Danach wird unter Aussparung des Gebietes der Mantelschicht 15,
wo der Zweig-Wellenleiter 20 und/oder 32 liegen
soll, die Mantelschicht 16 sowohl auf den Kern 14 als
auch auf die übrige Mantelschicht 15 niedergeschlagen. Als nächstes
wird der Kern 22 und/oder 34 des Zweig-Wellenleiters 20 bzw.
32 auf der Mantelschicht 15 erzeugt, wonach die Mantelschicht
24 auf sowohl den Kern 22 und/oder 34 als auch die Mantelschicht
15 niedergeschlagen wird. Schließlich wird das die
Abstreif- und Absorbierglied 26 und 28 bildende Material
auf die Mantelschicht 16 niedergeschlagen. Das Abstreif- und
Absorbierglied 26 erstreckt sich, wie dargestellt, von der
Oberkante des Substrates 30 über den Wellenleiter 12 und
benachbart zum Wellenleiter 32, um störende Mantelmoden zu
absorbieren, die sich längs des Wellenleiters 12 von rechts
nach links in Fig. 1 fortpflanzen, um so diese Mantelmoden
daran zu hindern, daß sie den Zweig-Leiter 20 erreichen. Das
Abstreif- und Absorbierglieder 28 erstreckt sich, wie aus Fig. 1
ersichtlich ist, von der Oberkante des Substrates 30 über
den Wellenleiter 12 und benachbart zum Wellenleiter 20, um
störende Mantelmoden zu absorbieren, die sich längs des Wellenleiters
12 von links nach rechts in Fig. 1 fortpflanzen,
um dadurch diese Mantelmoden daran zu hindern, den Zweig-Wellenleiter
32 zu erreichen. Die Abstreif- und Absorbierglieder
26 und 28 könnten sich auch vollständig über das Substrat
30 hinweg erstrecken, um auch die Zweig-Wellenleiter
32 und 20 zu bedecken und so auch die sich in beiden Richtungen
in den Wellenleiter 20 und 32 fortpflanzenden störenden
Mantelmoden zu entfernen.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht eines optischen Richtungskopplers,
der ähnlich wie der Koppler nach Fig. 1 ausgebildet
ist, jedoch zur Verwendung bei einem in Form einer optischen
Multimodenfaser vorliegenden Haupt-Wellenleiter 42 entworfen
ist. Wie in Fig. 4 dargestellt, weist der Koppler 40 einen
Haupt-Faserwellenleiter 42 mit einem Kern 44 auf, der von
einer Mantelschicht 46 eines kleineren Brechungsindexes als
der des Materials des Kerns 44 umgeben ist. Weiterhin ist
eine Modenumsetzeinrichtung 48 vorgesehen, ferner ein erster
und zweiter, gleichfalls als optische Multimodenfaser ausgebildete
Zweigwellenleiter 50 und 56 mit Kernen 52 bzw. 67,
die von Mantelmaterialschichten 54 bzw. 68 eines kleineren
Brechungsindexes als der des Materials der Kerne 52 und 67
umgeben sind, und schließlich zwei Abstreif- und Absorbierglieder
56 und 58. Die Modenumsetzeinrichtung 48 und die
beiden Abstreif- und Absorbierglieder 56 und 58 befinden sich
je in Kontakt mit dem Mantel 46 des Faserwellenleiters 42
und sind vorzugsweise an einer Unterlage 60 befestigt, um
die Ausbildung von Spannungen innerhalb des Faserwellenleiters
42 im wesentlichen zu vermeiden.
Die Modenumsetzeinrichtung 48 entspricht der in der oben erwähnten
US-PS 39 31 518 beschriebenen. Wie dort angegeben ist,
weist die Modenumsetzeinrichtung 48 ein Paar geriffelter Platten
62 und 63 auf, die gegen die Faser 42 gedrückt werden,
um einen stromaufwärts von der angrenzenden Zweig-Faser 50 gelegenen
Bereich der Faser 42 periodisch zu deformieren. Die
Platten 62 und 63 können gegen einen Bereich der Faser 42 gedrückt
werden, der den äußeren Mantel 46 einschließt. Die
räumliche Periodizität der Riffelung oder Wellung in den Platten
62 und 63 und der von den Platten auf die Faser 42 ausgeübte
Druck (beispielsweise wird Druck auf die Platte 62 in
Richtung des Pfeils 64 in Fig. 4 ausgeübt), werden so gewählt,
daß eine periodische Deformation in den Querschnittsabmessungen
des inneren Kerns 44 der Faser 42 und/oder in der Richtung
der Faserkernachse entsteht. Die gewünschte Modenumsetzung
tritt in der Faser 42 auf, vorausgesetzt, daß die räumliche
Periodizität der Riffelung oder Wellung in den Platten 62
und 63 und damit die Deformation in der Faser 42 richtig gewählt
sind.
Die Wahl der richtigen räumlichen Periodizität für die Modenumsetzeinrichtung
erfolgt entsprechend der in den Arbeiten von
D. Marcuse bzw. von D. Marcuse und R. M. Derosier in Bell
System Technical Journal, Band 48, Seiten 3187-3232 (Dezember
1969) entwickelten Theorie. Es versteht sich jedoch,
daß die vorstehende Beschreibung der Modenumsetzeinrichtung 48
zu Erläuterungszwecken erfolgte und nicht im beschränkenden
Sinne aufzufassen ist und daß die Modenumsetzeinrichtung 48
durch jede andere Anordnung gebildet sein kann, die die gewünschte
Modenumsetzung liefert.
Die Abstreif- und Absorbierglieder 56 und 58 sind auf gegenüberliegenden
Seiten des Richtungskopplers 40 und in Kontakt
mit dem Mantel der Faser 42 angeordnet. Die Abstreif- und Absorbierglieder
56 und 58 dienen zur Absorption der sich längs
der Faser 42 fortpflanzenden störenden Mantelmoden und sind
durch einen Block aus dielektrischen Material gebildet, das
vorzugsweise vergleichsweise nachgiebig und beispielsweise
weichplastisches Material ist, um ein vernünftig großes
Kontaktgebiet mit dem Mantel 46 zu ermöglichen. Zur Auskopplung
der Mantelmoden hat der dielektrische Materialblock der
Abstreif- und Absorbierglieder 56 und 58 einen Brechungsindex,
der gleich oder größer als der des Materials des Mantels 46
ist. Zur Absorption der ausgekoppelten Mantelmoden können die
Abstreif- und Absorbierglieder 56 und 58 entweder Ionen eines
lichtabsorbierenden Materials, beispielsweise Eisen, Kupfer
oder Kobalt, enthalten, oder mit einer Schicht aus lichtabsorbierendem
Material, beispielsweise Ruß auf der Fläche versehen
sein, die der die Mantelschicht 46 kontaktierenden Fläche
gegenübersteht.
Der Betrieb der Kopplers 40 der Fig. 4 entspricht dem des
Kopplers 10 nach Fig. 1. Wenn man annimmt, daß sich Licht
von rechts nach links im Kern 44 der Faser 42 fortpflanzt,
dann werden die kerngeführten Moden sich hinter dem Abstreif-
und Absorbierglieder 56 ohne beeinflußt zu werden, fortpflanzen
und ein Teil davon wird in Mantelmoden durch die Modenumsetzeinrichtung
48 umgesetzt. Die nichtumgesetzten kerngeführten
Moden fahren fort, sich im Kern 44 hinter dem Abstreif- und
Absorbierglied 58 unbeeinflußt hiervon fortzupflanzen. Die
in Mantelmoden umgesetzte Energie wird in den Kern 52 der
Zweigfaser 50 eingekoppelt und pflanzt sich darin weiter als
kerngeführte Moden fort. Die an den Mantel 46 der Faser 42 angrenzende
Stirnfläche der Zweigfaser 50 wird vorzugsweise mit
einer solchen Kontur versehen, daß sie dem Außenumfang der
Faser 42 entspricht, um ein maximales Kontaktgebiet zwischen
Kern 52 und Mantel 46 sicherzustellen. Die Abstreif- und Absorbierglieder
56 und 58 dienen dazu, Mantelstörmoden zu entfernen,
die zum Richtungskoppler 40 hinlaufen, um sicherzustellen,
daß nur durch die Modenumsetzeinrichtung 48 erzeugten
Mantelmoden in die Zweigfasern eingekoppelt werden.
Fig. 5 zeigt eine modifizierte Ausführungsform des Kopplers 40
nach Fig. 4, bei der die Zweigfasern 50 und 66 durch Faserabgriffe
70 bzw. 80 ersetzt worden sind, die die aufgenommenen
Mantelmoden, die von der Modenumsetzeinrichtung 48 erzeugt
worden sind, in ein entsprechendes elektrisches Signal umwandeln.
Die Faserabgriffe 70 und 80 können durch jede bekannte
Vorrichtung gebildet sein, die Lichtenergie, die sich in
einem benachbarten Material fortpflanzt, in ein repräsentatives
elektrisches Signal umzusetzen vermag. Eine solche Anordnung,
die in den oben genannten US-PS beschrieben ist,
ist in Fig. 5 dargestellt. Typischerweise weist eine solche
Vorrichtung eine Scheibe 72, 82 auf, die aus vergleichsweise
nachgiebigem dielektrischem Material, beispielsweise Weichplastik,
hergestellt ist und einen Brechungsindex hat, der
mit dem des Mantels 46 der Faser 42 in Beziehung steht. Die
Scheibe 72, 82 dient zur Auskopplung von optischer Energie
aus dem Mantel 46 der Faser 42 und hat, wie in jenen Patentschriften
angegeben, vorzugsweise einen Brechungsindex zwischen
dem 0,8fachen des Brechungsindexes des Fasermantelmaterials
und einem Wert, der größer als der Brechungsindex
des Mantelmaterials ist. Beim Andrücken der Scheibe gegen
den Mantel 46 wird die obere Fläche der Scheibe durch die
Faser deformiert, und es entsteht ein vergleichsweise großes
Kontaktgebiet. Zur Umsetzung der ausgekoppelten optischen
Energie in ein entsprechendes elektrisches Signal sitzt ein
Photodetektor 74, 84 an der rückwärtigen Fläche der Scheibe
72, 82. Der Photodetektor 74, 84 ist beispielsweise eine Festkörper-Photodiode
in p-i-n-Form, z. B. die SGD 100A, 100 mil,
p-i-n-Siliciumphotodiode, hergestellt und vertrieben von der
E. G. & G., Inc. Diese Diode ist dafür entworfen, auf die
Wellenlänge des optischen Signals, das sich durch die Faser
42 fortpflanzt, anzusprechen, welche beispielsweise bei etwa
einem Mikrometer liegt. Das resultierende elektrische Signal
wird über Leiter 76, 86 vom Photodetektor 74, 84 zu einem
Verbraucher übertragen.
Claims (9)
1. Optischer Richtungskoppler, umfassend
einen optischen Haupt-Wellenleiter (12) mit einem Kernbereich
(14), der von einer Schicht eines Mantelmaterials
(15, 16) umgeben ist, dessen Brechungsindex kleiner als
der des Materials des Kernbereiches ist,
eine Modenumsetzeinrichtung (18), die längs des Haupt-Wellenleiters
(12) angeordnet und zur Verstärkung einer
Modenkopplung zwischen sich längs des Wellenleiters (12)
fortpflanzenden kerngeführten Moden und mantelgeführten
Wellenfortpflanzungsmoden vorgesehen ist,
und eine Kopplungsanordnung (20), die längs des Wellenleiters (12)
benachbart zu der Modenumsetzeinrichtung (18) angeordnet
ist und mantelgeführten Moden aus dem Haupt-Wellenleiter
(12) auskoppelt,
dadurch gekennzeichnet, daß eine erste
und eine zweite Abstreif- und Absorbiereinrichtung (26, 28)
längs des Haupt-Wellenleiters (12) auf gegenüberliegenden
Seiten der aus der Modenumsetzeinrichtung und der Kopplungsanordnung
bestehenden Gesamtanordnung (18, 20) angeordnet
sind, welche sich längs des optischen Haupt-Wellenleiters
(12) fortpflanzende mantelgeführte Moden entfernen
und absorbieren.
2. Richtungskoppler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopplungsanordnung (20) einen
optischen Zweig-Wellenleiter aufweist, der vom optischen
Haupt-Wellenleiter (12) unter einem spitzen Winkel
zu dessen Längsachse abzweigt, daß der optische Zweig-Wellenleiter
einen von Mantelmaterial (24) eingeschlossenen
Kern (22) aufweist, daß der Kern des Zweig-Wellenleiters
am einen Ende an den Mantel des optischen Haupt-Wellenleiters
angrenzt und einen Brechungsindex besitzt, der gleich
oder größer als der Brechungsindex des Mantelmaterials
des Haupt-Wellenleiters ist.
3. Richtungskoppler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der optische Haupt-Wellenleiter
(12) und die Kopplungsanordnung durch integrierte optische
Wellenleiter in Planarform auf einem Substrat gebildet ist.
4. Richtungskoppler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der optische Haupt-Wellenleiter (12)
und die Kopplungsanordnung durch optische Faser-Wellenleiter
gebildet ist.
5. Richtungskoppler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kopplungsanordnung eine Scheibe
(72) aus dielektrischem Material vorgesehen ist, die in
Kopplungsbeziehung mit dem Mantel des optischen Haupt-Wellenleiters
steht, und daß die Scheibe einen Brechungsindex
hat, der vom 0,8fachen bis zu mehr als dem 1fachen
des Brechungsindexes des Mantelmaterials des Hauptwellenleiters
reicht.
6. Richtungskoppler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Abstreif-
und Absorbiereinrichtung (26, 28) je einen Körper aus dielektrischem
Material, der in Kopplungsbeziehung mit dem
Mantel des optischen Haupt-Wellenleiters steht, und ein
Lichtabsorptionsmittel aufweist und daß der Körper einen
Brechungsindex besitzt, der gleich oder größer als der
des Mantelmaterials des optischen Hauptwellenleiters ist.
7. Richtungskoppler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtabsorptionsmittel gebildet
ist entweder durch eine Schicht aus lichtabsorbierendem
Material auf dem dielektrischen Körper oder durch eine
Mehrzahl lichtabsorbierender Teilchen (Ionen), die in dem
dielektrischen Körper eingebettet sind, und daß das Lichtabsorptionsmittel
so angeordnet ist, daß es die optische
Energie absorbiert, die aus dem Mantel des optischen
Hauptwellenleiters durch den dielektrischen Körper ausgekoppelt
wird.
8. Richtungskoppler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß je eine Kopplungsanordnung (20, 24) zwischen
der Modenumsetzeinrichtung (18) und jeder Abstreif- und
Absorbiereinrichtung (26, 28) angeordnet ist.
9. Richtungskoppler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Kopplungsanordnung (20, 24)
ein optischer Wellenleiter ist, der den optischen Hauptwellenleiter
mit seinem einen Ende unter einem spitzen
Winkel berührt.
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