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Neue Kortikoide s
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Die Erfindung betrifft neue, pharmakologisch wirksame Kortikoide,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel, die diese Verbindungen enthalten.
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Die neuen Kortikoide sind gekennzeichnet durch die allgemeine Formel
I
worin die Bindung ~ eine Einfachbindung oder eine Doppelbindung bedeutet, X eine
ß-Hydroxymethylengruppe oder eine Carbonylgruppe und R1 ein Wasserstoffatom oder
einen physiologisch unbedenklichen Säurerest darstellt.
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Als physiologisch unbedenkliche Säurereste R kommen vorzugsweise Acylgruppen
mit 1 bis 16 Kohlenstoffat-omen, Sulfatgruppen oder Phosphatgruppen in Betracht.
Geeignete Acylgruppen sind
beispielsweise solche, die sich von gradkettigen
oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäuren
ableiten, welche in üblicher Weise, beispielsweise durch Hydroxygruppen, Aminogruppen
oder Halogenatome substituiert sein können. Ferner eignen sich als Acylgruppen auch
Reste cycloaliphatischer, aromatischer, gemischt aromatisch-aliphatische oder heterocyclischer
Säuren, die ebenfalls in üblicher Weise substituiert sein können. Als geeignete
Acylgruppen seien beispielsweise genannt: die Formyl-, Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-,
Pentanoyl-, Hexanoyl-, Octanoyl-, Undecanoyl-, Dimethylacetyl-, Trimethylacetyl-,
Diäthylacetyl-, tert.-Butylacetyl-, Benzoyl-, Phenacetyl-, Cyclopentylpropionyl-,
Hydroxyacetyl-, Monochloracetyl-, Dichloracetyl-, Trichloracetyl-, ferner die Dimethylaminoacetyl-,
die Trimethylaminoacetyl-, die Diäthylaminoacetyl-, die Piperidinoacetyl-, die Nicotinoyl-,
die a)-Carboxypropionyl und die X -Carboxy-pentanoylgruppe.
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Zur Herstellung wasserlöslicher Wirkstoffe können die 21-Acyiverbindungen
mit einer basischen Stickstoffgruppe im Acylrest in die entsprechenden Säureadditionssalze,
wie zum Beispiel die Hydrochloride, Hydrobromide, Sulfate, Phosphate, Oxalate, Tartrate
oder Naleate überführt werden. Ferner lassen sich die
21-Carbonsäuremonoester
sowie die Schwefelsäure- und Phosphorsäurester zur Erhöhung der Wasserlöslichkeit
in ihre Alkalisalze, wie zum Beispiel die Natrium- oder Kaliumsalze oder in die
Ammoniumsalze überführen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur'Herstellung der neuen Kortikoide
ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein Steroid der allgemeinen
Formel II
worin die Bindung eine Einfachbindung oder eine Doppelbindung darstellt und R2 eine
niedere Acylgruppe bedeutet, in an sich bekannter Weise mittels ll-hydroxylierender
Mikroorganismen in der lla- oder llß-Position hydroxyliert, gegebenenfalls in der
1,2 Stellung und/oder der 6,7 Stellung dehydriert, die 21 Hydroxygruppe verestert,
die 11 Hydroxygruppe oxydiert und 21-Acyloxygruppen verseift.
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Zur Durchführung des Verfahrens verwendet man die übliche Fermentation
mit lla- oder llß-hydroxylierenden Mikroorganismen. Bür
die ll«-Hydroxylierung
verwendet man vorzugsweise Pilzstämme der Gattung Aspergillus (so zum Beispiel Aspergillus
occhraceus) als Mikroorganismen. Für die llß-Rydroxylierung können beispielsweise
Pilzstämme der Gattung Curvularia (zum Beispiel Curvularia lunata), Cunninghamella
(zum Beispiel Cunninghamella bainieri, Cunninghamella elegans, Cunninghamella echinolata
und Cunninghamella blackesleana), Absidia (zum Beispiel Absidia orchidis und Absidia
coerula), Helmintosporium, Rhizoctonia (zum Beispiel Rhizoctonia solani), Verticillium(zum
Beispiel Verticillium theobromae), Stachylidium (zum Beispiel Stachylidium bicolor),
Pellicularia (zum Beispiel Pellicularia filamentosa) oder Colletotrichum (zum Beispiel
Colletotrichum pisi) verwendet werden. Die Fermentation mit diesen Mikroorganismen
wird unter den üblichen Bedingungen durchgeführt. Bei dieser Umsetzung wird eine
in der 21-Position ständige Acylgruppe meist abgespalten.
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Die sich als Gegebenenfallsmaßnahme anschließende Dehydrierung der
in der l-Position gesättigten A4-Steroide der allgemeinen Formel I kann sowohl mittels
mikrobiologischer Arbeitsmethoden als auch mittels rein chemischer Methoden durchefuhrt
werden.
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So kann man beispielsweise die A4-Steroide unter den üblichen Bedingungen
mit Bakterienkulturen der Gattungen Bacillus (zum Beispiel Bacillus lentus oder
Bacillus spaericus) oder Artrobacter (zum Beispiel Artrobacter simplex) in der l-Position
dehydrieren.
Andererseits ist es aber auch möglich, die Al-Dehydrierung in der Weise durchzuführen,
daß man die L4-Steroide mit den für diese Reaktion üblichen Oxydationsmitteln, wie
zum Beispiel Selendioxyd oder 2,3-Dichlor-5,6-dicyanobenzochinon in inerten Lösungsmitteln
erhitzt.
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Die nachträgliche Einführung der A 6-Doppelbindung erfolgt ebenfalls
nach an sich bekannten Methoden. Als Dehydrierungsmittel kommen beispielsweise Chloranil
oder 2,5-Dichlor-5}6-dicyanbenzochinon infrage. Die Einführung der A6-Doppelbindung
kann aber auch in bekannter Weise über die A3,5-3-Alkyläther und Abspaltung eines
in 6-Stellung eingeführten Halogenatoms erzielt werden.
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Die sich als Gewünschtenfallsmaßnahme anschließende Oxydation der
llß-Eydroxysteroide der allgemeinen Formel I zu den entsprechenden ll-Ketonen erfolgt
nach bekannten Arbeitsmethoden, beispielsweise mittels Chromsäure, N-Bromsuccinimid
oder N-Bromacetamid.
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Die gewünschtenfalls nachfolgende Verseifung der 21-Ester erfolgt
nach an sich bekannten Arbeitsmethoden.
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Beispielsweise genannt sei die Verseifung der Ester in Wasser
oder
wässrigen Alkoholen in Gegenwart von sauren Katalysatoren, wie Salzsäure, Schwefelsäure,
p-Toluolsulfonsäure oder von basischen Katalysatoren, wie Kaliumhydrogencarbonat
, Kaliumcarbonat, Natriumhydroxid oder Ealiumhydroxid.
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Eine sich gegebenenfalls anschließende Veresterung freier Eydroxylgruppen
in der 21-Position erfolgt ebenfalls mit Hilfe der an sich bekannten Arbeitsmethoden.
So kann man beispielsweise die Hydroxysteroide mit Acylchloriden oder Acylanhydriden
in Gegenwart von Säuren, wie zum Beispiel Chlorwasserstoff, p-Toluolsulfonsäure,
Trifluoressigsäure oder in Gegenwart von Basen, wie Kaliumcarbonat, Pyridin, Kollidin
oder p-I)imethylaminopyridin verestern. Andererseits ist es möglich, die Hydroxyverbindungen
mit Carbonsäuren in Gegenwart von Trifluoressigsäureanhydrid zu verestern.
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Aus den 21-Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel I können in
an sich bekannter Weise die Alkalisulfate der 21-Monoschwefelsäureester hergestellt
werden, beispielsweise in dem man die 21-Hydroxyverbindungen mit Schwefeltrioxyd
in Pyridin umsetzt, und den erhaltenen Schwefelsäureester durch Behandeln mit Alkalibasen
in das Alkalisalz überführt.
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Ferner kann man aus den 21-Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel
I in an sich bekannter Weise die Alkålisalze der 21-
Nonophosphorsäureester
herstellen, indem man beispielsweise die 21-Hydroxyverbindungen mit Sulfonsäurechlorid
in 21-Stellung verestert, die 21-Sulfonate mit Alkaliåodid in Aceton in die 21-Jodverbindungen
überführt, die Jodverbindungen mit Phosphorsäure in Gegenwart einer organischen
Base umsetzt und die erhaltenen Phosphorsäuremonoester mit Alkali in die Dialkalimetallsalze
überführt.
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Die neuen Kortikoide der allgemeinen Formel I besitzen, wie bereits
erwähnt, eine gute antiphlogistische Wirksamkeit und zeichnen sich durch eine günstige
Dissoziation zwischen erwünschter entzündungshemmender Wirksamkeit und unerwünschten
thymolytischen, katabolen und mineralkortikoiden Nebenwirkungen aus.
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Die erwünschte entzündungshemmende Wirksamkeit wurde mithilfe des
bekannten Adjuvans-0dem-Tests ermittelt: SPF-Ratten im Gewicht von 130 bis 150 g
werden zur Erzeugung eines Entzündungsherdes 0,1 ml einer 0,5 %igen Hycobacterium
butyricum Suspension (erhältlich von der amerikanischen Firma Difko) in die rechte
Hinterpfote injiziert, Vor der Inektion mißt man das Pfotenvolumen der Ratten. 24
Stunden nach der Inektion wird das Pfotenvolumen zur Bestimmung des Ausmaßes des
Ödems abermals gemessen. Anschließend appliziert man den Ratten per os unterschiedliche
Mengen der Testsubstanz. Nach weiteren 24 Stunden wird das Pfotenvolumen erneut
ermittelt.
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Aus den erhaltenen Pfotenvolumina wird in üblicher Weise die prozentuale
Ödem-Hemmwirkung ermittelt In diesem Test zeigt das erfindungsgemäße llß,21-Dihydroxy-6,16a-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
bei einer Dosis von 7,5 mg/kg Körpergewicht eine 50 %ige Ödem-Hemmwirkung, während
das als Vergleichssubstanz dienende handelsübliche Fluocortolon (=6-Fluor-llß,21-dihydroxy-16α-methyl-1,4-pregnadien-3,20-dion
bei einer Dosis von 10 mg/kg Körpergewicht eine 50 %ige Ödem-Hemmwirkung zeigt.
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Die unerwünschten Nebenwirkungen wurden mitt-els des bekannten Thymolysetests
ermittelt.
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Zur Bestimmung des thymolytischen Effektes werden SPF-Ratten im Gewicht
von 70 bis 110 g unter Äthernarkose adrenalektomiert.
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6 Tiere bilden jeweils eine Destgruppe, welche jeweils über 3 Tage
eine definierte enge Testsubstanz oral appliziert bekommen. Am vierten Tag werden
die Tiere getötet und ihr Uhymus-Gewicht bestimmt. Die Kontrolltiere werden in der
gleichen Weise behandelt, erhalten aber keine Testsubstanz. Aus den erhaltenen Thymusgewichten
wird in üblicher Weise der prozentuale thymolytische Effekt errechnet.
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Als Vergleichssubstanz dient wiederum das 6a-Fluor-llß,21-dihydroxy-16α-methyl-1,4-pregnadien-3,20-dion,
welches bei einer Dosis von 1,0 mg/kg Körpergewicht eine 50 ziege Thymolysewirkung
zeigt.
Deagegenüber verursacht das erfindungsgemäße 11ß,21-Dihydroxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
erst bei einer Dosis von 3 mg/kg Körpergewicht eine 50 %ige Thymolyse.
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Daß die erfindungsgemäßen Verbindungen geringere systemische Nebenwirkungen
verursachen, wurde auch mittels des bekannten Lebergycogentests ermittelt.
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Die neuen Kortikoide sind in Kombination mit den in der galenischen
Pharmazie üblichen Trägermitteln gut geeignet zur Behandlung zum Beispiel von a)
lokal: Kontaktdermatitis, Ekzemen der verschiedensten Art, Neurodermitis, Brythrodermie,
Verbrennungen 1. Grades, Pruritus vulvae et ani, Rosacea, Erythematodes curaneus,
Psoriasis, Lichen ruber planus et verrucosus, b) oral: akute und chronische Polyarthritis,
Neurodermitis, Asthma bronchiale, Heufieber u. a.
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Darüberhinaus eignen sich die erfindungsgemäßen Kortikoide auch zur
Behandlung allergischer Erkrankungen der Atemwege, wie::zum Beispiel der Rhinitis
oder des Bronchialasthmas.
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Die Herstellung der Arzneimittelspezialitäten erfolgt in üblicher
Weise, indem man die Wirkstoffe mit geeigneten Zusätzen, Trägersubstanzen und Geschmackskorrigentien
in die gewünschte Applikationsformen wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Lösungen,
Salben, Inhalationsmitteln usw. überführt.
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Für die orale Anwendung eignen sich insbesondere Tabletten, Dragees
und Kapseln, welche beispielsweise 0,1 - 50 mg Kortikoid-und 50 mg - 2 g eines pharmakologisch
unwirksamen Trägers, wie zum Beispiel Laktose, Amylose, Talkum, Gelatine, Magnesiumstearat
und ähnliches, sowie die üblichen Zusätze enthalten.
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Für die topische Anwendung eignen sich Puder, Salben, Aerosole und
ähnliche Zubereitungen, die vorzugsweise 0,01 bis 20/0 des Kortikoids enthalten.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Beispiel 1 a) Eine Lösung von 24.0 g 3ß-Hydroxy-6,16a-dimethyl-5-pregnen-20-on
in
840 ml Chloroform wird mit 4,8 g wasserfreiem Natriumsulfat und 15,6 g wasserfreiem
Natriumacetat versetzt und auf +2°C gekühlt. Man tropft in die Mischung 24 ml 40
%ige Peressigsäure. Während des Eintropfens werden weitere 4,8 g wasserfreies Natriumsulfat
und 15,6 g wasserfreies Natriumacetat zugegeben.
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Man rührt die Reaktionsmischung noch eine Stunde lang bei 50C und
eine weitere Stunde lang bei 150C, neutraliesiert sie mit 5 zeiger wässriger Natriushydrogenkarbonatlösung,
trennt die organische Phase ab, wäscht sie mit Wasser, trocknet sie über Natriumsulfat
und engt sie im Vakuum ein. Der Rückstand wird aus Athylacetat umkristallisiert
und man erhält 21,2 g 5a,6a-Epoxy-3ß-hydroxy-6ß,16a-dimethyl-pregnan-20-on vom Schmelzpunkt
185-1880C.
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b) Zu einer Lösung von 25,0 g 5a,6a-Epoxy-3ß-hydroxy-6ß,16adimethyl-pregnan-20-on
in 350 ml absolutem Methylenchlorid tropft man unter Rühren unter Stickstoff eine
aus 2,1 g Natrium und 60 ml Äthanol hergestellte Natriumäthylftlösung und anschließend
eine Lösung von 25 ml Oxalsäurediäthylester in 15 ml absolutem Methylenchlorid.
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Man erwärmt die Reaktionsmischung 8 Stunden lang auf 600C, engt sie
im Vakuum zur Trockne ein, kocht den Rückstand mit
700 ml Hexan
und 70 ml Methylenchlorid aus und erhält 39 g kristallines Rohprodukt.
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Das Rohprodukt wird in 600 ml Methanol gelöst, auf -150C gekühlt und
innerhalb einer Stunde unter Stickstoff und Rühren mit einer Lösung von 19,5 g Jod
ion 250 ml Methanol tropfenweise versetzt. Man rührt die Mischung noch 90 Minuten
lang bei -150C, und tropft dann innerhalb von 40 Minuten eine Lösung von 4,3 g Natriummethylat
in 45 ml Methanol zu. Dann rührt man die Mischung weitere 90 Minuten, und tropft
innerhalb von zweieinhalb Stunden 140 ml Wasser zu, wobei man das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur erwärmen läßt. Das abgeschiedene Produkt wird in einer Mischung
von Aceton-Essigester aufgenommen, die wässrige Phase mit Essigester extrahiert
und die vereinigten organischen Phasen im Vakuum eingeengt.
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Der erhaltene Rückstand wird in 600 ml Aceton gelöst, auf OOC gekühlt
und unter Rühren mit 38 ml Eisessig und 64 ml Triäthylamin versetzt. Man erhitzt
die Mischung zwei Stunden lang unter Rückfluß, destilliert 350 ml Aceton ab und
versetzt sie mit 1 Liter Wasser. Die wässrige Phase wird aldekantiert und der Rückstand
im Vakuum getrocknet. Der erhaltene Rückstand wird mit Hexan gewaschen, getrocknet
und ergibt 22,6 g 21-Acetoxy-5a,6a-epoxy-3ß-hydroxy-6ß,16adimethyl-pregnan-20-on
vom Zersetzungspunkt 80-850C.
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c) Ein Glasfermenter mit 20 1 Fassungsvermögen wird mit 15 1 einer
Nährlösung aus 0,3 96 Hefeextrakt, 0,5 96 corn-steep liquor und 0,2 96 Stärkezucker
beschickt, durch 30 Minuten langes Erhitzen auf 120 0C sterilisiert und nach dem
Erkalten mit 250 ml einer 2 Tage alten Schüttelkalbenkultur von Flavobacterium dehydrogenans
(ATCC 13 930) beimpft (Diese Schüttelkultur wird durch Inoculieren von 250 ml des
gleichen Mediums mit einer Abschwemmung einer 7 Tage alten Schrägagarkultur hergestellt).
Man rührt die Vorkultur mit 220 Umdrehungen pro Minute 24 Stunden lang unter Belüften
( 1/Stunde) entnimmt ihr 1,8 1 Kultur und überführt diese in einen 50 1 Fermenter,
der mit 30 1 des gleichen Mediums beschickt ist. Man rührt die Kultur unter Belüften
(15 1 pro Minute)mit 220 Umdrehungen pro Minute 6 Stunden lang bei 300C, versetzt
sie mit einer sterilfiltrierten Lösung von 14 g 21-Acetoxy-5a,6a-epoxy-3ß-hydroxy-6ß,16a-dimethylpregnan-20-on
im 200 ml Dimethylformamid und fermentiert unter Rühren und Belüften weitere 17
Stunden lang.
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Nach beendeter Fermentation wird die Kulturbrühe mit Methylisobutylketon
extrahiert, der Extrakt im Vakuum eingeengt, der Rückstand mit Hexan gewaschen und
aus Essigester umkristallisiert. Man erhält 16 g 6a,21-Dihydroxy-6ß,16a-dimethyl-4-pregnen-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 220-223 0C.
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d) 7,7 g 6a,21-Dihydroxy-6ß,16a-dimethyl-4-pregnen-3,20-dion werden
in 1,3 1 absolutem Benzol gelöst, mit 3,5 g p-Toluolsulfonsäure
versetzt
und 2 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt, wobei das gebildete Wasser mittels Wasserabscheider
entfernt wird. Dann filtriert man, wäscht das Filtrat mit 5 %iger wässriger Natriumhydrogencarbonatlösung
und Wasser und engt es im Vakuum zur Trockne ein. Der Rückstand wird aus Diisopropyläther
umkristallisiert und man erhält 4,8 g 21-Hydroxy-6,16a-dimethyl-4,6-pregnadien-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 123-125 0C.
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e) Ein 2 1 Erlenmeyerkolben mit 100 ml einer sterilen Nährlösung enthaltend
3 % Stärkezucker, 1 96 corn-steep liquor, 0,2 96 Natriumnitrat, 0,1 96 Kaliumdihydrogenphosphat,
0,2 % Pikaliumhydrogenphosphat, 0,05 96 Magnesiumsulfat und 0,05 96 Kaliumchlorid
wird mit einer Hyophilkultur von Curvularia lunata NRRL 2380 beimpft und zwei Tage
lang bei 300C mit einer Frequenz von 145 Umdrehungen pro Minute geschüttelt.
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Ein Glasfermenter mit 14,5 1 des gleichen Nährmediums wird mit 0,5
1 der Vorkultur beimpft und unter Rühren (220 Umdrehungen pro Minute) und Belüften
(15 1 pro Minute) 6 Stunden lang bei 300C germiniert. Dann setzt man der Kultur
eine sterilfiltrierte Lösung von 3 g 21-Hydroxy-6,16a-dimethyl-4,6-pregnadien-3,20-dion
in 150 ml Dimethylformamid zu und fermentiert unter Rühren und Belüften weitere
136 Stunden lang.
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Dann extrahiert man die Kulturbrühe mit Methylisobutylketon, engt
den Extrakt im Vakuum ein, wäscht den Rückstand mit Hexan und reinigt ihn durch
Chromatographie über eine Kieselgelsäule. Das erhaltene Produkt wird aus Essigester
umkristallisiert und ergibt 841 mg 11ß,2l-Dihydroxy-6,16adimethyl-4,6-pregnadien-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 242-244°C.
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Beispiel 2 Ein 2 1 Erlenmeyerkolben mit 200 ml eines sterilen Nährmediums
enthaltend 1,2 96 cornsteep liquor und 1,5 96 Pepton wird mit einer Byophilkultur
von Bacillus lentus (ATCC 13 805) beimpft und 2 Tage lang bei 300C mit 145 Umdrehungen
pro Minute geschüttelt.
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Ein 20 1 Glasfermenter mit 10 1 einer sterilen Nährlösung enthaltend
0,1 % Hefeextrakt, 0,5 % cornsteep liquour und 0,2 % Glucose wird mit der Vorkultur
beimpft, und einen Tag lang unter Belüften (10 1 pro Minute) bei 300C mit 220 Umdrehungen
pro Minute gerührt.
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1 Liter der Anzuchtskultur werden in 7 1 der gleichen Nährlösung in
einem gleichgroßen Fermenter überführt. Nach 6 -stündiger Anzuchtszeit unter Riihren
und Belüften setzt man
eine sterilfiltrierte Lösung von 800 mg
11ß,21-Dihydroxy-6,16a-dimethyl-4,6-pregnadion-3,20-dion in 50 ml Dimethylformamid
zu und fermentiert weitere 20 Stunden lang.
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Man arbeitet die Reaktionsmischung auf, wie im Beispiel le beschrieben,
kristallisiert das erhaltene Rohprodukt aus Diisopropyläther-Methylenchlorid um
und erhält 400 mg 11ß,21-Dihydroxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 140-143 0C.
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Beispiel 3 80 mg llß,21-Dihydroxv-6,16a-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
werden mit 2,5 ml absolutem Pyridin und 0,2 ml Acetanhydrid versetzt und 4 Stunden
lang bei Raumtemperatur aufbewahrt. Dann gießt man die Reaktionsmischung in 50 ml
1n Schwefelsäure, extrahiert mit Chloroform, wäscht die Chloroformphase engt sie
im Vakuum ein und erhält 65 mg 21-Acetoxy-llR-hydroxy-6,16a-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion.
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Beispiel 4 75 mg 11ß,21-Dihydroxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-
3,20-dion
werden mit 2,5 ml absolutem Pyridin und 0,2 ml Valeriansäureanhydrid versetzt und
4 Stunden lang bei Raumtemperatur geschüttelt. Man arbeitet die Reaktionsmischung
auf, wie im Beispiel 3 beschrieben und erhält 60 mg llß-Hydroxy-6,16α-dimethyl-21-valeryloxy-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
Beispiel 5 80 mg llß,21-Dihydroxy-6,16a-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion werden
mit 2,5 ml absolutem Pyridin und 0,25 g Bernsteinsäureanhydrid versetzt und 4 Stunden
lang bei Raumtemperatur geschüttelt.
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Man arbeitet die Reaktionsmischung auf, wie im Beispiel 3 beschrieben
und erhält 60 mg 21-Hemisuccinyloxy-llß-hydroxy-6,16a-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion.
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Beispiel 6 Unter den Bedingungen des Beispiels le werden 10 1 einer
Kultur von Cunninghamella elegans (ATCC 9245) angezüchtet, nach 12 Stunden Anzuchtsphase
werden 1,9g 21-Hydroxy-6,16adimethyl-4,6-pregnadien-3,20-dion in 60 ml Dimethylformamid
gelöst, zugesetzt und weitere 62 Stunden lang fermentiert.
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Man arbeitet die Kulturbrühe auf, wie im Beispiel le beschrieben und
erhält 270 mg 11ß,21-Dihydroxy-6,16a-dimethyl-4,6-pregnadien-3,20-dion.
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Beispiel 7 a) Ein 2 1 Erlenmeyerkolben mit 500 ml einer sterilen Nährlösung
enthaltend 1 96 cornsteep liquor, 1,25 96 Sojabohnenmehl und 0,005 96 Sojaöl wird
mit einer Abschwemmung einer 10 Tage alten auf Maiskörnern gewachsenen Kultur von
Aspergillus occhraceus ATCC 1008 beimpft und 72 Stunden lang bei 30 0C mit 165 Umdrehungen
pro Minute geschüttelt.
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Mit 250 ml dieser Anzuchtskultur werden in einem 20 1 Glasfermenter
15 1 der gleichen Nährlösung beimpft, und unter Rühren (220 Umdrehungen pro Minute)
und Belüften (15 1 pro Minute) 24 Stunden lang bei 300C germiniert. 900 ml der Vorkultur
werden in einen gleichgroßen Fermenter überführt, der mit 14 1 der gleichen Nahrlösung
beschickt ist, und unter Belüften bei 300C 12 Stunden lang gerührt. Dann setzt man
der Kultur eine sterilfiltrierte Lösung von 2,75 g 21-Rydroxy-6,16α-dimethyl-4,6-pregnadien-3,20-dion
in 110 ml Pimethylformamid zu und fermentiert weitere 27 Stunden.
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Man arbeitet die Kulturbrühe auf 1 wie im Beispiel le beschrieben
und
erhält 2,1 g 11α,21-Dihydroxy-6,16α-dimethyl-4,6-pregnadien-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 192-194°C (aus Essigester).
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b) Unter den Bedingungen des Beispiels 2 werden in 15 1 Bacillus leutus
(ADCC 13 805) Kultur 3g 11α,21-Dihydroxy-6,16α-dimethyl-4,6-pregnadien-3,20-dion
umgesetzt, aufbereitet und man erhält 1,2 g 11α,21-Dihydroxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 171-172°O (aus Essigester).
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c) 4 g 11α,21-Dihydroxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
werden in 40 ml Dimethylformamid gelöst, mit 400 mg Bleidiacetat und 8,3 ml Essigsäureanhydrid
versetzt und 90 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt.
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Dann gießt man die Reaktionsmischung in 300 ml 10 obige Natriumacetatlösung
und rührt eine Stunde lang. Man saugt den Niederschlag ab, wäscht ihn mit Wasser,
trocknet ihn im Vakuum, kristallisiert ihn aus Essigester - Diisopropyläther um
und erhält 3,74 g 21-Acetoxy-11α-hydroxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 166-167 0C.
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d) Zu einer Lösung von 2 g 21-Acetoxy-11α-hydroxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,20-dion
in 40 ml 90 zeiger Essigsäure tropft man unter Rühren innerhalb von 2 Stunden eine
Lösung von 533 mg Chrom (VI)-oxid in 25 ml 90 obiger Essigsäure. Man rührt noch
weitere 4 1/2 Stunden lang, gießt die Reaktionsmischung in
800
ml 8 zeiger Natriumbikarbonatlösung, saugt den Niederschlag ab, wäscht ihn mit Wasser
und trocknet ihn im Vakuum.
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Die wässrige Phase wird mit Methylenchlorid extrahiert der Methylenchloridphase
eingeengt und man erhält weitere 330 mg Rohprodukt.
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Die vereinigten Rohprodukte werden aus Diisopropyläther-Hexan umkristallisiert
und man erhält 1,42 g 21-Acetoxy-6, 16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,11,20-trion
vm Schmelzpunkt 122-123°C.
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e) 500 mg 21-Acetoxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,11,20-trion
werden unter Stickstoff mit einer Lösung von 132 mg Natriummethylat in 35 ml Methanol
versetzt. Nach 5 Minuten setzt man der Reaktionsmischung 0,13 ml Wasser zu, neutralisiert
sie mit Essigsäure und engt sie im Vakuum ein. Der Rückstand wird mit Wasser verdünnt,
mit Essigester extrahiert' die Essigesterphase im Vakuum eingeengt, der Rückstand
aus Diisopropyläther - Aceton umkristallisiert und man erhält 155 mg 21-Hydroxy-6,16α-dimethyl-1,4,6-pregnatrien-3,11,20-trion
vom Schmelzpunkt 162 - 164°C.