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Verbrennungsanlage zur Verbrennen von Müll
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Der Anfall von Müll, insbesondere von Hausmüll, hat mit steigendem
Wohlstand sehr stark zugenommen. Diese Zunahme hat verschiedene Ursachen. Eine Ursache
ist der große Aufwand an Verpackungsmaterial in einer Wohlstandswirtschaft. Eine
weitere Ursache ist der allgemein großzügige Umgang mit Material, d.h. es wird vieles
weggeworfen, so z.B. Möbel, was bei geringerem Wohlstand noch weiter gebraucht würde.
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Eine weitere wesentliche Ursache sind die modernen Heizungsanlagen,
wie Fernheizungen, Ölheizungen und Gasheizungen, die es praktisch unmöglich machen,
verbrennbare Abfälle im eigenen Haushalt zu verbrennen und damit zu vernichten,
sowie deren Energie zu Heizzwecken zu nutzen. Müll enthält deshalb eine große Menge
an brennbaren Substanzen, deren gewinnbarer Energieinhalt erheblich ist. Hausmüll
eignet sich deshalb gut zum Verbrennen, wobei zwar ein Teil der Wärmeenergie zur
Vernichtung von energiearmem Müll verbraucht wird, jedoch insgesamt noch beachtliche
Mengen an nutzbarer Wärmeenergie übrig bleiben. Da bei der Verbrennung
von
Müll dessen Volumen sehr stark vermindert wird, setzt sich die Müllverbrennung immer
mehr durch, zumal die Volumina von unverbranntem Müll allmählich so groß werden,
daß die Ablagerung schon aus Platzgründen problematisch wird. Abgesehen davon ist
unverbrannter Müll auch eine große Gefahr für das Grundwasser.
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Bekannt sind Drehrohröfen für die Müllverbrennung. Die günstigste
Temperatur liegt beim Betrieb von Drehrohröfen bei ca. 900 °C. Bei überschreitung
dieser Temperatur wird der Müll teigig und führt zum Zusetzen des Ofens. Eine Erwärmung
bis zum Schmelzen nicht brennbarer Müllbestandteile ist also nicht möglich. Bei
der nicht sehr hohen Temperatur von 900 0C beträgt die Volumenverminderung ca. 2/3
des Ausgangsvolumens.
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Ein Drehrohrofen enthält viele bewegliche Teile. Die Trommel muß in
Abständen von etwa einem Jahr erneuert werden, so daß der Betrieb einer Anlage mit
Drehrohrofen teuer ist.
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Müll wird auch auf Gitterrostfeuerungen verbrannt, und zwar bei ähnlichen
Temperaturen wie im Drehrohrofen. Zur Weiterförderung des Mülls auf dem Gitterrost
werden mechanische Fördereinrichtungen verwendet. Auch Wanderroste werden verwendet,
denen noch Schüreinrichtungen zugeordnet sein können.
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Auch solche Anlagen enthalten bewegliche Teile und können nur mit
mäßig hoher Temperatur betrieben werden, so daß auch hier
die Volumenverminderung
etwa 2/3 des Ausgangsvolumens beträgt.
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Bekannt ist auch das sogenannte Pyrolyseverfahren, bei dem bei hoher
Temperatur eine Verschwelung des Mülls erf-olgt. Dabei wird der Müll durch sehr
heiß-e Luft (Temperatur ca. 1.100 bis 1.200 °C) unter geringer Sauerstoffzufuhr
erhitzt. Hierbei entstehen brennbare Gase, die in eine Brennkammer geführt und dort
verbrannt werden.
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Die Wärme wird zu einem großen Teil dazu verbraucht, die Luft zu erwärmen,
die zur Erhitzung des Mülls dient. Es handelt sich hierbei um ein Hochtemperaturverfahren,
bei dem die Volumenverminderung wesentlich größer ist als bei der Verbrennung in
einem Drehrohrofen oder auf Gitterrosten. Die Wärmegewinnung ist relativ gering,
da der größte Teil der Wärme zur Lufterhitzung verbraucht wird Bekannt (DT-PS 1
451 490) ist auch Ofen zur Verbrennung einer flüssigen, brennbare Bestandteile enthaltenden
Mischung aus Abfallstoffen, bei dem in eine Vorbrennkammer und in eine Nachbrennkammer
Luftzuführungsleitungen mit tangentialer Komponente einmünden, durch die Luftwirbel
mit entgegengesetzten Drehrichtungen gebildet werden. Dieser Ofen eignet
sich
jedoch nicht zur Verbrennung festen Mülls, da eine Zuführung desselben in die Brennkammer,
aus der die Brenngase nach oben abziehen, nicht möglich ist.
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Durch die Erfindung soll eine Müllverbrennungsanlage geschaffen werden,
die bei möglichst starker Reduzierung des Ausgangsvolumens einen möglichst großen
Wärmegewinn bringt.
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Dabei sollen Bewegungsorgane, wie drehbare Rohre oder Wanderroste,
vermieden werden und dennoch ein Dauerbetrieb des Ofens möglich sein.
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Die erfindungsgemäße Verbrennungsanlage zur Verbrennung von Müll ist
gekennzeichnet durch einen aufrechtstehenden Hauptverbrennungsofen mit einer unteren
Hauptbrennkammer, einem darüber befindlichen und mit der Hauptbrennkammer in Verbindung
stehenden Beschi iungsschacht, dessen Querschnitt nur ein Bruchteil des Querschnittes
der Hauptkammer ist, am Umfang der Brennkammer angeordneten Luftdüsen zur Zuführung
von Verbrennungsluft mit tangentialer Komponente und einem Schlackenabfluß am unteren
Ende der Hauptbrennkammer und durch einen aufrechtstehenden Nachverbrennungsofen,
der über einen Verbindungskanal großen Querschnitts mit der Hauptbrennkammer verbunden
ist und eine Nachbrennkammer enthält, an deren Umfang Luftdüsen zur Zuführung von
Verbrennungsluft mit tangentialer Komponente angeordnet sind, einem Schlackenabfluß
am unteren Ende der Nachbrennkammer
und einem Abzug für heiße Gase.
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Bei einer so ausgebildeten Verbrennungsanlage wird der Müll der Hauptverbrennungskammer
durch den Beschickungsschacht zugeführt, so daß für die Weiterförderung des Mülls
in die Verbrennungszone keine beweglichen Fördermittel erforderlich sind. Die Zuführung
des Mülls über einen oberhalb der Hauptbrennkammer angeordneten Beschickungsschacht
ist möglich, da die Nachbrennkammer erfindungsgemäß neben der Hauptbrennkammer angeordnet
ist. Ein oberer Abzug, der die Zuführung von festem Müll hindert, wie bei dem Verbrennungsofen
für flüssige Brennstoffe nach der DT-PS 1 451 490 wird dadurch umgangen. Die Aufteilung
in eine Vorbrennkammer und eine Nachbrennkammer bringt eine vollständige Verbrennung,
so daß die aus der Nachbrennkammer schließlich abströmenden heißen Gase völlig weitgehendst
geruchlos und von geringstem Staubgehalt sind. Die erfindungsgemäße Verbrennungsanlage
wird mit so hoher Temperatur betrieben, daß nicht verbrennbare Bestandteile geschmolzen
werden und als Schlacke abgezogen werden können. Man erhält dadurch eine sehr starke
Volumenreduzierung auf etwa 1/7 des Ausgangsvolumens. Für die Vernichtung des Mülls
wird weniger Energie verbraucht, als beim Pyrolyseverfahren, so daß die nutzbare
Wärmemenge groß ist. Sie kann z.B. zum Betrieb eines Heizkraftwerkes verwendet werden
(Anspruch 19) oder für irgendwelche anderen Zwecke, wobei wegen der relativ hohen
Temperatur
der Gase ein weites Anwendungsfeld gegeben ist.
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Der Verbindungskanal ist vorzugsweise entsprechend dem Anspruch 2
angeordnet, wenngleich auch Ausführungsformen möglich sind, bei denen der Verbindungskanal
oberhalb des Bodenniveaus angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung
des Verbindungskanales gemäß Anspruch 3, da in der Hauptverbrennungskammer rotierende
Gase zwanglos in den Nachverbrennungsraum strömen können und dort sofort wieder
ein Wirbel aufgebaut wird.
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In den Ansprüchen 4 bis 6 sind vorteilhafte Anordnungen für die mit
tangentialer Komponente einmündenden Luftdüsen angegeben. Entgegengesetzt rotierende
Wirbel haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wie dies auch in der DT-PS
1 451 490 beschrieben ist. Wegen der entgegengesetzt rotierenden Wirbel wird eine
lange Verweilzeit der zu verbrennenden Substanzen in der Feuerzone erreicht.
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Die Neigung der Düsen ist so, daß der Düsenstrahl auch eine Komponente
in das Innere der Brennkammern hinein hat, d.h.
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daß der Wirbel nicht nur eng an die Wand angeihnt rotiert, sondern
einen großen Querschnitt erfaßt. Einzelheiten dazu sind im Anspruch 7 angegeben.
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Der Beschickungsschacht erweitert sich vorzugsweise nach unten (Anspruch
8). Dadurch wird das Nachrutschen des Mülls in die Verbrennungszone begünstigt.
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Die Anordnung eines Verschiußorgans im Beschickungsschacht gemäß Anspruch
9 hat den Vorteil, daß die Nachförderung von Müll in den Hauptverbrennungsraum genau
gesteuert werden kann. Ein solches Verschlußorgan ist aber nicht in jedem Fall zwingend
notwendig. Bei homogenem Müll kann die Nachförderung auch durch bloßes Nachrutschen
innerhalb des Beschickungsschachtes erfolgen.
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Vorteilhaft ist die Ausführungsform nach Anspruch 10 deshalb, weil
größere Mengen Müll, z.B. mehrere Kubikmeter, auf einmal aufgegeben werden können,
die dann selbsttätig in den Beschickungsschacht rutschen.
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Vorteilhaft ist die Vortrocknung des Mülls, bevor dieser in die Verbrennungszone
der Hauptbrennkammer gelangt. Eine solche Vortrocknung läßt sich mit Hilfe von Rauchgasen
erreichen, wenn der Schacht gemäß Anspruch 11 ausgebildet wird. Der Abzug von Rauchgasen
aus dem Beschickungsschacht wird durch die Maßnahme nach Anspruch 12 begünstigt.
Die Förderung durch Injektorwirkung hat den Vorteil, daß das Gebläse nicht
mit
heißen und eventuell aggressiven Rauchgasen in Berührung kommt.
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In der erfindungsgemäßen Verbrennungsanlage können auch pumpfähige
Abfallstoffe verbrannt werden, wenn Einrichtungen gemäß den Ansprüchen 13 und 14
vorgesehen sind. Hierbei können Brenner verwendet werden, wie sie in der DT-AS 21
53 817 beschrieben sind.
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Eine besonders vorteilhafte Anordnung der Schlackenabflüsse ist im
Anspruch 15 angegeben. Die Zusammenführung der beiden Schlackenabflüsse zu einer
gemeinsamen Abflußöffnung hat auch den Vorteil, daß die Einrichtungen, die in den
Ansprüchen 16 und 17 angegeben sind, nur einmal gebraucht werden. Es ist natürlich
ohne weiteres möglich, die Einrichtungen nach den Ansprüchen 15 und 16 auch mehrmals
vorzusehen, wenn mehrere Schlackenabflußöffnungen vorhanden sind.
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Durch die Anordnung des Schlackenabflusses im Bereich des Verbindungskanales
wird ein spezieller Kanal für die Zusammenführung der Schlackenabflüsse vermieden.
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Vorteilhafterweise sind gemäß Anspruch 18 besondere Brenner vorgesehen
(in der Regel wird man mehr als einen Anfahrbrenner verwenden). Solche Brenner sind
jedoch keine absolute
Notwendigkeit. Man kann darauf z.B. verzichten,
wenn dauernd gut brennbarer homogener Müll verbrannt wird, bei dem niemals ein sogenanntes
Stützfeuer nötig ist.
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Die Zündung der Anlage könnte dann mit anderen Mitteln als Brennern
erfolgen. In Betracht kommt jede Art von Brenz.B.
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nern, also/Öl brenner, Gasbrenner, Kohlenstaubbrenner.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung-dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Außenansicht einer erfindungsgemäßen Müllverbrennungsanlage,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch die Verbrennungsanlage, Fig. 3 einen horizontalen
Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 einen horizontalen Schnitt nach Linie
IV-IV in Fig.2, Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch einen Beschickungsschacht,
in den ein Korb eingesetzt ist und Fig. 6 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles
VI in Fig. 5.
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Die Müllverbrennungsanlage hat einen insgesamt mit 1 bezeichneten
Hauptverbrennungsofen und einen insgesamt mit 2 bezeichneten Nachverbrennungsofen.
In einer Groß anlage können mehrere solche Anordnungen nebeneinander angeordnet
sein. Die Öfen 1 und 2 sind vorteilhafterweise zwischen einem Bunker 3 für zu verbrennenden
Müll und einem Maschinenhaus 4 aufgestellt, in dem die nach der Verbrennung üb-rigbleibende
Wärme genutzt wird. Die Beschaffenheit der Öfen 1, 2 und ihre Verbindung untereinander
sollen nachfolgend vor allem anhand der Fig. 2 betrachtet werden.
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Der Hauptverbrennungsofen 1 ist eine gemauerte Konstruktion und hat
eine Hauptverbrennungskammer 5 und einen Beschickungsschacht 6. Oberhalb des Beschickungsschachtes
6 ist ein Einfüllstutzen 7 angeordnet, an dessen oberem Ende sich ein Einfülltrichter
8 befindet.
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Die Hauptbrennkammer 5 ist mit einer Ausmauerung 9 aus feuerfestem
Material versehen, die sich etwa über die halbe Höhe des Beschickungsschachtes 6
erstreckt. Die Hauptbrennkammer 5 hat einen zylindrischen Teil 5a (außer der reinen
zylindrischen Form sind natürlich auch andere Formen möglich) und eine Art oberes
Gewölbe mit den konischen Abschnitten 5b und 5c. Der Boden 5d der Hauptbrennkammer
hat
eine mittlere Erhebung 5e. Der die Erhebung 5e umgebende Teil
des Bodens hat in Fig. 2 gesehen ein Fälle nach rechts hin.
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Der Hauptverbrennungsraum 5 ist von drei Ringleitungen 10, 11 und
12 umgeben. Die untere Ringleitung 10 befindet sich in der Nähe des Bodens 5d und
ist an eine Rauchgasleitung 13 angeschlossen. Die mittlere Ringleitung 11 wird von
einem Gebläse 14 gespeist (siehe Fig. 3), während die obere Ringleitung 12 von einem
Gebläse 15 gespeist wird. Alle Ringleitungen kommunizieren mit Düsenringen 10a,
11a und 12a. In Fig. 4 ist der Düsenring 10a geschnitten. Er besteht aus einzelnen
Düsen 1Ob, die in einer horizontalen Ebene liegen und so gerichtet sind, daß ihre
geometrischen Achsen 10c von der Innenwand der Hauptbrennkammer 5 abstreben, jedoch
nicht zum Zentrum der Hauptbrennkammer weisen, sondern eine große Komponente in
Umfangsrichtung haben. Die Ringleitungen 10, 11 und 12 verjüngen sich in Strömungsrichtung
entsprechend dem immer kleiner werdenden Luftvolumen. Die Bohrungen 10b sind so
orientiert, daß durch den Düsenring 10a ein entgegen zum Uhrzeigersinn rotierender
Wirbel erzeugt wird. Die Düsen 11b des Düsen ringes 11a sind im gleichen Sinne orientiert,
während die Düsen 12b des Düsenringes 12a so orientiert sind, daß sie einen im
Uhrzeigersinn
rotierenden Wirbel erzeugen.
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Oberhalb der Hauptbrennkammer 5 ist ein insgesamt mit 16 bezeichnetes
Verschlußorgan angeordnet, das aus zwei Absperrschiebern 16a und 16b besteht, denen
hydraulische Stätigungseinrichtungen 16c und 16d zugeordnet sind. Die Absperrschieber
16a, 16b sind in nicht dargestellter Art und Weise von Kühlwasser durchflossen und
in seitliche Ausnehmungen der Wand des Beschickungsschachtes 6 zurückziehbar. In
den Fig. 2 und 3 ist die zurückgezogene Stellung gezeigt.
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Der Beschickungsschacht 6 ist in seinem unterhalb des Verschlußorganes
16 befindlichen Bereich 6a konisch ausgebildet und erweitert sich nach unten. Der
obere Teil 6c ist bei dem dargestellten Beispiel zylindrisch, könnte sich jedoch
ebenfalls nach unten erweitern.
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Der Beschickungsschacht 6 hat oben eine trichterförmige Erweiterung
17, die man als Abgastrichter bezeichnen kann. Aus dem Abgastrichter 17 ist die
bereits erwähnte Rauchgasleitung 13 herausgeführt. An die Rauchgasleitung 13 ist
im Bereich eines Krümmers 13a ein Axialgebläse 18 angesetzt, das Außenluft in einen
Injektor fördert (nicht dargestellt), der Abgase aus dem Abgastrichter 17 ansaugen
kann; hiermit wird gleichzeitig erreicht, daß keine Abgase durch den Einfüllstutzen
7 nach außen gelangen, wodurch Geruchsbelästigungen vermieden werden.
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In den Abgastrichter 17 mündet der bereits erwähnte Einfüllstutzen
7. Seine Unterkante 7a reicht noch etwas tiefer als die Unterkante 13b der Einmündung
des Kanales 13, so daß um den Einfüllstutzen 7 herum ein Ringkanal 17a frei bleibt.
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Zwischen dem Einfüllstutzen 7 und dem Einfülltrichter 2 befindet sich
ein kegelförmiges Verschlußorgan 19, das in die gestrichelte Stellung anhebbar ist.
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Sowohl im Verbrennungsraum 5 als auch längs dem Beschickungsschacht
6 sind durch schwarze Rechtecke symbolisierte Meßelemente 20 in die Wand eingebaut,
mit denen Temperaturen gemessen werden können. Im oberen Bereich des Füllschachtes
befindet sich ein Meßorgan 21 zur Messung des Durchflusses an Müll. Das Meßorgan
ist als Flügelrad symbolisiert, das in Abhängigkeit von der Durchfließgeschwindigkeit
des Mülls angetrieben wird.
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Ir der zylindrischen Wand des Hauptverbrennungsraumes 5 sind mehrere
Brenner 22 angeordnet, und zwar im unteren Bereich der Hauptbrennkammer. Es kann
sich dabei beispielsweise um Ölbrenner handeln. Die Brenner dienen zum Inbetriebsetzen
des
Ofens und können bei schlecht brennbarem Müll zur Stützung des Feuers betrieben
werden.
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In den Verbrennungsraum 5:münden auch in seinem oberen Bereich Leitungen
23 für die Zuführung von pumpfähigen AbEllstoffen.
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Anstelle gewöhnlicher Rohre können auch Spezialbrenner eingesetzt
sein, wie sie in der DT-AS 21 53 817 beschrieben sind. An die Leitungen 23 sind
Zuführungsleitungen 24 angeschlossen, die zur Druckseite einer Förderpumpe 25 führen.
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Die Ansaugseite der Pumpe 25 ist über eine Leitung 26 an einen Vorratstank
27 angeschlossen. In den Vorratstank 27 mündet eine Fülleitung 28. In die Sammelleitung
24a der Zuführungsleitungen 24 mündet auch eine Luftleitung 29, die von einem Kompressor
30 ausgeht, der zur Fluidisierung des einzuspritzenden Materials dient. Dieses Material
kann verhältnismäßig zähflüssig sein. Es kann sich beispielsweise um Fäkalien handeln.
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Der Nachverbrennungsofen 2 enthält einen großen, zylindrischen Nachverbrennungsraum
31. Der Nachverbrennungsofen ist vollständig mit einer feuerfesten Auskleidung 32
ausgerüstet. Der Nachverbrennungsofen ist von drei Ringleitungen 33, 34 und 35 umgeben,
die zur Speisung von Düsenkränzen 33a, 34a und 35a dienen. Wie man aus dem Schnitt
nach Fig. 3 ersehen kann, sind
die Düsen ähnlich angeordnet wie
die Düsen der Hauptverbrennungskammer. Durch den Düsenkranz 33a wird ein im Gegenuhrzeigersinn
rotierender Wirbel, durch den Düsenkranz 24 ein im Uhrzeigersinn rotierender Wirbel
und durch den Düsenkranz 35a ein im Gegenuhrzeigersinn rotierender Wirbel erzeugt.
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Die Ringleitung 33 wird durch ein Gebläse 36, die Ringleitung 34 durch
ein Gebläse 37 und die Ringleitung 35 durch ein Gebläse 38 gespeist. Im Bereich
des Düsenringes 34a sind Brenner 60 angeordnet, die als Stützbrenner betrieben werden,
wenn im Nachverbrennungsraum die Verbrennung wegen zu niedriger Temperaturen zum
Stillstand kommt. Vorzu-gsweise werden die Stützbrenner 60 mit Heizgas, wie z.B.
Methan oder Butan betrieben.
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Oberhalb der Ringleitung 35 ist eine weitere Ringleitung 39 angeordnet,
die mit einem nicht dargestellten Gebläse gespeist werden kann und über große Düsen
39a in den Nachverbrennungsraum 31 mündet. Die Düsen 39a gestatten die Zumischung
von Außenluft zur Regulierung der Gastemperatur. Am oberen Ende des Nachverbrennungsraumes
31 ist ein Abzugskanal 40 angeordnet, der über eine nicht gezeigte Leitung großen
Querschnittes zu Verwertungseinrichtungen für heißes Gas führt, z.B. zu einem Dampferzeuger,
der im Maschinenhaus 4 angeordnet ist.
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Die Nachbrennkammer 31 hat einen Boden 31a, der in Fig. 2 gesehen
nach links hin ein Gefälle hat. Der Boden 31a geht ebenso wie der Boden 5d der Hauptbrennkammer
5 in einen Verbindungskanal
41 über.Wie Fig. 4 zeigt, ist der
Verbindungskant 41 tangential zu den beiden Brennkammern 5 und 31 angeordnet.
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In der Nähe des Bodens der Hauptbrennkammer 5 rotiert ein Gaswirbel
in Richtung des Pfeiles 42 in Fig. 4. Der Kanal 41 ist so angeordnet, daß das Gas
zwangslos in den Verbindungskanal 41 einströmt. In der Nachbrennkammer 31 erzeugt
der Düsenkranz 33a einen Wirbel in Richtung des Pfeiles 43. Das aus dem Verbindungskanal
41 in die Nachbrennkammer 31 einströmende Gas nimmt zwanglos die Drehrichtung dieses
Wirbels an.
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In der Mitte des Verbindungskanales 41 befindet sich eine Schlackenabflußöffnung
44. Der Boden des Verbindungskanales 41 hat zu dieser Abflußöffnung 44 hin ein relativ
starkes Gefälle.
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Sr Raum unterhalb der Schlackenaustrittsöffnung 44 ist von einem Mantel
45 umgeben, der einen Schlackenschacht 46 umschließt. Der Schlackenschacht 46 taucht
in einen Behälter 47 ein, in dem sich eine Wasserfüllung 48 befindet, deren Oberfläche
48a höher liegt als der untere Rand 45a desXantels 45.
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Der Behälter 47 ist in seinem oberen Bereich 47a trichterförmig ausgebildet,
während sein unterer Bereich 47b eine Art Kanal 49 bildet, in dem ein Förderband
50 untergebracht ist. Das
Förderband 50 dient zur Abführung von
Schlacke und führt aus dem Behälter 47 heraus.
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Der Mantel 45 ist oben von einer Ringleitung 51 umgeben, die an die
Rau=¢gasleitung 13 angeschlossen ist. Von der Ringleitung 51 wird ein Düsenring
51a aus Düsen 51b gespeist. Ferner sind im Bereich unterhalb der Öffnung 44 in dem
Mantel 45 Brenner 52 angeordnet, die dazu dienen, den Bereich der Abflußöffnung
44 so heiß zu halten, daß ein Erstarren der Schlacke vermieden wird.
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Die Verbrennungsanlage arbeitet wie folgt.
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Im Bunker 3 gelagerter Müll, der in diesen Bunker durch die Füllöffnung
3a, z.B. durch Auskippen von Müllautos eingebracht wurde, wird mittels eines Kranes
55 angehoben. Wenn eine Batterie aus Öfen angeordnet ist, ist der Kran 55 ein Laufkran.
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In diesem Fall ist der Kranträger 56 rechtwinklig zur Zeichenebene
verfahrbar. Längs dem Kranträger 56 ist ein Greifer 57 fahrbar, mit dem der Müll
erfaßt werden kann. Der Greifer 57 läßt den Müll oberhalb des Fülltrichters 8 los.
In den Mülls trichter passen mehrere Ladungen des Greifers 57.
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Durch Anheben des Verschlußorganes19 läßt man den Müll in den Beschickungsschacht
6 rutschen. Der Beschickungsschacht
wird im wesentlichen immer
im gefülltem Zustand gehalten. Das Nachfüllen kann selbstverständlich automatisch
geschehen, wobei automatische Steuermittel in Abhängigkeit vom Füllzustand des Beschickungsschachtes
das Verschlußorgan 19 betätigen. Die Müllsäule im Beschickungsschacht 7 ruht auf
den Schiebern 16a, 16b, wenn sich diese in der gestrichelt eingezeichneten Schließstellung
befinden.
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In der Hauptbrennkammer 5 baut sich auf der Erhöhung 5e des Bodens
eine Säule aus Müll auf. Bei Ingangsetzung des Verbrennungsofens werden die Anfahrbrenner
22 betrieben. Diese setzen den Müll in Brand. Der Brand des Mülls wird durch die
über die Düsenringe 10a, 11a und 12a reichlich eingeführte Verbrennungsluft angefacht.
Wenn der Verbrennungsprozeß voll im Gange ist, werden die Brenner 22 abgestellt.
Nur dann, wenn schlecht brennbarer Müll nachrutscht, werden die Brenner 22, die
dann als sogenannte Stützbrenner arbeiten, in Gang gesetzt. In der Hauptbrennkammer
findet noch keine vollständige Verbrennung statt, so daß über den Verbindungskanal
41 Gase in den Nachverbrennungsraum 31 gelangen, die noch brennbare Bestandteile
enthalten. Der Gasstrom trägt auch noch feste Partikel mit in den Nachverbrennungsraum
31.Dort werden diese Partikel durch die Zentrifugalkraft der Luftwirbel an die Äusmauerung
geschleudert, bauen sich auf und schmelzen bei höheren Temperaturen ab. Die brennbaren
Gasbestandteile werden nachverbrannt. Die gegenläufigen Luftwirbel verursachen eine
längere Verweilzeit der Staubpartikel, bis diese verbrannt sind.
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Der Verbrennungsofen wird bei so hoher Temperatur betrieben, daß übrigbleibende
Bestandteile schmelzflüssig werden. Die Schlacke fließt auf den heißen geneigten
Böden 5d und 31a zu dem Verbindungskanal 41 und von dort durch die Ausflußöffnung
44 und fällt in das Wasserbad 48, wo die Schlacke zu einem Granulat erstarrt. Das
Schlackengranulat fällt auf das Förderband 50, wobei die trichterförmig geneigten
Wände 47a die Zuführung zum Förderband begünstigen. Mittels der Brenner 52 wird
die Zone der Öffnung 44 genügend heiß gehalten, um ein Erstarren von Schlacke zu
vermeiden und einen ständigen selbsttätigen Fluß zu gewährleisten.
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Der über den Beschickungsschacht zugeführte Müll wird von heißen Gasen
durchströmt, die im Beschickungsschacht nach oben steigen. Um den Durchzug solcher
Verbrennungsgase zu begünstigen, kann im Beschickungsschacht ein Korb angeordnet
sein, wie er in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist. Dieser Korb, der insgesamt mit
58 bezeichnet ist, besteht im wesentlichen aus Längsstäben 58a, die durch im Abstand
angeordnete Ringe 58b.zusammengefaßt sind. Die Stäbe haben einen gewissen Abstand
von der Innenwand des Schachtes 6. Dieser Abstand wird einmal durch die Ringe 58b
und zum anderen durch obere Abbiegungen 58c und untere Abbiegungen 58d aufrechterhalten,die
sich an der Wand des
trichterförmigen Bereiches 17 und an der Wand
des Schachtes abstützen. Durch den Korb wird um die Müllsäule herum ein ringförmiger
Strömungsraum aufrechterhalten, durch den große Mengen an Gas hindurchgeleitet werden
können. Durch die Absaugung der Rauchgase über die Leitung 13 mit Hilfe des Gebläses
18 und des nicht gezeigten, jedoch bereits erwähnten Injektors entsteht ein kräftiger
Zug für das Durchsaugen der Gase. Hierdurch wird der Müll wirksam vorgetrocknet,
bevor er in die Hauptbrennkammer 5 gelangt. Die durch die Leitung 13 abgesaugten
Gase werden zum Teil in die Ringleitung 10 und zum Teil in die Ringleitung 51 geleitet.
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über die Rohre 23 werden pumpfähige Abfallstoffe zugeführt.
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Mit dieser Zuführung kann auch das Feuer im Hauptbrennraum gestützt
werden, wenn diese Abfälle ihrerseits gut brennbar sind. Beispilsweise könnte Altöl
über die Rohre 23 eingeführt werden. Aber auch andere pumpfähige Abfallstoffe, wie
z.B.
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Industrieabfälle, Klärschlämme und Fäkalien, können über die Leitungen
23 eingeführt und im Hauptbrennraum verbrannt werden.
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Mit dem Verschlußorgan 16a wird die Zuführung von Müll zu der Hauptbrennkammer
5 gesteuert. Das Verschlußorgan 16 kann mit Hilfe der Betätigungseinrichtung 16c
und 16d automatisch gesteuert werden, z.B. in Abhängigkeit von der mit den Elementen
20 abgefühlten Temperatur in der Hauptbrennkammer 5. Man wird zusätzliches
Stützfeuer
nur anwenden, wenn die gewünschte hohe Temperatur wegen heizwertarmer Abfallstoffe
nicht erreicht wird. Die Betriebstemperatur beträgt ca. 1.400 bis 1.650 °C.
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Die in der Nachverbrennungskammer 31 ausgebrannten Gase werden über
den Abzugsstutzen 40-abgeführt und einer Nutzungseinrichtung, z.B. einer Kesselfeuerung,
zugeführt. Wenn die Temperatur dieser Gase unerwünscht hoch sein sollte, kann durch
Zumischen von Luft über die Düsen 39a die gewünschte Temperatur hergestellt werden.