DE2653755B2 - Vorrichtung zum Verringern des Flugkoksauswurfes beim Löschen von glühendem Koks mit Wasser - Google Patents
Vorrichtung zum Verringern des Flugkoksauswurfes beim Löschen von glühendem Koks mit WasserInfo
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- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B39/00—Cooling or quenching coke
- C10B39/04—Wet quenching
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf -ine Vorrichtung zum
Verringern des Flugkoksau>w*jrfes beim Löschen von
glühendem Koks mit Wasser, begehend aus einem Düsen für das Löschwasser und einen Abzugsschacht
für den Wasserdampf aufweisenden Löschturm.
Nach Abschluß des Entgasungsprozesses im Koksofen wird der Koks bei einer Temperatur von ca.
1000° C aus der Ofenkammer ausgestoßen. Um einen zu großen Verlust durch Verbrennung des Kokses an der
freien Luft zu vermeiden, muß der glühende Koks schnell abgekühlt werden. Zu diesem Zweck wird dei
aus der Ofenkammer ausgestoßene, glühende Koks unter einen Löschturm gefahren und mit Wasser
abgelöscht Durch das dabei verdampfende Wasser wird dem Koks so viel Wärme entzogen, daß er auf ca. 200 bis
300° C abkühlt. Bei diesem Naßlöschen des Kokses geht nicht nur eine große Wärmemenge verloren, sondern es
wird auch die Umwelt erheblich belastet, weil mit dem Wasserdampf größere Mengen Flugkoks mitgeführt
werden. Bei einer Kokerei mit einer Tagesproduktion von 40001 beträgt der Flugkoksauswurf etwa 21 pro
Tag.
Um einerseits den Wärmeinhalt des zu löschenden Kokses energetisch nützen zu können und anderseits die
Umweltbelastung durch den Flugkoks zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, den Koks nicht naß zu
löschen, sondern in Trockenkühlanlagen abzukühlen. Die Kühlung erfolgt dabei in Kühlkammern, die in der
Regel mehrere Ofenkammerfüllungen aufnehmen können, mit Hilfe von inertem Gas, das in einem Kreislauf
geführt wird. Die von dem Gasstrom aufgenommene Abwärme wird beispielsweise zur Dampferzeugung
verwendet.
Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist vor allem, daß zur Durchführung des Verfahrens nicht nur
ein hoher Investitionsaufwand, sondern auch ein hoher !nstandhaltungsaufwand erforderlich ist, da einerseits
mit dem heißen Koks manipuliert werden muß und anderseits der Kühlkreislauf durch die hohen Flugkoksmengen
belastet wird, wodurch mit einem vergleichsweise großen Verschleiß zu rechnen ist Um den
Kokereibetrieb nicht zu gefährden, muß außerdem bei solchen Anlagen eine übliche Naßlöschanlage vorgesehen
sein, damit Stillegung für Instandhaltungsarbeiten
ίο überbrückt werden können. Schließlich muß awch dem
Naßlöschverfahren zufolge bestimmter technologischer Gründe der Vorzug gegeben werden.
Zum Verringern des Flugkoksauswurfes beim Löschen des glühenden Kokses mit Wasser ist auch schon
vorgeschlagen worden (FR-PS 15 38 281. FR-PS
!2 91695), den beim Löschen entstehenden Wasserdampf
mit eingesprühtem Wasser zu waschen und mit dem Waschwasser den Flugkoks abzuführen. Zu diesem
Zweck werden jedoch vergleichsweise große Wassermengen benötigt, wobei das Reinigen des Abwassers
einen großen Aufwand mit sich bringt Außerdem muß der beim Löschen des Kokses entstehende Wasserdampf
S-förmig geführt werden, was Toträume schafft, in denen sich Schadgase ansammeln können. Als
wesentlicher Nachteil dieses bekannten Verfahrens muß jedoch angesehen werden, daß keine Energierückgewinnung
möglich ist.
Um einerseits die beim Löschen des Koks anfallende
Abhitze verwerten und anderseits das im Löschdampfgemisch enthaltene Wassergas abtrennen zu können, ist
es außerdem bekannt (DE-PS 4 26 342), gasdicht verschließbare Kokslöschkammern vorzusehen, die ein
an einen Speisewasserbehälter angeschlossenes Heizröhrensystem als Dampferzeuger und gesondert davon
einen Speisewasservorwärmer aufweisen. Durch das Löschen des Koks mit heißem Wasser entsteht ein
hochgespanntes Gemisch aus im wesentlichen Wasserdampf und Wassergas, wobei durch die Wärmeabgabe
an den Dampferzeuger und die weitere Kondensationswirkung am Speisewasservorwärmer eine vollständige
Trennung des Löschdampfgemisches in Wassergas und Dampf bzw. Dampfkondensat stattfindet Voraussetzung
für das Funktionieren einer solchen Kokslöschanlage ist eine gasdicht verschließbare Kokslöschkammer,
aus der auch in einfacher Weise der sich im Boüenbereich sammelnde Schlamm abgeführt werden
kann, so daß sich keine Umweltbelastung ergibt Ganz anders liegen aber die Verhältnisse bei den üblichen
Löschtürmen, bei denen kein in sich geschlossenes
so System vorliegt Geschlossene Löschkammern können folglich auch keine Lehre geben, wie Löschtürme
auszugestalten sind, um die Abhitze verwerten und die
geworden (DE-PS 7 57 795), bei der der glühende Koks
allmählich in ein wassergefülltes Löschbecken geschüttet wird, um mit dem so erwärmten Wasser nach einer
mechanischen Reinigung eine Warmwasserheizung versorgen zu können. Dies erfordert aber ein Umschütten
des Kokses und eine gesonderte Anlage, wobei die Umweltbelastung erheblich sein kann, da der entstehende
Dampf mit den mitgeführten Feststoffteilchen ins Freie entweicht.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß auch bei üblichen Löschtürmen eine Abhitzeverwertung möglich ist und die Umweltbelastung gering gehalten werden kann.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß auch bei üblichen Löschtürmen eine Abhitzeverwertung möglich ist und die Umweltbelastung gering gehalten werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Abzugsschacht des Löschturms über eine Kaminabzweigung
mit einem Kamin in Verbindung steht, der einen Kondensator und eine Auffangwanne mit einer
Abflußleitung für das Kondensat enthält, und daß s wahlweise entweder der Abzugsschacht oberhalb der
Kaminabzweigung oder diese Kaminabzweigung absperrbar ist Durch eine einfache Klappe kann eine
solche Absperrung ohne Schwierigkeiten erreicht werden. Je nach der Stellung dieser Klappe wird daher ι ο
der beim Löschen des Kokses entstehende Wasserdampf durch den Kamin mit dem Kondensator oder
durch den Abzugsschacht geleitet, so daß der Kokereibetrieb auch bei Nichtbenützung des Kondensators voll
aufrecht erhalten werden kann. Durch den Anbau eines solchen Kamins an den Abzugsschacht kann selbstverständlich
jeder Löschturm auch mit einer solchen Vorrichtung nachgerüstet werden. Werden die heißen
Löschdärnpfe in den Kamin geleitet, so geben sie Wärme an den Kondensator ab, wobei das entstehende
Kondensat in die Auffangwanne abtropft und mit dem darin enthaltenen Flugkoks über die Abflußleitung
abgezogen werden kann.
Um die Abwärme des glühenden Kokses ausnützen zu können, kann der Kondensator als Verdampfer für
ein über eine Dampftrommel geführtes Kältemittel dienen, wobei an die Dampftrommel eine Entspannungsturbine
angeschlossen ist Es ergibt sich somit ein La-Mont-System, das für die herrschenden Verhältnisse
am geeignetsten ist
Ist die Kältemittelrückleitung von der Entspannungsturbine zur Dampftrommel über einen vom Kondensat
in der Auffangwanne beheizten Wärmetauscher geführt, so kann das nach dem Austritt aus der Turbine
kondensierte Kältemittel ohne zusätzlichen Energieaufwand vorgewärmt werden, was eine Erhöhung des
Wirkungsgrades mit sich bringt
Damit dieser Wärmetauscher einwandfrei arbeiten kann, muß stets dafür gesorgt werden, daß eine
genügende Menge an Kondensat vorhanden ist Dies kann gemäß :1er Erfindung in einfacher Weise dadurch
erreicht werden, daß der Füllstand des Kondensats in der Auffangwanne über ein Ventil in der Abflußleitung
auf konstante Höhe regelbar ist
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt Es zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verringern des Flugkoksauswurfes beim Löschen von
glühendem Koks mit Wasser im schematischen Blockschaltbild, wobei die Kondensationswärme des so
Wasserdampfes zum Betreiben einer Entspannungsturbine ausgenützt wird und
F i g. 2 eine Vorrichtung, bei der die dem glühenden
Koks entzogene Wärme für eine Warmwasserheizung Verwendung findet
Der aus der Ofenkammer mit einer Temperatur von etwa 950 bis HOO0C ausgestoßene, glühende Koks wird
mit Hilfe eines Löschwagens 1 unter einen Löschturm 2 verfahren, wo der Koks mit Hilfe von aus Düsen 3
versprühtem Wasser gelöscht wird. Der dabei entstehende Wasserdampf wird von einer Abzugshaube 4
aufgefangen und einem Abzugsschacht 5 zugeleitet, von dem ein Kamin 6 abzweigt Durch eine Klappe 7 kann
wahlweise entweder der Abzugsschacht 5 oberhalb der Kaminabzweigung 8 oder die Kaminabzweigung 8
selbst abgesperrt werden, so daß je nach der Stellung der Klappe 7 der aufsteigende Wasserdampf entweder
direkt über den Abzugssc^acht 5 oder über den Kamin 6
geführt wird.
Im Kamin 6 ist ein Kondensator 9 angeordnet, der eine Kondensation des durch den Kamin 6 streichenden
Wasserdampfes bewirkt- Bei der Kondensation des Wasserdampfcs wird der mit dem Wasserdampf
mitgeführte Flugkoks gebunden und kann mit dem Kondensat abgeführt werden, das in einer den Kamin 6
nach unten abschließenden Auffangwanne 10 gesammelt wird. Von dieser Auffangwanne 10 führt eine
Abflußleitung 11 weg, die mit Hilfe eines Ventiles 12 gesperrt werden kann. Über die Abflußleitung 11 wird
das Kondensat mit dem Flugkoks einem Abwassersystem zugeführt, in dem der Flugkoks, beispielsweise in
Klärbecken, vom Wasser getrennt werden kann.
Um nicht nur den Flugkoksauswurf zu verringern, sondern auch die fühlbare Wärme des glühenden
Kokses ausnützen zu können, dient der Kondensator 9 gemäß Fig. 1 als Verdampfer für ein über eine
Verdampfertrommel 16 geführtes Kältemittel, das mit Hilfe einer Umwälzpumpe 17 aus der Verdampfertrommel
16 in flüssiger Form entnommen und über den Kondensator 9 dieser dampfförmig weder zugeführt
wird. Der Kältemitteldampf (85° c7 12 bar) wird über
eine Leitung 18 einer Entspannungsturbine 19 zugeführt, die beispielsweise einen Generator 20 anueibt
Infolge des kleinen Gefälles kommen als Entspannungsturbinen nur einstufige Maschinen mit einfachem
Aufbau in Betracht die jedoch einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad besitzen. Das aus der Entspannungsturbine
austretende Kältemittel wird in einem nachfolgenden Kondensator 21 bei etwa 4CPC und 2 bar
verflüssigt und gelangt von dort über eine Speisepumpe 22 und einem Wärmetauscher 23 wieder in die
Dampftrommel 16. Der Wärmetauscher 23 wird dabei von dem sich in der Auffangwanne 10 sammelnden
Kondensat beheizt das zu diesem Zweck den Wärmetauscher 23 umspülen muß. Damit der hierfür
notwendige Füllstand des Kondensats gewährleistet werden kann, wird die Füllhöhe über einen Schwimmer
24 gemessen und der so ermittelte Istwert in einem Regler 25 mit dem vorgegebenen Sollwert verglichen.
Bei Abweichungen des Istwertes vom Sollwert wird über den Regler das Ventil 12 entsprechend betätigt, so
daß je nach der Abweichung des Istwertes vom Sollwert das Kondensat in der Auffangwanne 10 aufgestaut oder
abgelassen wird.
Der Kondensator 21 erhält über eine Leitung 26 Frischwasser als Kältemittel, das über die Leitung 27 in
die Abflußleitung mündet An Stelle von Wasser kann aber auch Luft als Kältemittel Verwendung finden.
Gemäß Fig.2 wird die Kondensationswärme des Wasserdampfes für das Beheizen des Wassers einer
Warmwasserheizung 28 verwendet Zu diesem Zweck ist der Kondensator 9 an dem Warmwasserkreislaiif 29
der Heizung 28 angeschlossen, bei der über eine Pumpe 30 ein Zwangsumlauf des Heizwassers erreicht v.ird.
Das der Heizung zugehörige Ausgleichsgefäfe ist mit 31 bezeichnet Die Warmwassertemperatur beträgt bei
einer solchen Heizung ca. 7O0C.
Von Vorteil ist bri den beschriebenen Vorrichtungen, daß die Wärmetauschvorgänge überwiegend im Bereich
des Phasenübergangs (Kondensation bzw. Verdampfung) stattfinden, wodurch wegen der erreichbaren
hohen Wärmeübergangszahl nur kleine Wärmetauschflächen erforderlich sind.
Repräsentativ für u\e Beurteilung der Wirtschaftlichkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann nachfolgendes Berechnungsbeispiel gelten:
Wird bei einer Kokerei mit einem Tagesdurchsatz von 4000 t, das sind 166,7 t/h, der Koks mit 100O0C
ausgestoßen und in der Naßlöschanlage auf 2000C
abgekühlt, so ergibt ;sich bei einer mittleren spezifischen Wärme des Koks von 035 kcal/kg"C ein Wärmedargebot
von 46,6 χ 10* ikcal/h bzw. 54 186 kWh/h. Infolge
der geringen Temperaturspreizung sind nur geringe Wirkungsgrade des thermodynamischen Kreisprozesses
des Kältemittels zu erwarten. Bei einer Verdampfurigstemperatur
von 85°C und einer Kondensationstemperatur von 30°C ergibt sich ein Carnot-Wirkungsgrad
von i/r -» 0,154. Der tatsächliche Wirkungsgrad
wird demnach bei η = 0,10 liegen, so daß 5418 kWh/h bzw. 130 240 kWh pro Tag gewonnen werden können.
Die tägliche Flugkoksemission verringert sich dabei von rund 2000 kg auf ca. 400 kg.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Verringern des Flugkoksauswurfes beim Löschen von glühendem Koks mit
Wasser, bestehend aus einem Düsen für das Löschwasser und einen Abzugsschacht für den
Wasserdampf aufweisenden Löschturm, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzugsschacht (5)
des Löschturms (2) über eine Kaminabzweigung (8) mit einem Kamin (6) in Verbindung steht, der einen
Kondensator (9) und eine Auffangwanne (10) mit einer Abflußleitung (U) für das Kondensat enthält,
und daß wahlweise entweder der Abzugsschacht (5) oberhalb der Kaminabzweigung (8) oder diese
Kaminabzweigung (8) absperrbar ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (9) als Verdampfer
für ein über eine Dampftrommel (16) geführtes Kältemittel dient und daß an die Dampftrommel (16)
eine Entspannungsturbine (19) angeschlossen ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kähemittelrücldeitung von
der Entspannungsturbine (19) zur Dampftrommel (16) über einen vom Kondensat in der Auffangwanne
(10) beheizten Wärmetauscher (23) geführt ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstand des Kondensats in der
Auffangwanne (10) über ein Ventil (12) in der Abflußleitung (11) auf konstante Höhe regelbar ist
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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1976
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Legal Events
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OD | Request for examination | ||
OGA | New person/name/address of the applicant | ||
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